Sind Computer die besseren Menschen ?
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Bemerkungen zu diesem Buch
Dieses Buch habe ich nach dem Besuch eines gleichnamigen Podiumsgesprächs in der Roten Fabrik Zürich mit Joseph Weizenbaum, Peter Marti und Matthias Gutknecht gekauft.
Dieses Buch erwähnt ...
![]() Personen KB IB clear | Douglas Hofstadter , Seymour Papert , Alan Turing , Joseph Weizenbaum | |||||||||||||||||||||||||||
![]() Fragen KB IB clear | Was unterscheidet den Menschen vom Computer?
Werden Computer künftig intelligenter als Menschen? | |||||||||||||||||||||||||||
![]() Begriffe KB IB clear | Bewusstseinconsciousness
, Computer computer
, Erfahrungexperience
, Informatik im Unterricht (Informatikanwendung)
, Informationinformation
, Informationsverarbeitunginformation processing
, Künstliche Intelligenz (KI / AI) artificial intelligence
, Religion religion
, Simulation
, Sprache language
, Technik
, Technologisierung des Alltags
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Zitate im Buch
Die Computerisierung des Alltags bringt am Ende nicht Kreativität, sondern die große Gleichförmigkeit.
Bildung ist nicht mehr interessant angesichts der Möglichkeit, geronnene Qualifikation als Hard- und Software zu kaufen.
Ich glaube es ist ein grosser Fehler, das Menschsein nach dem zu definieren, was der Mensch kann, aber der Computer nicht.

Jeder Mensch ist aber ein Sonderfall - jeder Mensch ist von seiner eigenen und einzigartigen Lebensgeschichte geprägt.
Dies ist der Teufelskreis des computergestützten Unterrichts: Sobald man weiß, wie man eine Fertigkeit vermittelt, kann man den Menschen gleich ganz davon befreien und alles dem Computer überlassen.
Dank der Informationstechnik scheint es nun erstmals in der Menschheitsgeschichte möglich, weite Bereiche der menschlichen Arbeit zur Befriedigung der Grundbedürfnisse vollautomatisch abwickeln zu lassen.
Wir können die Technik nicht aus unserem Leben verbannen, die Verkehrsmittel nicht und inzwischen auch die Computer nicht. Umso wichtiger aber ist es, daß wir darüber nachdenken, wie wir mit den Errungenschaften der Technik in Zukunft umgehen sollen und wollen.
Als in den 60er und 70er Jahren die Computer-Lemprogramme entwickelt wurden, träumten die Pädagogen die große Utopie, daß nun das Wissen demokratisiert und alle Menschen sich selbst schulen könnten. Später mußte man einsehen, daß dies eine große Illusion gewesen ist.
Ich plädiere weiterhin dafür, Kinder bis zu ihrem 8. oder 10. Lebensjahr in sozialen Umgebungen fest einzubinden, in denen Informationstechniken inklusive Fernsehen eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Für dieses Plädoyer gibt es sehr gute Argumente der Entwicklungspsychologie.
Ja, ich denke, daß wir theoretisch - aber aus ökonomischen Gründen nicht auch praktisch - fast alle unsere Erfahrungen in Computersprache übertragen können. Mit einer wichtigen Einschränkung: Es müssen menschliche Erfahrungen sein. Die uns bewusst sind, über die nachgedacht und so auch gesprochen werden kann.
Die sozialen Probleme in Bildung und Ausbildung lassen sich durch die Computerisierung des Alltags leider nicht lösen. Gleichwohl ist die Behauptung falsch, in der Schule könne man mit dem Computer nichts sinnvolles anfangen. Schließlich kann man ja das eine tun - Computer an der richtigen Stelle einsetzen - , und das andere nicht lassen, nämlich die sozialen Bedingungen verbessern.
Das ist nach meiner Überzeugung die Kernfrage der gesamten Computerentwicklung, ganz besonders der sogenannten künstlichen Intelligenz, über die viel Unsinniges geschrieben wird: Menschliche Erfahrung ist nicht über- tragbar. Menschen können lernen. Das heißt: Neues schöpfen. Nicht aber Computer. Die können lediglich Strukturen und Daten nach vorgegebenen Mustern erweitern oder verdichten.
Ich meine, daß die Computerisierung nur für eine Minderheit wirklich Vorteile erbracht hat. Wenn auch nur sehr indirekt, so hat der computergestützte Strukturwandel im übrigen auch negative Auswirkungen für diejenigen, die zu den Schwachen und Benachteiligten gehören: Sie werden aus der informatisierten Welt ausgeschlossen. Heute von einer Befriedigung der Grundbedürfnisse der Menschheit zu sprechen ist lächerlich!
In der 'normalen' amerikanischen Schule werden Schüler selten als Einzelne vom Lehrer wahrgenommen. In der Hennigan-School werden sie ständig von Experten unterrichtet, die die sich um sie kümmern und fragen, wie es ihnen geht, Das ist vielleicht der Trick: Der Computer ist das Alibi, um diese Zuwendung geben zu können. Für zwei oder drei solcher Forschungsprojekte kann staatliche Unterstützung - oder Geld von IBM - locker gemacht werden. Das eigentliche Problem der Schulen bleibt aber davon unberührt.
Ich glaube, es ist ein großer Fehler, das Menschsein nach dem zu definieren, was der Mensch kann, aber der Computer nicht. Aus solchen Versuchen geht ein Bild des Computers hervor, der insgeheim als Maßstab des Menschseins dient. Jeder Mensch ist aber ein Sonderfall - jeder Mensch ist von seiner eigenen und einzigartigen Lebensgeschichte geprägt. Ein Computer kann einfach keine menschliche Geschichte oder menschliche Erfahrung haben. Schon deswegen sind Mensch und Computer in einem strengen Sinn unvergleichbar.
Einträge in Beats Blog
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
7 Erwähnungen 
- Technische Intelligenz oder Wie Ingenieure über Computer sprechen (Rolf Todesco) (1992)
- Didaktik der Informatik - bzw. einer informations- und kommunikationstechnologischen Bildung auf der Sekundarstufe II (Franz Eberle) (1996)
- Informatik - Anwendungen, Internet, Algorithmen, Computer, Gesellschaft (René Hugelshofer, Michael Anderes, Henk Goorhuis, Ruedi Niederer) (1997)
- Modellierung in der informatischen Bildung - Tagungsband des 1. Workshops der GI-Fachgruppe "Didaktik der Informatik" (DDI'02) (Sigrid E. Schubert, Johannes Magenheim, Peter Hubwieser, Torsten Brinda) (2002)
- Informatik - übergreifende, einzigartige Metawissenschaft? - Überlegungen und fachdidaktischer Kontext (Ludger Humbert) (2002)
- Informatik - übergreifende, einzigartige Metawissenschaft? - Überlegungen und fachdidaktischer Kontext (Ludger Humbert) (2002)
- Zur wissenschaftlichen Fundierung der Schulinformatik (Ludger Humbert) (2003)
- Didaktik der Informatik - mit praxiserprobtem Unterrichtsmaterial (Ludger Humbert) (2005)
- Critics of Digitalisation - Warners, Sceptics, Scaremongers, Apocalypticists - 20 Portraits (Otto Peters) (2012)
Co-zitierte Bücher

Die Debatte um künstliche Intelligenz, Bewusstsein und die Gesetze der Physik
The Emperor’s New Mind
(Roger Penrose) (1989)

Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft
Computer Power and Human Reason
From Judgement to Calculation
(Joseph Weizenbaum) (1976)

Logik der Forschung
(Karl R. Popper) (1973)
Software Development and Reality Construction
(
Reinhard Budde, Christiane Floyd, Reinhard Keil, Heinz Züllighoven) (1992)
The Power of Human Intuition and Expertise in the Era of the Computer
(Hubert L. Dreyfus, S. Dreyfus) (1986)

Die Konsequenzen von Informationsassistenten
Was bedeutet informationelle Autonomie oder wie kann Vertrauen in elektronische Dienste in offenen Informationsmärkten gesichert werden?
(Rainer Kuhlen) (1999)
Standorte 
Bibliographisches 
| Titel | Format | Bez. | Aufl. | Jahr | ISBN | ||||||
| Sind Computer die besseren Menschen ? | D | Paperback | vergriffen? | - | 1990 | 3858422525 | ![]() |
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Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch vor seiner Dissertation ins Biblionetz aufgenommen. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt ein physisches, aber kein digitales Exemplar. Beat selbst sagt, er habe dieses Dokument gelesen.Beat hat dieses Buch auch schon in Blogpostings erwähnt.

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