E-LearningEine multiperspektivische Standortbestimmung
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Zusammenfassungen
Die Integration der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in den Bildungsorganisationen hat höchste Erwartungen, da und dort aber auch schlimmste Befürchtungen geweckt. Während die einen von einer kopernikanischen Wende sprachen, prophezeiten andere bereits den Untergang der abendländischen Bildung und Kultur. Die Pioniere des E-Learning waren eher technisch orientiert, in den letzten Jahren haben sich nun vermehrt auch die Pädagogen und Didaktiker des Themas angenommen und mit E-Learning Erfahrungen gesammelt. Inzwischen dürfte die Anfangseuphorie der Befürworter und die Endzeitstimmung unter den Kritikern etwas abgeflacht sein – und so ist der Augenblick für eine kritische Zwischenbilanz günstig. Dabei ist zu bedenken, dass Lehr-Lern-Prozesse sich nicht auf die didaktisch-methodisch gestalteten Lernarrangements reduzieren lassen. Viele weitere Einflüsse wollen umsichtig und sorgsam bedacht werden. Fragen der Philosophie und Allgemeinen Pädagogik müssen ebenso berücksichtigt werden wie Themen der Soziologie, Didaktik, Neuropsychologie, Organisationslehre, Ökonomie und der Bildungspolitik. In einem ganz besonderen Masse sind die Aktivitäten und Erfahrungen der Lernenden einzubeziehen.
Von Klappentext im Buch E-Learning (2006) "Wir warnen ... vor der Vorstellung, dass Lernen mit einer Online-Plattform leichter wird. Es wird in erster Linie interessanter und intensiver. Lernen an sich und der Verzicht auf Freizeit wird den meisten immer noch gleich schwer fallen: Disziplin und kritische Selbsteinschätzung bleiben deshalb nach wie vor ausschlaggebend für erfolgreiches Lernen". Dies sind keineswegs die Worte eines Professors mit erhobenem Zeigefinger, sondern die Folgerungen zweier Studierender der Universität Bern, die erste Erfahrungen mit E-Learning gemacht haben. Solche und andere, positive wie negative, Erfahrungen bilden einen von drei Teilen des Buches "E-Learning. Eine multiperspektivische Standortbestimmung". Dass in dieser - wenn auch vergleichsweise knappen - Form Lernende zu Wort kommen, die den Fluch oder Segen der neuen Medien im Hochschulalltag direkt abbekommen, ist eine der Besonderheiten dieses Sammelbands, der von Damian Miller zusammengestellt wurde. Ich selbst habe das Buch mit diesem letzten (leider kürzesten) Teil begonnen, weil er mich neugierig machte: Wie reagieren Studierende an anderen Universitäten (als der eigenen), wenn E-Learning mehr oder weniger Einzug in den alltäglichen Lehrbetrieb hält? Wo treffen sich Erwartungen und wo gehen sie auseinander? Was steckt hinter den so wenig aussagekräftigen hohen oder niedrigen Akzeptanzwerten? Natürlich handelt es sich bei den studentischen Beiträgen nicht um völlig freie und spontane Äußerungen - das ist mit dem Modus des klassischen Publizierens nun einmal schlecht vereinbar. Doch das Meinungsbild wirkt ausgewogen, sodass man, so meine ich, mit den insgesamt acht (bzw. neun, wenn einen weiteren studentischen Beitrag dazuzählt, der sich in Teil II verirrt hat) vorrangig aus Schweizer Hochschulen stammenden Stimmungsbildern einen interessanten Einblick in das "E-Learning-Erleben" von Studierenden gewinnen kann.
Der zweite Teil (ich bleibe also dabei, das Pferd sozusagen von hinten aufzuzäumen) beschäftigt sich mit konkreten E-Learning-Anwendungen, wobei der erste, auf ökonomische Fragen abzielende, Beitrag dieser Kategorie wohl besser zu den Grundlagen gepasst hätte. Hier erhält der Leser/die Leserin gute Einblicke in E-Learning-gestützte Change Management-Prozesse der Universität St. Gallen, in die E-Learning-Strategie der ETH Zürich, in konkrete E-Learning-Projekte der Universität Zürich sowie in E-Learning-Aktivitäten im Rahmen des (reformierten) Medizinstudiums an der Universität Basel. In fast allen Beispielen wird deutlich, dass derzeit besonders niederschwellige Angebote im Fokus des Interesses stehen. Dass aber "niederschwellig" ein relativer Begriff und in verschiedenen Ländern dieser Erde keineswegs die gleiche Bedeutung haben müssen, zeigt eindrucksvoll der Beitrag von Hans Peter Rohr, in dem er schildert, mit welchen Irrungen und Wirrungen die Einführung von E-Learning an der National University of Laos verbunden ist: Sprachliche, technische und kulturelle Barrieren, so macht Rohr klar, erweisen sich als große Hindernisse in wohl gemeinten, aber oft schlecht durchdachten Aktionen, die mit Wissens- oder Technologietransfer umschrieben werden. Neben solchen Informationen können einem Beiträge dieser Art auch die Augen dafür öffnen, wie wichtig es ist, sich in Zeiten knapper Ressourcen beim E-Learning auf das Wesentliche und Nachhaltige zu konzentrieren.
Als "Grundlagen" wird der erste Teil von Millers Band bezeichnet, der verschiedene disziplinäre und fachspezifische Perspektiven auf das Lernen und Lehren mit neuen Medien versammelt. Erfahrene Leser/innen treffen hier auf eher bekannte psychologische und didaktische Fragen des E-Learning (z. B. in den Beiträgen von Hans Geser, Nicola Döring, Franziska Fellenberg und Michael Kerres) sowie auf gesellschaftliche und politische Aspekte der E-Learning-Debatte (z. B. im Beitragen von Ernst Buschor), die nun schon seit mehreren Jahren diskutiert werden. Tatsächlich neue Perspektiven bringt das Buch mit Beiträgen aus der Philosophie (von Thomas Buchheim), der Medientheorie (von Jürgen Oelkers) und der Neuropsychologie (von Lutz Jäncke), denn: Klassische Bildungsziele, historisch relevante Medienereignisse und -entwicklungen wie auch hirnphysiologische Gegebenheiten werden zwar immer mal wieder gestreift, sind aber in den meisten Fällen nicht essentieller Bestandteil unserer Bemühungen, neue Medien zum Lernen und Lehren zu nutzen. Man muss ja Ängste wie die vor einer "Computerisierung geistiger Tätigkeiten ... als eine gefährliche Erosion der Bildung" (Buchheim, S. 53) nicht teilen. Sich aber dann und wann mit philosophischem Hintergrund der Fragen nach dem Wozu des E-Learning zu stellen, könnte wohl so manche Entscheidung auf dem E-Learning-Sektor besser werden lassen. Der Blick über den eigenen fachlichen Tellerrand hat noch nie geschadet, doch dabei werden wir wohl nicht stehen bleiben können, denn: Eines zeigen die letzt genannten Beiträge auch - nämlich das Defizit eines echten interdisziplinären Austausches, bei dem wir mehr erreichen müssten als nur die jeweils andere Perspektive additiv hinzuziehen. Schließlich möchte ich noch auf den Beitrag von Dominik Petko und Kurt Reusser im ersten Teil des Bandes hinweisen: Unter der recht grundsätzlichen Fragestellung, wie interaktive Lernressourcen das Lernen fördern können, wird ein lesenswerter, umfassender und vor allem aktueller Überblick über das Lernpotenzial der neuen Medien und über Grundlagen der Gestaltung von E-Learning-Umgebungen gegeben.
Damian Miller selbst schließlich führt den Leser/die Leserin mit einer informativen Einleitung in und durch seinen insgesamt gelungenen Band, dessen Besonderheiten (Studentensicht und neue multidisziplinäre Perspektiven) man aus meiner Sicht durchaus noch mutiger hätte ausbauen können.
Quelle: http://www.elearning-reviews.org/
Von Gabi Reinmann, erfasst im Biblionetz am 10.05.2006Der zweite Teil (ich bleibe also dabei, das Pferd sozusagen von hinten aufzuzäumen) beschäftigt sich mit konkreten E-Learning-Anwendungen, wobei der erste, auf ökonomische Fragen abzielende, Beitrag dieser Kategorie wohl besser zu den Grundlagen gepasst hätte. Hier erhält der Leser/die Leserin gute Einblicke in E-Learning-gestützte Change Management-Prozesse der Universität St. Gallen, in die E-Learning-Strategie der ETH Zürich, in konkrete E-Learning-Projekte der Universität Zürich sowie in E-Learning-Aktivitäten im Rahmen des (reformierten) Medizinstudiums an der Universität Basel. In fast allen Beispielen wird deutlich, dass derzeit besonders niederschwellige Angebote im Fokus des Interesses stehen. Dass aber "niederschwellig" ein relativer Begriff und in verschiedenen Ländern dieser Erde keineswegs die gleiche Bedeutung haben müssen, zeigt eindrucksvoll der Beitrag von Hans Peter Rohr, in dem er schildert, mit welchen Irrungen und Wirrungen die Einführung von E-Learning an der National University of Laos verbunden ist: Sprachliche, technische und kulturelle Barrieren, so macht Rohr klar, erweisen sich als große Hindernisse in wohl gemeinten, aber oft schlecht durchdachten Aktionen, die mit Wissens- oder Technologietransfer umschrieben werden. Neben solchen Informationen können einem Beiträge dieser Art auch die Augen dafür öffnen, wie wichtig es ist, sich in Zeiten knapper Ressourcen beim E-Learning auf das Wesentliche und Nachhaltige zu konzentrieren.
Als "Grundlagen" wird der erste Teil von Millers Band bezeichnet, der verschiedene disziplinäre und fachspezifische Perspektiven auf das Lernen und Lehren mit neuen Medien versammelt. Erfahrene Leser/innen treffen hier auf eher bekannte psychologische und didaktische Fragen des E-Learning (z. B. in den Beiträgen von Hans Geser, Nicola Döring, Franziska Fellenberg und Michael Kerres) sowie auf gesellschaftliche und politische Aspekte der E-Learning-Debatte (z. B. im Beitragen von Ernst Buschor), die nun schon seit mehreren Jahren diskutiert werden. Tatsächlich neue Perspektiven bringt das Buch mit Beiträgen aus der Philosophie (von Thomas Buchheim), der Medientheorie (von Jürgen Oelkers) und der Neuropsychologie (von Lutz Jäncke), denn: Klassische Bildungsziele, historisch relevante Medienereignisse und -entwicklungen wie auch hirnphysiologische Gegebenheiten werden zwar immer mal wieder gestreift, sind aber in den meisten Fällen nicht essentieller Bestandteil unserer Bemühungen, neue Medien zum Lernen und Lehren zu nutzen. Man muss ja Ängste wie die vor einer "Computerisierung geistiger Tätigkeiten ... als eine gefährliche Erosion der Bildung" (Buchheim, S. 53) nicht teilen. Sich aber dann und wann mit philosophischem Hintergrund der Fragen nach dem Wozu des E-Learning zu stellen, könnte wohl so manche Entscheidung auf dem E-Learning-Sektor besser werden lassen. Der Blick über den eigenen fachlichen Tellerrand hat noch nie geschadet, doch dabei werden wir wohl nicht stehen bleiben können, denn: Eines zeigen die letzt genannten Beiträge auch - nämlich das Defizit eines echten interdisziplinären Austausches, bei dem wir mehr erreichen müssten als nur die jeweils andere Perspektive additiv hinzuziehen. Schließlich möchte ich noch auf den Beitrag von Dominik Petko und Kurt Reusser im ersten Teil des Bandes hinweisen: Unter der recht grundsätzlichen Fragestellung, wie interaktive Lernressourcen das Lernen fördern können, wird ein lesenswerter, umfassender und vor allem aktueller Überblick über das Lernpotenzial der neuen Medien und über Grundlagen der Gestaltung von E-Learning-Umgebungen gegeben.
Damian Miller selbst schließlich führt den Leser/die Leserin mit einer informativen Einleitung in und durch seinen insgesamt gelungenen Band, dessen Besonderheiten (Studentensicht und neue multidisziplinäre Perspektiven) man aus meiner Sicht durchaus noch mutiger hätte ausbauen können.
Quelle: http://www.elearning-reviews.org/
Kapitel
- Lernen mit dem kleinen 'e' - Von Nutzen und Nachteil des E-Learning zur Beförderung unserer Bildungsbemühungen (Seite 37 - 56) (Thomas Buchheim)
- Ist das Medium die Botschaft? - Eine Auseinandersetzung mit Medientheorie und Medienkritik aus pädagogischer Sicht (Seite 57 - 82) (Jürgen Oelkers)
- E-Learning aus der Sicht der Neuropsychologie (Seite 83 - 114) (Lutz Jäncke)
- Online-Unterricht an Universitäten - Entwicklungschancen, Folgeprobleme und Grenzen (Seite 115 - 133) (Hans Geser)
- Soziale Beziehungen und Emotionen beim E-Learning (Seite 134 - 155) (Nicola Döring, F. Fellenberg )
- Didaktisches Design und E-Learning (Seite 156 - 182) (Michael Kerres)
- Das Potenzial interaktiver Lernressourcen zur Förderung von Lernprozessen (Seite 183 - 207) (Dominik Petko, Kurt Reusser)
- Möglichkeiten und Grenzen des E-Learning (Seite 208 - 214) (Ernst Buschor)
- Von der Unmöglichkeit, Nein zu sagen - Oder: Die Förderung der Förderungswürdigkeit - eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von E-Learning (Seite 217 - 240) (Dieter Kern)
- Veränderungen beginnen mit Visionen und enden in Organisationen - Das Selbststudium an der Universität St. Gallen (Seite 241 - 257) (Dieter Euler, Karl Wilbers)
- Verordnet oder freiwillig? (Seite 258 - 271) (Christian Sengstag)
- Lehren aus einem Fallbeispiel - Entwicklung eines interdisziplinären ICT-Projektes nach einem Bottom-up-Konzept (Seite 272 - 279) (René Hirsig, Jürg Aeppli, Thomas Rothenfluh, Beatrice Hasler)
- Der Köder muss dem Fisch gefallen und nicht dem Fischer - Erfahrungen mit E-Learning an der Universität von Vientiane - Was können wir daraus lernen? (Seite 280 - 289) (Hans Peter Rohr)
- Einbezug der Zielgruppe als Voraussetzung für das Gelingen von e-Learning - Das Beispiel PathoBasiliensis (Seite 291 - 301) (Katharina Glatz)
- Die Leiden des jungen E-Learners (Seite 302 - 307) (Ivo Alexis Meyer)
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Zitate im Buch
Wie allgemein bekannt, wird die akademische Welt heute von Professoren bestimmt, die nicht wegen ihrer herausragenden Fähigkeiten im mündlichen Unterricht und ihrer Diskussionsfähigkeiten berufen wurden, sondern aufgrund ihrer bedeutenden Forschungsleistung und ihrer angesehenen Publikationen. Für sie können Online-Verfahren hilfreich sein, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, auch ihre Lehre auf schriftliche statt auf mündliche Kommunikation zu stützen und damit ihre Rollen als Lehrer und Forscher viel enger als bisher miteinander zu verbinden. Sie können zum Beispiel Exzerpte aus eigenen wissenschaftlichen Arbeiten in ihre digitalen Kurse übernehmen und werden vielleicht ermutigt, Texte, Begriffssysteme, Tabellen und Abbildungen zu erstellen, die sie wiederum in ihre wissenschaftlichen Publikationen integrieren können.
Von Hans Geser im Buch E-Learning (2006) im Text Online-Unterricht an Universitäten Der Mehraufwand, der betrieben werden müsste, um ein wirklich interaktives Lernmittel zu schaffen, ließe sich nur durch ein gezieltes Einspannen der Lernenden selbst bewältigen. Das würde eine zusätzliche Belastung für uns Studenten bedeuten, die nur dann in Kauf genommen werden könnte, wenn mit geringer Anstregung viel zu erreichen wäre. Wie aber soll ein solches Unterfangen bei all den technisch unversierten Studenten gelingen? Ein Vorbild stellt für mich, mit Vorbehalten, das Wikipedia-System dar. Wikipedia* ist eine frei zugängliche Enzyklopädie im Web, deren Inhalte nicht von einer Redaktion erstellt, sondern von den Internetnutzern selbst geschrieben und verändert werden. Ich glaube, ein solches Prinzip ließe sich auch auf das E-Learning übertragen. Damit könnte jeder Student mit einem relativ geringen Aufwand Verbesserungen sowohl an der Darstellung des Lernstoffes wie auch an der Lernmethodologie vornehmen. Der Projektleiter bestimmt in letzter Instanz, welche der Optimierungsvorschläge (bessere Verknüpfungen von Text und Bild, zusätzliche Links usw.) angenommen werden. Im Gegensatz zu einem gedruckten Lehrbuch kann der Lernstoff auf diese Weise schnell den unterschiedlichen Bedürfnissen der jeweiligen Studentenjahrgange angepasst werden.
Von Ivo Alexis Meyer im Buch E-Learning (2006) im Text Die Leiden des jungen E-Learners Die akademische Kommunikation ist traditionell von einer Polarisierung zwischen zwei sehr unterschiedlichen Bereichen gekennzeichnet, dem Bereich der interaktiven persönlichen Kommunikation und der Sphäre der (fast) nicht interaktiven schriftlichen Publikation.
Im Licht der allgemein anerkannten Prämisse, dass alle wissenschaftlichen Ideen und Erkenntnisse dem lebendigen und verbreiteten wissenschaftlichen Diskurs ausgesetzt werden sollten, sind die Unzulänglichkeiten dieses bimodalen Kommunikationssystems seit langem evident:
Von Hans Geser im Buch E-Learning (2006) im Text Online-Unterricht an Universitäten auf Seite 117Im Licht der allgemein anerkannten Prämisse, dass alle wissenschaftlichen Ideen und Erkenntnisse dem lebendigen und verbreiteten wissenschaftlichen Diskurs ausgesetzt werden sollten, sind die Unzulänglichkeiten dieses bimodalen Kommunikationssystems seit langem evident:
- Synchrone mündliche Kommunikation gestattet zwar äußerst flexibles Feedback, kann aber nur Informationen von geringer Komplexität verarbeiten, da
- die Teilnehmer gezwungen sind, unmittelbar auf ihren Vorredner zu reagieren und längere Ausführungen mit dem Sprechbedürfnis anderer Teilnehmer (bzw. der begrenzten Dauer von Zusammenkünften) kollidieren;
- mündliche Beiträge nicht aufgezeichnet werden, so dass die Teilnehmer meist auf das jeweils unmittelbar vorangegangene Statement reagieren, und
- Diskussionsergebnisse häufig verloren gehen, weil sie weder ausgewertet noch in zugänglicher Form gespeichert werden.
- Während schriftliche Publikationen dem Autor viel Raum und Zeit geben, komplexe Ideen systematisch auszuarbeiten und sich mit großer Sorgfalt ihrem verbalen Ausdruck zu widmen, handelt es sich doch meist um Monologe, die einem interaktiven Diskurs nur marginal ausgesetzt sind, da
- geschriebene Texte unwiederbringlich «auf Papier gebannt» sind, so dass sie aus schlicht physikalischen Gründen nicht ohne Aufwand modifiziert werden können;
- «veröffentlichen» üblicherweise bedeutet, das Werk an unbekannte, anonyme Rezipienten zu verteilen, die über keine (bzw. nur begrenzt leistungsfähige) Feedbackkanäle verfügen;
- und weil Reaktionen (wie Buchrezensionen oder Repliken und Dupliken in wissenschaftlichen Zeitschriften) gewöhnlich zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden, das heißt getrennt von der primären Publikation, auf die sie sich beziehen.
2 Einträge in Beats Blog
Zitationsgraph
Zeitleiste
30 Erwähnungen
- Roadmap to E-Learning @ETH Zurich - Ein Leitfaden für Dozierende (Heide Troitzsch, Christian Sengstag, Damian Miller, Christoph Clases) (2006)
- E-Learning - Alltagstaugliche Innovation? - 11. Europäische Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft GMW (19.-22.9.06) (Eva Seiler Schiedt, S. Kälin, Christian Sengstag) (2006)
- Entwicklung eines organisationsspezifischen E-Learning Leitfadens für Dozierende - Die Roadmap to E-Learning @ ETH Zürich (Heide Troitzsch, Christian Sengstag, Damian Miller, Christoph Clases)
- Das ELBA-Konzept - Ein niederschwelliger Zugang zu E-Learning für Hochschuldozierende (Katrin Lüthi, Andreas Reinhardt)
- Begleitetes Selbststudium - Didaktische Grundlagen und Umsetzungshilfen (Norbert Landwehr, Elisabeth Müller) (2006)
- 7. Einbezug von ICT-Instrumenten ins Selbststudium (Norbert Landwehr, Elisabeth Müller, Heinz Mutzner, Peter Niklaus, Roland Unterweger, Yvonne Vignoli)
- Computer (ICT), Grundschule, Kindergarten und Neue Lernkultur (Hartmut Mitzlaff) (2007)
- Good practice auf Video - Der Ansatz des schweizerischen ICTiP-Projektes (Iwan Schrackmann, Dominik Petko)
- Online-Communities als soziale Systeme - Wikis, Weblogs und Social Software im E-Learning (Ullrich Dittler, M. Kindt, Christine Schwarz) (2007)
- Freiraum Hypertext? - Oder: Die Überwindung des Eindimensionalen (Martin Gasteiner, Jakob Krameritsch)
- Zwischen Wunsch und Wirklichkeit - Weblogs im Hochschulunterricht (Christa Stocker)
- educaguide Didaktik - Computer im Unterricht - Didaktik und Methodik (Walter Scheuble, Heinz Moser, Dominik Petko) (2007)
- 1. Grundbegriffe - Worum geht es? (Dominik Petko)
- 2. Worin liegt der didaktische Mehrwert neuer Medien? (Walter Scheuble)
- Gemeinsam lernen im Netz - Computerunterstütztes kollaboratives Lernen in der Berufsbildung (Bernd Räpple) (2008)
- Computer und Internet in der Primarschule - Theorie und Praxis von ICT im Unterricht. mit 20 Praxisbeispielen auf zwei DVDs (Iwan Schrackmann, Daniela Knüsel, Thomas Moser, Hartmut Mitzlaff, Dominik Petko) (2008)
- Computerspiele und Videogames in formellen und informellen Bildungskontexten (2008)
- Unterrichten mit Computerspielen - Didaktische Potenziale und Ansätze für den gezielten Einsatz in Schule und Ausbildung (Dominik Petko)
- Konzeption und Analyse neuer Maßnahmen in der Fort- und Weiterbildung von Informatiklehrkräften (Matthias Spohrer) (2009)
- Blended Learning an Pädagogischen Hochschulen - Eine explorative Spurensuche nach Gelingensbedingungen für erfolgreiches Blended Learning an Pädagogischen Hochschulen - am Beispiel der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz, Hochschule Zug (Olivier Wüest) (2009)
- Lernplattformen in Schulen - Ansätze für E-Learning und Blended Learning in Präsenzklassen (Dominik Petko) (2010)
- Digitale Medien für Lehre und Forschung - (Tagungsband der GMW-Jahrestagung 2010) (Schewa Mandel, Manuel Rutishauser, Eva Seiler Schiedt) (2010)
- Medienbildung in Schule und Unterricht (Gerhard Tulodziecki, Bardo Herzig, Silke Grafe) (2010)
- 2. Workshop «Lerninfrastruktur in Schulen: 1:1-Computing» (Richard Heinen, Andreas Breiter, Beat Döbeli Honegger, Michael Kerres, Renate Schulz-Zander, Joachim Wedekind, Stefan Welling) (2011)
- DeLFI 2011 - Workshopband (Holger Rohland, Andrea Kienle, Steffen Friedrich) (2011)
- Zur didaktischen Konzeption von «Sozialen Lernplattformen» für das Lernen in Gemeinschaften (Michael Kerres, Tobias Hölterhof, Axel Nattland) (2011)
- Das Lehrbuch der Zukunft - Mediendidaktische Aspekte im Validierungsprojekt "Technology Enhanced Textbook" (Wolfgang Neuhaus, Volkhard Nordmeier, Jürgen Kirstein) (2011)
- E-Learning allgegenwärtig (Andrea Back, Gabi Reinmann) (2012)
- 2. iLegende Wollmilchsau? - Überlegungen zur Zukunft des Schulbuchs in Zeiten von iPads & Co. (Beat Döbeli Honegger) (2012)
- Digitale Medien - Werkzeuge für exzellente Forschung und Lehre (Gottfried S. Csanyi, Franz Reichl, Andreas Steiner) (2012)
- Videos in der Lehre durch Annotationen reflektieren und aktiv diskutieren (Marc Krüger, Ralf Steffen, Frank Vohle)
- Der Lernstick in der Schule - Eine empirische Studie zur Akzeptanz und Wirkung eines Lerninstruments im Unterricht (Hans U. Grunder, Christian Finger, Yuliya Romanyuk, Tim Sommer, Patric Raemy) (2013)
- journal für schulentwicklung 3/2017 - Digitale Medien in Schule und Unterricht - Herausforderungen für die Schulentwicklung (2017)
- Personalisiertes Lernen mit digitalen Medien - Neue Potenziale zur Gestaltung schülerorientierter Lehr- und Lernumgebungen (Dominik Petko, Regina Schmid, Christine Pauli, Rita Stebler, Kurt Reusser)
- Jahrbuch Medienpädagogik 17 - Lernen mit und über Medien in einer digitalen Welt (Klaus Rummler, Ilka Koppel, Sandra Aßmann, Patrick Bettinger, Karsten D. Wolf) (2020)
- Lernen mit immersiver Virtual Reality - Didaktisches Design und Lessons Learned (Josef Buchner, Diane Aretz)
Co-zitierte Bücher
Roadmap to E-Learning @ETH Zurich
Ein Leitfaden für Dozierende
(Heide Troitzsch, Christian Sengstag, Damian Miller, Christoph Clases) (2006)Volltext dieses Dokuments
Online-Unterricht an Universitäten: Artikel als Volltext (: , 684 kByte) | |
Soziale Beziehungen und Emotionen beim E-Learning: Artikel als Volltext (: , 232 kByte) | |
Didaktisches Design und E-Learning: Artikel als Volltext (: , 292 kByte) | |
Didaktisches Design und E-Learning: Artikel als Volltext (: , 292 kByte) | |
Das Potenzial interaktiver Lernressourcen zur Förderung von Lernprozessen: Artikel als Volltext (: , 602 kByte) |
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Bibliographisches
Beat und dieses Buch
Beat war Co-Leiter des ICT-Kompetenzzentrums TOP während er dieses Buch ins Biblionetz aufgenommen hat. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt ein physisches, aber kein digitales Exemplar. Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben. Beat hat dieses Buch auch schon in Blogpostings erwähnt.