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Beats Biblionetz - Begriffe

Bildungsmonitoring

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iconDefinitionen

Jürgen OelkersKurt ReusserUnter dem Begriff "Bildungsmonitoring" wird die systematische, mittels objektiver Verfahren wie Tests, Fragebögen und statistischen Auswertungen erfolgende und auf Dauer angelegte Beschaffung und Aufbereitung von Informationen über das Bildungssystem und dessen Umfeld verstanden mit dem Ziel, Ersteres unter Qualitätsgesichtspunkten deutlicher sichtbar und damit besser kontrollier- und führbar zu machen. Die als Indikatoren von Bildungsqualität dienenden Informationen können dabei auf den unterschiedlichen Ebenen des Bildungssystems (Land, Region, Schule, Klasse, Schüler) erhoben werden. Das Bildungsmonitoring dient primär der Orientierung und Ergebnisrückmeldung auf der Systemebene und gibt datengestützte Auskunft über die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems. Sodann erlaubt es Trendanalysen in Bezug auf die längerfristige leistungsbezogene Entwicklung des Bildungssystems. Bildungs- oder System-Monitoring umfasst den Bereich der Bildungsberichterstattung ebenso wie die Überprüfung von Schulleistungen in nationalen und internationalen Vergleichsstudien.
Von Jürgen Oelkers, Kurt Reusser im Buch Qualität entwickeln, Standards sichern, mit Differenz umgehen (2008) im Text Werkzeuge und Verfahren der Implementation auf Seite  320

iconBemerkungen

Wehe, wenn sie aus der Reihe tanzenDas Schweizer Bildungswesen wehrt sich seit über hundert Jahren dagegen, vermessen zu werden.
Von René Donzé in der Zeitschrift Wehe, wenn sie aus der Reihe tanzen im Text Was ist hier schon normal? (2021)
Wehe, wenn sie aus der Reihe tanzenVielleicht bringt die Zukunft etwas Besserung: Seit ein paar Jahren registriert das Bundesamt für Statistik für alle Schüler auch die AHV-Nummer (Text links oben). Werden dereinst auch die Tests an den Schulen sowie weitere Daten der Schüler damit gekoppelt, kann man viel mehr über die Qualität der Bildung, die Wirkung von Massnahmen und Schulreformen aussagen. «Das eröffnet riesige Möglichkeiten», sagt Wolter. Er spricht von einem «Sesam, öffne dich».
Von René Donzé in der Zeitschrift Wehe, wenn sie aus der Reihe tanzen im Text Was ist hier schon normal? (2021)
Ein weiteres Beispiel ist das Bildungsmonitoring, das dem Bildungsbericht Schweiz zugrunde liegt. Es folgt einem simplen kybernetischen Schema, bei dem die Politik Ziele vorgibt, deren Erreichung von der Bildungsforschung überprüft wird, worauf die Politik entweder korrigierend eingreift oder neue Ziele setzt. Als Zielkriterien gelten Effektivität, Effizienz und Bildungsgerechtigkeit (Chancengleichheit) des Systems. Wie den Pisa-Studien wird dem Bildungsbericht eine Steuerungsfunktion zugewiesen. Daten, die sich nicht für Steuerungszwecke nutzen lassen, werden ausdrücklich nicht in den Bericht aufgenommen. Indem die Aufmerksamkeit vom Inneren der Schule auf deren Aussenwirkung verschoben wird, entschwinden die Erfolgsbedingungen des Lehrerhandelns dem politischen Blick. Ein lineares Verständnis pädagogischer Wirksamkeit rückt an die Stelle des kommunikativen und kooperativen Charakters pädagogischer Praxis. Ein technologisches Verständnis pädagogischen Handelns überdeckt die nicht eliminierbare moralische Basis pädagogischer Interaktionen. Und ein irreführendes Verständnis der Lehrer-Schüler-Beziehung lenkt von der eminenten Komplexität und Dynamik des Unterrichtsgeschehens ab.
Von Walter Herzog im Text Politik der pädagogischen Aufmerksamkeits-Verschiebung

iconVerwandte Objeke

icon
Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
icon
Verwandte Aussagen
Bildungsmonitoring erhöht den bürokratischen Aufwand in der Schule
Bildungsmonitoring fördert Teaching to the Test

iconHäufig erwähnende Personen

iconHäufig co-zitierte Personen

iconStatistisches Begriffsnetz  Dies ist eine graphische Darstellung derjenigen Begriffe, die häufig gleichzeitig mit dem Hauptbegriff erwähnt werden (Cozitation).

iconZitationsgraph

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iconZeitleiste

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