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Beats Biblionetz - Begriffe

Intelligent Tutoring System (ITS) Intelligent Tutoring System

iconSynonyme

Intelligent Tutoring System, ITS

iconDefinitionen

Heike SchaumburgIntelligente Tutorielle Systeme (ITS) zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf der Grundlage der Analyse des Lernerwissens adaptiv Aufgaben generieren bzw. Instruktionsschritte auswählen und folglich besonders flexibel auf die Eingaben des Lernenden reagieren.
Von Heike Schaumburg im Buch Konstruktivistischer Unterricht mit Laptops? (2002) im Text Unterrichtsveränderungen durch Computer?
Rolf SchulmeisterEin ITS besteht aus einer Modellierung eines Wissensgebiets (domain model), einem Modell des Lernenden (student model), modellierten pädagogischen Strategien (tutor model) und einer Komponente für die Kommunikation des Programms mit dem Lernenden (interface) .
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Intelligente Tutorielle Systeme
Ludwig J. IssingIntelligente Tutorielle Systeme (ITS). (adaptive Lernsysteme) sind adaptive Mediensysteme, die sich ähnlich einem menschlichen Tutor an die kognitiven Prozesse des Lernenden anpassen sollen, indem sie die Lernfortschritte und -defizite analysieren und dementsprechend das Lernangebot generativ modifizieren sollen.
Von Ludwig J. Issing, Paul Klimsa Personenreihenfolge alphabetisch und evtl. nicht korrekt im Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) auf Seite  555
Foundations of Educational Technologyan instructional computing system which contains and maintains a model of the learner and what he or she knows and does not know about a particular domain, a knowledge model of the task domain, and an instructional model of how to select and sequence instructional units for individuals depending on what they know and/or misunderstand.
Von J. Michael Spector im Buch Foundations of Educational Technology (2012)
Oliver BendelStefanie HauskeIntelligente Tutorielle Systeme (ITS) sind Lernsysteme mit Merkmalen menschlicber Tutoren und dem Charakteristikum der Adaptivität, vor allem im Sinne der Personalisierung. Sie instruieren den Lernenden und passen sich seinen Fähigkeiten und Lernfortschritten an. In manchen ITS sind pädagogische Agenten oder Learning Companions integriert.
Von Oliver Bendel, Stefanie Hauske im Buch E-Learning: Das Wörterbuch (2004) auf Seite  75
Computereinsatz an Österreichischen GrundschulenITS - Intelligente Tutorielle Systeme, die den Vergleich und die Bewertung der Lerner-Lösung mit der System-Lösung und das Erkennen von Problemlösungsansätzen und entsprechende individuelle Hilfemöglichkeiten integrieren. Der Wissensstand des Schülers und seine Lösungsansätze beeinflussen die Interaktion zwischen System und Lernendem, wobei der Lerner auf Anfrage jederzeit eine Hilfestellung bekommen kann.
Von Alfred Kowarsch im Buch Computereinsatz an Österreichischen Grundschulen (2002) im Text Zur Didaktik des Computereinsatzes in der Grundschule auf Seite  61
Innovatives Lernen mit Intelligenten Tutoriellen SystemenGanz allgemein gesagt unterstützen ITS den individuellen Lernprozess, in dem eine Aufgabe am Rechner gelöst und vom ITS mit dem „idealen Lernweg bzw. Ergebnis“ abgeglichen wird. Die Unterschiede im Lernweg bzw. Ergebnis werden, wie von einem menschlichen Tutor, erläutert. So erhält der: die Lernende ein Feedback und kann danach erneut versuchen, die Aufgabe zu lösen. Ist die Aufgabe richtig gelöst, gibt es eine neue Aufgabe, deren Schwierigkeitsgrad auf das Kompetenzniveau oder den Lernstand der:des Lernenden abgestimmt ist.
Von Ewa Bacia, Carmen Belafi, Dieter Dohmen, Jakob Klingemann, Benjamin Kummer, Fabian Müller im Buch Innovatives Lernen mit Intelligenten Tutoriellen Systemen (2024)
Lehren und Lernen mit MedienIntelligente tutorielle Systeme (auch "Intelligent Computer-Assisted Instruction", ICAI) sind Lehrprogramme auf der Grundläge wissensbasierter Systeme. Neben einer Wissensbasis für den Lehrstoff und relevante Bereiche allgemeinen Weltwissens ("Experten-Modul") enthält ein ITS eine Basis, die den aktuellen Wissensstand des Lernenden repräsentiert ("Schüler-Modul"; "Partner-Modell", ein "tutorielles Modul"), das Wissen über unterschiedliche Lehrmethoden bzw. Lernwege und deren relative Wirksamkeit unter bestimmten Bedingungen enthält sowie ein "Kommunikationsmodul" für den Dialog mit dem Lernenden, der idealerweise aus natürlichsprachigen Fragen und Antworten besteht.
Von Peter Strittmatter, Helmut M. Niegemann im Buch Lehren und Lernen mit Medien (2000) im Text Neue Verbundmedien: Multimedia auf Seite  135

iconBemerkungen

Lehren und Lernen mit MedienDa ITS nur selten in der Praxis eingesetzt wurden, existieren auch nur wenige Evaluationsstudien.
Von Peter Strittmatter, Helmut M. Niegemann im Buch Lehren und Lernen mit Medien (2000) im Text Neue Verbundmedien: Multimedia auf Seite  148
Heike SchaumburgIntelligente tutorielle Systeme sind relativ aufwändig in der Entwicklung und existieren deshalb bisher überwiegend als Prototypen.
Von Heike Schaumburg im Buch Handbuch Lernen mit digitalen Medien (2021) im Text Personalisierung mit digitalen Medien
Michael KerresDer Aufwand für die Entwicklung solcher Systeme erweist sich jedoch als so groß, dass entsprechende Ansätze für didaktische Anwendungen in der Praxis bislang keine größere Verbreitung gefunden haben.
Von Michael Kerres im Buch Handbuch E-Learning (2002) im Text Online- und Präsenzelemente in hybriden Lernarrangements kombinieren
Rolf SchulmeisterDie meisten zur Illustration von intelligenten Tutorsystemen angebenen Beispiele sind derart armselig, dass man vor Mangel an sinnvollen Inhalten die Raffinesse der in die Experimentaldesigns investierten Intelligenz gar nicht beurteilen kann und mag.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Intelligente Tutorielle Systeme auf Seite  201
Heike SchaumburgIntelligente tutorielle Systeme können sich inzwischen nicht nur in inhaltlicher Hinsicht adaptiv auf die Lernenden einstellen, sondern reagieren auch auf affektive und motivationale Hinweisreize, etwa indem sie die Eingaben der Lernenden auch hinsichtlich emotionaler Ausdrücke auswerten und/oder affektiv-motivationale Rückmeldungen geben.
Von Heike Schaumburg im Buch Handbuch Lernen mit digitalen Medien (2021) im Text Personalisierung mit digitalen Medien
Rolf SchulmeisterDie Strategie, mit dem Einfachen zu beginnen, in der Hoffnung, dass sich die theoretischen Grundlagen noch entwickeln werden, ist aber nur dann plausibel, wenn man den Glauben an den unbegrenzten Fortschritt der Wissenschaft teilt. Man könnte ebenso gut argumentieren. Da Verstehen nie mit den Mitteln tutorieller Systeme oder Expertensysteme modellierbar oder erfassbar sein wird.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Intelligente Tutorielle Systeme
Rolf SchulmeisterEines der wichtigsten Ziele von IT-Systemen ist die Individualisierung des Lernens. Die Individualisierung versucht ein ITS durch die Adaptivität des Systems zu erreichen. Als Voraussetzung für den angemessenen Einsatz adaptiver tutorieller Strategien muß ein Lernermodell mit diagnostischen Funktionen eingerichtet werden, das den aktuellen Stand und die Geschichte des Lerners ermitteln und dem Tutor mitteilen kann.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Intelligente Tutorielle Systeme auf Seite  184
Beat Döbeli HoneggerIch bin mit der Aussage von Seuffert und Mayr, hinter ITS (intelligent Tutoring Systems) stehe ein konstruktivistisches Paradigma, absolut nicht einverstanden. Der Versuch von ITS, den Lernenden zu modellieren, widerspricht meinem Konstruktivismus-Verständnis. Was ein Lernender genau denkt, kann weder ein Mensch und schon gar keine Maschine wissen. Der Versuch, diese Gedanken in einem Computer zu modellieren ist aus konstruktivistischer Perspektive zum Scheitern verurteilt.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 17.02.2004
Rolf SchulmeisterDas Gebiet der intelligenten tutoriellen Systeme ist offenbar in der Phase der Programmatik stecken geblieben: Selbst wenn man nur die Aufsätze einer einzigen Zeitschrift zu dem Thema ITS betrachtet, so wiederholen sich ständig dieselben Aussagen, Systematisierungen und Rückgriffe auf die AI-Literatur. Ich habe selten so viel Redundanz auf einem Haufen gesehen, und selten eine so kleine Gemeinschaft von Forschem, die ständig dasselbe auf demselben Entwicklungsstand veröffentlichen.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Intelligente Tutorielle Systeme auf Seite  188
Ein noch ungeklärtes Thema ist die Einführung Intelligenter Tutorensysteme (ITS). Hierbei passt das Lernprogramm den Inhalt individuell an: den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben, die Geschwindigkeit bei der Darbietung von Instruktionen oder Hilfestellungen. «Bei den ersten Versuchen in den siebziger und achtziger Jahren waren die eingeschränkten Rechenkapazitäten das Problem», sagt Döbeli Honegger, «doch jetzt sind dank Big Data und neuronalen Netzen das Interesse und die Hoffnungen immens.»
Von Regula Freuler im Text Mit digitalen Geräten lernen Schüler besser - und lieber (2018)
Sabine SeufertPeter MayrDas dahinter liegende Lernparadigma war (ist) konstruktivistisch: der Lerner steuert selbst Richtung und Geschwindigkeit seines Lernprozesses. Für Glasersfeld - einem Vertreter des radikalen Konstruktivismus - ist 'Know-ledge not passively received either through the senses or by way of communication, but is actively built up by the cognising subject.' Das heißt, das Lernen als aktiver Prozess eingestuft wird, welcher nicht von einem CBT beeinflusst werden sollte, vielmehr sollten Lernprogramme dem Lernprozess des Benutzers folgen.
Von Sabine Seufert, Peter Mayr im Buch Fachlexikon e-learning (2002)
Rolf SchulmeisterLernen im Sinne von ITS beruht ebenso wie der Programmierte Unterricht auf einem Verhaltensbegriff, das Domain-Modell ist ein Modell von Konzepten im Sinne von Verhaltenszielen, das Lernermodell ist ein Modell von Verhaltenssequenzen des Lernenden. Im Gegensatz zum Behaviorismus wird allerdings der Versuch unternommen, für die Domain kognitive Konzepte zu definieren, Aber die gesamte Anlage des ITS kommt nicht darum herum, diese Konzepte als Verhaltensziele zu operationalisieren, wenn Vergleiche von Lernermodell und Wissensmodell möglich sein sollen. Ein ITS ist ein zweckrationales System, das die Relation von Anfangsstadium-Ziel-Endstadium optimieren soll.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Intelligente Tutorielle Systeme auf Seite  176
Sabine SeufertDieter EulerGrundlegende Idee dabei ist, aus dem Antwortverhalten von Lernenden Rückschlüsse auf ihre kognitive Struktur zu ziehen. Hierzu muss dem Lernsystem eine Wissensbasis zugrunde gelegt werden, um diese Expertenstruktur mit der kognitiven Struktur des Lernenden zu vergleichen und daraus die einzelnen Lernschritte individualisiert abzuleiten und somit auch die Unterstützung für den Lernprozess an den aktuellen Wissensstand und das Lernverhalten anzupassen (daher werden diese Systeme auch als adaptiv bezeichnet). Diese Computerprogramme haben sich allerdings bis heute nicht durchgesetzt, da sie in der Realisierung viel zu aufwändig sind und unzählige Faktoren für die Erstellung derartiger Expertensysteme berücksichtigt werden müssen, was in der Praxis ein schier unmögliches Unterfangen darstellte. Das Abbilden eines «perfekten Lehrers» in einem Computer-Modell wurde somit bald wieder aufgegeben und steht heute in Forschung und Praxis nicht mehr im Vordergrund.
Von Sabine Seufert, Dieter Euler im Buch Learning Design (2005)

iconVerwandte Objeke

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Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
AdaptivitätAdaptive Control(0.03)

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