MünDig-Studie WaldorfMündigkeit und Digitalisierung an KiTas und Schulen
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Zusammenfassungen
Eltern, Fachkräfte und Schüler:innen zu Medienbildung an Waldorf-Einrichtungen befragt
An der MünDig-Studie („Mündigkeit und Digitalisierung“), einer quantitativ-explorativen Online-Befragung an reformpädagogischen Schulen und Kindergärten, haben sich in der Waldorf-Stichprobe zwischen September und Dezember 2019 über 4000 Eltern sowie knapp 1000 Fachkräfte beteiligt, davon jeweils etwa die Hälfte an Waldorfkindergärten und Waldorfschulen, zusätzlich etwa 400 Waldorfschüler: innen Klassen 10–13. Alle drei Gruppen wurden mit der „Media Maturity Matrix“ befragt, einem neu entwickelten Befragungsinstrument zur Erfassung medienbildnerischer Einstellungen und der Bewertungen von Praxis.
Was ist sinnvoll? Welches Medium, in welchem Alter, zu welchem Zweck?
Die drei Gruppen von Befragten zeigen sehr hohe Übereinstimmungen in ihren medienbezogenen Einstellungen: Im Kindergarten- und Unterstufenalter sei „Medienbildung ohne Bildschirm“ in ihren vielfältigsten Ausprägungen sinnvoll – und zwar durch Einsatz von Medien ohne Bildschirm für verschiedene Zwecke (u.a. Produzieren/Präsentieren, Kommunizieren/Kooperieren, Informieren/Recherchieren, Problemlösen/Modellieren) wie auch durch Aktivitäten, die einem noch breiteren Verständnis von Medienbildung zuzuordnen sind: Höchste Priorität wird dabei Aktivitäten der an der Persönlichkeitsstärkung ansetzenden Gesundheitsförderung und Prävention als Grundlage für den Schutz vor Digitalrisiken beigemessen, gefolgt von Elternzusammenarbeit im pädagogischen wie auch im technischen Sinne (Beispiel: Unterstützung bei der Installation von Zeitbegrenzungs- und Filtersoftware) und schließlich der Unterstützung von Kindern bei der Verarbeitung von belastenden Medienerlebnissen. Ab Klasse 10 wird von fast allen Befragten zusätzlich die direkte Heranführung an den kritischen, produktionsorientierten und reflektierten Umgang mit digitalen Bildschirmmedien klar befürwortet. Für das Mittelstufenalter sind die Einstellungen gespaltener. Dabei sollte das „Einstiegsalter“ aus Elternsicht im Schnitt ein bis zwei Jahre früher liegen als aus Fachkräftesicht, aus Schüler:innensicht noch etwas früher. Eine solche entwicklungsphasendifferenzierte Einstellung zu Bildung und Digitalisierung erweist sich nicht als „Waldorf-Spezifikum“, sondern findet sich in ähnlicher Weise auch in der Montessori-, Wald- und Naturkindergarten-Befragung.
Was wird umgesetzt und wie bewerten dies die Eltern?
Waldorf-Fachkräfte setzen in Kindergarten und Unterstufe nach ihrer eigenen Wahrnehmung und auch nach der Einschätzung der jeweiligen Eltern in 18 von 20 abgefragten Bereichen eine solche entwicklungsphasenangepasste Medienbildung bereits weitgehend angemessen um. In den obersten Klassen der Waldorfschulen zeigen sich in vielen wichtigen Teilbereichen aus Sicht aller Gruppen von Befragten auch Schwächen und Entwicklungsfelder. Dabei ist die Gesamtzufriedenheit dieser Eltern zwar deutlich geringer als bei den KiTa- und Grundschuleltern, aber immer noch hoch. Die Oberstufen-Lehrkräfte berichten über eine seltene bis eher häufige Umsetzung des Bildschirmmedieneinsatzes im Unterricht. Die Oberstufen-Eltern bewerten diese Umsetzung etwa in gleichen Teilen als „zu selten“ wie als „genau richtig“, zu einem geringeren Anteil aber auch als „zu oft“. Außerdem wünschen sich Eltern von Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen mehr pädagogische und technische Unterstützung durch die Bildungseinrichtungen für die Medienerziehung im Elternhaus.
Fort- und Weiterbildungsbedarfe der Fachkräfte im Bereich Medienbildung Sehr hohe Weiterbildungsbedarfe werden meist häufiger für Medien mit Bildschirm und insbesondere in den Bereichen Elternzusammenarbeit, Kinder stärken zum Schutz vor Digitalrisiken und bei der Hilfe zur Verarbeitung belastender Medienerlebnissen durch die Fachkräfte angegeben. Je jünger die pädagogisch betreuten Zielgruppen, desto mehr liegt der selbsteingeschätzte Weiterbildungsbedarf der Waldorf-Fachkräfte in den o.g. Bereichen der „Medienbildung ohne Bildschirm“.
Von Paula Bleckmann, Elisabeth Denzl, Julia Kernbach, Brigitte Pemberger, Benjamin Streit im Buch MünDig-Studie Waldorf (2022) An der MünDig-Studie („Mündigkeit und Digitalisierung“), einer quantitativ-explorativen Online-Befragung an reformpädagogischen Schulen und Kindergärten, haben sich in der Waldorf-Stichprobe zwischen September und Dezember 2019 über 4000 Eltern sowie knapp 1000 Fachkräfte beteiligt, davon jeweils etwa die Hälfte an Waldorfkindergärten und Waldorfschulen, zusätzlich etwa 400 Waldorfschüler: innen Klassen 10–13. Alle drei Gruppen wurden mit der „Media Maturity Matrix“ befragt, einem neu entwickelten Befragungsinstrument zur Erfassung medienbildnerischer Einstellungen und der Bewertungen von Praxis.
Was ist sinnvoll? Welches Medium, in welchem Alter, zu welchem Zweck?
Die drei Gruppen von Befragten zeigen sehr hohe Übereinstimmungen in ihren medienbezogenen Einstellungen: Im Kindergarten- und Unterstufenalter sei „Medienbildung ohne Bildschirm“ in ihren vielfältigsten Ausprägungen sinnvoll – und zwar durch Einsatz von Medien ohne Bildschirm für verschiedene Zwecke (u.a. Produzieren/Präsentieren, Kommunizieren/Kooperieren, Informieren/Recherchieren, Problemlösen/Modellieren) wie auch durch Aktivitäten, die einem noch breiteren Verständnis von Medienbildung zuzuordnen sind: Höchste Priorität wird dabei Aktivitäten der an der Persönlichkeitsstärkung ansetzenden Gesundheitsförderung und Prävention als Grundlage für den Schutz vor Digitalrisiken beigemessen, gefolgt von Elternzusammenarbeit im pädagogischen wie auch im technischen Sinne (Beispiel: Unterstützung bei der Installation von Zeitbegrenzungs- und Filtersoftware) und schließlich der Unterstützung von Kindern bei der Verarbeitung von belastenden Medienerlebnissen. Ab Klasse 10 wird von fast allen Befragten zusätzlich die direkte Heranführung an den kritischen, produktionsorientierten und reflektierten Umgang mit digitalen Bildschirmmedien klar befürwortet. Für das Mittelstufenalter sind die Einstellungen gespaltener. Dabei sollte das „Einstiegsalter“ aus Elternsicht im Schnitt ein bis zwei Jahre früher liegen als aus Fachkräftesicht, aus Schüler:innensicht noch etwas früher. Eine solche entwicklungsphasendifferenzierte Einstellung zu Bildung und Digitalisierung erweist sich nicht als „Waldorf-Spezifikum“, sondern findet sich in ähnlicher Weise auch in der Montessori-, Wald- und Naturkindergarten-Befragung.
Was wird umgesetzt und wie bewerten dies die Eltern?
Waldorf-Fachkräfte setzen in Kindergarten und Unterstufe nach ihrer eigenen Wahrnehmung und auch nach der Einschätzung der jeweiligen Eltern in 18 von 20 abgefragten Bereichen eine solche entwicklungsphasenangepasste Medienbildung bereits weitgehend angemessen um. In den obersten Klassen der Waldorfschulen zeigen sich in vielen wichtigen Teilbereichen aus Sicht aller Gruppen von Befragten auch Schwächen und Entwicklungsfelder. Dabei ist die Gesamtzufriedenheit dieser Eltern zwar deutlich geringer als bei den KiTa- und Grundschuleltern, aber immer noch hoch. Die Oberstufen-Lehrkräfte berichten über eine seltene bis eher häufige Umsetzung des Bildschirmmedieneinsatzes im Unterricht. Die Oberstufen-Eltern bewerten diese Umsetzung etwa in gleichen Teilen als „zu selten“ wie als „genau richtig“, zu einem geringeren Anteil aber auch als „zu oft“. Außerdem wünschen sich Eltern von Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen mehr pädagogische und technische Unterstützung durch die Bildungseinrichtungen für die Medienerziehung im Elternhaus.
Fort- und Weiterbildungsbedarfe der Fachkräfte im Bereich Medienbildung Sehr hohe Weiterbildungsbedarfe werden meist häufiger für Medien mit Bildschirm und insbesondere in den Bereichen Elternzusammenarbeit, Kinder stärken zum Schutz vor Digitalrisiken und bei der Hilfe zur Verarbeitung belastender Medienerlebnissen durch die Fachkräfte angegeben. Je jünger die pädagogisch betreuten Zielgruppen, desto mehr liegt der selbsteingeschätzte Weiterbildungsbedarf der Waldorf-Fachkräfte in den o.g. Bereichen der „Medienbildung ohne Bildschirm“.
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Personen KB IB clear | Fatma Batur , Julia Behrens , Louis-Philippe Beland , Alexander Best , Paula Bleckmann , Torsten Brinda , Niels Brüggen , Rhonda Christensen , Ira Diethelm , Birgit Eickelmann , Sabine Feierabend , Sandra Fleischer , Ricky Fluke , Julia Gerick , Lutz Goertz , Jan Grey , Inga Gryl , Robert J Hancox , Sigrid Hartong , John Hattie , Henry Herper , Volkmar Hinz , Sieglinde Jornitz , Julia Kernbach , Thomas Knaus , Gerald Knezek , Sven Kommer , Christine Kopf , Igor Krstoski , Miriam Kuckuck , Kultusministerkonferenz , Rainer Leschke , Ramona Lorenz , Martin Lüneberger , Felicitas Macgilchrist , mpfs Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest , Barry J Milne , Petra Missomelius , Richard Murphy , Seymour Papert , Verena Pausder , Brigitte Pemberger , Richie Poulton , Ruben R. Puentedura , Sabine Radomski , Thomas Rathgeb , Theresa Reutter , Ulrich Schmid , Robin Schmidt , Denise Schmitz , Nico Schreiber , Lea Schulz , Renate Schulz-Zander , Rudolf Steiner Schulen Schweiz , Andreas Schwill , Neil Selwyn , Roberto Simanowski , Christo Sims , Manfred Spitzer , Benjamin Streit , Sabrina Thom , Friederike Tilemann , Andreas Weich , Dorothea Wichmann , Ben Williamson , Anna Windt , Klaus Zierer | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Bildungeducation (Bildung) , Digitalisierung , Elternparents , Erziehung , Gesundheithealth , Kinderchildren , Kindergarten , Medienbildung , Medienerziehung , Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4)primary school , Schuleschool , Unterricht | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Er hat dieses Buch einmalig erfasst und bisher nicht mehr bearbeitet. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.