Medienkompetenz revisitedMedien als Werkzeuge der Weltaneignung: ein pädagogisches Programm
|
|
Diese Seite wurde seit 3 Jahren inhaltlich nicht mehr aktualisiert.
Unter Umständen ist sie nicht mehr aktuell.
Zusammenfassungen
Moderne Medienkompetenz aus historischer Perspektive. Es ist nicht das erste Mal, dass das Bildungswesen mit neuen Medien konfrontiert wird.
Geschichts- und Kontextlosigkeit ist für die gesellschaftliche Diskussion über Medien charakteristisch. In dieses Urteil ist auch die Medienpädagogik einzubeziehen. Ihr Aufgabengebiet hat sich durch neu hinzukommende Medien ständig additiv erweitert, ohne dass es zu einer Neubestimmung des Gegenstandsbereichs gekommen wäre. Vielmehr hat man sich in Anlehnung an die Kommunikationswissenschaften weiterhin auf die Massenmedien und den Medienkonsum im Freizeit- und Unterhaltungsbereich konzentriert. Aus dieser verengten Perspektive gerät die Bedeutung der Medien für alle gesellschaftlichen und kulturellen Bereiche einschließlich der Entwicklung in Naturwissenschaft und Technik nicht in den Blick. Dementsprechend schwer fällt es der Medienpädagogik, sich auf den Computer als Universalmedium einzulassen. Zumeist bleibt es bei dem verbalen Bekenntnis zu einer Integration von Medienpädagogik und Informationstechnologischer Bildung.
Erst aus historischer Perspektive wird deutlich, dass durch die technische Integration Medien zusammengeführt werden, deren Entwicklung in denselben kulturellen Kontext einzuordnen ist. In den Medien materialisieren sich medienübergreifend Programme zur Aneignung von „Wirklichkeit“.
Die Vermittlung von Medienkompetenz wird (erst) dann als Aufgabe von Schule und als integraler Bestandteil von Allgemeinbildung (wirklich) akzeptiert werden, wenn es gelingt, in diesem Sinne den Blick für die Medien als kulturrelevante und kulturverändernde Instanzen zu öffnen.
Kapitel 
- 1. Die Überwindung von Zeit und Raum
- 2. Medien als künstliche Sinnesorgane
- 3. Kultur - Technik - Kulturtechniken
- 4. Medien als Soziotechniken
- 5. Mediendefinition aus pädagogischer Perspektive
- 6. Medienentwicklung und Fortschritt
- 7. Vom Fernrohr zur Computersimulation
- 8. Medien und die Geometrisierung der Welt
- 9. Medien und Wahrnehmung von Welt
- 10. Mythos «Primärerfahrung»
- 11. Von der Aktualität zur Echtzeit
- 12. Vom Brief zur Computerkonferenz
- 13. Verfügbarkeit von Medien als pädagogische Qualität
- 14. Der Computer als Werkzeug für den handelnden Wissenserwerb
- 15. Lesekompetenz als Medienlese- und Medienschreibkompetenz
- 16. Zur Entwicklung schuleigener Medienkonzepte
Dieses Buch erwähnt ...
Dieses Buch erwähnt vermutlich nicht ... 
![]() Nicht erwähnte Begriffe | Bildungspolitik, Computervermittelte Kommunikation, Daten, Digitalisierung, facebook, Google, Integrität / integrity, Internet in der Schule, Kinder, LehrerIn, Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4), Schallplatte, Schweiz, Vertraulichkeit /confidentiality, Wissensmanagement, WWW (World Wide Web) |
Tagcloud
Zitate im Buch
Es ist erstaunlich, wie wenig in der von Technikkritik geprägten pädagogischen Diskussion über Medien der Tatsache Rechnung getragen wird, dass über viele Sachverhalte erst kommuniziert werden kann, wenn sie durch Medien in einem gemeinsamen Wahrnehmungsfeld darstellbar werden.
Kritik an den Medien ist oftmals nichts anderes als eine verdeckt vorgetragene Kritik am Pluralismus, da sie sich gegen die Konkurrenz von Leitbildern und Wertsystemen richtet. Sobald Medien eingeführt und für einzelne Personen technisch verfügbar sind, entsteht durch sie eine Konkurrenz zu den traditionellen Erziehungsinstanzen, treten Medien als "Miterzieher" auf.
Wenn sich Martin Luther darüber beklagt, dass er in seinen Vorlesungen Textpassagen aus der Bibel erst vorlesen muss, bevor er mit der Auslegung der Texte beginnen kann, weil Druckerzeugnisse für Studenten noch unerschwinglich waren, liegt es aus heutiger Sicht auf der Hand, dass es hier nicht nur um eine Frage der Zeitökonomie ging. Wenn nur der Lehrer Zugang zum Text hat, sind die Möglichkeiten der Schüler, sich mit dem Text eigenständig auseinandersetzen, ganz eindeutig begrenzt. Zugriffs- und Auswahlmöglichkeiten auf Informationen bestimmen ganz wesentlich das Schüler-Lehrer-Verhältnis. Schon dieses Beispiel zeigt, wie abhängig Lehr- und Lernprozesse von der medialen Basis sind.
Die im erziehungswissenschaftlichen Diskurs zum Thema Internet und Schule zu beobachtende Gleichgültigkeit gegenüber technologischen Entwicklungen ist Ausdruck einer weitverbreiteten Medienblindheit, die sich anscheinend immer dann einstellt, wenn beim Nachdenken über Lernen und Unterricht die konkrete Organisation und Ausgestaltung dieser Prozesse außer acht gelassen wird.So ist es einerseits richtig, dass es nicht das Medium ist, „das ,Bildung' verändert, sondern Entscheidungen für z. B. selbstorganisiertes, projekt- oder problembasiertes Lernen von Individuen oder Organisationen." (KERRES 2000, S. 6) Andererseits müsste aber auch auf der Hand liegen, dass Medien mehr als Transportmittel sind, denn Lehr- und Lernarrangements hängen ganz entscheidend von den zur Verfügung stehenden Medien und den durch sie eröffneten Handlungsmöglichkeiten ab. Pädagogische Konzepte sind zur Realisierung darauf angewiesen, dass die dazu passenden Medien im Unterrichtsalltag zur Verfügung stehen.
3 Einträge in Beats Blog
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
Zeitleiste
17 Erwähnungen 
- Vorsicht Bildschirm? - Wie man sich gegen populistische Thesen zur Wirkung von Fernsehen und Computer wappnet (Dirk Frank) (2005)
- ICT-Kompass - Bildung braucht ICT (Stephan Brülhart, Beat Döbeli Honegger, Stanley Schwab) (2005)
- Technologie, Imagination und Lernen - Grundlagen für Bildungsprozesse mit Digitalen Medien (Heidi Schelhowe) (2007)
- Schüler, Lehrer und Neue Medien in der Grundschule - Mediennutzung im Kontext von Entwicklungstendenzen sowie technischer Voraussetzungen (Andreas Bertow) (2008)
- LOG IN 159/2009 (2009)
- Präsentieren und digitale Medien (Werner Arnold) (2009)
- Präsentieren und digitale Medien (Werner Arnold) (2009)
- Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien - Eine qualitative Studie als Beitrag zur Medienbildung (Isabel Zorn) (2009)
- Masterplan Lernstick - Live-System-Learning mit Blick auf die flächendeckende Verbreitung des Lernsticks in der Schweiz (Stanley Schwab, Marc Widmer) (2009)
- Digitale Lernwelten - Konzepte, Beispiele und Perspektiven (Kai-Uwe Hugger, Markus Walber) (2010)
- Medienbildung in Schule und Unterricht (Gerhard Tulodziecki, Bardo Herzig, Silke Grafe) (2010)
- mLearning in der Schule - Der Lernstick als Lerninstrument (Hans U. Grunder) (2011)
- 12. Masterplan Lernstick - mLearning m it Blick auf die flächendeckende Verbreitung des Lernsticks in der Schweiz (Stanley Schwab)
- 12. Masterplan Lernstick - mLearning m it Blick auf die flächendeckende Verbreitung des Lernsticks in der Schweiz (Stanley Schwab)
- Kritische Informations- und Medienkompetenz - Theoretisch-konzeptionelle Herleitung und empirische Betrachtungen am Beispiel der Lehrerausbildung (Mandy Schiefner) (2012)
- User Experience in benutzergenerierten, digitalen Lernumgebungen - Gestaltungsspielräume für globale Bildung (Anja Wagner) (2012)
- Netzguidance für Jugendliche - Chancen und Grenzen der Internetkompetenzförderung und ihrer Vermittlung (Eveline Hipeli) (2012)
- Digitale Demenz - Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen (Manfred Spitzer) (2012)
- Cyberkrank! - Wie das digitalisierte Leben unsere Gesundheit ruiniert (Manfred Spitzer) (2015)
- Bildungsräume - Proceedings der 25. Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) (Christoph Igel) (2017)
- Digitalisierung ist konsequent eingesetzt ein pädagogischer Mehrwert für das Studium - Thesen zur Verschmelzung von analogem und digitalem Lernen auf der Grundlage von neun Fallstudien (Sandra Schön, Martin Ebner, Martin Schön, Maria Haas)
- Digitalisierung ist konsequent eingesetzt ein pädagogischer Mehrwert für das Studium - Thesen zur Verschmelzung von analogem und digitalem Lernen auf der Grundlage von neun Fallstudien (Sandra Schön, Martin Ebner, Martin Schön, Maria Haas)
- Einsatz internetbasierter Werkzeuge zur Unterstützung selbstorganisierten Lernens in einer persönlichen Lernumgebung (Thomas Bernhardt) (2017)
Co-zitierte Bücher

Ein Bild ist mehr als ein Bild
Visuelle Kompetenz in der Multimedia-Gesellschaft
(Christian Doelker) (1997)
Kinder, Computer, Schule in einer digitalen Welt
The Children's Machine
Rethinking school in the age of the computer
(Seymour Papert) (1993)
Das allmähliche Verschwinden der informationstechnischen Grundbildung
Zum Verhältnis von Informatik und Allgemeinbildung
(Ulrike Wilkens) (2000)
Kommunikation und Kompetenz
(Dieter Baacke) (1973)
Medien in Erziehung und Bildung
Grundlagen und Beispiele einer handlungs- und entwicklungsorientierten Medienpädagogik
(Gerhard Tulodziecki)

Medienpädagogik im Informationszeitalter
(Ludwig J. Issing) (1987)
Medienkompetenz und Medienleistungen in der Informationsgesellschaft
Beiträge einer internationalen Tagung
(Heinz Bonfadelli, Priska Bucher, Ingrid Paus-Hasebrink, Daniel Süss) (2004)


Kleine Computer für kleine Hände (Buch mit DVD)
(Ilse Bailicz, Wolfgang Seper, Leopold Sperker, Johann Eder, Anton Reiter) (2006)

Beschaffung und Betrieb von ICT-Infrastruktur an allgemeinbildenden Schulen
(Vincent Tscherter, Beat Döbeli Honegger) (2006)

Schulen für die Wissensgesellschaft
Ergebnisse des Netzwerkes Medienschulen
(Oliver Vorndran, Detlev Schnoor) (2003)

Technologie, Imagination und Lernen
Grundlagen für Bildungsprozesse mit Digitalen Medien
(Heidi Schelhowe) (2007)

Mediennutzung und Medienkompetenz. Bielefelder Medienkompetenzmodell
(Klaus P. Treumann, Dorothee M. Meister, Uwe Sander, Jörg Hagedorn, Manuela Kämmerer) (2007)

Möglichkeiten und Grenzen der Bewertung von Online-Lernen. Eine Meta-Evaluation.
(Annabell Preussler) (2008)

Anforderungen an das schweizerische Bildungssystem 2030
(Akademien der Wissenschaften Schweiz) (2009)
Medienkompetenzen Messen?
(Harald Gapski) (2006)
Aufwachsen in virtuellen Medienwelten
Chancen und Gefahren digitaler Medien aus medienpsychologischer und medienpädagogischer Perspektive
(Ullrich Dittler, Michael Hoyer) (2008)
Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web
Grundlagen und Methoden: Von der Gesellschaft zum Individuum
(Ansgar Zerfaß, Martin Welker, Jan Schmidt) (2008) Bei amazon.de anschauen
Heranwachsen mit dem Social Web
Zur Rolle von Web 2.0-Angeboten im Alltag von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
(Jan-Hinrik Schmidt, Ingrid Paus-Hasebrink, Uwe Hasebrink) (2009)

Confronting the Challenges of Participatory Culture
Media Education for the 21st Century
(Henry Jenkins, Katie Clinton, Ravi Purushotma, Alice J. Robison, Margaret Weigel) (2006)



Die Qualität qualitativer Daten
Manual für die Durchführung qualitativer Interviews
(Cornelia Helfferich) (2009)

Handbuch erziehungswissenschaftliche Biographieforschung
(Heinz-Hermann Krüger, Winfried Marotzki) (1999)

Theoretische und empirische Fundierung eines zentralen Elements der Lehrerausbildung
(Sigrid Blömeke) (2000)
Standorte 
Bibliographisches 
Beat und dieses Buch
Beat war Co-Leiter des ICT-Kompetenzzentrums TOP während er dieses Buch ins Biblionetz aufgenommen hat. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt ein physisches, aber kein digitales Exemplar. Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben. Beat hat dieses Buch auch schon in Blogpostings erwähnt.

Beobachtung
Bilder
Biologie
Computer
Computerspiele
Datenbank
Denken
E-Mail
Face to Face Kommunikation (F2F)
Fernsehen
Gesellschaft
Globalisierung
Hypertext
Informationsgesellschaft
Internet
Kommunikation
Lernen
Lesekompetenz
Modelle
Multimedia
Naturwissenschaft
Ökologie
PISA-Studien
Politik
Radio
Raum / Ort
Schrift
Schule
Telefon
Unterricht
Wahrnehmung
Wandtafel
Werkzeuge
Wissen
Wissenschaft
Zeit
























Biblionetz-History