Computer können das Lernen behindern Thomas Fuchs, Ludger Wößmann
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Zusammenfassungen
Die Forderung, alle »Schulen ans Netz« zu bringen, ist in der öffentlichen Diskussion weit verbreitet,
und in den politischen Bestrebungen zu ihrer Umsetzung werden erhebliche finanzielle
Mittel aufgewendet. Gleichzeitig wenden viele Eltern eine Menge Geld auf, um ihren Kindern zu
Hause die besten Computer und die neueste Lernsoftware bieten zu können. Dies alles geschieht
in der Hoffnung, die Bildungschancen der Schülerinnen und Schüler zu verbessern. Umfangreiche
Analysen der internationalen PISA-Daten deuten aber darauf hin, dass diese Hoffnung weitgehend
vergebens ist. Die Verfügbarkeit von Computern zu Hause und die intensive Nutzung
von Computern in der Schule gehen nicht mit besseren, sondern zumeist sogar mit schlechteren
Schülerleistungen in den PISA-Basiskompetenzen einher. Damit zeigt sich wie schon für die
in der letzten Ausgabe des ifo Schnelldienst betrachtete Verkleinerung der Klassengrößen, dass
das Heil der deutschen Bildungspolitik wohl nicht in einer kostenintensiven Politik der Ausweitung
der in den Schulen verfügbaren materiellen Ressourcen zu suchen ist. Mehr versprechen
da schon die in den nächsten beiden Ausgaben des ifo Schnelldienst in den weiteren Folgen der
Serie »Ökonomische Beiträge zur Schuldebatte« untersuchten instiutionellen Reformen des Schulsystems.
Von Thomas Fuchs, Ludger Wößmann im Text Computer können das Lernen behindern (2005) Bemerkungen
In Abbildung 1 des Artikels werden Äpfel mit Birnen verglichen: Computerverfügbarkeit und Internetnutzung. Ein Computer ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für Internetverfügbarkeit. Aus Abbildung 1 kann somit nicht geschlossen werden, dass die Computer aus inhaltlichen Gründen nicht für das Internet genutzt werden.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 05.10.2005Resümierend lässt sich sagen: Grundlegend Neues hat diese Studie nicht hervorgebracht. Es bleibt der Zweifel, ob es bei der Veröffentlichung tatsächlich um die Sache oder nicht vielmehr um das ifo respektive um die Autoren ging, die ins Gespräch gebracht werden sollten. Die Frage des Umgangs mit Neuen Medien in der Bildung wird weiterhin - zurecht – kontrovers besprochen werden, wobei wir uns in Zukunft jedoch überzeugendere Diskussionsbeiträge wünschten.
Von Morten Hendricks im Text Reaktion auf den Artikel «Computer können das Lernen behindern» im ifo-Schnelldienst (2005) Es ist mit Sicherheit richtig und ein Verdienst der Autoren, die teilweise recht platten Schlussfolgerungen aus den PISA-Umfragen durch Anwendung elaborierterer Metho-den zu hinterfragen oder zu widerlegen. Wenig hilfreich ist es andererseits von Seiten der Autoren durch Verallgemeinerung, fragwürdige Argumentation oder Nichtbeach-tung von Realitäten neue Unsicherheit in eine Diskussion zu bringen, die ohnehin teil-weise mit viel Unwissenheit geführt wird.
Von Morten Hendricks im Text Reaktion auf den Artikel «Computer können das Lernen behindern» im ifo-Schnelldienst (2005) Dieser Text erwähnt ...
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Nicht erwähnte Begriffe | Bildungspolitik, Digitalisierung, LehrerIn, Schweiz, Unterricht |
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Zitate aus diesem Text
In der Schätzanalyse hat sich gezeigt, dass eine häufige Nutzung des Computers für Internetrecherche und E-Mail-Kommunikation, die Nutzung von Lernsoftware und ein zu Hause vorhandener Internetzugang einen signifikant positiven Zusammenhang mit den PISA-Leistungen aufweisen.
von Thomas Fuchs, Ludger Wößmann im Text Computer können das Lernen behindern (2005) Zitationsgraph
Zeitleiste
9 Erwähnungen
- Grundschule digital - Möglichkeiten und Grenzen der neuen Informationstechnologien (Christian Büttner, Elke Schwichtenberg) (2001)
- Fachliche Nutzung digitaler Medien im Mathematikunterricht der Grundschule (Julia Kahnert, Manuela Endberg) (2014)
- Reaktion auf den Artikel «Computer können das Lernen behindern» im ifo-Schnelldienst (Morten Hendricks) (2005)
- Digitale Medien in der Schule - Standortbestimmung und Handlungsempfehlungen für die Zukunft (Bardo Herzig, Silke Grafe) (2006)
- Der grosse Feldversuch (Dorothee Wiegand) (2006)
- E-Learning in der Schule - Zeitschrift Computer und Unterricht 62 (Stefan Aufenanger) (2006)
- Computernutzung und Schülerleistungen (Andreas Schleicher, Wolf-Rüdiger Wagner, Ludger Wößmann)
- Konsumismus in der Schule? (Franz Hochstrasser) (2009)
- Der Lernstick in der Schule - Eine empirische Studie zur Akzeptanz und Wirkung eines Lerninstruments im Unterricht (Hans U. Grunder, Christian Finger, Yuliya Romanyuk, Tim Sommer, Patric Raemy) (2013)
- Wie wirksam sind digitale Medien im Unterricht? (Bardo Herzig) (2014)
- Tablets in Schule und Unterricht - Forschungsmethoden und -perspektiven zum Einsatz digitaler Medien (Jasmin Bastian, Stefan Aufenanger) (2017)
- 10. Mobiles Lernen. Auch zu Hause? - Außerschulisches Lernen in Tablet- und Nicht-Tabletklassen im Vergleich (Doreen Prasse, Nives Egger, Beat Döbeli Honegger) (2017)
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Beat und dieser Text
Beat war Co-Leiter des ICT-Kompetenzzentrums TOP während er Dieser Text ins Biblionetz aufgenommen hat. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.).