Realisierbarkeit
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Definitionen
Realisierbarkeit kann in zwei Richtungen interpretiert werden. Einmal geht es um Fragen der prinzipiellen Realisierbarkeit, zu denen Berechenbarkeits- und Entscheidbarkeitsprobleme gehören, die eher theoretischer Art und daher in der Oberstufe behandelbar sind. Fragen der praktischen Berechenbarkeit sind in allen Altersstufen thematisierbar. Zum anderen geht es um Problemklassen, deren Lösungen von den Lernenden selbst gefunden und in Produkte umgesetzt werden können, die also von ihnen realisiert werden.
Von Eckart Modrow, Kerstin Strecker im Buch Didaktik der Informatik (2016) im Text Der didaktische Rahmen Aus dieser Sicht ergibt sich für die Lernenden die eher optimistische Rolle von Konstrukteuren, die miteinander und für andere Probleme analysieren und lösen. Dazu benutzen sie Informatiksysteme als Werkzeuge, und die Ergebnisse werden wiederum von eben diesen Informatiksystemen ausgeführt. Wir betonen, dass die Lernenden Probleme nicht nur analysieren, sondern anders als in vielen anderen Fächern ein Ergebnis produzieren, ein konkretes Resultat: die Schülerinnen und Schüler realisieren ihre Lösungsideen, erzeugen Produkte. Damit sind die Ergebnisse ihrer Überlegungen direkt testbar, die Auswirkungen auf das Umfeld können erprobt und ggf. verallgemeinert werden.
im Buch Didaktik der Informatik (2016) im Text Der didaktische Rahmen Unter die Realisierbarkeit fallen alle informatischen Aspekte, die zu Artefakten führen, den Produkten informatischen Handelns. Bei den Produkten kann es sich um Programme für die Computer, Ergebnisse von Computeraktivitäten, neu entwickelte Systeme oder Kombinationen davon handeln. Das möglicherweise nicht zu erreichende Ziel der Realisierbarkeit sind Prozesse, die immer zu Ergebnissen führen: informatischen Methoden ist es eigen, als Sinn die Lösung des Problems zu haben. Informatisches Handeln ist produktorientiert. Das unterscheidet dieses technische Fach von einem Grundlagenfach wie z. B. der Physik, das eher erkenntnisorientiert ist, und bildet in vielen allgemeinbildenden Schulformen ein Alleinstellungsmerkmal.
Von Eckart Modrow, Kerstin Strecker im Buch Didaktik der Informatik (2016) im Text Der didaktische Rahmen Bemerkungen
Die Fundamentale Idee der Realisierbarkeit korrespondiert mit den Vorstellungen von Seymour Paperts Konstruktionismus, der wie im Konstruktivismus Lernen als mentalen Konstruktionsprozess auffasst, ergänzt durch das eigenhändige Konstruieren eines Artefakts. Wir halten dieses methodische Vorgehen für entscheidend für guten Informatikunterricht, wollen aber nicht vergessen, dass zwingend dazugehört, die bei der Realisierung gewonnenen Erfahrungen anschließend zu systematisieren.
Von Eckart Modrow, Kerstin Strecker im Buch Didaktik der Informatik (2016) im Text Methodik Verwandte Objeke
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