Online-Unterricht an UniversitätenEntwicklungschancen, Folgeprobleme und Grenzen
Hans Geser
Zu finden in: E-Learning (Seite 115 bis 133), 2006
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Zusammenfassungen
Dem Beitrag von Hans Geser liegt die Frage zugrunde, welche Chancen und Grenzen sich mit der Einführung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien an Hochschulen ergeben. Primär kann gesagt werden, dass für die Beteiligten sich die Vielfalt an Möglichkeiten, zu kommunizieren und zu kooperieren, erheblich erweitert hat. Diese Angebotserweiterung zeitigt für die Lehr- und Lernkultur verschiedene Auswirkungen, zum Beispiel vergrößert sich die Heterogenität der Voraussetzungen der Studierenden, die Verantwortung für den Lernprozess wird bewusster und geplanter den Studierenden übertragen, und die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden bekommt eine neue Qualität, weil diese unabhängig von Ort und Zeit geführt werden kann. Für das akademische Leben ist es wichtig, dass die asynchrone Kommunikation einige Vorteile flexibler Face-to-Face-Gespräehe mit denjenigen des reflektierten Schreibens kombinieren. Für Lehrende ergibt sich zudem die Chance, Lehre und Forschung näher zueinander zu rücken. Geser verweist auf die unterschiedliche Beschaffenheit und die BeZiehungsqualitäten virtueller und realer Gruppen. Der Schluss des Beitrages vermag all jene zu beruhigen, die geglaubt haben, der «virtuelle» Campus sei das sichere Ende des «realen» Campus.
Von Damian Miller im Buch E-Learning (2006) auf Seite 19Dieser Text erwähnt ...
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Zitate aus diesem Text
Wie allgemein bekannt, wird die akademische Welt heute von Professoren bestimmt, die nicht wegen ihrer herausragenden Fähigkeiten im mündlichen Unterricht und ihrer Diskussionsfähigkeiten berufen wurden, sondern aufgrund ihrer bedeutenden Forschungsleistung und ihrer angesehenen Publikationen. Für sie können Online-Verfahren hilfreich sein, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, auch ihre Lehre auf schriftliche statt auf mündliche Kommunikation zu stützen und damit ihre Rollen als Lehrer und Forscher viel enger als bisher miteinander zu verbinden. Sie können zum Beispiel Exzerpte aus eigenen wissenschaftlichen Arbeiten in ihre digitalen Kurse übernehmen und werden vielleicht ermutigt, Texte, Begriffssysteme, Tabellen und Abbildungen zu erstellen, die sie wiederum in ihre wissenschaftlichen Publikationen integrieren können.
von Hans Geser im Buch E-Learning (2006) im Text Online-Unterricht an Universitäten Die akademische Kommunikation ist traditionell von einer Polarisierung zwischen zwei sehr unterschiedlichen Bereichen gekennzeichnet, dem Bereich der interaktiven persönlichen Kommunikation und der Sphäre der (fast) nicht interaktiven schriftlichen Publikation.
Im Licht der allgemein anerkannten Prämisse, dass alle wissenschaftlichen Ideen und Erkenntnisse dem lebendigen und verbreiteten wissenschaftlichen Diskurs ausgesetzt werden sollten, sind die Unzulänglichkeiten dieses bimodalen Kommunikationssystems seit langem evident:
von Hans Geser im Buch E-Learning (2006) im Text Online-Unterricht an Universitäten auf Seite 117Im Licht der allgemein anerkannten Prämisse, dass alle wissenschaftlichen Ideen und Erkenntnisse dem lebendigen und verbreiteten wissenschaftlichen Diskurs ausgesetzt werden sollten, sind die Unzulänglichkeiten dieses bimodalen Kommunikationssystems seit langem evident:
- Synchrone mündliche Kommunikation gestattet zwar äußerst flexibles Feedback, kann aber nur Informationen von geringer Komplexität verarbeiten, da
- die Teilnehmer gezwungen sind, unmittelbar auf ihren Vorredner zu reagieren und längere Ausführungen mit dem Sprechbedürfnis anderer Teilnehmer (bzw. der begrenzten Dauer von Zusammenkünften) kollidieren;
- mündliche Beiträge nicht aufgezeichnet werden, so dass die Teilnehmer meist auf das jeweils unmittelbar vorangegangene Statement reagieren, und
- Diskussionsergebnisse häufig verloren gehen, weil sie weder ausgewertet noch in zugänglicher Form gespeichert werden.
- Während schriftliche Publikationen dem Autor viel Raum und Zeit geben, komplexe Ideen systematisch auszuarbeiten und sich mit großer Sorgfalt ihrem verbalen Ausdruck zu widmen, handelt es sich doch meist um Monologe, die einem interaktiven Diskurs nur marginal ausgesetzt sind, da
- geschriebene Texte unwiederbringlich «auf Papier gebannt» sind, so dass sie aus schlicht physikalischen Gründen nicht ohne Aufwand modifiziert werden können;
- «veröffentlichen» üblicherweise bedeutet, das Werk an unbekannte, anonyme Rezipienten zu verteilen, die über keine (bzw. nur begrenzt leistungsfähige) Feedbackkanäle verfügen;
- und weil Reaktionen (wie Buchrezensionen oder Repliken und Dupliken in wissenschaftlichen Zeitschriften) gewöhnlich zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden, das heißt getrennt von der primären Publikation, auf die sie sich beziehen.
2 Einträge in Beats Blog
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
2 Erwähnungen
- Online-Communities als soziale Systeme - Wikis, Weblogs und Social Software im E-Learning (Ullrich Dittler, M. Kindt, Christine Schwarz) (2007)
- Freiraum Hypertext? - Oder: Die Überwindung des Eindimensionalen (Martin Gasteiner, Jakob Krameritsch)
- Konzeption und Analyse neuer Maßnahmen in der Fort- und Weiterbildung von Informatiklehrkräften (Matthias Spohrer) (2009)
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Beat und dieser Text
Beat war Co-Leiter des ICT-Kompetenzzentrums TOP während er Dieser Text ins Biblionetz aufgenommen hat. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren. Beat hat Dieser Text auch schon in Blogpostings erwähnt.