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Beats Biblionetz - Bücher

Verstehen, was ist.

Auf dem Weg in die nachrichtenkompetente Gesellschaft.
Anna-Katharina Meßmer, Alexander Sängerlaub , local web 
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iconZusammenfassungen

Verstehen, was ist.Wir [haben] uns in der Stiftung Neue Verantwortung gefragt, was digitale Bürger:innen ganz konkret können müssen, um sich nachrichtenkompetent in digitalen Öffentlichkeiten zu bewegen. Dazu haben wir das Modell der sechs Skill-Sets entworfen. Denn digitale Bürger:innen brauchen heute letztendlich – zumindest in einfachen Grundzügen – Wissen und Fertigkeiten aus ganz verschiedenen Bereichen und damit die Kompetenzen von sechs verschiedenen Expert:innen:
  1. Die Digitale Navigatorin
    Das Skill-Set der digitalen Navigatorin ist das grundlegende Skill-Set und beschreibt die grundsätzlichen Kompetenzen zur (angemessen) schnellen und überblickshaften Navigation in unübersichtlichen und entgrenzten Informationsumgebungen. Es umfasst also in erster Linie all jene Fähigkeiten, die es braucht, um sich in den verschiedenen Nachrichtenumgebungen (wie zum Beispiel in Sozialen Netzwerken) schnell zurecht zu finden, um Unterhaltung, Werbung, Nachrichten oder Meinungsmache voneinander zu unterscheiden.
  2. Die Journalistin
    Daran anknüpfend beschreibt das Skill-Set der Journalistin all jene Kompetenzen, die nötig sind, um die Güte einer Nachricht oder Information zu beurteilen. Unabhängig davon, ob es sich um klassische Nachrichten, Twitter-Threads oder YouTube-Videos handelt. Dazu gehören beispielsweise die Fähigkeit, eine professionell verfasste Nachricht von anderen Formen der Information (wie etwa einem Kommentar) unterscheiden zu können, oder auch grundlegende Kenntnisse über journalistische Kriterien der Nachrichtenauswahl.
  3. Der Fact­Checker
    Beziehen sich die Skill-Sets der digitalen Navigatorin und der Journalistin in erster Linie darauf, Informationen einzuordnen und zu bewerten, zielt das Skill-Set des Fact-Checkers darauf ab, diese auch einer eingehenderen Prüfung auf deren Wahrheitsgehalt und (politischen) Bias zu unterziehen. Der Fact-Checker kann also einschätzen, ob er für die Bewertung einer Nachricht weiterführende Informationen braucht und er kann diese auch recherchieren, um eine Nachricht gegebenenfalls zu verifizieren oder falsifizieren.
  4. Der Debatteur
    Das Skill-Set des Debatteurs umfasst schließlich all jene Fähigkeiten, die nötig sind, um aktiv, reflektiert und informiert am politischen digitalen Diskurs teilzuhaben. Dazu gehört erstens ein Grundverständnis von der eigenen Rolle in digitalen Öffentlichkeiten, zweitens und daran anknüpfend die Fähigkeit, Informationen aufzubereiten und weiterzugeben, sowie drittens ein aktiver kritischer Umgang mit Falschnachrichten.
  5. Die Kommunikationswissenschaftlerin
    Das Skill-Set der Kommunikationswissenschaftlerin beschreibt das Hintergrundwissen, das nötig ist, um die Mechanismen zu verstehen, die hinter digitalen Öffentlichkeiten stehen. Dabei umfasst dieses Skill-Set weniger konkrete Fähigkeiten als mehr das Allgemeinwissen über (digitale) Öffentlichkeiten, auf das die Fähigkeiten der anderen Skill-Sets aufbauen. Es geht also darum, die Grundzüge des klassischen Mediensystems ebenso zu verstehen wie die technologischen Hintergründe von Suchmaschinen, Nachrichtenseiten oder Social-Media-Plattformen.
  6. Der Citoyen
    Der Citoyen, das sechste und letzte Skill-Set, lässt sich eher als Zusammenspiel von Skill-Set und Mindset verstehen. Er weiß – im Bestfall – um die Bedeutung von Meinungsfreiheit, freien Medien und Journalismus in der Demokratie. Doch dieses Wissen ist nicht von der politischen Haltung entkoppelt. Denn die Wertschätzung für die Rolle des Journalismus geht auch mit der Wertschätzung für demokratische Institutionen einher. Dieses eher normativ-politische Verständnis bestimmt damit beispielsweise auch die Mediennutzung und welchen Quellen man vertraut.
Zusammenfassung
Bei der Beschreibung der einzelnen Skill-Sets handelt sich ohne Zweifel um Idealtypen und thematische Bündelungen verschiedener Kompetenzen, die wir gewählt haben, um ein besseres und vor allem umfassendes Verständnis digitaler Nachrichten- und Informationskompetenz zu entwerfen. Aus diesem Grund sind die einzelnen Skill-Sets in der Praxis nicht trennscharf voneinander abzugrenzen. Im Gegenteil: Sie ergänzen einander, bauen aufeinander auf und funktionieren nur in ihrem Zusammenspiel.
Das Papier bildet das Grundgerüst für einen empirischen Test, den wir in den kommenden Monaten aufsetzen werden. Dieser Test soll messen, wie es um die Nachrichten- und Informationskompetenz der Deutschen bestellt ist. Die Ergebnisse werden dabei helfen, zu verstehen, welche Nutzer:innen- und Altersgruppen in welchen Kompetenzbereichen wie abschneiden, um daraus Ideen und Handlungsvorschläge für alle Akteur:innen digitaler Öffentlichkeiten – von Bürger:innen über Bildungsinstitutionen, öffentlich-rechtliche Medien bis zu den Plattformen – abzuleiten.
Von Anna-Katharina Meßmer, Alexander Sängerlaub im Buch Verstehen, was ist. (2020)

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Personen
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Wilfried Bos , Lieve Van den Brande , Stephanie Carretero , Birgit Eickelmann , Harry G. Frankfurt , Julia Gerick , Frank Goldhammer , Ingrid Hamm , Bernhard Pörksen , Yves Punie , Heike Schaumburg , Knut Schwippert , Michael Seemann , Martin Senkbeil , Jan Vahrenhold , Riina Vuorikari

Begriffe
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Alternative für Deutschland (AfD) , Aufmerksamkeitsökonomieattention economy , Bildungeducation (Bildung) , Bullshit , Chatchat , Corona-Pandemie , data literacy , Demokratiedemocracy , Desinformationdisinformation , DigComp , DigComp 2.0 , facebook , Familiefamily , Freiheitfreedom , Gatekeepergatekeeper , Gesellschaftsociety , Informationinformation , Informationsflutinformation overflow , Informationskompetenzinformation literacy , Instagram , Journalismus , Kommunikationcommunication , Kompetenzcompetence , Medienmedia , Medienkompetenz/media literacymedia literacy , Meinungsfreiheitfree speech , News Avoidance , Suchmaschinesearch engine , Twitter , Verantwortungresponsability , Vertrauentrust , Wahrheittruth , WhatsApp , Wissenschaftscience , YouTube
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Bücher
Jahr  Umschlag Titel Abrufe IBOBKBLB
2001 local  Medienkompetenz (Ingrid Hamm) 5, 4, 2, 5, 17, 1, 1, 8, 3, 3, 5, 4 11 12 4 1235
2005  local  On Bullshit (Harry G. Frankfurt) 6, 3, 9, 12, 4, 2, 5, 7, 2, 7, 4, 5 17 7 5 859
2014 local web  Das Neue Spiel (Michael Seemann) 2, 10, 10, 3, 2, 4, 6, 5, 6, 7, 5, 6 24 131 6 869
2016 local web  DigComp 2.0: The Digital Competence Framework for Citizens (Riina Vuorikari, Yves Punie, Stephanie Carretero, Lieve Van den Brande) 5, 4, 6, 7, 11, 3, 1, 8, 3, 5, 1, 1 17 8 1 261
2018 local  Die grosse Gereiztheit (Bernhard Pörksen) 3, 5, 6, 4, 1, 1, 7, 2, 3, 8, 4, 5 6 22 5 447
2019 local web  ICILS 2018 #Deutschland (Birgit Eickelmann, Wilfried Bos, Julia Gerick, Frank Goldhammer, Heike Schaumburg, Knut Schwippert, Martin Senkbeil, Jan Vahrenhold) 11, 19, 2, 3, 1, 3, 11, 4, 8, 7, 4, 6 142 179 6 563

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iconBeat und dieses Buch

Beat hat dieses Buch während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.

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