Algorithmische Kunst als BildungsgegenstandGedanken zu einer fachlichen Bildung über Fächer hinaus
Susanne Grabowski, Frieder Nake
Publikationsdatum:
Zu finden in: Medienpädagogik und Didaktik der Informatik (Seite 76 bis 101), 2018
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Zusammenfassungen
As a result of the algorithmic revolution, many of us are now carrying a high-performance
computer in their pockets, and have others waiting at home. With the Internet, these
computers have been integrated into an attractive medium. A new kind of thinking is
emerging with this unique turn-over of all the technological infrastructure of culture:
algorithmic thinking. Only few realise that this kind of thinking is a thinking towards
computability, and to the machine. As such it is narrowing thought. Humans are capable
of continued interpretation without limits. The world of machines, on the other hand,
must necessarily limit interpretation to unique determination. Current culture is caught
in this contradiction. In art, closing-down algorithmics encounters opening-up aesthetics.
In algorithmic art, now more than fifty years old, both meet. In this encounter we expect
chances for educational processes. What should young people know about impacts
of their way of communicating? How can they come to understand that their way of
communication depends on the permanent activity of algorithms and data-structures?
How can they see that a semiotic layer of reality is simulating and preparing for the
changes of the physical world? Simulation and automation have always been subject
matter of computing, algorithms and data-structures are its means. Design of contents
and instrumental use have always belonged to media education. What of this must today
become part of a general education, and how? – We are concerned about this question
in the context of introducing the discipline of computing in primary school already. This
essay is about «algorithmic thinking» which is basic for an understanding of digital
computing. We show examples of how to learn algorithmic thinking by studying works of
art, and what role there is for algorithmic art, in particular. Our discussion is on the level
of disciplinary skills. But we see how important it becomes to leave behind the confines of
discipline if we want to achieve good general education.
Von Susanne Grabowski, Frieder Nake im Journal Medienpädagogik und Didaktik der Informatik im Text Algorithmische Kunst als Bildungsgegenstand (2018) Die algorithmische Revolution hat bewirkt, dass heute viele Menschen einen leistungs-starken Computer bei sich tragen und zu Hause weitere stehen haben. Diese Computer sind mit dem Internet zu einem populären Medium verwachsen. Mit der Umwälzung der technischen Grundlagen aller Kultur geht einher eine neue Art des Denkens: Das algorith-mische Denken. Nur wenige sind sich bewusst, dass diese Art des Denkens ein Denken auf das Berechenbare, auf die Maschine hin ist – und somit ein Denken der Verengung. Der Fähigkeit des Menschen zur immer fortgesetzten Interpretation setzt die Maschinenwelt die Notwendigkeit der einzigen Determination entgegen. In diesem Widerspruch bewegt sich aktuelle Kultur. In der Kunst begegnet verengende Algorithmik erweiternder Ästhe-tik. In der über fünfzig Jahre alten algorithmischen Kunst treffen sich beide. Darin sehen wir Chancen für Bildungsprozesse. Was sollen junge Menschen über Wirkungen ihrer Art des Kommunizierens wissen? Wie können sie verstehen, dass das, was sie ständig tun, nur funktioniert, weil Algorithmen und Datenstrukturen es bewirken? Wie können sie zur semiotischen Schicht der Wirklichkeit gelangen, die der Simulation und Vorbereitung phy-sischer Wirklichkeit dient? Immer schon gehören Simulation und Automatisierung zu den Aufgaben der Informatik, Algorithmen und Datenstrukturen sind ihre Mittel. Immer schon gehören inhaltliche Gestaltung und instrumentelle Anwendung zu den Aufgaben von Me-dienbildung. Was davon muss heute in allgemeine Bildung eingehen und wie? Diese Frage beschäftigt uns im Zuge der aktuellen Einführung von Informatik bereits in der Grundschu-le. Dieser Essay befasst sich mit dem «algorithmischen Denken», das für das Verständnis der digitalen Technik grundlegend ist. Wir diskutieren dabei die Eignung von Werken aus der algorithmischen Kunst. An Beispielen zeigen wir, wie algorithmisches Denken beim Betrachten von Kunst gelernt werden, und welche Rolle algorithmische Kunst dabei spie-len kann. Wir bewegen uns auf der Ebene fachlicher Kompetenzen. Dabei wird deutlich, dass wir für Bildung das Fach hinter uns lassen müssen.
Von Susanne Grabowski, Frieder Nake im Journal Medienpädagogik und Didaktik der Informatik im Text Algorithmische Kunst als Bildungsgegenstand (2018) Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel erwähnt ...
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2 Erwähnungen
- Algorithmisches Denken im Bildnerischen Gestalten (Hanna Züllig) (2019)
- Künstliche Intelligenz in der Bildung (Claudia de Witt, Christina Gloerfeld, Silke Elisabeth Wrede) (2023)
- Zur (Un-)Berechenbarkeit der Künste - Wie algorithmische Strukturen die Bedingungen für Ästhetik und ästhetische Bildung verändern (Juliane Ahlborn)
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Volltext dieses Dokuments
Algorithmische Kunst als Bildungsgegenstand: Artikel als Volltext (: , 4733 kByte; : 2021-03-21) |
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Beat und dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel
Beat hat Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.