
Stimmt das, was wir über unser Leben berichten? In Kapitel vier untersuche ich die Beziehung zwischen Gedächtnis und Wirklichkeit und betrachte, was geschieht, wenn die Verbindung zwischen beiden abbricht. Es häufen sich die Hinweise darauf, da wir uns in der Regel ein zutreffendes Gesamtbild von unserer Vergangenheit machen, da wir aber bei der Wiedergabe bestimmter Ereignisse allen möglichen verzerrenden und entstellenden Einflüssen unterworfen sind. Insbesondere neigen wir dazu, uns über die Quelle, den Ursprung unserer Erinnerungen zu täuschen. So erging es einer Frau, die einen Mann, den sie im Fernsehen gesehen hatte, mit dem Mann verwechselte, der sie vergewaltigt hatte. Untersuchungen an Patienten mit neurologischen Schädigungen lassen darauf schliessen, dass es uns bestimmte Teile des Gehirns ermöglichen, die Erinnerungen an tatsächliche Ereignisse von Einbildungen zu unterscheiden.