Present ShockWhen Everything Happens Now
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Zusammenfassungen
Maschinen, die für uns arbeiten, damit wir mehr Zeit für uns haben! Was einmal wie ein Traum vom Paradies klang, hat albtraumhafte Züge angenommen. Statt auf dem Rücken liegend den Vogelflug zu beobachten, sind wir Sklaven von E-Mail, Twitter und Facebook geworden. In der präsentistischen Moderne sehen wir alles und erkennen doch nichts. Diagnose: Present Shock. Douglas Rushkoff fasst in Worte, was wir alle erleben, aber kaum einordnen können. Seine kritische Bestandsaufnahme als Medientheoretiker und als Betroffener erklärt, wodurch wir den Augenblick verloren haben. Er eröffnet eine Perspektive auf das Leben im digitalen Zeitalter, die uns das gewaltige Ausmaß des Umbruchs vor Augen führt – und uns auf geradezu kathartische Art und Weise damit versöhnt.
Von Klappentext im Buch Present Shock (2013) This is the moment we’ve been waiting for, explains award-winning media theorist Douglas Rushkoff, but we don’t seem to have any time in which to live it. Instead we remain poised and frozen, overwhelmed by an always-on, live-streamed reality that our human bodies and minds can never truly inhabit. And our failure to do so has had wide-ranging effects on every aspect of our lives.
People spent the twentieth century obsessed with the future. We created technologies that would help connect us faster, gather news, map the planet, compile knowledge, and connect with anyone, at anytime. We strove for an instantaneous network where time and space could be compressed.
Well, the future’s arrived. We live in a continuous now enabled by Twitter, email, and a so-called real-time technological shift. Yet this “now” is an elusive goal that we can never quite reach. And the dissonance between our digital selves and our analog bodies has thrown us into a new state of anxiety: present shock.
Rushkoff weaves together seemingly disparate events and trends into a rich, nuanced portrait of how life in the eternal present has affected our biology, behavior, politics, and culture. He explains how the rise of zombie apocalypse fiction signals our intense desire for an ending; how the Tea Party and Occupy Wall Street form two sides of the same post-narrative coin; how corporate investing in the future has been replaced by futile efforts to game the stock market in real time; why social networks make people anxious and email can feel like an assault. He examines how the tragedy of 9/11 disconnected an entire generation from a sense of history, and delves into why conspiracy theories actually comfort us.
As both individuals and communities, we have a choice. We can struggle through the onslaught of information and play an eternal game of catch-up. Or we can choose to live in the present: favor eye contact over texting; quality over speed; and human quirks over digital perfection. Rushkoff offers hope for anyone seeking to transcend the false now.
Von Klappentext im Buch Present Shock (2013) auf Seite 72People spent the twentieth century obsessed with the future. We created technologies that would help connect us faster, gather news, map the planet, compile knowledge, and connect with anyone, at anytime. We strove for an instantaneous network where time and space could be compressed.
Well, the future’s arrived. We live in a continuous now enabled by Twitter, email, and a so-called real-time technological shift. Yet this “now” is an elusive goal that we can never quite reach. And the dissonance between our digital selves and our analog bodies has thrown us into a new state of anxiety: present shock.
Rushkoff weaves together seemingly disparate events and trends into a rich, nuanced portrait of how life in the eternal present has affected our biology, behavior, politics, and culture. He explains how the rise of zombie apocalypse fiction signals our intense desire for an ending; how the Tea Party and Occupy Wall Street form two sides of the same post-narrative coin; how corporate investing in the future has been replaced by futile efforts to game the stock market in real time; why social networks make people anxious and email can feel like an assault. He examines how the tragedy of 9/11 disconnected an entire generation from a sense of history, and delves into why conspiracy theories actually comfort us.
As both individuals and communities, we have a choice. We can struggle through the onslaught of information and play an eternal game of catch-up. Or we can choose to live in the present: favor eye contact over texting; quality over speed; and human quirks over digital perfection. Rushkoff offers hope for anyone seeking to transcend the false now.
Unsere Gesellschaft konzentriert sich auf den gegenwärtigen Moment. Wir erleben alles im Liveticker, in Echtzeit, always-on.
Auch wenn neue Technologien und ein veränderter Lebensstil dafür gesorgt haben, dass wir alles immer schneller tun: Es geht nicht nur um Beschleunigung. Es geht um den Bedeutungsverlust von allem, was nicht gegenwärtig ist – weil der Ansturm von allem, was genau jetzt passiert, so gewaltig ist.
Es geht darum, dass sich die weltweit führende Suchmaschine zu einem in Echtzeit generierten Datenstrom namens Google Now weiterentwickelt, der sich ungefragt individuell anpasst und unsere Bedürfnisse antizipiert; darum, dass die Sofortnachricht die E-Mail verdrängt und Twitter-Feeds die Blogs ablösen. Es geht um die Frage, warum Schüler keiner linearen Argumentation mehr folgen können, warum Reality-TV einen so großen Platz im Fernsehen einnimmt und wir uns schon über Bücher und Platten aus dem letzten Monat kaum noch sinnvoll unterhalten können; geschweige denn über globale Probleme, die uns noch langfristig beschäftigen werden. Es geht um eine Finanzwirtschaft, die Unternehmern nicht mehr das nötige Kapital für ihre Investitionen zur Verfügung stellen kann. Und es geht um die Sehnsucht nach der »Singularität«, nach irgendeiner Form von Apokalypse, in der das lineare Zeiterlebnis abgelöst wird durch eine posthistorische, ewige Gegenwart, zur Not auf Kosten der menschlichen Freiheit oder der Zivilisation als Ganzes.
Das neue Jetzt bedeutet aber auch, dass wir erfahren, was auf den Straßen von Teheran, Istanbul und Kiew passiert, bevor CNN ein Kamerateam zusammenstellen kann. Es bedeutet, dass ein erfolgreicher Manager den Traum, mit seiner Familie nach Vermont zu ziehen und Kajaks zu produzieren, nicht auf den Ruhestand verschiebt, sondern jetzt verwirklicht. Es bedeutet, dass Millionen Menschen mit neuen Formen von Aktivismus experimentieren können, bei denen Konsens mehr gilt und mehr bewirkt als die Durchsetzungsfähigkeit eines Einzelnen. Es bedeutet, dass Firmen wie H&M oder Zara Überproduktion vermeiden können, indem sie quasi on demand produzieren: Sie reagieren fast in Echtzeit auf die Daten eines Etiketts, das in fünftausend Meilen Entfernung über den Kassenscanner läuft. Es bedeutet, dass ein Präsidentschaftskandidat die Wahl gewinnen kann, der weder die glorreiche Vergangenheit noch die drohende Zukunft ins Feld führt, sondern seinen Wählern zuruft: »Wir sind diejenigen, auf die wir gewartet haben.«
Von Douglas Rushkoff im Buch Present Shock (2013) Auch wenn neue Technologien und ein veränderter Lebensstil dafür gesorgt haben, dass wir alles immer schneller tun: Es geht nicht nur um Beschleunigung. Es geht um den Bedeutungsverlust von allem, was nicht gegenwärtig ist – weil der Ansturm von allem, was genau jetzt passiert, so gewaltig ist.
Es geht darum, dass sich die weltweit führende Suchmaschine zu einem in Echtzeit generierten Datenstrom namens Google Now weiterentwickelt, der sich ungefragt individuell anpasst und unsere Bedürfnisse antizipiert; darum, dass die Sofortnachricht die E-Mail verdrängt und Twitter-Feeds die Blogs ablösen. Es geht um die Frage, warum Schüler keiner linearen Argumentation mehr folgen können, warum Reality-TV einen so großen Platz im Fernsehen einnimmt und wir uns schon über Bücher und Platten aus dem letzten Monat kaum noch sinnvoll unterhalten können; geschweige denn über globale Probleme, die uns noch langfristig beschäftigen werden. Es geht um eine Finanzwirtschaft, die Unternehmern nicht mehr das nötige Kapital für ihre Investitionen zur Verfügung stellen kann. Und es geht um die Sehnsucht nach der »Singularität«, nach irgendeiner Form von Apokalypse, in der das lineare Zeiterlebnis abgelöst wird durch eine posthistorische, ewige Gegenwart, zur Not auf Kosten der menschlichen Freiheit oder der Zivilisation als Ganzes.
Das neue Jetzt bedeutet aber auch, dass wir erfahren, was auf den Straßen von Teheran, Istanbul und Kiew passiert, bevor CNN ein Kamerateam zusammenstellen kann. Es bedeutet, dass ein erfolgreicher Manager den Traum, mit seiner Familie nach Vermont zu ziehen und Kajaks zu produzieren, nicht auf den Ruhestand verschiebt, sondern jetzt verwirklicht. Es bedeutet, dass Millionen Menschen mit neuen Formen von Aktivismus experimentieren können, bei denen Konsens mehr gilt und mehr bewirkt als die Durchsetzungsfähigkeit eines Einzelnen. Es bedeutet, dass Firmen wie H&M oder Zara Überproduktion vermeiden können, indem sie quasi on demand produzieren: Sie reagieren fast in Echtzeit auf die Daten eines Etiketts, das in fünftausend Meilen Entfernung über den Kassenscanner läuft. Es bedeutet, dass ein Präsidentschaftskandidat die Wahl gewinnen kann, der weder die glorreiche Vergangenheit noch die drohende Zukunft ins Feld führt, sondern seinen Wählern zuruft: »Wir sind diejenigen, auf die wir gewartet haben.«
Kapitel
- 1. Narrativer Kollaps
- 2. Digiphrenie
- 3. Überspanntheit
- 4. Fraktalnoia
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Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
Zeitleiste
10 Erwähnungen
- Die Zukunft der vernetzten Gesellschaft - Neue Spielregeln, neue Spielmacher (Karin Frick, Bettina Höchli) (2014)
- Das digitale Debakel - Warum das Internet gescheitert ist - und wie wir es retten können (Andrew Keen) (2015)
- 9. Die Antwort - Schluss (Andrew Keen)
- Zur Sache des Buches (Michael Hagner) (2015)
- Einleitung
- Mehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Welt (Beat Döbeli Honegger) (2016)
- ON/OFF - Risks and Rewards of the Anytime-Anywhere Internet (Sarah Genner) (2017)
- Digitale Transformation - Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche in der Schweiz - Ausbildung, Bildung, Arbeit, Freizeit (Sarah Genner) (2017)
- Art education in the post-digital era - Experiential construction of knowledge through creative coding (Tomi Slotte Dufva) (2018)
- Metaphors of code - Structuring and broadening the discussion on teaching children to code (Tomi Slotte Dufva, Mikko Dufva) (2016)
- Taktiken der Entnetzung - Die Sehnsucht nach Stille im digitalen Zeitalter (Guido Zurstiege) (2019)
- Digitale Plattformen: Addiction by Design? - Was Geschäftsmodelle der Digitalwirtschaft mit psychologischer Konditionierung zu tun haben (Sarah Genner) (2019)
- A World Without Email (Cal Newport) (2021)
Co-zitierte Bücher
Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen
(Frank Schirrmacher) (2009)Measuring the Information Society
The ICT Development Index 2009
(ITU International Telecommunication Union) (2009)Mediennutzungstypen bei Schweizer Jugendlichen - zwischen Risikoverhalten und positivem Umgang
(Isabel Willemse, Gregor Waller, Daniel Süss) (2011)(Jaron Lanier) (2013)
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Bibliographisches
Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf).