Schule am Ende der BuchkulturMedientheoretische Begründungen schulischer Bildungsarchitekturen
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Zusammenfassungen
Die vorliegende Habilitationsschrift zielt auf eine erste medienökologische Grundlegung emes Theorie-, Forschungs- und Praxisentwurfs transmedialer Schulkultur. Dabei kann weder in den erziehungswissenschaftlichen Teildisziplinen der Schul-, Medien- und Kulturpädagogik an etablierte Diskursarenen, geschweige denn an einen dort ausgewiesenen Ansatz angeknüpft werden. Entsprechend setzt sich diese Arbeit das bescheidene, aber auch gleichsam ansprüchliche Ziel, ein bildungswissenschaftliches Interesse an der hier vorgestellten Denkfigur zu begründen, die em theoretisches, empirisches und praktisches Neuland umreißt, in deren Zentrum Schule am Ende der Buchkultur steht.
Von Jeanette Böhme in der Habilitation Schule am Ende der Buchkultur (2006) im Text Einleitung auf Seite 9Die Gesamtanlage der Arbeit zielte darauf, etablierte medientheoretische Begründungszusammenhänge für ausgewiesene schultheoretische Modelle zu explizieren, die Wiater (2002) als Schultheorien zweiten Grades bezeichnet und daher in einer Verkopplung von grundlagentheoretischen Bezügen und konzeptionellen Überlegungen aufgehen. In kritischer Absetzung von den Diskurslinien, die Schule im Bild einer "medienresistenten Polis" und als "literale Gegenkultur" in der Netzwerkgesellschaft konzipieren, wurde aus einer medienökologischen Perspektive ein Begründungszusammenhang entworfen, in dem die Bildungspotenziale transmedialer Schulkultur erfassbar und im Modell eines "hypermedialen Plateaunetzwerkes" verdichtet wurden.
Von Jeanette Böhme in der Habilitation Schule am Ende der Buchkultur (2006) im Text Abschliessende Bemerkungen Am Ende der Buchkultur expandieren Anfragen nach dem Selbstverständnis von Schule im erkennbaren Horizont einer transmedialen Netzwerkkultur. Die medienkritische Reformpädagogik hält an Talk und Action als Leitmedium fest und konzipiert Schule als ‚medienresistente Polis‘. Dagegen wird die Regelschule als ‚literale Gegenkultur‘ begründet, in der es Schriftlichkeit als höchste Errungenschaft im Zivilisationsprozess zu verteidigen gilt. Schule wird in beiden schulpädagogischen Diskurslinien als monomediale Provinz entworfen.
Darauf bezogen wird im vorliegenden Band behauptet: In monomedialen Schulprovinzen, die Bildungsprozesse an einem dominanten Leitmedium ausrichten, werden Kompetenzen für eine sinngenerierende Auseinandersetzung mit Themen, Fragen und Problemen der sich etablierenden Netzwerkkultur nur marginal entfaltet. Auch gelingt es einer so konzipierten Schule zunehmend weniger an die Erfahrungshorizonte der Kinder und Jugendlichen anzuknüpfen, die als transmediale Nomaden das außerschulische Spektrum medienkultureller Architekturen durchstreifen. Es ist entsprechend – auch mit Blick auf die PISA-Ergebnisse – die These von einer neuen Variante der Schulentfremdung zu prüfen. In kritischer Distanz zu den dargestellten Perspektiven wird die Potenzialität eines medienökologischen Ansatzes für eine Theoretisierung von Schule als medienspezifische Bildungsarchitektur aufgezeigt. Nachgegangen wird dabei der Wirkmächtigkeit von Medientechnologien sowohl auf die kontrastreiche Ausformung raumzeitlicher Relationen kultureller Ordnungen als auch synästhetischer Relationen von Wahrnehmungsmodi. Darauf bezogen lassen sich neue Bildungspotenziale transmedialer Netzwerkkultur heuristisch ausmachen. Diese stehen im Fokus sowohl der programmatischen Perspektiven einer medienökologischen Bildungsforschung als auch der konzeptionellen Ausblicke auf Schule im Bild eines ‚hypermedialen Plateaunetzwerkes‘.
Von Klappentext in der Habilitation Schule am Ende der Buchkultur (2006) Darauf bezogen wird im vorliegenden Band behauptet: In monomedialen Schulprovinzen, die Bildungsprozesse an einem dominanten Leitmedium ausrichten, werden Kompetenzen für eine sinngenerierende Auseinandersetzung mit Themen, Fragen und Problemen der sich etablierenden Netzwerkkultur nur marginal entfaltet. Auch gelingt es einer so konzipierten Schule zunehmend weniger an die Erfahrungshorizonte der Kinder und Jugendlichen anzuknüpfen, die als transmediale Nomaden das außerschulische Spektrum medienkultureller Architekturen durchstreifen. Es ist entsprechend – auch mit Blick auf die PISA-Ergebnisse – die These von einer neuen Variante der Schulentfremdung zu prüfen. In kritischer Distanz zu den dargestellten Perspektiven wird die Potenzialität eines medienökologischen Ansatzes für eine Theoretisierung von Schule als medienspezifische Bildungsarchitektur aufgezeigt. Nachgegangen wird dabei der Wirkmächtigkeit von Medientechnologien sowohl auf die kontrastreiche Ausformung raumzeitlicher Relationen kultureller Ordnungen als auch synästhetischer Relationen von Wahrnehmungsmodi. Darauf bezogen lassen sich neue Bildungspotenziale transmedialer Netzwerkkultur heuristisch ausmachen. Diese stehen im Fokus sowohl der programmatischen Perspektiven einer medienökologischen Bildungsforschung als auch der konzeptionellen Ausblicke auf Schule im Bild eines ‚hypermedialen Plateaunetzwerkes‘.
Bemerkungen zu dieser Habilitation
Aus meiner Sicht enthält das Buch einen fast nicht zu überbietenden Widerspruch zwischen Inhalt und Form: Es spricht über Schule am Ende der Buchkultur und besteht aus einer absolut bilderlosen Bleiwüste in einer verschachtelten akademischen Sprache, zu der mir die notwendige flüssige Lesekompetenz fehlt. Eine Habilitationsschrift eben. Hier prallt alte und neue Welt aufeinander.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 22.02.2014Kapitel
- 1. Einleitung
- 2. Medien - eine semantische Systematisierung vorab
- 3. Talk und Action als bildungskulturelles Leitmedium
- 4. Schriftlichkeit als bildungskulturelles Leitmedium
- 5. Medienökologische Reflexionen zu Bildungskulturen
- 6. Anschlüsse für einen Theorie-, Forschungs- und Modellentwurf von transmedialer Schulkultur
- 7. Abschliessende Bemerkungen
Diese Habilitation erwähnt ...
Personen KB IB clear | Walter Benjamin , Manuel Castells , Noam Chomsky , Quentin Fiore , Vilém Flusser , Michael Giesecke , Klaus Haefner , Frank Hartmann , Hartmut von Hentig , Steven Johnson , Friedrich Kittler , Lawrence Lessig , Claude Lévi-Strauss , Winfried Marotzki , Marshall McLuhan , Dorothee M. Meister , Heinz Moser , Seymour Papert , Jean Piaget , Neil Postman , Uwe Sander , Frederic Vester , Paul Virilio | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Bildungeducation (Bildung) , Buchbook , Buchdruckprinting press , Buchkultur / typographische Gesellschaft , Computercomputer , Entfremdung , Gesellschaftsociety , Hermeneutik , HypermediaHypermedia , Kompetenzcompetence , Kulturtechnik , Leitmedienwechsel , Lesekompetenz , Literalität , Medienmedia , Medienkompetenz/media literacymedia literacy , Medienpädagogik , Pädagogik / Erziehungswissenschaft , PISA-StudienPISA studies , Schreibenwriting , Schrift , Schulbuch / Lehrmittelschoolbook , Schuleschool , Sprachelanguage , Strukturalismus , Theorietheory | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bücher |
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Texte |
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Diese Habilitation erwähnt vermutlich nicht ...
Nicht erwähnte Begriffe | Deutschland, Digitalisierung, Eltern, Handschriftgesellschaft, Internet, Kinder, LehrerIn, Lehrmittelverlag, Lernen, Oralität, Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4), Schreiben am Computer, Schweiz, Unterricht |
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Zeitleiste
14 Erwähnungen
- Schularchitektur im interdisziplinären Diskurs (Jeanette Böhme) (2009)
- E-Learning allgegenwärtig (Andrea Back, Gabi Reinmann) (2012)
- 3. E-Learning in der Schule - interdependente organisationale Herausforderungen der Medienintegration (Stefan Welling, Andreas Breiter, Björn Eric Stolpmann)
- Medienintegration in der Grundschule - Untersuchung zur Förderung von Medienkompetenz und der unterrichtlichen Mediennutzung in Grundschulen sowie ihrer Rahmenbedingungen in Nordrhein-Westfalen (Andreas Breiter, Stefan Aufenanger, Ines Averbeck, Stefan Welling, Marc Wedjelek) (2013)
- Digitale Medien im Schulalltag - Eine qualitativ rekonstruktive Studie zum Medienhandeln und berufsbezogenen Orientierungen von Lehrkräften (Marion Brüggemann) (2013)
- Medienbildung als Schulentwicklung - Computer + Unterricht Nr. 99/2015 (2015)
- Medienbildung als Schulentwicklung - Oder: Wie man ein Trojanisches Pferd zähmt (Benjamin Jörissen, Stephan Münte-Goussar)
- Medienbildung und informatische Bildung - quo vadis? (Klaus Rummler, Beat Döbeli Honegger, Heinz Moser, Horst Niesyto) (2016)
- Tablets in Schule und Unterricht - Forschungsmethoden und -perspektiven zum Einsatz digitaler Medien (Jasmin Bastian, Stefan Aufenanger) (2017)
- Methods matter (Stefan Welling)
- Spannungsfelder und blinde Flecken - Medienpädagogik zwischen Emanzipationsanspruch und Diskursvermeidung (Sven Kommer, Thorsten Junge, Christiane Rust) (2017)
- Medienbildung in der Schule - Blinde Flecken und Spannungsfelder in einer Kultur der Digitalität (Mandy Schiefner)
- Computerunterstützte Gamifizierung in der Sekundarstufe I - Konzeption und Erforschung von Maßnahmen zur Einbindung spielerischer Elemente in Lernsettings (Nando Stöcklin) (2018)
- Praxistheoretische Perspektiven auf Schule in der Kultur der Digitalität (Claudia Kuttner, Stephan Münte-Goussar) (2022)
- Schulkultur - Lernkultur – Schulentwicklungsarbeit. Schulpraxeologische Konzepte und ihre Perspektiven auf Mediatisierung (Till-Sebastian Idel)
- MediaMatters! - Forschung und Netzwerk(arbeit) im Diskurs (Claudia Kuttner, Stephan Münte-Goussar, Helge Lamm, Christiane Schätzle)
- Digitale Medien als zeitrhythmisierende Mitspieler in Prozessen schulischer Ordnungsbildung (Helge Lamm, Claudia Kuttner)
- Bildung und Digitalität - Analysen – Diskurse – Perspektiven (Sandra Aßmann, Norbert Ricken) (2023)
- Interaktion im digital mediatisierten Unterricht - Situative Ethnographien sozialisatorischer Praktiken und Strukturen (Sven Thiersch, Eike Wolf)
- Jahrbuch Medienpädagogik 20 - Inklusive Medienbildung in einer mediatisierten Welt: Medienpädagogische Perspektiven auf eininterprofessionelles Forschungsfeld (Anna-Maria Kamin, Jens Holze, Melanie Wilde, Klaus Rummler, Valentin Dander, Nina Grünberger, Mandy Schiefner) (2023)
- Digitales Schulbuch zwischen Nutzungspotenzial und Nutzungspraxis (Alexandra Totter, Daniela Müller-Kuhn, Marlies Keller-Lee, Christine Rast)
Co-zitierte Bücher
Der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden
Eine quantitative Studie zum Medienhandeln angehender Lehrpersonen
(Ralf Biermann) (2009)Confronting the Challenges of Participatory Culture
Media Education for the 21st Century
(Henry Jenkins, Katie Clinton, Ravi Purushotma, Alice J. Robison, Margaret Weigel) (2006)Integration von Medien in den weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen
(Andreas Breiter, Stefan Welling, Björn Eric Stolpmann) (2010)Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft
The Rise of the Network Society
The Information Age: Economy, Society, and Culture, Volume 1
(Manuel Castells) (1996)Eine qualitative Untersuchung zum medialen Habitus und zur Medienkompetenz von SchülerInnen und Lehramtsstudierenden
(Sven Kommer) (2010)Standorte
Bibliographisches
Beat und diese Habilitation
Beat hat diese Habilitation während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt ein physisches, aber kein digitales Exemplar.