
Als drittes Cluster wählen wir das Thema „Programmieren“, um zu zeigen, wie die aus den sechs Fundamentalen Ideen abgeleiteten Kompetenzen vermittelt werden können. Das Cluster unterscheidet sich von den ersten beiden dadurch, dass es sehr viel weniger an Inhalten orientiert ist. „Programmieren“ kann nicht unabhängig von anderen Bereichen unterrichtet werden, weil wir die Programmiersprache als Werkzeug in den anderen Clustern benutzen, u. a. um der Idee der Realisierbarkeit Genüge zu tun. Als Beispiel wählen wir aus dem Abschnitt „Informatische Grundlagen“ die einfachen, historischen Verschlüsselungsverfahren, z. B. die Caesar-Verschiebung. Obwohl dieser Kontext im Vordergrund steht, wird das Verfahren als Programm realisiert. Die Schülerinnen und Schüler benötigen Kompetenzen aus dem Bereich der Programmierung, auch wenn es an dieser Stelle gar nicht um Programmierung geht. Andererseits halten wir einen Programmierkurs ohne Themenbezug für kaum begründbar. Man könnte zwar die Anwendung der Algorithmenbausteine ohne Kontextbezug erläutern und üben, aber jedes Programm, jeder Algorithmus bewirkt irgendetwas, selbst wenn das Programm nur zwei Zahlen addiert. Diese Resultate, der „Sinn des Programms“, müssen den Lernenden in der Lernsituation als sinnvoll erscheinen, wenn sie den Unterricht als wertvoll erleben sollen. Geschieht das nicht, dann ist die Gefahr eines „teaching for the test“ groß, die Möglichkeiten der Schulinformatik würden verschenkt.