/ en / Traditional / help

Beats Biblionetz - Begriffe

Kompetenz competence

iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

Diese Grafik ist nur im SVG-Format verfügbar. Dieses Format wird vom verwendeteten Browser offenbar nicht unterstützt.

Diese SVG-Grafik fensterfüllend anzeigen

iconDefinitionen

Die Fähigkeit zum wirksamen Einsatz von Erfahrung, Wissen und Qualifikationen.
Von Europäische Kommission im Text Einen europäischen Raum des lebenslangen Lernens schaffen (2001)
Katharina Maag MerkiUnter Kompetenzen werden Eigenschaften oder Fähigkeiten verstanden, die es ermöglichen, Anforderungen in komplexen Situationen erfolgreich zu bewältigen
Von Katharina Maag Merki in der Broschüre Evaluation Mittelschulen - Überfachliche Kompetenzen (2002)
Oliver BendelStefanie HauskeDer Begriff der Kompetenz bezeichnet zum einen die Urteilsfähigkeit und Befähigung, zum anderen die Zuständigkeit und Befugnis. Dass eine Person kompetent ist, heißt also, dass sie etwas zu beurteilen vermag, weiß, kann, oder dass sie für etwas befugt, zuständig, verantwortlich ist.
Von Oliver Bendel, Stefanie Hauske im Buch E-Learning: Das Wörterbuch (2004) auf Seite  80
Didaktisches Handeln in der ErwachsenenbildungKompetenzen sind lebensgeschichtlich erworbene Profile von Emotion und Kognition, von Erfahrung und Wissenserwerb, von Denken, Wollen und Handeln. Kompetenzen werden im Lauf des Lebens großenteils "en passant" angeeignet, sie werden kaum seminaristisch gelehrt und gelernt - auch wenn Seminare ein Übungsfeld für Kompetenzen sein können.;
Von Horst Siebert im Buch Didaktisches Handeln in der Erwachsenenbildung (2003) im Text Didaktische Handlungsfelder auf Seite  223
Wörterbuch Pädagogik (lat. competens geeignet, zuständig; engl. competence). Fähigkeit einer Person, Anforderungen in bestimmten Bereichen zu entsprechen. Soziale Kompetenz bezieht sich auf den Umgang mit Menschen und bedeutet, in sozialen, gesellschaftlichen und politischen Bereichen urteils- und handlungsfähig zu sein. Ich- bzw. Selbstkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, für sich selbst verantwortlich handeln zu können. Sachkompetenz kennzeichnet die Leistungsfähigkeit und damit die Zuständigkeit für bestimmte Sachbereiche.
Von Horst Schaub, Karl G. Zenke im Buch Wörterbuch Pädagogik
Die Definition, auf die sich DeSeCo bezieht, basiert auf einem funktionalen Ansatz: Ausgangspunkt sind die Anforderungen. Eine Kompetenz ist demnach die Fähigkeit, (komplexe) Anforderungen in einem bestimmten Kontext erfolgreich zu erfüllen. Eine Kompetenz ist nicht auf kognitive Fähigkeiten reduzierbar. Vielmehr beinhaltet der Kompetenzbegriff auch ethische, soziale, emotionale, motivationale und verhaltensbezogene Komponenten, die zusammen als System effektives Handeln in konkreten Situationen ermöglichen bzw. über die ein Individuum verfügt (oder durch Lernen verfügen kann), um Anforderungen erfolgreich zu meistern.
Von D. S. Rychen im Text OECD Referenzrahmen für Schlüsselkompetenzen (2008)
Katharina Maag MerkiUnter Kompetenzen sind Eigenschaften oder Fähigkeiten zu verstehen, welche es ermöglichen, bestimmte Anforderungen in komplexen Situationen und in unterschiedlichen sozialen Rollen erfolgreich zu bewältigen. Darunter fallen einerseits Fähigkeiten in Form von Wissen (d. h. das Wissen über bestimmte Sachverhalte oder das Wissen über bestimmte Prozesse). Andererseits gehören dazu aber auch Einstellungen, Motivationen, Wertvorstellungen, Verhaltensweisen oder selbstbezogene Kognitionen (z. B. das Kennen eigener Stärken und Schwächen, die Einschätzung der eigenen Fähigkeit, eine eigene Meinung zu vertreten oder das eigene Lernen zu planen).
Von Katharina Maag Merki in der Broschüre Evaluation Mittelschulen - Überfachliche Kompetenzen (2002) auf Seite  18
Nach dem Pädagogen Franz E. Weinert umfassen Kompetenzen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen, aber auch Bereitschaften, Haltungen und Einstellungen, über die Schülerinnen und Schüler verfügen müssen, um neuen Anforderungssituationen gewachsen zu sein.
Eine Schülerin oder ein Schüler ist beispielsweise in einem Fach kompetent, wenn sie oder er
  • über Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Lösen von Problemen verfügt;
  • auf vorhandenes Wissen zurückgreift bzw. sich das notwendige Wissen beschafft;
  • zentrale fachliche Zusammenhänge versteht;
  • angemessene Handlungsentscheidungen trifft;
  • Lerngelegenheiten nutzt;
  • motiviert ist, ihre bzw. seine Kompetenzen auch in Zusammenarbeit mit anderen einzusetzen.
Von D-EDK Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz im Text Grundlagen für den Lehrplan 21 (2010) auf Seite  14
Kom|pe|tenz die; -, -en <über spätlat. competentia «Eignung» aus lat. competentia «das Zusammentreffen», Bed. 2 nach engl.-amerik. Competence>:
    1. Vermögen, Fähigkeit; Ggs. Inkompetenz (b);
    2. Zuständigkeit, Befugnis; Ggs. Inkompetenz (a).
  1. (ohne Plur.) (idealisierte) Fähigkeit des Sprechers einer Sprache, mit einer begrenzten Anzahl von Elementen u. Regeln eine unbegrenzte Zahl von Äußerungen zu bilden u. zu verstehen sowie über die sprachliche Richtigkeit von Äußerungen zu entscheiden (Sprachw.); vgl. Performanz.
  2. zeitlich begrenzte Reaktionsbereitschaft von Zellen gegenüber einem bestimmten Entwicklungsreiz (Biol.).
  3. die zum Unterhalt eines Klerikers nötigen, nicht pfändbaren Mittel (kath. Kirchenrecht).
im Buch Das grosse Fremdwörterbuch

iconBemerkungen

Historisch gesehen wurzelt das Kompetenzkonzept nicht in der Pädagogik oder Bildungstheorie, sondern in der Ökonomie. Die ersten Kompetenzmessungsmodelle wurden mit dem Ziel entwickelt, Prüfungsverfahren für die unterschiedlichsten Fähigkeiten, Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale von Menschen zu gewinnen, um deren Einsatz für Unternehmen zu optimieren.
Von Konrad Paul Liessmann im Text Das Verschwinden des Wissens (2014)
Christine Bieri BuschorEsther ForrerKompetenzen entsprechen einem Potenzial, das nicht in jeder Situation in gleicher Weise umgesetzt wird. Es wird zwischen Fähigkeiten und Fertigkeiten einer Person auf der einen Seite und Handlungen respektive Verhalten in konkreten Situationen im Sinne von Performanz auf der anderen Seite differenziert. Die Person gilt auch dann als kompetent, wenn sie ausnahmsweise einmal nicht das erwartete Verhalten zeigt. Die Kompetenz stellt also eine Voraussetzung, aber keine Garantie für erfolgreiches Handeln dar.
Von Christine Bieri Buschor, Esther Forrer im Buch Cool, kompetent und kein bisschen weise? (2005) auf Seite  42
Katharina Maag MerkiKompetenzen sind in erster Linie nicht direkt als konkrete Verhaltensweisen, sondern vor allem als Potenziale oder Ressourcen zu verstehen, welche idealerweise in spezifischen Lebenssituationen möglichst optimal umgesetzt werden können. Die konkrete Situation, in welcher die einzelne Person handelt, beeinflusst allerdings die Möglichkeit massgeblich, vorhandene Kompetenzen optimal umzusetzen. Kann eine Person in einer bestimmten Situation beispielsweise nicht mit anderen Personen zusammenarbeiten, so bedeutet dies nicht zwingend, dass sie über keine kooperativen Kompetenzen verfügt. Es kann sein, dass sie aufgrund der jeweiligen Situation (z. B. äussere Rahmenbedingungen, Gruppenzusammensetzung) ihre vorhandenen Kompetenzen nicht erfolgreich umsetzen konnte
Von Katharina Maag Merki in der Broschüre Evaluation Mittelschulen - Überfachliche Kompetenzen (2002)
Zeitschrift für Pädagogik 2/05Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Unterscheidung zwischen Kompetenzen (= Fähigkeiten in bestimmten Bereichen) und den Standards, die als Maßstäbe den Ausprägungsgrad der Kompetenzen zu bestimmen erlauben. Sowohl in die Benennung von Kompetenzen wie auch in die Definition der Standards gehen normative und empirische Prämissen ein. Um den individuell sehr unterschiedlichen Grad der Kompetenz eines Absolventen abbilden zu können, sollte ein Standard, der ja ein Maßstab ist, eine "Gradierung" oder "Skalierung" erlauben. Das bedeutet, es muss deiiniert sein, was als unzureichend gilt, was das Minimum markiert, und was ,darüber liegt. Die Skalierung sollte kriterienorientiert sein, d.h. es sollte nicht einfach nur eine soziale Bezugsnorm angelegt werden (über/unter dem anzutreffenden Durchschnitt), sondern ein vorab definiertes Modell unterschiedlicher Kompetenzniveaus bildet den Ausgangspunkt.
Von Ewald Terhart im Journal Zeitschrift für Pädagogik 2/05 (2005) im Text Standards für die Lehrerbildung
Blickt man genauer hin, muss man erkennen, dass sich unter dem Deckmantel der Kompetenzorientierung eine Grundkonstellation des Erkennens und damit der Bildung glatt in ihr Gegenteil verwandelt hat. In dem Masse, in dem Kompetenzen als formale Fertigkeiten verstanden werden, die an beliebigen Inhalten erworben werden können, konterkariert man die Idee jedes durch Neugier motivierten Erkenntnis- und damit Bildungsprozesses: Kompetenzorientierte Kinder und Jugendliche werden schlicht um die Faszination gebracht, die von einer Sache, einem Thema, einem Gegenstand, einem Namen, einem Buchtitel, einer Frage ausgehen kann; sie werden damit um die Chance gebracht, überhaupt ein substanzielles Interesse an der Welt und an sich selbst entwickeln zu können. Gerade die vielgerühmte «Selbstkompetenz» erweist sich als ungeheuerliches Betrugsmanöver, an dessen Ende die Phraseologie des Selbst jede Form der Selbsterkenntnis sabotiert.
Von Konrad Paul Liessmann im Text Das Verschwinden des Wissens (2014)
Gabi ReinmannAn sich gehen mir ja diese Kompetenzdiskussionen allmählich auf die Nerven. Ich frage mich, ob wir uns nicht auch verstehen würden, wenn wir von Wissen, Können und Haltungen sprechen würden, meinetwegen auch von Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen. In der eingesparten Zeit könnten wir uns stattdessen mehr Gedanken darüber machen, welche Bildungsziele wir eigentlich verfolgen, was für eine Idee (oder Ideen) von Bildung wir für welche Gesellschaftsbereiche warum bevorzugen, welchen Beitrag die Hochschulen dazu leisten, was überhaupt “Hochschulbildung” ist etc. Ich denke mir das z.B. immer wieder, wenn ich diese formalisierten Kompetenzdarstellungen in Modulhandbüchern lese, die sich immer mehr wie Stellenangebote lesen. Und doch kommt man da nicht raus – z.B. dann nicht, wenn man selbst seine Module beschreiben soll, und auch dann nicht, wenn man gebeten wird, einen Beitrag für ein Handbuch zur Informationskompetenz zu schreiben.
Quelle: gabi-reinmann.de
Von Gabi Reinmann, erfasst im Biblionetz am 08.06.2011

iconVerwandte Objeke

icon
Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
Bildungeducation (Bildung)(0.06), Unterricht(0.05), Bildungsstandards(0.04), Kompetenzorientierung(0.03), LehrerInteacher(0.03), Schuleschool(0.03), Lernenlearning(0.03)

iconCoautorInnenlandkarte

Diese Grafik ist nur im SVG-Format verfügbar. Dieses Format wird vom verwendeteten Browser offenbar nicht unterstützt.

Diese SVG-Grafik fensterfüllend anzeigen

iconRelevante Personen

iconHäufig erwähnende Personen

iconHäufig co-zitierte Personen

iconStatistisches Begriffsnetz  Dies ist eine graphische Darstellung derjenigen Begriffe, die häufig gleichzeitig mit dem Hauptbegriff erwähnt werden (Cozitation).

iconEinträge in Beats Blog

iconZitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)

icon803 Erwähnungen  Dies ist eine nach Erscheinungsjahr geordnete Liste aller im Biblionetz vorhandenen Werke, die das ausgewählte Thema behandeln.

iconAnderswo finden

iconAnderswo suchen  Auch im Biblionetz finden Sie nicht alles. Aus diesem Grund bietet das Biblionetz bereits ausgefüllte Suchformulare für verschiedene Suchdienste an. Biblionetztreffer werden dabei ausgeschlossen.

iconBiblionetz-History Dies ist eine graphische Darstellung, wann wie viele Verweise von und zu diesem Objekt ins Biblionetz eingetragen wurden und wie oft die Seite abgerufen wurde.