/ en / Traditional / help

Beats Biblionetz - Bücher

Technische Intelligenz oder Wie Ingenieure über Computer sprechen

Diese Seite wurde seit 5 Jahren inhaltlich nicht mehr aktualisiert. Unter Umständen ist sie nicht mehr aktuell.

iconZusammenfassungen

Rolf TodescoIm vorliegenden Buch werden .Anthropomorphisierungen ' in der Terminologie der Informatik kritisiert. Die Kritik beruht auf zwei explizit gemachten Prinzipien, einerseits auf der konsequenten Unterscheidung zwischen Abbildung und Abgebildetem und andrerseits darauf, dass den Abbildungen und insbesondere den sprachlichen Zeichen keine Bedeutung, sondern nur Verweisungscharakter zugeschrieben wird. Das Buch erläutert zunächst das Prinzip der programmgesteuerten Kommunikationsmaschine. Dann wird gezeigt. Dass Programme keine Abbildungen und Programmiersprachen keine Sprachen sind. Computer werden dazu als Automaten ausgewiesen, die sich von primitiveren Werkzeugen durch eine explizit konstruierte Steuerung abgrenzen. Es wird gezeigt, dass in der Informationstheorie genau die in dieser Steuerung fliessende, sekundäre Energie Information heisst, und dass sich die übrigen Verwendungen des Ausdruckes Information als Metaphern auf diese eigentliche Verwendung zurückführen lassen. Computerprogramme dienen der Strukturierung von Information. Sie besitzen nur sekundär Verweisungscharakter und sind deshalb nicht sprachlich, obwohl sie wie sprachliche Texte durch formale Sprachen beschrieben werden können. Das im Buch verwendete Bedeutungskonzept korrespondiert mit der durch die generative Grammatik eingeführten Unterscheidung zwischen Pragmatik und Semantik, wonach Semantik eine innersprachliche Bedeutung beschreibt, die keinen pragmatischen Bezug zum Beschriebenen hat. Technische , Anthropomorphisierungen', insbesondere der Begriff "Intelligenz", werden durch das verwendete Bedeutungskonzept als Metaphern aufgedeckt und so der bewussten Verwendung zugeführt. "Intelligenz" wird als Charakterisierung noch nicht konstruierbarer Maschinen aufgefasst, "technische Intelligenz" als Bezeichnung für jene, die sich mit solchen Maschinen beschäftigen.
Von Rolf Todesco im Buch Technische Intelligenz oder Wie Ingenieure über Computer sprechen (1992)

iconBemerkungen zu diesem Buch

Rolf TodescoWerkzeuge prägen unser Menschenbild so sehr, dass deren Herstellung als anthropologisches Kriterium des Menschseins schlechthin gilt. Seit wir Computer verwenden, betrachten sich viele von uns als lebende Informationssysteme. Diese systematische Reduktion, die auf einem primitiven technischen Verständnis beruht, widerspiegelt sich in "Anthropomorphisierungen" in der technischen Sprache, welche das primitive Technikverständnis im Sinne des Whorf'schen Theorems aufrecht erhalten. Die im vorliegenden Buch vorgeschlagene technische Terminologie, die nicht die Ausdrücke an sich, sondern die Explikation dessen, was wir mit (technischen) Ausdrücken bezeichnen, betrifft, dient der Entwicklung eines adäquaten Verständnisses der technischen Gegenstände und mithin der Vermeidung jener Reduktion, in welcher Menschen nichts anderes als komplizierte Maschinen sind. Das Wesen moderner Informationsmaschinen kann man auch ohne fundierte technische Kenntnisse begreifen. Es wird hier sprachkritisch erläutert, indem der Automat durch das Kriterium "sekundäre Energie" als spezifisches Werkzeuge begründet, und ausgewiesen wird, dass die sogenannte Maschinen(programmier)sprache keine Sprache ist. Die Argumentation beruht auf zwei explizit gemachten Prinzipien, einerseits auf der konsequenten Unterscheidung zwischen Abbildung und Abgebildetem und andrerseits darauf, dass den Abbildungen und insbesondere den sprachlichen Zeichen keine Bedeutung sondern nur Verweisungscharakter zugeschrieben wird. Wer technisch verstanden hat, was ein Informationssystem ist, kann genau sagen, was Information ist und sieht im Menschen nur noch sehr bedingt ein Informationssystem. Er wird die sogenannte Mensch-Maschinen-Kommunikation nicht mehr als Kommunikation zwischen Mensch und Maschine auffassen, sondern als metaphorisch umschriebene Verwendung eines Werkzeuges.
Von Rolf Todesco, erfasst im Biblionetz am 28.03.2000

iconKapitel  Unter den anklickbaren Kapiteln finden Sie Informationen über einzelne Teile des gewählten Werks.

iconDieses Buch erwähnt ...


Personen
KB IB clear
Charles Babbage, Kurt Bauknecht, Peter Bichsel, Lewis Caroll (Charles L. Dodgson), Noam Chomsky, Edsger W. Dijkstra, Ernst von Glasersfeld, Klaus Haefner, Michael Haller, C. Hoare, Douglas Hofstadter, Tracy Kidder, Thomas S. Kuhn, Konrad Lorenz, Marvin Minsky, Claude Shannon, F. Taylor, Alan Turing, Paul Watzlawick, Warren Weaver, Joseph Weizenbaum, Benjamin Lee Whorf, Norbert Wiener, Niklaus Wirth, Ludwig Wittgenstein, Carl August Zehnder, Dieter E. Zimmer, Konrad Zuse

Fragen
KB IB clear
Können Computer denken?Can computers think?
Lässt sich Intelligenz messen?Can we measure intelligence?

Aussagen
KB IB clear
02. Die Karte ist nicht das Territorium, und der Name nicht die benannte Sache
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Werkzeuge formen unser Denkentools are influencing our thinking

Begriffe
KB IB clear
Algorithmusalgorithm, analog, Arbeitwork, Automatautomat, Bedeutung, Bilder, Chatbotchat bot, Computercomputer, Datendata, Definitiondefinition, Denkenthinking, ElizaEliza, Energie, Entitätentity, Explizites Wissen, Fliehkraftregler, Gehirnbrain, Handelnacting, Hardwarehardware, Implizites Wissenimplicit knowledge, Informatikcomputer science, Informatik-IngenieurIn, Informationinformation, Informationstheorieinformation theory, Ingenieur, Intelligenzintelligence, Intelligenztest / IQ, Job EnlargementJob Enlargement, Kommunikationcommunication, Konstruktivismusconstructivism, Künstliche Intelligenz (KI / AI)artificial intelligence, Kybernetikcybernetics, Maschinemachine, Mathematikmathematics, Mensch, Metaphermetaphor, Modellemodel, Neuronales Netzneural network, Paradoxieparadoxy, Pascal (Programmiersprache), Planung, Programmierenprogramming, Programmiersprachenprogramming languages, Repräsentationrepresentation, Roboterrobot, Semantiksemantics, Softwaresoftware, Sprachelanguage, Symbolsymbol, Systemsystem, Systemtheoriesystem theory, Taylorismustaylorism, Technik, Terminologieterminology, Turing-Maschineturing machine, Turing-Testturing test, Verhalten, Versuch und Irrtumtrial and error, Wahrnehmungperception, Werkzeugetool, Wirklichkeit, Wissen, Zeittime
icon
Bücher
Jahr  Umschlag Titel Abrufe IBOBKBLB
 local web  Alice im Wunderland (Lewis Caroll (Charles L. Dodgson)) 1, 3, 1, 2, 6, 1, 8, 4, 10, 2, 3, 1212234536
 local  Grundlagen für den Informatikeinsatz (Kurt Bauknecht, Carl August Zehnder) 5, 3, 2, 10, 10, 9, 4, 9, 1, 4, 5, 413125412206
 local  Informationssysteme und Datenbanken (Carl August Zehnder) 2, 2, 3, 8, 9, 12, 6, 10, 1, 6, 16, 31178313111
  Tractatus logico-philosophicus (Ludwig Wittgenstein) 1, 3, 6, 2, 11, 5, 13, 4, 14, 1, 5, 912825514583
1948 local  Mathematical Theory of Communication (Claude Shannon, Warren Weaver) 3, 2, 1, 8, 4, 11, 3, 12, 1, 3, 6, 185413236
1956   Sprache - Denken - Wirklichkeit (Benjamin Lee Whorf) 1, 4, 1, 1, 6, 2, 8, 3, 7, 2, 3, 8202439500
1962   Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen (Thomas S. Kuhn) 2, 2, 3, 7, 8, 7, 3, 11, 1, 6, 5, 11561719933
1963 local  Cybernetics (Norbert Wiener) 4, 2, 1, 8, 9, 7, 4, 11, 1, 6, 13, 195413943
1969 Aspekte der Syntax-Theorie (Noam Chomsky) 139211
1970 local  Sprache und Geist (Noam Chomsky) 8300
1973 Die Rückseite des Spiegels (Konrad Lorenz) 8000
1974 Thesen zur Theorie der generativen Grammatik (Noam Chomsky) 4000
1976   Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft (Joseph Weizenbaum) 5, 3, 2, 10, 5, 11, 4, 11, 7, 10, 11, 4152170418824
1979  local  Gödel, Escher, Bach (Douglas Hofstadter) 3, 2, 2, 10, 2, 11, 8, 10, 6, 5, 12, 392168316425
1983  local  Algorithmen und Datenstrukturen (Niklaus Wirth) 3, 1, 2, 7, 2, 11, 3, 17, 3, 1, 12, 11381525
1984  local  Die Seele einer neuen Maschine (Tracy Kidder) 1, 1, 1, 2, 1, 9, 2, 7, 1, 1, 6, 113512690
1985   Einführung in den Konstruktivismus3, 6, 1, 10, 7, 11, 9, 16, 7, 7, 11, 446147424141
1986 So kommt der Mensch zur Sprache (Dieter E. Zimmer) 3, 1, 2, 6, 1, 7, 3, 8, 1, 5, 10, 43343388
1988   Wenn der Groschen fällt1000
1990   Sind Computer die besseren Menschen ? Personenreihenfolge alphabetisch und evtl. nicht korrekt (Klaus Haefner, Michael Haller, Joseph Weizenbaum) 4, 2, 2, 2, 6, 6, 8, 3, 12, 1, 6, 9101868092
1999   Kursbuch Medienkultur Personenreihenfolge alphabetisch und evtl. nicht korrekt (Lorenz Engell, Claus Pias, Joseph Vogl) 4, 2, 1, 7, 8, 10, 6, 12, 3, 3, 10, 579126511688
icon
Texte
Jahr  Umschlag Titel Abrufe IBOBKBLB
Ein Tisch ist ein Tisch (Peter Bichsel) 1000
1933 Tractatus logico-philosophicus (Ludwig Wittgenstein) 4, 2, 2, 7, 7, 9, 3, 10, 3, 7, 7, 15823111326
1985 Konstruktion der Wirklichkeit und des Begriffs der Objektivität (Ernst von Glasersfeld) 10, 16, 18, 17, 6, 10, 10, 11, 4, 9, 10, 41449414885

iconDieses Buch erwähnt vermutlich nicht ... Eine statistisch erstelle Liste von nicht erwähnten (oder zumindest nicht erfassten) Begriffen, die aufgrund der erwähnten Begriffe eine hohe Wahrscheinlichkeit aufweisen, erwähnt zu werden.

iconTagcloud

iconZitationsgraph

Diese Grafik ist nur im SVG-Format verfügbar. Dieses Format wird vom verwendeteten Browser offenbar nicht unterstützt.

Diese Grafik fensterfüllend anzeigen (SVG)

iconZeitleiste

iconErwähnungen  Dies ist eine nach Erscheinungsjahr geordnete Liste aller im Biblionetz vorhandenen Werke, die das ausgewählte Thema behandeln.

iconStandorte  Eine Liste von Orten, wo das Objekt physisch vorhanden ist.

Beat ( 23.01.2002)

iconBibliographisches Hier finden Sie Angaben um das gewählte Werk zu kaufen oder in einer Bibliothek auszuleihen.

Titel   Format Bez. Aufl. Jahr ISBN          
Technische Intelligenz oder Wie Ingenieure über Computer sprechen D - - 1 1992 3772815677 Swissbib Worldcat Bestellen bei Amazon.de

iconBeat und dieses Buch

Beat hat dieses Buch während seiner Assistenzzeit an der ETH Zürich ins Biblionetz aufgenommen. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt ein physisches, aber kein digitales Exemplar. Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben. Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.

iconBiblionetz-History Dies ist eine graphische Darstellung, wann wie viele Verweise von und zu diesem Objekt ins Biblionetz eingetragen wurden und wie oft die Seite abgerufen wurde.