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Beats Biblionetz - Begriffe

Wirklichkeit

iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

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iconDefinitionen

Medien, Computer, RealitätMit dem Substantiv 'die Wirklichkeit' meinen wir zunächst: 'die Welt, wie sie ist', das Insgesamt des Gegebenen.
Von Wolfgang Welsch im Buch Medien, Computer, Realität (1998) im Text 'Wirklich' auf Seite  175
Medien, Computer, RealitätKomprehensiv sprechen wir von der Wirklichkeit, wenn diese Wirklichkeit Natur wie Kultur umfassen, wenn sie also alles beinhalten soll.
Von Wolfgang Welsch im Buch Medien, Computer, Realität (1998) im Text 'Wirklich' auf Seite  176
Medien, Computer, RealitätBasal hingegen verwenden wir den Ausdruck 'Wirklichkeit', wenn wir uns auf das Gegebene beziehen, wie es unabhängig von unseren Interpretationen besteht und deren Grundlage und unverrückbares Mass bildet.
Von Wolfgang Welsch im Buch Medien, Computer, Realität (1998) im Text 'Wirklich' auf Seite  176
Medien, Computer, RealitätRelativ verwenden wir den Ausdruck 'die Wirklichkeit' auch, wenn wir beispielsweise nach 'der Wirklichkeit Gottes' fragen. Aber dabei hat 'Wirklichkeit' einen ganz anderen Sinn. Jetzt bedeutet es soviel wie 'Existenz' ('Sein' im Sinn von 'Dasein').
Von Wolfgang Welsch im Buch Medien, Computer, Realität (1998) im Text 'Wirklich' auf Seite  177
Ernst von GlasersfeldIch verstehe unter Wirklichkeit ein Netzwerk von Begriffen, die sich in der bisherigen Erfahrung des Erlebenden als angemessen, brauchbar oder 'viabel' erwiesen haben, und zwar dadurch, dass sie wiederholt zur erfolgreichen Überwindung von Hindernissen oder zur begrifflichen 'Assimilation' von Erfahrungskomplexen gedient haben.
Von Ernst von Glasersfeld im Buch Wege des Wissens (1997) im Text Fiktion und Realität aus der Perspektive des radikalen Konstruktivismus auf Seite  47
Medien, Computer, RealitätEine andere Bedeutung von 'Wirklichkeit' wird an einem Einwand wie 'Die Wirklichkeit sieht anders aus' deutlich. [...] Wirklichkeit kommt hier als Instanz von Wahrheit ins Spiel. [...] 'Wirklichkeit' hat dann den Sinn von 'Tatsächlichkeit' und meint jenen harten Faktenbestand, an dem das Diskursive zu messen und seine eventuelle Verblasenheit zu kritisieren ist.
Von Wolfgang Welsch im Buch Medien, Computer, Realität (1998) im Text 'Wirklich' auf Seite  178
Medien, Computer, RealitätIn anderen Fällen verwenden wir den Ausdruck 'die Wirklichkeit' in einem relativen und partialen Sinn. Das tun wir beispielsweise, wenn wir von der 'menschlichen Wirklichkeit' sprechen. Wir meinen damit entweder die Gesamtwirklichkeit, wie sie sich aus der Perspektive des Menschen darstellt, oder einen spezifischen Bereich innerhalb der Wirklichkeit, eben den für uns Menschen relevanten Bereich.
Von Wolfgang Welsch im Buch Medien, Computer, Realität (1998) im Text 'Wirklich' auf Seite  177

iconBemerkungen

Decodierung:Recodierungwie ich sie definiere ist ein ethisches problem.
Von Werner Schandor im Buch Decodierung:Recodierung (2000) im Text zenzi zechners falschfährten auf Seite  121
Medien, Computer, RealitätPhilosophen sind Wirklichkeitsdiskreditierungsmeister.
Von Wolfgang Welsch im Buch Medien, Computer, Realität (1998) im Text 'Wirklich' auf Seite  183
Gerhard RothDie Wirklichkeit ist die einzige Welt, die uns zur Verfügung steht.
Von Gerhard Roth im Buch Das Gehirn und seine Wirklichkeit (1994) im Text Realität und Wirklichkeit auf Seite  333
Gerhard RothDie Wirklichkeit wird in der Realität durch das reale Hirn hervorgebracht.
Von Gerhard Roth im Buch Das Gehirn und seine Wirklichkeit (1994) im Text Realität und Wirklichkeit auf Seite  325
Decodierung:RecodierungDas problem ist nicht die wirklichkeit, sondern die definition der wirklichkeit.
Von Werner Schandor im Buch Decodierung:Recodierung (2000) im Text zenzi zechners falschfährten auf Seite  121
Gerhard RothDie Wirklichkeit ist nicht ein Konstrukt meines Ich, denn ich bin selbst ein Konstrukt.
Von Gerhard Roth im Buch Das Gehirn und seine Wirklichkeit (1994) im Text Realität und Wirklichkeit auf Seite  330
Ernst von GlasersfeldMit der Zeit wurde mir klar, dass man sich mit jeder Sprache eine andere Wirklichkeit aufbauen muss.
Von Ernst von Glasersfeld im Buch Wie wir uns erfinden (1999) auf Seite  195
Medien, Computer, Realität'Wirklich' hat nicht bloss eine Bedeutung - und möglicherweise gibt es nicht einmal eine Leitbedeutung, die allen Verwendungsweisen zugrunde liegt.
Von Wolfgang Welsch im Buch Medien, Computer, Realität (1998) im Text 'Wirklich' auf Seite  174
Medien, Computer, RealitätBei der kulturellen Thematisierung von Wirklichkeit steht die Verlässlichkeit - oder Nichtverlässlichkeit - von Wirklichkeit zur Debatte, philosophisch hingegen die Erkenntnis - oder Unerkennbarkeit - von Wirklichkeit.
Von Wolfgang Welsch im Buch Medien, Computer, Realität (1998) im Text 'Wirklich' auf Seite  171
Gerhard RothDie Wirklichkeit und damit Erleben, Bewusstsein, Wahrnehmen, Vorstellen, Erinnern usw. sind - so mögen wir spekulieren - eine 'Erfindung' des Gehirns im Zusammenhang mit der Integration multisensorischer Information, ihrer Gestaltung durch Erfahrungsinhalte, die im Gedächtnis vorhanden sind und dem Ermöglichen von Handlungsplanung.
Von Gerhard Roth im Buch Das Gehirn und seine Wirklichkeit (1994) im Text Realität und Wirklichkeit auf Seite  328
Paul Watzlawick

Wie bereits angedeutet, ist der Glaube, dass die eigene Sicht der Wirklichkeit die Wirklichkeit schlechthin bedeute, eine gefährliche Wahnidee. Sie wird dann aber noch gefährlicher, wenn sie sich mit der messianischen Berufung verbindet, die Welt dementsprechend aufklären und ordnen zu müssen - gleichgültig, ob die Welt diese Ordnung wünscht oder nicht.

Von Paul Watzlawick im Buch Die erfundene Wirklichkeit (1978) auf Seite  9
Unsere Welt, die Wirklichkeit - mit ihren scheinbar stabilen Formen und Ferflechtungen - ist wesentlich unergründlich. Trotzdem muss die "Wahrheit" dermassen schlicht sein, dass keine menschliche - weder geniale, von durchgreifender Intuition erfüllte, noch profane, vom Fleiß angetriebene, Erkenntnis, diese jemals positiv kommunizieren könnte. Weder in einem Hypertext noch in einem sonstigen "Werk" wird sie jemals formulierbar sein, denn weder Gegenständlichkeit noch Logik bzw. jene symbolische Kraft sind ihre wesentlichen Bestandteile.
Beobachtbar sind lediglich (i) *Kontinuitäten*, (ii) die ihnen entsprechenden *Prinzipien* (keine objektivierbaren Entitäten, aber Momente der Ahnung, die erst und nur insofern "rational" erscheinen, als sie kommuniziert werden) und (iii) die aus ihnen wirkenden *Antriebsfaktoren*, die weder ontologisch objektiv noch analytisch begreifbar sind (wohl aber als Erklärungsmodelle funktional, weil sie in einer medialisierten Wirklichkeit keiner Explikation bedürfen.)
Im Wesentlichen entspricht der Kontinuität der /Verkörperung/ das Prinzip der /Selbstregulation/ und der der /Werwirklichung/ - das Prinzip der /Konstruktion/.
Beide Kontinuitäten sind - in prozesuelle Kategorien gefasst - selbstreferentiell, schleifenartig und nur insofern begrifflich kommunizierbar, als sie in der Konstitution unserer Wirklichkeit stabil als zwei autonom beobachtbaren Komplexitäten fungierden (Beobachtbar heisst nicht "objektiv vorhanden", was für die Erkenntnis determinierender Relevanz beider Kontinuitäten keine Rolle spielt.)
Von Leon R. Tsvasman, erfasst im Biblionetz am 15.11.2005

iconVerwandte Objeke


Fragen
KB IB clear
Lebt jeder von uns in seiner einsamen Wirklichkeit?

Aussagen
KB IB clear
Die Wirklichkeit ist ein Konstrukt des Gehirns.
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Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
Realitätreality(0.06), Realismus(0.04), Beobachterobserver(0.04), Erkennen(0.03)
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Verwandte Aussagen
Suchmaschinen beeinflussen die Wirklichkeit

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