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Lehrplan 21

Fachbereiche des Lehrplans 21

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iconSynonyme

Lehrplan 21, lehrplan21.ch

iconDefinitionen

Der gemeinsame sprachregionale Lehrplan für die deutsch- und mehrsprachige Schweiz heisst Lehrplan 21. Die Zahl 21 steht für die 21 Projektkantone und für das 21. Jahrhundert.
im Text Grundlagen für den Lehrplan 21 (2009)
Beat Döbeli HoneggerMichael HielscherIm Jahr 2006 haben die Bildungsdirektoren der deutsch- und mehrsprachigen Kantone (D-EDK) beschlossen, einen sprachregionalen Lehrplan für die gesamte obligatorische Schulzeit (Kindergarten bis Ende Sekundarstufe I) zu entwickeln. Dieser wurde von 2010 bis 2014 erarbeitet und danach zur Umsetzung an die 21 beteiligten Kantone übergeben. Da der Lehrplan 21 nur Empfehlungscharakter hat, entscheiden alle 21 Kantone einzeln, ob, wie und wann er umgesetzt werden soll.
Von Beat Döbeli Honegger, Michael Hielscher im Konferenz-Band Informatische Bildung zum Verstehen und Gestalten der digitalen Welt im Text Vom Lehrplan zur Lehrerinnenbildung (2017)
Lehrplan 21 (Entwurfsfassung)Der Lehrplan 21 legt die Ziele für den Unterricht aller Stufen der Volksschule fest und ist ein Planungsinstrument für Lehrpersonen, Schulen und Bildungsbehörden. Er orientiert Eltern, Schülerinnen und Schüler, die Abnehmer der Sekundarstufe II, die Pädagogischen Hochschulen und die Lehrmittelschaffenden über die in der Volksschule zu erreichenden Kompetenzen. Dieses Kapitel gibt den Lehrpersonen und allen anderen Nutzerinnen und Nutzern des Lehrplans einen Überblick über den Lehrplan 21, seinen Aufbau, seine Elemente und die Verbindlichkeiten, die darin festgelegt sind.
Von D-EDK Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz im Lehrplan Lehrplan 21 (Entwurfsfassung) (2013) im Text Überblick und Anleitung

iconBemerkungen

Rudolf KünzliIch würde geradezu von einer Öffentlichkeitsscheu des Projekts sprechen.
Von Rudolf Künzli im Text Lehrplan 21 - Ein bildungspolitisches Projekt? (2011)
Der Weg zur leistungsorientierten VolksschuleAufgrund seiner leistungsfeindlichen Tendenz ist der Entwurf des Lehrplans 21 untauglich für die Volksschule.
Von SVP Schweizerische Volkspartei im Buch Der Weg zur leistungsorientierten Volksschule (2010) im Text Der Sinn des Lehrplans
Die Regierung hat im Vorfeld die Leitlinien festgelegt. Darin wird festgehalten, dass die Umsetzung keine Mehrkosten verursachen darf.
Von Stephan Schleiss, Freddy Trütsch im Text «In Zug ist schon vieles umgesetzt» (2014)
Beat W. ZempWenn Sie wirklich etwas tun wollen in diesem Bereich, dann unterstützen Sie alle den Lehrplan 21, denn da sind Medienbildung und Informatik drin – verbindlich."
Von Beat W. Zemp in der Zeitschrift Bildung Schweiz 4/2016 im Text «Schule sperrt Lebenswirklichkeit aus» (2016)
Beat Döbeli Honegger[Es] erstaunt mich, dass im Lehrplan 21 auch in der Oberstufe kein Fach «Informatik» vorgesehen ist, also grundlegendes Wissen über die Funktionsweise von Computern wie Programmieren, Datenbanken, Datenformate etc.
Von Beat Döbeli Honegger im Text Medienkompetenz in der Schule benötigt Verbindlichkeit (2012)
Urs MoserDer Lehrplan 21 ist ein gelungenes Instrument, um erstens die Schule durch verbindliche Zielvorgaben zu harmonisieren, zweitens die Fairness in der Beurteilung zu erhöhen und drittens die Effektivität des Bildungswesens zu prüfen.
Von Urs Moser im Text An Kompetenzen führt kein Weg vorbei (2013)
Der Lehrplan 21 soll elf Jahre umfassen: die Zeit von zwei Jahren Kindergarten und neun Jahren Schule (6 Jahre Primarstufe, 3 Jahre Sekundarstufe I). Zudem soll der Lehrplan direkt einführbar sein. Dies bedeutet, dass die Kantone den Lehrplan ohne weitere Entwicklungsarbeiten übernehmen können.
im Text Grundlagen für den Lehrplan 21 (2009)
Der Lehrplan ist im Rahmen der Überarbeitung um 20% zu kürzen. Da die Ausgangslage bezüglich des Umfangs und des Detaillierungsgrades in den Fachbereichen unterschiedlich ist und in der Konsultation auch unterschiedliche Rückmeldungen dazu eingegangen sind, erhalten die Fachbereiche spezifische Aufträge
Von D-EDK Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz im Text Aufträge zur Überarbeitung des Lehrplans 21 (2014)
Nutzung elektronischer Unterrichtsmaterial-PlattformenMit dem Lehrplan 21 besteht die Chance auf eine gesamtschweizerische Unterrichtsmaterial- Plattform. Aus Zebis könnte dann wirklich Debis (Deutschschweizer-Bildungsserver) werden. Wie bei Zebis sollten die Kantone einen Beitrag leisten. Mit geringen finanziellen Mitteln könnte hier viel erreicht werden.
Von Lorenz Ramseyer, Bernhard Scheidegger in der Abschlussarbeit Nutzung elektronischer Unterrichtsmaterial-Plattformen (2012)
Beat Döbeli HoneggerWenn die Allgemeinbildung die Aufgabe hat, Lernenden ein Verständnis ihrer Lebenswelt zu ermöglichen, dann gehört heute im Fachbereich «Natur und Technik» nicht nur Physik, Chemie und Biologie für die physische Welt dazu, sondern auch Informatik für die virtuelle Welt, die unser Leben ganz real mit Automatisierung, Internet etc. zunehmend prägt.
Von Beat Döbeli Honegger im Text Medienkompetenz in der Schule benötigt Verbindlichkeit (2012)
Das Vermitteln eines sicheren und verantwortungsvollen Umgangs mit den elektronischen Medien ist zwar eine wichtige Aufgabe der Volksschule, welche diesen Bildungsauftrag auch schon länger wahrnimmt; in den Grundlagen für den Lehrplan 21 ist im Bereich "überfachliche Kompetenzen und überfachliche Themen" ein entsprechender Schwerpunkt im Sinne des Motionärs gesetzt.
Von Schweizerischer Bundesrat im Text Antwort des Bundesrates auf die Motion 10.3256 (2010)
Der SVP LehrplanAllein für das Fach Mathematik werden nicht weniger als vierzig (!) «Kompetenzen» formuliert – wobei noch nicht einmal Leistungsniveaus festgelegt worden sind. Also werden in der Endfassung des Lehrplans 21 weitere «Dimensionen» hinzukommen. Schliesslich sieht sich der Lehrer einem «Kompetenzenwald» gegenüber, der undurchdringlich wird. Mit einem solchen Lehrplan wird kein Praktiker arbeiten.
Von SVP Schweizerische Volkspartei im Lehrplan Der SVP Lehrplan (2010)
Lehrplan 21 - Können, Wissen, Kompetenzen und Standards in der VolksschuleDie Erarbeitung des Lehrplans 21 erfolgt breit abgestützt. Die Grundlagen des Lehrplans gingen 2009 in eine öffentliche Konsultation und fanden anschliessend die Zustimmung aller 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone. Mehr als 40 Lehrpersonen mit ausgewiesener Schulpraxis erarbeiten zusammen mit gleich viel Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern der pädagogischen Hochschulen die Entwürfe.
Von Christoph Mylaeus-Renggli in der Zeitschrift Lehrplan 21 - Können, Wissen, Kompetenzen und Standards in der Volksschule (2013) im Text Kompetenz als Ziel
Lehrplan 21 - Können, Wissen, Kompetenzen und Standards in der VolksschuleDer ambitiöse Lehrplan 21, der ab nächstem Jahr für die Volksschulen der 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone gelten soll, ist noch nicht veröffentlicht, doch schon jetzt schiessen Erwartungen und Befürchtungen ins Kraut. Noch nie erstreckte sich in der föderalen Schweiz ein Lehrplan auf ein geografisch so grosses Gebiet, und noch nie wurde ein Lehrplan unter Einbezug derart breiter Kreise erarbeitet.
Von Urs Hafner in der Zeitschrift Lehrplan 21 - Können, Wissen, Kompetenzen und Standards in der Volksschule (2013) im Text Seele und Soft Skills
Dominik PetkoBeat Döbeli HoneggerDoreen PrasseDass der Lehrplan 21 die beiden Bereiche «Medien» und «Informatik» in einem Gefäss vereint, ist einerseits das Ergebnis eines bildungspolitischen Kompromisses. Andererseits lehnt er sich damit an die Grundüberlegungen des sogenannten «Dagstuhl-Dreiecks» an, das drei einander ergänzende Perspektiven auf digitale Phänomene beschreibt, die Schülerinnen und Schüler einnehmen können sollten (Gesellschaft für Informatik, 2016)
Von Dominik Petko, Beat Döbeli Honegger, Doreen Prasse im Journal Digitale Transformation im Text Digitale Transformation in Bildung und Schule (2018) auf Seite  164
Der Lehrplan 21 ist inhaltlich überfrachtet, auch nach der Abspeckkur. Und ich erlebe, wie von überforderten Lehrern und Lehrerinnen kommentarlos Wochenpläne und aus dem Netz heruntergeladene Arbeitsblätter verteilt werden mit der lapidaren Anweisung «Versucht es mal!». Früher galt als guter Lehrer, wer anschaulich erklärte und Ballaststoff strich. Im Vordergrund müssen wieder Rechnen, Lesen, Schreiben und Sprechen stehen.
Von Werner Bangerter im Text Überforderte Lehrer, frustrierte Schüler, verunsicherte Eltern (2022)
Kurt ReusserUnabhängig von der Einführung des Lehrplans 21 stellt die Kompetenzorientierung eine fruchtbare didaktische Leitidee dar. Vielleicht sollten wir es bei deren Umsetzung und Interpretation mit dem berühmten US-amerikanischen Baseball-Coach John Wooden halten, dessen Lehrverständnis nicht einem Lehr-Lern-Kurzschluss „Ich habe gelehrt, ergo müssen die Schüler gelernt haben“, folgte, sondern dessen Maxime lautete: „You haven‘t taught until they have learned“ (Nater & Gallimore, 2005).
Von Kurt Reusser im Journal Kompetenzorientierung im Text Kompetenzorientierung als Leitbegriff der Didaktik (2014)
Der neue Lehrplan soll eine Richtschnur sein, ein Kompass, der die Richtung vorgibt. Sonnenklar ist, dass der Unterricht nach wie vor primär von der Lehrperson geprägt wird. Ich bin überzeugt, dass der Lehrer oder die Lehrerin 90 Prozent des Unterrichts ausmacht, abgesehen davon, dass sie eine wichtige Vorbildfunktion haben. Eigentlich freut es mich, dass der neue Lehrplan so bewegt und zu diskutieren gibt. Die Gegner tun so, als bedeute er eine Revolution. Doch das stimmt nicht.
Von Christian Amsler im Text «Die Gegner tun so, als ob das eine Revolution wäre. Stimmt nicht» (2015)
Beat W. ZempDie Art und Weise der Lehrplaneinführung in den Kantonen wird entscheidend sein für die Akzeptanz und den Erfolg des neuen Lehrplans. Unangemessene Sparübungen in der Umsetzungsphase oder fehlende Ressourcen bei der Weiterbildung der Lehrpersonen wären der sichere Tod des ambitionierten Vorhabens. Die Lehrerschaft will keinen Papiertiger ins Regal stellen, sondern einen Lehrplan mit Leben erfüllen, der unsere Kinder und Jugendlichen auf die wichtigsten Herausforderungen in Gesellschaft und Berufsleben vorbereitet.
Von Beat W. Zemp in der Zeitschrift Lehrplan 21 - Können, Wissen, Kompetenzen und Standards in der Volksschule (2013) im Text Lehrplan 21 - auf die Umsetzung kommt es an!
Mathias BinswangerZwar behaupten die Erziehungsdirektoren, dass mit dem Lehrplan 21 die inhaltlichen Ziele der Volksschule in den Kantonen harmonisiert werden. Was aber in Wirklichkeit harmonisiert wird, sind abstrakte Formulierungen, bei denen es um Ziele, Kompetenzen, Strategien und Fokussierungen geht, die vom tatsächlichen Schulalltag meilenweit entfernt sind. Wie in anderen Politikbereichen wird auch in der Bildung zunehmend ein intellektuell klingendes Geschwätz auf Metaebenen zelebriert, das sich in der Realität als hohle Phrasendrescherei entpuppt.
Von Mathias Binswanger im Text Kompetenz ohne Wissen (2013)
Mit der Einführung des Lehrplans 21 erfolgte auch eine Änderung in der Denkweise. Statt auf fachliche und inhaltliche Lernziele fokussiert die Schule seither vor allem auf den Output. Das zeigt sich in der Kompetenzsprache. Alles muss messbar und kontrollierbar sein. Das Lernen hat an Bedeutung verloren, und an dessen Stelle ist einseitig das Können getreten. Das hat äusserst dichte und dicke Lehrplanvorgaben zur Folge. Das geht bis zu absurden Formulierungen wie: «Die Schülerinnen und Schüler können nach einer langen Laufbelastung die Geschwindigkeit anpassen.»
Von Carl Bossard, Erich Aschwanden, Daniel Gerny im Text «Immer mehr Eltern betrachten die Schule als niedere Serviceleistung des Staates» (2022)
Lehrplan 21 - Können, Wissen, Kompetenzen und Standards in der VolksschuleKritik am Lehrplan kommt auch von nationalkonservativer Seite. Für die Schweizerische Volkspartei, die präventiv einen alternativen Lehrplan aufgestellt hat, ist die Kompetenzorientierung ein rotes Tuch. Sie untergrabe das Leistungsprinzip und schwäche die traditionelle Stoffvermittlung; die angestrebte Selbstverantwortung der Schüler sei eine sozialromantische Vorstellung. Für die Volkspartei ist klar: Wenn der Lehrer nicht mehr alleine dekretieren kann, was richtig und falsch ist, und die Selektion nicht mehr dem angeblich objektiven Notenmassstab folgt, drohen Autoritätsverlust und Anarchie.
Von Urs Hafner in der Zeitschrift Lehrplan 21 - Können, Wissen, Kompetenzen und Standards in der Volksschule (2013) im Text Seele und Soft Skills
Der neue Lehrplan ist nicht umfangreicher als die heutigen Lehrpläne für Kindergarten, Primar- und Sekundarstufe zusammengenommen. In einigen Kantonen war er bisher sogar umfangreicher. Es erwartet niemand, dass die Lehrer ständig diese 470 Seiten durchblättern. Man muss dem Lehrplan doch nicht etwas unterstellen, was auch heute niemand macht. Kein Lehrer schaut am Morgen in den Lehrplan, um nachzuschauen, was er durchnehmen muss. Ein Lehrplan ist ein Kompass – das ist doch kein Gesetzbuch! Bei den bisherigen Lehrplänen wird auch nicht jede einzelne Zeile sklavisch umgesetzt. Das geht gar nicht: Die Schule lebt nicht von Paragrafen, sondern von guten Beziehungen.
Von Bernhard Pulver im Text «Ein Lehrplan ist ein Kompass - das ist doch kein Gesetzbuch!» (2014)
In vielen Stellungnahmen wird kritisiert, der Lehrplan sei überfüllt, stellenweise zu detailliert formuliert, und die Anforderungen seien teilweise zu anspruchsvoll. In einigen wenigen Stellungnahmen werden konkrete Vorschläge zur Kürzung des Umfangs gemacht. Die Kürzungsvorschläge betreffen jedoch nur einen kleinen Teil des Lehrplans und enthalten auch kontrovers diskutierte Themen (z.B. Informatik). In einigen Fachbereichen werden ein stärkerer Praxisbezug, eine stärkere Handlungsorientierung und weniger Reflexion gewünscht. Gleichzeitig wird gefordert, weitere, neue Inhalte zu ergänzen oder zu verstärken, die aus Sicht der jeweiligen Interessensgruppe wichtig sind und im Entwurf zu kurz kommen.
Von D-EDK Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz im Text Aufträge zur Überarbeitung des Lehrplans 21 (2014)
Mit dem Lehrplan 21 werden somit insgesamt folgende Ziele angestrebt:
  • Die Ziele und Inhalte des Unterrichts an der Volksschule (einschliesslich Kindergarten) werden in den 21 Projektkantonen harmonisiert.
  • Die bildungspolitischen Vorgaben (Bundesverfassung) werden umgesetzt.
  • Der Lehrplan gibt Orientierung für Lehrpersonen, Eltern, Schülerinnen und Schüler, die Sekundarstufe II, die Pädagogischen Hochschulen, die Lehrmittelverlage etc.
  • Die in den Kantonen anstehenden Lehrplanarbeiten werden gemeinsam, breit abgestützt und kostengünstig angegangen.
  • Der gemeinsame Lehrplan baut auf den bestehenden Lehrplänen sowie auf neusten fachlichen Erkenntnissen auf.
  • Der gemeinsame Lehrplan soll übersichtlich, einfach, verständlich und benutzungsfreundlich gestaltet werden.
im Text Grundlagen für den Lehrplan 21 (2009)
Kurt ReusserMit der Verankerung des Konzepts der Kompetenzorientierung im Lehrplan 21 findet auch in der Schweiz ein Orientierungswechsel in der Formulierung des Auftrags der Gesellschaft an die Volksschule statt: von der Listung und Formulierung stoff-inhaltlicher Vorgaben zur Beschreibung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen, die in einer Mindestqualität – "Grundansprüche" genannt – von (möglichst) allen Schülerinnen und Schülern erfüllt werden sollen. Es drängt sich auf, hier nicht von einem radikalen Paradigmenwechsel, sondern von einer Akzentverschiebung zu sprechen, da der Lehrplan 21, vergleicht man ihn mit einigen der derzeit gültigen kantonalen Lehrpläne, in der Substanz nicht völlig neu ist, sondern als Fortschreibung einer seit langem im Gang befindlichen Entwicklung gelesen werden kann, wonach es in der schulischen Allgemeinbildung um eine tief verstandene, fachliche und überfachliche, auf mehrdimensionale „outcome“-Variablen gerichtete Fähigkeits- und Wissensbildung geht.
Von Kurt Reusser im Journal Kompetenzorientierung im Text Kompetenzorientierung als Leitbegriff der Didaktik (2014)
  • Kritik Nr. 1: Dem Lehrplan 21 fehlt die politische Legitimation.
  • Kritik Nr. 2: Der Lehrplan 21 vermischt die Zuständigkeiten und schliesst die Aufgabe der Bildungspolitik mit dem Auftrag der Lehrerprofession kurz.
  • Kritik Nr. 3: Es ist ziemlich unklar, was im Lehrplan 21 unter Kompetenz und Kompetenzorientierung verstanden wird.
  • Kritik Nr. 4: Es ist weder sinnvoll noch möglich, schulisches Wissen so zu präparieren, dass es immer einem Können untergeordnet ist.
  • Kritik Nr. 5: Dem Lehrplan 21 fehlt eine theoretische Grundlage.
  • Kritik Nr. 6: Der Lehrplan 21 weitet den Erziehungsauftrag der Schule unbegründet und unverhältnismässig aus.
  • Kritik Nr. 7: Der Lehrplan 21 will uns weismachen, Kompetenzen seien etwas Anschauliches und liessen sich direkt beschreiben.
  • Kritik Nr. 8: Es geht dem Lehrplan 21 gar nicht um Kompetenz, sondern um Performanz.
  • Kritik Nr. 9: Der Lehrplan 21 führt zur Übersteuerung des Bildungssystems und zur Deprofessionalisierung des Lehrerberufs.
Von Walter Herzog im Text Kompetenzorientierung - eine Kritik am Lehrplan 21 (2014)

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Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
Curriculum / Lehrplancurriculum(0.31), SchweizSwitzerland(0.09), LehrerInteacher(0.05), Schuleschool(0.05), Unterricht(0.04), Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4)primary school(0.03), Bildungeducation (Bildung)(0.03)
icon
Verwandte Aussagen
Der Lehrplan 21 erfordert neue Lehrmittel

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