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Beats Biblionetz - Begriffe

ICAP framework

iconSynonyme

ICAP framework, ICAP, ICAP model

iconDefinitionen

Digitale Schule 2020 - Impulse für eine innovative PraxisDieses Modell, das von amerikanischen Psychologieprofessoren 2014 als „Hypothese“ veröffentlicht wurde, ordnet Lernaktivitäten auf einer 4-stufigen Skala an. Besonders effektiv sind Formen des Lernens, bei denen Lernenden gemeinsam und interaktiv (I) oder individuell und konstruktiv (C) ein Problem lösen bzw. sich aktiv (A) mit einem Lerngegenstand auseinandersetzen. Am wenigsten effektiv sind passive (P) Lernaktivitäten, wie z. B. ein Lernvideo nur anzuschauen oder einer Präsentation nur zuzuhören.
Von Bildungspakt Bayern im Buch Digitale Schule 2020 - Impulse für eine innovative Praxis (2020) auf Seite  7
Lennart SchalkThe ICAP framework postulates four modes of engagement, from which its acronym was derived: the Interactive, Constructive, Active, and Passive mode. These four modes of engagement are thought of as hierarchical, with higher modes comprising lower ones, and are differentiated on the basis of students’ overt behaviors. For example, simply reading a text would be indicative of the passive mode, underlining text passages while reading would be indicative of the active mode, generating self-explanations on the text would be indicative of the constructive mode, and discussing a text with a learning partner would be indicative of the interactive mode. The reason for the hierarchical ordering is that the four observable modes of engagement are assumed to be a good-enough heuristic for non-observable, that is, covert learning processes.
Von Christian M. Thurn, Peter A. Edelsbrunner, Michal Berkowitz, Anne Deiglmayr, Lennart Schalk im Text Questioning central assumptions of the ICAP framework (2023)
Doreen PrasseBeat Döbeli HoneggerMichael HielscherVerschiedene Modelle, wie z. B. das ICAP-Framework von Chi & Wylie (2014) teilen digital unterstützte Lernaktivitäten in verschiedene Kategorien ein, die mit einer unterschiedlichen Tiefe der Informationsverarbeitung korrespondieren (ebd.). Beim ICAP-Modell sind das auf der untersten Stufe passive Lernaktivitäten, bei denen eine nur oberflächliche Verarbeitung stattfindet (z. B. beim einfachen Anhören von Audiodateien im Sprachunterricht). Erst bei konstruktiven und interaktiven Lernaktivitäten (Stufe 3 und 4) werden Informationen »tiefer« und damit lernwirksamer verarbeitet. Konstruktive Lernaktivitäten umfassen die Generation eigener Lernprodukte, wie z. B. die Produktion eines Erklärvideos. Bei interaktiven Lernaktivitäten findet zusätzlich zur Wissenskonstruktion auch ein Diskurs der beteiligten Personen darüber statt (s. auch die Beiträge im Teil V dieses Bandes).
Von Doreen Prasse, Beat Döbeli Honegger, Michael Hielscher im Buch Handbuch Lernen mit digitalen Medien im Text Eins-zu-eins-Ausstattungen und BYOD-Klassen (2021)
Our ICAP framework [...] defines engagement in terms of overt behaviors that students can undertake and teachers can see. In brief, we propose that there are different modes or categories of “active learning,” corresponding to different overt behaviors that elicit different knowledgechange or learning processes. Moreover, we propose that learning activities and their resulting overt engagement behaviors can be differentiated into one of four modes: interactive, constructive, active, or passive. Each mode corresponds to a different set of underlying knowledge-change processes, to be elaborated later. Based on the set of knowledge- change processes, each mode predicts a different level of learning such that the Interactive mode of engagement achieves the greatest level of learning, greater than the Constructive mode, which is greater than the Active mode, which in turn is greater than the Passive mode (I>C>A>P). Thus, the ICAP hypothesis predicts different levels of learning for different modes of overt behaviors. Higher levels imply learning with deeper understanding
Von Michelene T. H. Chi, Ruth Wylie im Text The ICAP Framework (2014)
Doreen PrasseNives EggerMartin HermidaAndrea CantieniDas ICAP kategorisiert Lernaktivitäten nach dem Grad ihrer Verarbeitungstiefe und umfasst vier Stufen der Informationsverarbeitung (vgl. Chi, & Wylie, 2014): 1) passiv (tiefster Grad der Informationsverarbeitung), 2) aktiv und 3) konstruktiv und 4) interaktiv (höchster Grad der Informationsverarbeitung). Bei passiven Lernaktivitäten empfängt der Lernende die Informationen und speichert sie ab, es findet nur eine oberflächliche Verarbeitung statt. Ein Beispiel für eine passive Lernaktivität ist das einfache Anhören von Audiodateien im Sprachunterricht. Bei aktiven Lernaktivitäten erfasst und bearbeitet der Lernende aktiv Informationen, z.B. beim Anfertigen von Notizen zu einem Text. Bei konstruktiven Lernaktivitäten umfasst die Wissensverarbeitung die Generation eigener Lernprodukte und geht über das bereitgestellte Lernmaterial hinaus. Bei interaktiven Lernaktivitäten findet zusätzlich zur Wissenskonstruktion auch ein Diskurs der beteiligten Personen darüber statt (ebd.). Im ICAP-Framework wird angenommen, dass die Verarbeitungstiefe die Lernleistungen beeinflusst, d.h. höhere Stufen mit einer besseren Lernleistung einhergehen.
Von Doreen Prasse, Nives Egger, Martin Hermida, Andrea Cantieni im Buch Lernen und Unterrichten in Tabletklassen (2020) auf Seite  23
Ingo KollarChi und Wylie (2014) haben mit dem ICAP-Modell einen theoretischen Ansatz entwickelt, der unterschiedliche Typen „sichtbarer“ Lernaktivitäten unterscheidet (passive vs. aktive vs. konstruktive vs. interaktive Aktivitäten) und annimmt, dass ein Engagement in diesen unterschiedlichen Lernaktivitäten unterschiedlich eng mit der Ausführung hochwertiger kognitiver Prozesse verbunden ist. So initiieren passive Lernaktivitäten wie z. B. das Zuhören bei einem Vortrag eher basale Lernprozesse, die lediglich auf die Speicherung von Informationen abzielen. „Aktive“ Aktivitäten (z. B. das Unterstreichen von Text in einem Dokument) machen demgegenüber auf kognitiver Ebene bereits Integrationsprozesse nötig, durch die die aufgenommenen Informationen in stärkerem Maße mit bestehenden Wissensstrukturen im Langzeitgedächtnis verknüpft werden müssen. Konstruktive Lernaktivitäten (z. B. das Lösen von Transferproblemen) erfordert auf kognitiver Ebene darüber hinausgehend bereits das Ziehen von Inferenzen auf Basis der vorliegenden Lernmaterialien. Das besondere Potenzial kooperativer Lernformen liegt darin, dass sie interaktive Lernaktivitäten ermöglichen, in denen Lernende aufeinander Bezug nehmen und auf ihr jeweiliges Vorwissen und Verständnis des Lerngegenstands aufbauen (Chi und Wylie 2014).
Von Katharina Kiemer, Christina Wekerle, Ingo Kollar im Buch Lernen mit Bildungstechnologien (2019) im Text Kooperationsskripts beim technologieunterstützten Lernen

iconBemerkungen

Lennart SchalkTo summarize, the empirical basis for the hierarchy specified in the ICAP framework is not convincing.
Von Christian M. Thurn, Peter A. Edelsbrunner, Michal Berkowitz, Anne Deiglmayr, Lennart Schalk im Text Questioning central assumptions of the ICAP framework (2023)
Dominik PetkoDie Hypothese des ICAP-Modells ist, dass höherstufi ge Lernaktivitäten für Lehrendeund Lernende deutlich herausfordernder sind, aber auch potenziell lehrreicher.
Von Philipp Gonon, Maria Luisa Schmitz, Dominik Petko, Tessa Consoli im Text Von der Digitalisierung zur digitalen Transformation (2024)
Lennart SchalkWhereas the ICAP framework provides a seemingly plausible and easily actionable guide for practice, practitioners should not be advised to rely on ICAP for selecting effective interventions and assessing learning processes in the classroom.
Von Christian M. Thurn, Peter A. Edelsbrunner, Michal Berkowitz, Anne Deiglmayr, Lennart Schalk im Text Questioning central assumptions of the ICAP framework (2023)

iconVerwandte Objeke

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Verwandte Begriffe
(co-word occurance)

iconHäufig co-zitierte Personen

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Wylie
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