4K-Modell |
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Synonyme
4K-Modell, 4C model, 4K, 4C
Definitionen
Unter der Bezeichnung „4K-Modell“ ist eine Zusammenstellung von zentralen
Kompetenzen für Lernende des 21. Jahrhunderts entstanden. Sie geht auf eine
amerikanische Initiative (P21 – Partnership for 21st Century Learning) zurück.
Fachleute aus Wirtschaft, Bildung und Politik schlossen sich zusammen, um über
Bildung im digitalen Zeitalter nachzudenken. Nach ihrer Auffassung sind Kreativität,
Kollaboration, Kommunikation und kritisches Denken die sogenannten „vier
Kompetenzen für das 21. Jahrhundert“. Mit diesen Kompetenzen seien Schülerinnen
und Schüler auf eine sich verändernde Welt vorbereitet. Andreas Schleicher
vom Bildungsdirektorat der OECD brachte das Modell 2013 nach Deutschland.
Von Bildungspakt Bayern im Buch Digitale Schule 2020 - Impulse für eine innovative Praxis (2020) auf Seite 7Der insbesondere im US-amerikanischen Kontext präsente Ansatz des 4K-Modells
des Lernens (bzw. im Original 4C-Skills) erhält seit einigen Jahren auch im deutschsprachigen
Raum vermehrt Aufmerksamkeit. Unter den Begriffen ‹Kreativität›, ‹kritisches
Denken›, ‹Kollaboration› und ‹Kommunikation› werden zentrale Kompetenzen
gefasst und als übergreifende Zielsetzung für Lernprozesse in unserer Gegenwartsgesellschaft
verstanden. Urheber des Konzepts ist das Netzwerk Partnership for 21st
Century Skills, das als Verbund unterschiedlichster Wirtschaftsunternehmen sowie
Non-Profit- und Bildungsorganisationen bereits vor mehr als zehn Jahren in Form
verschiedener Publikationen (z. B. Rotherham und Willingham 2009; Bellanca und
Brandt 2010) eine Kampagne zur Reform des Bildungswesens anstiess. Diese Kampagne
strebte die Setzung bestimmter Lernziele – subsumiert als 4K-Skills – an, die
als notwendige Reaktion des Bildungswesens auf eine veränderte (Arbeits-)Welt verstanden
werden.4
Von Patrick Bettinger im Journal Pädagogisches Wissen im Lichte digitaler und datengestützter Selbstoptimierung (2021) im Text Etablierung normativer Ordnungen als Spielarten optimierter Selbstführung? Bemerkungen
Von Jöran Muuß-Merholz in der Zeitschrift Pädagogik 12/2021 (2021) im Text Beliebig oder bahnbrechend?
Es lassen sich in den letzten Jahren bildungspolitische Bemühungen erkennen,
den Ansatz der 21st-Century- bzw. der 4K-Skills auch im deutschsprachigen Raum zu
stärken und entsprechende Anpassungen in den Bildungssystemen vorzunehmen.
Von Patrick Bettinger im Journal Pädagogisches Wissen im Lichte digitaler und datengestützter Selbstoptimierung (2021) im Text Etablierung normativer Ordnungen als Spielarten optimierter Selbstführung? Gerade weil die konzeptionellen
Grundlagen der 4Ks pessimistisch als dürftig und optimistisch
als vielfältig betrachtet werden können, gibt es keine
vorherrschende Grundlage für ein gemeinsames Verständnis.
Im Gegenteil existieren verschiedenste Interpretationen.
Von Jöran Muuß-Merholz in der Zeitschrift Pädagogik 12/2021 (2021) im Text Beliebig oder bahnbrechend? 4 K ist in aller Munde. Die OECD hat’s in ihren Papieren, die Wirtschaftsberatung trägt es zum Bullshit-Bingo, Lehrer dealen damit. Aber es ist zur leeren Formel geworden, zur Chiffre, und zwar schon bevor das Verständnis davon, was es denn sei, überhaupt diskutiert wurde.
Von Lisa Rosa im Text Alt-Right oder Greta? (2019) Wenn die Wirtschaft die 4 K aufzählt,
vergisst sie häufig Kritisches Denken ganz bzw. stellt es bestenfalls ans Ende der Liste. Und am liebsten
spricht sie über Kreativität, unter der sie Innovation für ihre Organisationen versteht, was auch eine höchst
einseitige Perspektive ist.
Von Lisa Rosa im Text Alt-Right oder Greta? (2019) Für die vier Learning and Innovation Skills hat sich das
Schlagwort »4Cs« und im Deutschen »4Ks« etabliert. Diese
Verkürzung hatte Folgen: Prägnante Schlagworte und einfache
Grafiken haben die Verbreitung befördert. Gleichzeitig
blieb spätestens beim Transfer in den deutschsprachigen
Raum ein Großteil der Inhalte auf der Strecke. Dazu gehören
zu Beginn der Verlust der anwendungsorientierten Perspektive
»Innovation« im Zusammenhang mit »Kreativität« und das
»Problemlösen« beim »kritischen Denken«.
Von Jöran Muuß-Merholz in der Zeitschrift Pädagogik 12/2021 (2021) im Text Beliebig oder bahnbrechend? Die Kehrseite der Beliebigkeit der 4Ks ist die Anpassbarkeit
an individuelle Umstände und Möglichkeiten. Nicht obwohl,
sondern weil der Begriff viel Raum zur Gestaltung bietet, kann
er für Diskussionen um Schul- und Unterrichtsentwicklung
dienen. Dafür ist jedoch eine eigene Ausdifferenzierung in der
Breite und in die Tiefe erforderlich: In der Breite braucht es
einen Rahmen, der die 4Ks in ein konzeptionelles Umfeld verortet;
in der Tiefe braucht es eine Ausdifferenzierung der Bedeutung,
der Anwendung und des Assessments der 4Ks.
Von Jöran Muuß-Merholz in der Zeitschrift Pädagogik 12/2021 (2021) im Text Beliebig oder bahnbrechend? Die 4Ks wurden zu Beginn der 2000er-Jahre entwickelt, insbesondere
in der Initiative P21 in den USA. Als der Begriff in
den 2010er-Jahren im deutschsprachigen Raum Einzug hielt,
gingen die konzeptionellen Grundlagen dabei verloren, sodass
heute keine gemeinsame Interpretation vorhanden ist. Es
existierte vielmehr eine gewisse Beliebigkeit bis hin zu einem
banalen Alltagsverständnis, insbesondere der Begriffe »Kreativität
« und »kritisches Denken«. Für eine flächendeckende,
möglicherweise sogar strukturell verankerte Etablierung fehlt
es an Substanz.
Von Jöran Muuß-Merholz in der Zeitschrift Pädagogik 12/2021 (2021) im Text Beliebig oder bahnbrechend? Es lässt sich beobachten, dass in den vergangenen Jahren verschiedene Initiativen
und Organisationen gegründet wurden, die sich für eine Implementation des
4K-Modells im Bildungssystem stark machen (bspw. das Center for Curriculum Redesign).
Umgesetzt wird dies unter anderem durch entsprechende Ratgeberliteratur
sowie Beratungs- und Weiterbildungsangebote für Akteurinnen und Akteure aus dem
Bildungsbereich. Zudem sprechen sich wirtschaftliche und politische Organisationen
wie etwa die OECD sehr offensiv für eine Orientierung des Bildungssystems an
den 4K-Skills aus.
Von Patrick Bettinger im Journal Pädagogisches Wissen im Lichte digitaler und datengestützter Selbstoptimierung (2021) im Text Etablierung normativer Ordnungen als Spielarten optimierter Selbstführung? Verwandte Objeke
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Zeitleiste
47 Erwähnungen
- Die vier Dimensionen der Bildung - Was Schülerinnen und Schüler im 21. Jahrhundert lernen müssen (Charles Fadel, Maya Bialik, Bernie Trilling) (2015)
- Welche «digitale Bildungsrevolution» wollen wir? (Lisa Rosa) (2016)
- 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert (Yuval Noah Harari) (2018)
- Ausbilden nach 4K - Ein Bildungsschritt in die Zukunft (Saskia Sterel, Manfred Pfiffner, Claudio Caduff) (2018)
- Was sollen unsere Kinder lernen? (Michael Furger, Anja Burri) (2018)
- Aufwachsen im digitalen Zeitalter - Bericht der Eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen (Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ)) (2019)
- Digitalisierung – Nicht nur irgendwas mit Medien - Schule leiten | Ausgabe Nr. 17/2019 (2019)
- Die Schulen und die digitale Transformation - Oder: Man lernt nicht schwimmen, wenn man nicht im Wasser ist. (Christiane von Schachtmeyer)
- Kompetenzen im digitalen Zeitalter - Was Schülerinnen und Schüler jetzt lernen sollten (Diana Knodel, Philipp Knodel)
- Augmented & Virtual Reality - Zeitschrift Computer + Unterricht 114/2019 (2019)
- Neue Medien - neuer Unterricht? (Stefan Hofer-Krucker Valderrama, Rémy Kauffmann) (2019)
- Alt-Right oder Greta? - Tendenzen und Optionen der Digitalisierung im Übergang in eine neue Epoche (Lisa Rosa) (2019)
- CHANCE MAKERSPACE - Making trifft auf Schule (Selina Ingold, Björn Maurer, Daniel Trüby) (2019)
- Menschzentriert - kollaborativ - handlungsorientiert - Design-Ansätze für die Primarschule des 21. Jahrhunderts (Lukas Schmid)
- Routenplaner #Digitale Bildung (Axel Krommer, Martin Lindner, Philippe Wampfler, Dejan Mihajlović, Jöran Muuß-Merholz) (2019)
- Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken - mehr als Buzzwords (Dejan Mihajlović)
- Was ist zeitgemäße Bildung? (Dejan Mihajlović)
- Digitalisierung - Wie wir heute für morgen lernen - Bildungsbeilage der NZZ (2019)
- Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen? - Einwürfe und Provokationen (Marko Demantowsky, Gerhard Lauer, Robin Schmidt, Bert te Wildt) (2020)
- Die Social Media-Hochschule (Monika Stiller Thoms)
- Zehn Thesen zu Bildung und Digitalisierung (Sarah Genner)
- Digital gestütztes Lernen - Praxisbeispiele für eine zeitgemäße Schulentwicklung (Hans-Günter Rolff, Ulrich Thünken) (2020)
- Digitales Schreiben - Blogs & Co. im Unterricht (Philippe Wampfler) (2020)
- Digitale Schule 2020 - Impulse für eine innovative Praxis - Bericht aus dem Schulversuch (Bildungspakt Bayern) (2020)
- Digitale Bildung im Grundschulalter - Grundsatzfragen zum Primat des Pädagogischen (Mareike Thumel, Rudolf Kammerl, Thomas Irion) (2020)
- Agilität und Bildung - Ein Reiseführer durch die Welt der Agilität (Tim Kantereit, Christof Arn, Veronika Lévesque, Douglas MacKevett, Heinz Bayer) (2021)
- Plötzlich E-Teacher - Unterricht im Zeichen der Pandemie - Zum Notfall Fernunterricht an Münchner Schulen (Christine Debold, Nadine Esterl, Sonja Moser, Nicolae Nistor) (2021)
- Entwürfe der Fachlehrpläne (EDK Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren) (2021)
- bildung + schuledigital 1/2021 (2021)
- Handbuch Lernen mit digitalen Medien (G. Brägger, Hans-Günter Rolff) (2021)
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