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Beats Biblionetz - Begriffe

Medienbildung

iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

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iconDefinitionen

Heidi SchelhoweBardo HerzigGabi ReinmannMedienbildung umfasst Medien als Gegenstand des Lernens und das in hohem Maße selbstgesteuerte und selbstverantwortete Lernen mit Medien, das im Lebensverlauf zunehmende Bedeutung gewinnt und eingeübt sein will.
Von Heidi Schelhowe, Silke Grafe, Bardo Herzig, Jochen Koubek, Horst Niesyto, Antje vom Berg, Wolfgang Coy, Heinz Hagel, J. Hasebrook, Kurt Kiesel, Gabi Reinmann, Markus Schäfer im Text Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur (2009)
Stanley SchwabMeclienbildung setzt sich mit Bildungsfragen auseinander: Welche Rolle spielen Medien in meinem Leben, in der Gesellschaft? Es geht darum, Chancen und Potenziale genau so zu erkennen wie problematische Aspekte. Es geht auch darum, mit Medien lernen zu lernen, und über Medien etwas zu lernen.
Von Stanley Schwab im Text Mit neuen Medien lernen lehren (2009)
Dominik PetkoZiel der Medienpädagogik ist heute die Förderung von Medienkompetenz im Prozess des lebenslangen Lernens. Da der Begriff der «Pädagogik» für erwachsene Zielgruppen oft als unangemessen empfunden wird, wird im übergreifenden Sinne vermehrt von «Medienbildung» gesprochen. Der Begriff der «Medienbildung» betont zudem die selbstbestimmte Entwicklung, während «Medienpädagogik» und auch «Medienkompetenz» eher einen normativen Beiklang haben.
Von Dominik Petko im Buch educaguide Didaktik (2007) im Text Grundbegriffe
Volker FrederkingAxel KrommerMedienbildung geht über Mediendidaktik und Medienerziehung als Kompetenzvermittlung hinaus. Sie lässt sich als 'der Prozess und das Ergebnis der Reflexion der Medialität aller Bildungsinhalte und Bildungsgsprozesse' auffassen (Spanhel 2010, S. 53). Medien werden hier in ihren anthropologischen Grundfunktionen gedacht: Was bedeuten Medien für den Menschen in der Formung sozialer Beziehungen und persönlicher Erlebniswelten? (Vgl. Spanhel 2006. S. 195 ff.)
Von Volker Frederking, Axel Krommer, Klaus Maiwald im Buch Mediendidaktik Deutsch (2018) im Text Medienpädagogik aus deutschdidaktischer Sicht auf Seite  65
Thomas MerzIn Folge der technischen Entwicklung werden die klaren Grenzen zwischen Medien und Computer zunehmend aufgehoben. So setzte sich allmählich die Einsicht durch, dass die ursprünglich getrennt behandelten Fragen nach "informationstechnischer Grundbildung" und "Medienerziehung" zusammen betrachtet werden müssen. Um diese Integration auch begrifflich deutlich zu machen, wurde der neue Begriff der «Medienbildung» eingeführt. Medienbildung bezieht also IGT in ihre Überlegungen ein (Pestalozzianum 1998, Doelker 2001a).
Von Thomas Merz im Buch Medienbildung in der Volksschule (2005) im Text Begriffsklärung, Ausgangslage und Zielsetzung der Arbeit auf Seite  15
Thomas MerzMit Medienerziehung wird der Unterricht bezeichnet, der die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler fördern soll. Sie beschränkt sich traditionellerweise auf den Umgang mit Massenmedien und schliesst damit den Computer aus. Eine Beschränkung auf traditionelle Massenmedien ist heute jedoch weder sinnvoll, noch praktikabel. Zeitgemässer Unterricht im Bereich der Medien muss zwingend auch neue Informations- und Kommunikationstechnologien einschliessen. Dies wird mit dem neuen Begriff «Medienbildung» deutlich gemacht. Medienbildung ist also Medienerziehung unter Einschluss des Computers.
Von Thomas Merz im Text Medienbildung - Medien und ICT (2004)
Thomas MerzHeinz MoserFlurin SennFriederike TilemannUmfasst der Begriff der Medienpädagogik den Bezug der Medien zu allgemeinen - auch ausserschulischen - Fragen des Umgangs von Kindern und Jugendlichen mit Medien, so steht Medienbildung spezifisch für das schulische Handeln. Dazu gehören sämtliche medienbezogenen Erziehungs- und Bildungsaufgaben. Im Gegensatz zum früher gebräuchlichen Begriff der Medienerziehung wird mit dem Begriff Medienbildung besonders der Mündigkeitsprozess angesprochen. Schülerinnen und Schüler lernen, sich in einer Medienwelt zu orientieren, die Medien zur Gestaltung des eigenen Alltags sinnvoll zu nutzen, das eigene Medienverhalten kritisch zu reflektieren und Medienprodukte eigenständig und kompetent zu erstellen.
Von Thomas Merz, Heinz Moser, Cornelia Biffi, Thomas Hermann, Ursula Schwarb, Flurin Senn, Friederike Tilemann, Simon Baumgartner, Stefanie Schild im Text Expertise Medien und ICT (2009)
Claudia FischerStanley SchwabSarah GennerDaniel SüssIn der Medienbildung geht es darum, einen reflektierten Mediengebrauch zu erlernen, die dazu notwendigen Geräte, Technologien und Anwendungen sowie deren Chancen und Risiken [s.o.] kennen zu lernen und sich Fertigkeiten im Umgang mit diesen anzueignen. Zur Medienbildung gehört auch eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Möglichkeiten (Medienkritik) sowie das Vermitteln von rechtlichen Vorgaben und Verhaltensregeln. Im Hinblick auf Formen der Interaktion, wie sie in sozialen Medien und im Web 2.0 praktiziert werden, gehört zur Medienbildung auch das Wissen, wie man Inhalte produziert und welches Verhalten angemessen ist sowie das Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs mit den digitalen Medien. Die Medienbildung umfasst also die Förderung der Medienkompetenz im Rahmen des schulischen Unterrichts.
Von Judith Mathez, Nicolas Fahrni, Claudia Fischer, Ronny Standtke, Stanley Schwab, Nicolas Martignoni, Myriam Bouverat, Sarah Genner, Daniel Süss, Fabia Hartwagner, Markus Willi, Karl Wimmer, Felix Würsten in der Broschüre Medienkompetenz im Schulalltag (2014)
  1. Medienbildung ist Bildung in einer von Medien durchzogenen – “mediatisierten” – Welt.
  2. Medienbildung ist daher nicht nur Bildung über Medien (Medienkompetenz) und nicht nur Bildung mit Medien (e-learning).
  3. “Bildung” meint nicht nur Lernen, auch nicht Ausbildung, pädagogische Vermittlung oder altbürgerliche “Gebildetheit”, sondern: Bildung bezeichnet Veränderungen in der Weise, wie Individuen die Welt (und sich selbst) sehen und wahrnehmen – und zwar so, dass sie in einer immer komplexeren Welt mit immer weniger vorhersehbaren Biographien und Karrieren zurechtkommen, Orientierung gewinnen und sich zu dieser Welt kritisch-partizipativ verhalten.
  4. Medien bestimmen wesentlich die Strukturen von Weltsichten, sowohl auf kultureller Ebene wie auch auf invididueller Ebene: Orale Kulturen, Schrift- und Buchkulturen, visuelle Kulturen und digital vernetzte Kulturen bringen jeweils unterschiedliche Möglichkeiten der Artikulation (des Denkens, des Ausdrucks, der Kommunikation, der Wissenschaften, der Künste) hervor.
  5. Medienbildung ist also der Name für dafür, dass die Welt- und Selbstverhältnisse von Menschen mit medial geprägten (oder konstituierten) kulturellen Welten entstehen, dass sie sich mit ihnen verändern – und vor allem auch dafür, dass Bildungsprozesse Neues hervorbringen können: neue Artikulationsformen, neue kulturelle/individuelle Sichtweisen und nicht zuletzt neue mediale Strukturen.
Quelle: http://joerissen.name
Von Benjamin Jörissen, erfasst im Biblionetz am 18.08.2013

iconBemerkungen

Beat W. ZempWenn Sie wirklich etwas tun wollen in diesem Bereich, dann unterstützen Sie alle den Lehrplan 21, denn da sind Medienbildung und Informatik drin – verbindlich."
Von Beat W. Zemp in der Zeitschrift Bildung Schweiz 4/2016 im Text «Schule sperrt Lebenswirklichkeit aus» (2016)
Gabi ReinmannOb man nun statt "Medienkompetenz" "Medienbildung" sagt und damit neue medienpädagogische Fragen stellt, interessiert ausserhalb von erziehungswissenschaftlichen Fächern wohl kaum jemanden.
Von Gabi Reinmann im Text Wissensmanagement und Medienbildung (2005)
UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Org.Teaching about the media should not be confused with teaching through the media - although this confusion may be increasing as a result of the dissemination of information and communication technologies in education.
Von UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Org., Divina Frau-Meigs im Buch Media Education (2006) im Text Proposal for a Modular Curriculum auf Seite  13
Initial Teacher Education in the MITIC Area[Es] bestehen noch immer Schwierigkeiten in der Anerkennung des Fachs Medienbildung an pädagogischen Hochschulen. Bei den Kolleginnen und Kollegen überwiegt die Vorstellung, dass sich Medienbildung auf reine Technikbildung reduzieren lässt. Dabei wird übersehen, dass Medienbildung sowohl eigenständige fachliche und medienpädagogische Inhalte als auch Platz in fächerübergreifenden Projekten hat.
Von Arbeitsgruppe e-Education der SATW im Konferenz-Band Initial Teacher Education in the MITIC Area (2007) auf Seite  17
Initial Teacher Education in the MITIC AreaDer Bereich der Medienbildung (Konzeptverständnis, reflektierter und kritischer Umgang mit Medien, Mediengestaltung, Mediennutzung) wird an den Pädagogischen Hochschulen sehr unterschiedlich gefördert.Zum einen Teil fehlen die personellen Kapazitäten. Zum anderen Teil stehen oft die zeitlichen und organisatorischen Gefässe für die Medienbildung in der Aus- und Weiterbildung nicht zur Verfügung.Zudem bestehen noch immer Schwierigkeiten in der Anerkennung des Fachs Medienbildung an pädagogischen Hochschulen. Bei den Kolleginnen und Kollegen überwiegt die Vorstellung, dass sich Medienbildung auf reine Technikbildung reduzieren lässt. Dabei wird übersehen, dass Medienbildung sowohl eigenständige fachliche und medienpädagogische Inhalte als auch Platz in fächerübergreifenden Projekten hat.
Von Arbeitsgruppe e-Education der SATW im Konferenz-Band Initial Teacher Education in the MITIC Area (2007) auf Seite  17
Digitale Revolution und BildungSchaut man sich die Praxis der Medienbildung in deutschen Schulen an, ergibt sich leicht der Eindruck, dass sie personell und metaphorisch fest in den Händen der Polizei liegt. Die Polizei schaltet Videos gegen das Texting im Straßenverkehr, berichtet auf ihrer Website über Phishing, Scamming, Trojaner, Ransomware, Cybermobbing oder Sexting und kommt in die Schulen, um aufzuklären über Sicherheit im Datenverkehr, das Suchtpotenzial von Computerspielen, das Verbot illegaler Downloads sowie die Vermeidung pornographischer und gewaltverherrlichender Inhalte. Auch wenn es dabei zugleich um Internetkriminalität geht und das Handbuch Sicherer Umgang mit Internet, Handy und Computerspielen. Im Netz der Neuen Medien von der Polizeilichen Kriminalprävention herausgegeben wird: Das Modell dieser Art von Medienbildung ist ganz klar verkehrspolizeilich bestimmt. Ziel ist die Vermittlung von Umgangsregeln, um Unfälle im Bereich des Digitalen zu vermeiden.
Von Roberto Simanowski im Buch Digitale Revolution und Bildung (2021) im Text Kreidezeit
Thomas MerzHeinz MoserWalter ScheubleFlurin SennFriederike TilemannDie schulische Medienbildung bewegt sich derzeit in einer entscheidenden Phase. In den letzten Jahrzehnten nahmen Medien in allen gesellschaflichen Bereichen an Bedeutung zu. Allein die Einführung des PCs führte beispielsweise innerhalb einer einzigen Generation zu kaum vorstellbaren Umwälzungen. Die Veränderungen in der Medienwelt sind rasant und stellen alle gesellschaftlichen Institutionen immer wieder vor neue Herausforderungen.
Der Weg zu einer systematischen schulischen Medienbildung war allerdings sehr lang. Während vieler Jahre waren es vor allem einzelne Lehrpersonen,Schulteams oder Schulgemeinden, die medienbildnerische Themen in den Unterricht integrierten. Noch immer zeigen sich diesbezüglich grosse Unterschiede zwischen den Klassen. Erst in den letzten Jahren wurde die Medienbildung zunehmend zu einem selbstverständlichen Bereich im Unterrichtsalltag. Zunächst kam eine Technologieoffensive, in deren Zuge Schulen mit modernen, internetfähigen Computern ausgerüstet wurden. Entscheidende Schritte waren die Integration der Medienbildung in die Lehrerbildung, die Schaffung von Lehrmitteln und die Arbeit am Lehrplan 21, die der Medienbildung für die ganze Deutschschweiz ihren festen Platz im Unterricht zuweist.
Eine Aufgabe der nächsten Jahre wird sein, die Medienbildung wirklich umfassend und zuverlässig im Alltag jeder Schule zu etablieren. Dafür wird noch erhebliches Engagement im Bereich der Weiterbildung, Schulorganisation und in der Erstellung von weiteren Lehrmitteln und Unterrichtsmaterialien für alle Stufen notwendig sein.
Von Thomas Merz, Heinz Moser, Walter Scheuble, Flurin Senn, Friederike Tilemann in der Broschüre Unterricht planen in der Mediengesellschaft (2012) auf Seite  5

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Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
Medienkompetenz/media literacymedia literacy(0.07), Medienpädagogik(0.05), Medienerziehung(0.04), Schuleschool(0.03), Unterricht(0.03), Bildungeducation (Bildung)(0.03)

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