Informatik für alle - Beitrag und exemplarische Ausgestaltung informatischer Bildung als Grundlage für Bildung in der digitalen Transformation |
Diese Seite wurde seit 1 Jahr inhaltlich nicht mehr aktualisiert.
Unter Umständen ist sie nicht mehr aktuell.
Zusammenfassungen
Das übergeordnete Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Beitrag der informatischen Bildung
zu Bildung in der digitalen Transformation herauszuarbeiten und darauf aufbauend
„für alle“ auszugestalten. Zentral dafür ist es, jene Aspekte bzw. Themen der Informatik
zu identifizieren, die als Grundlage für alle relevant sind. Darauf aufbauend gilt es Wege
zu entwickeln, wie Informatik für alle zu öffnen ist bzw. wie Gegenstände, Arbeitsweisen
oder Arbeitsmittel für alle dargestellt bzw. aufbereitet werden sollten.
Im theoretischen Teil der Arbeit werden dazu zunächst relevante Begriffe und Hintergründe
in Kapitel 2 erläutert. Aufbauend darauf wird in Kapitel 3 eine qualitative Analyse
der Argumentationen für ein Schulfach Informatik durchgeführt, um den Beitrag informatischer
Bildung zu Bildung in der digitalen Transformation herauszuarbeiten. Daran
anschließend werden mittels einer Umfrage unter Grund- und Mittelschullehrkräften deren
Wahrnehmung von Bildung in der digitalen Welt, ihre persönlichen Einstellungen
und ihre Wahrnehmung der Rolle der Informatik erfasst. Diese Analyse charakterisiert
die Anforderungen an Bildung in der digitalen Transformation und informatische Bildung
exemplarisch aus Sicht von Lehrkräften. Eine Ausschärfung informatischer Bildung
als Grundlage von Bildung in der digitalen Transformation erfolgt auf Grundlage einer
Analyse der Rolle der Informatik in anderen Disziplinen und einer Befragung von Fachdidaktikerinnen
und Fachdidaktikern zu Veränderungen in den Schulfächern in Kapitel 5.
Schließlich wird anhand einer Analyse von Informatik-Hochschulkursen für Studierende
anderer Fachrichtungen in Kapitel 6 herausgearbeitet, wie informatische Bildung als Teil
der Bildung in der digitalen Transformation inhaltlich ausgestaltet werden sollte, ehe die
Erkenntnisse in Kapitel 7 in einem Modell zusammengefasst werden.
Von Stefan Seegerer in der Dissertation Informatik für alle - Beitrag und exemplarische Ausgestaltung informatischer Bildung als Grundlage für Bildung in der digitalen Transformation (2021) im Text Einleitung Gerade in den letzten Jahren hat die Dynamik der digitalen Transformation enorm zugenommen und
infolgedessen auch den Diskurs um die Konsequenzen für Bildung intensiviert. Unter dem Begriff der
„digitalen Bildung“ werden – spätestens seit Verabschiedung der Strategie zur „Bildung in der digitalen
Welt“ durch die Kultusministerkonferenz 2016 – jene Kompetenzen verstanden, die für ein Leben und
Arbeiten in einer „digitalen Welt“ erforderlich sind. Dabei kommt der informatischen Bildung eine
besondere Aufgabe zu – nicht nur im Hinblick auf ein Verständnis der von informatischen Ideen und
Konzepten geprägten digitalen Welt, sondern auch als Grundlage für digitale Bildung in anderen
Fächern. Ziel dieser Arbeit ist es, den Beitrag informatischer Bildung als Grundlage für Bildung in der
digitalen Transformation zu spezifizieren und exemplarisch auszugestalten.
Im theoretischen Teil dieser Arbeit wird zunächst der Beitrag informatischer Bildung zu Bildung in der digitalen Transformation aus verschiedenen Perspektiven untersucht. Dazu werden anfangs Argumente für informatische Bildung analysiert. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass informatischer Bildung primär die Förderung technologischer sowie gestaltungsbezogener Kompetenzen und zugleich auch sozialer, personaler oder problemlösender Kompetenzen zugeschrieben wird. Weiterhin werden Haltungen und Einschätzungen von Lehrkräften untersucht. Hier zeigen die Ergebnisse, dass Lehrkräfte informatische Bildung in einer grundlegenden Rolle für Bildung in der digitalen Transformation sehen, es bisher aber an Aus- und Weiterbildungsangeboten fehlt. Weiterhin werden verschiedene Schulfächer hinsichtlich der durch die digitale Transformation hervorgerufenen Veränderungen analysiert, um herauszuarbeiten, welchen Beitrag informatische Bildung zu digitaler fachlicher Bildung leisten muss. Die Ergebnisse zeigen, dass Veränderungen wie ein höherer Stellenwert von Methoden wie Simulationen oder die Auseinandersetzungen mit neuen oder veränderten Inhalten entsprechende informatische Kompetenzen erfordern. Außerdem werden anhand einer Analyse von Informatik für alle-Hochschulkursen informatische Themenbereiche herausgearbeitet, die relevant sind, um den neuen Anforderungen zu begegnen. Ergebnis dieser Auswertung sind sieben Themenbereiche der Informatik, die aus fachlicher Perspektive als Grundlage der digitalen Welt für alle als relevant erachtet werden: Algorithmen, Programmierung, Repräsentation von Daten, Computerorganisation, soziale Implikationen, Datennutzung sowie Netzwerke. Diese Ergebnisse werden schließlich in einem Modell zusammengefasst.
Im praktischen Teil wird darauf aufbauend Informatik für alle in verschiedenen praxisorientierten Arbeiten exemplarisch ausgestaltet. Dabei wird zum einen forschungsgeleitet ein Studienangebot für informatische Kompetenzen in der allgemeinen Lehrerbildung entwickelt. Die Ergebnisse zeigen, dass informatische Grundlagen für Studierende aller Fächer und Schularten entsprechend zugänglich aufbereitet werden können und deren Vertrauen in die eigenen Kompetenzen zum Unterrichten in der digitalen Welt gestärkt werden kann. Zum anderen werden Materialien bzw. Werkzeuge zu künstlicher Intelligenz entwickelt. Zuletzt wird ein für alle zugängliches Versionskontrollsystem zur Kollaboration in (schulischen) Softwareprojekten entwickelt und beforscht. Dabei zeigt sich, dass Lernende einen Großteil der Konzepte dieses Versionskontrollsystems intuitiv nutzen und das Werkzeug helfen kann, entsprechende soziale und kollaborative Kompetenzen zu erwerben.
Zusammenfassend trägt diese Arbeit mit ihren theoretisch-analytischen Arbeiten zur Debatte bei, welchen Beitrag informatische Bildung zu Bildung in der digitalen Transformation leisten kann und welche Themenbereiche in diesem Rahmen für alle relevant sind. Die praxisorientierten Arbeiten, sowohl in Form eines konkreten Studienangebots für Lehrkräfte aller Fächer und Schularten als auch mithilfe der entwickelten Werkzeuge und Unterrichtsmaterialien, leisten einen konkreten Beitrag zur Ausbildung von Lehrkräften, zur Ausgestaltung des aus schulischer Sicht neuen Themengebiets der künstlichen Intelligenz und zur Entwicklung von Kompetenzen der kollaborativen Softwareentwicklung bei Programmieranfängerinnen und -anfängern und zeigen damit exemplarisch, wie informatische Bildung als Teil der Bildung in der digitalen Transformation ausgestaltet werden kann.
Von Stefan Seegerer in der Dissertation Informatik für alle - Beitrag und exemplarische Ausgestaltung informatischer Bildung als Grundlage für Bildung in der digitalen Transformation (2021) Im theoretischen Teil dieser Arbeit wird zunächst der Beitrag informatischer Bildung zu Bildung in der digitalen Transformation aus verschiedenen Perspektiven untersucht. Dazu werden anfangs Argumente für informatische Bildung analysiert. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass informatischer Bildung primär die Förderung technologischer sowie gestaltungsbezogener Kompetenzen und zugleich auch sozialer, personaler oder problemlösender Kompetenzen zugeschrieben wird. Weiterhin werden Haltungen und Einschätzungen von Lehrkräften untersucht. Hier zeigen die Ergebnisse, dass Lehrkräfte informatische Bildung in einer grundlegenden Rolle für Bildung in der digitalen Transformation sehen, es bisher aber an Aus- und Weiterbildungsangeboten fehlt. Weiterhin werden verschiedene Schulfächer hinsichtlich der durch die digitale Transformation hervorgerufenen Veränderungen analysiert, um herauszuarbeiten, welchen Beitrag informatische Bildung zu digitaler fachlicher Bildung leisten muss. Die Ergebnisse zeigen, dass Veränderungen wie ein höherer Stellenwert von Methoden wie Simulationen oder die Auseinandersetzungen mit neuen oder veränderten Inhalten entsprechende informatische Kompetenzen erfordern. Außerdem werden anhand einer Analyse von Informatik für alle-Hochschulkursen informatische Themenbereiche herausgearbeitet, die relevant sind, um den neuen Anforderungen zu begegnen. Ergebnis dieser Auswertung sind sieben Themenbereiche der Informatik, die aus fachlicher Perspektive als Grundlage der digitalen Welt für alle als relevant erachtet werden: Algorithmen, Programmierung, Repräsentation von Daten, Computerorganisation, soziale Implikationen, Datennutzung sowie Netzwerke. Diese Ergebnisse werden schließlich in einem Modell zusammengefasst.
Im praktischen Teil wird darauf aufbauend Informatik für alle in verschiedenen praxisorientierten Arbeiten exemplarisch ausgestaltet. Dabei wird zum einen forschungsgeleitet ein Studienangebot für informatische Kompetenzen in der allgemeinen Lehrerbildung entwickelt. Die Ergebnisse zeigen, dass informatische Grundlagen für Studierende aller Fächer und Schularten entsprechend zugänglich aufbereitet werden können und deren Vertrauen in die eigenen Kompetenzen zum Unterrichten in der digitalen Welt gestärkt werden kann. Zum anderen werden Materialien bzw. Werkzeuge zu künstlicher Intelligenz entwickelt. Zuletzt wird ein für alle zugängliches Versionskontrollsystem zur Kollaboration in (schulischen) Softwareprojekten entwickelt und beforscht. Dabei zeigt sich, dass Lernende einen Großteil der Konzepte dieses Versionskontrollsystems intuitiv nutzen und das Werkzeug helfen kann, entsprechende soziale und kollaborative Kompetenzen zu erwerben.
Zusammenfassend trägt diese Arbeit mit ihren theoretisch-analytischen Arbeiten zur Debatte bei, welchen Beitrag informatische Bildung zu Bildung in der digitalen Transformation leisten kann und welche Themenbereiche in diesem Rahmen für alle relevant sind. Die praxisorientierten Arbeiten, sowohl in Form eines konkreten Studienangebots für Lehrkräfte aller Fächer und Schularten als auch mithilfe der entwickelten Werkzeuge und Unterrichtsmaterialien, leisten einen konkreten Beitrag zur Ausbildung von Lehrkräften, zur Ausgestaltung des aus schulischer Sicht neuen Themengebiets der künstlichen Intelligenz und zur Entwicklung von Kompetenzen der kollaborativen Softwareentwicklung bei Programmieranfängerinnen und -anfängern und zeigen damit exemplarisch, wie informatische Bildung als Teil der Bildung in der digitalen Transformation ausgestaltet werden kann.
Kapitel
- 1. Einleitung
- 2. Digitale Transformation und Bildung in der digitalen Transformation (Seite 9 - 38)
- 3. Beitrag informatischer Bildung zu Bildung in der digitalen Transformation (Seite 39 - 53)
- 4. Bildung in der digitalen Transformation und die Rolle informatischer Bildung aus Sicht von Lehrkräften (Seite 55 - 65)
- 5. Informatik in anderen Fächern (Seite 67 - 84)
- 6. Inhaltliche Ausgestaltung informatischer Bildung als Grundlage für Bildung in der digitalen Transformation (Seite 85 - 100)
- 7. Zusammenfassung und Synthese der Ergebnisse (Seite 101 - 104)
- 8. digi4all – Kompetenzen für das Unterrichten in der digitalen Welt (Seite 107 - 137)
- 9. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen (Seite 141 - 166)
- 10. Kollaboration und Versionskontrolle (Seite 167 - 194)
- 11. Zusammenfassung der Arbeit (Seite 197 - 202)
Diese Doktorarbeit erwähnt ...
Diese Doktorarbeit erwähnt vermutlich nicht ...
Nicht erwähnte Begriffe | argumentum ad hominem abusive, argumentum ad hominem circumstantial, argumentum ad hominem tu quoque, argumentum ad ignorantiam, argumentum ad populum, Automation (GPoC), Communication (GPoC), Coordination (GPoC), Daten, Design (GPoC), DigComp 2.0, Digitalitätskompetenz (DK), Eltern, enaktive Repräsentation, false dilemma, ikonische Repräsentation, Intelligenz, Internet, Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4), Produktwissen, Recollection (GPoC), Repräsentationskriterium, Repräsentationstrias / EIS-Prinzip, Sachkompetenz, Schweiz, Selbstkompetenz, spiral curriculum, symbolische Repräsentation |
Tagcloud
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
Zeitleiste
1 Erwähnungen
- Informatikunterricht: Meh als Word, imfall! (Christina Utzinger) (2023)
Volltext dieses Dokuments
Beitrag informatischer Bildung zu Bildung in der digitalen Transformation: Kapitel als Volltext (: , 96 kByte) | |
Bildung in der digitalen Transformation und die Rolle informatischer Bildung aus Sicht von Lehrkräften: Kapitel als Volltext (: , 1067 kByte) | |
digi4all – Kompetenzen für das Unterrichten in der digitalen Welt: Kapitel als Volltext (: , 470 kByte) | |
Digitale Transformation und Bildung in der digitalen Transformation: Kapitel als Volltext (: , 409 kByte) | |
Informatik in anderen Fächern: Kapitel als Volltext (: , 244 kByte) | |
Inhaltliche Ausgestaltung informatischer Bildung als Grundlage für Bildung in der digitalen Transformation: Kapitel als Volltext (: , 479 kByte) | |
Kollaboration und Versionskontrolle: Kapitel als Volltext (: , 6143 kByte) | |
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen: Kapitel als Volltext (: , 6808 kByte) | |
Zusammenfassung der Arbeit: Kapitel als Volltext (: , 44 kByte) | |
Zusammenfassung und Synthese der Ergebnisse: Kapitel als Volltext (: , 62 kByte) | |
Informatik für alle - Beitrag und exemplarische Ausgestaltung informatischer Bildung als Grundlage für Bildung in der digitalen Transformation: Gesamtes Buch als Volltext (: , 25109 kByte; : ) |
Anderswo suchen
Beat und diese Dissertation
Beat hat diese Dissertation während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben. Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.