Wie informatische Bildung hilft, die digitale Gesellschaft zu verstehen und mitzugestalten Publikationsdatum:
Zu finden in: Software takes command (Seite 105 bis 118), 2017
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Zusammenfassungen
Die zunehmende DIgitaiislerung aller Lebensbereiche führt dazu, dass die
Schule es sich nicht mehr leisten kann, digitale Medien nur als Unterrichts
und Organisationsmittel einzusetzen, vielmehr muss sie die Klärung von
Phänomen der digitalen, d.h. durch Informatik geprägten Welt ins Auge
fassen. So werden auch international in immer mehr Ländern verbindliche
Unterrichtsangebote für alle Schülerinnen und Schüler eingerichtet. Die
Konzepte und Prinzipien der Informatik liefern die fachliche Basis für sol
che Angebote. Sie ermöglichen es nicht nur, digitale Medien effektiv und
effizient im Unterricht einzusetzen, sondern sie schaffen auch die fachli
che Voraussetzung dafür, die Auswirkungen der Digitalisierung einschät
zen und fundiert beurteilen zu können. Dadurch, dass Schülerinnen und
Schüler im Informatikunterricht die kreative Auseinandersetzung mit digi
talen Medien erlernen und Kompetenzen des Computational Thinking z.B.
hinsichtlich des selbstorganisierten Lernens erwerben, kann Informatikun
terricht für alle Fächer eine wichtige Grundlage legen. Ziel einer „digitalen
Bildung" sollte es letztlich sein, dass in allen Fächern und über die Schule
hinaus digitale Medien selbstverständlich und kreativ eingesetzt werden.
Die Schülerinnen und Schüler sollten somit die digitale Gesellschaft nicht
nur verstehen, sondern auch aktiv mitgestalten können. Im Sinne eines
Schulterschlusses zwischen Medienbildung und Informatik scheint es wün
schenswert, dass die einzelnen Bezugsdisziplinen ihren konkreten Beitrag
zur digitalen Bildung noch deutlicher herausstellen. Die angestoßene Dis
kussion im Jahr 2016 stimmt optimistisch, dass sich der Diskurs zwischen
Medienbildung und Informatik konstruktiv weiterentwickeln wird.
Von Ralf Romeike im Buch Software takes command im Text Wie informatische Bildung hilft, die digitale Gesellschaft zu verstehen und mitzugestalten (2017) Das Jahr 2016 ist offenbar das Jahr, in dem die „Digitalisierung" in der Bil
dungsdiskussion angekommen ist und unter dem Stichwort „Digitale Bil
dung" die Debatten beherrschte. Befeuert wurde die Diskussion nicht zuletzt
dadurch, dass die KMK die Digitalisierung der Gesellschaft zum Schwer
punktthema machte und eine Strategie zur „Bildung in der digitalen Welt"
(KMK 2016) vorlegte. Wenngleich sich nun immer mehr Menschen für digi
tale Medien begeistern und diese in Bildungsprozessen einsetzen möchten,
führt die Frage danach, was die „Digitalisierung" eigentlich sei, bei vielen
Lehrpersonen noch immerzu Unsicherheit. Zwar sind die Resultate der Digi
talisierung offensichtlich - sind digitale Medien allgegenwärtig und nehmen
Einfluss auf alle erdenklichen Alltagsprozesse - deren Ursachen, Grundlagen
und weiteren Anwendungs- und Gestaltungsmöglichkeiten stellen aber für
viele Menschen immer noch ein Rätsel dar. Immerhin hat sich herumgespro
chen, dass digital „irgendwas mit 0 und 1" zu tun hat, tatsächlich lässt sich
mit dieser Umschreibung aber weder die Digitalisierung erklären noch lassen
sich deren Auswirkungen und Möglichkeiten abschätzen.
Döbeli (2016) bringt es in seinem Buch Mehr als 0 und 1 pointiert auf den Punkt: Digitalisierung bezeichnet im engeren Sinn die Überführung analoger (d.h. stufenloser, kontinuierlicher) Daten in die digitale, d.h. auf Ziffern (engl. „digit") abbildbare und damit durch Computer verarbeitbare Form. Das führt nun dazu, dass grundsätzlich Daten aller digitalisierbaren Lebensbereiche zu geringen Kosten maschinell erfasst, gespeichert, verar beitet, übermittelt und verbreitet werden können. Durch die damit einher gehende enorme Steigerung der Verfügbarkeit von Information ergeben sich weitreichende Möglichkeiten und Herausforderungen für die Gesell schaft. Grundlage und Triebkraft der Digitalisierung ist die Wissenschaft In formatik. Ein Verständnis ihrer Grundlagen, Ideen und Prinzipien ist daher notwendig, will man Funktion, Chancen und Entwicklung digitaler Medien verstehen und mitgestalten können. Ziel dieses Artikels ist es, anhand der Diskussion um digitale Bildung aufzuzeigen, welchen Beitrag informatische Bildung zum Verständnis der digitalen Welt leisten kann und damit auch Anknüpfungspunkte für die Medienbildung anzubieten.
Von Ralf Romeike im Buch Software takes command im Text Wie informatische Bildung hilft, die digitale Gesellschaft zu verstehen und mitzugestalten (2017) Döbeli (2016) bringt es in seinem Buch Mehr als 0 und 1 pointiert auf den Punkt: Digitalisierung bezeichnet im engeren Sinn die Überführung analoger (d.h. stufenloser, kontinuierlicher) Daten in die digitale, d.h. auf Ziffern (engl. „digit") abbildbare und damit durch Computer verarbeitbare Form. Das führt nun dazu, dass grundsätzlich Daten aller digitalisierbaren Lebensbereiche zu geringen Kosten maschinell erfasst, gespeichert, verar beitet, übermittelt und verbreitet werden können. Durch die damit einher gehende enorme Steigerung der Verfügbarkeit von Information ergeben sich weitreichende Möglichkeiten und Herausforderungen für die Gesell schaft. Grundlage und Triebkraft der Digitalisierung ist die Wissenschaft In formatik. Ein Verständnis ihrer Grundlagen, Ideen und Prinzipien ist daher notwendig, will man Funktion, Chancen und Entwicklung digitaler Medien verstehen und mitgestalten können. Ziel dieses Artikels ist es, anhand der Diskussion um digitale Bildung aufzuzeigen, welchen Beitrag informatische Bildung zum Verständnis der digitalen Welt leisten kann und damit auch Anknüpfungspunkte für die Medienbildung anzubieten.
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9 Erwähnungen
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- Handbuch Medienpädagogik (Uwe Sander, Friederike von Gross, Kai-Uwe Hugger) (2008)
- 13. Medienkunde (Gerhard Tulodziecki) (2021)
- Medienbildung in Schule und Unterricht - 2. Auflage 2019 (Gerhard Tulodziecki, Bardo Herzig, Silke Grafe) (2019)
- Informatik für alle - Beitrag und exemplarische Ausgestaltung informatischer Bildung als Grundlage für Bildung in der digitalen Transformation (Stefan Seegerer) (2021)
- Fachliche Bildung in der digitalen Welt - Digitalisierung, Big Data und KI im Forschungsfokus von 15 Fachdidaktiken (Volker Frederking, Ralf Romeike) (2022)
- Informatische Bildung in der digitalen Welt - Die digitale Transformation im Fokus der Informatikdidaktik ± Theorie, Empirie, Praxis (Ralf Romeike, Stefan Seegerer)
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Volltext dieses Dokuments
Wie informatische Bildung hilft, die digitale Gesellschaft zu verstehen und mitzugestalten: Artikel als Volltext (: , 1197 kByte; : 2021-03-21) |
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Beat und dieses Kapitel
Beat hat Dieses Kapitel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben. Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.