Lehrkräfteeinschätzungen zu Unterrichtsqualität mit digitalen MedienJennifer Quast, Charlott Rubach, Rebecca Lazarides
Erstpublikation in: Z f Bildungsforsch (2021) 11:309–341
Publikationsdatum:
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Zusammenfassungen
Information and communications technology (ICT) are of high importance
for school-related learning and teaching processes. However, studies rarely have examined
whether teachers use ICT to implement principles of teaching quality in
their classrooms. Furthermore, little is known under which conditions ICT contributes
to high-quality teaching. Against this background, this study investigates to
what extent school characteristics indirectly relate to teachers’ ICT use for structuring
classrooms, cognitive activation, constructive support and individualization
in class through teacher characteristics. The study uses the data of N= 280 German
secondary school teachers (52.1% female, age: M= 43.88, SD= 10.00). Results of
structural equation model indicate that teachers’ satisfaction with ICT school support
is positively related to the ICT use for individualization, cognitive activation
and constructive support in class through teachers’ (basic) ICT competence beliefs.
ICT school equipment reported by teachers and teachers’ positive ICT value beliefs
are directly positively associated with the ICT use for teaching quality in class.
Von Jennifer Quast, Charlott Rubach, Rebecca Lazarides im Text Lehrkräfteeinschätzungen zu Unterrichtsqualität mit digitalen Medien (2021) Befunde der International Computer and Information Literacy Study (ICILS) zeigen,
dass sich zwischen ICILS 2013 und ICILS 2018 der Anteil der befragten Lehrkräfte,
die täglich digitale Medien im Unterricht einsetzen, mehr als verdoppelte (Drossel
et al. 2019) und dass Schulen den Einsatz digitaler Medien zunehmend als wichtig
ansehen (Gerick et al. 2019). Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht zielt darauf
ab, die Unterrichtsqualität zu erhöhen und fachspezifische Lernergebnisse der
Lernenden zu fördern sowie den kompetenten Umgang der Lernenden mit digitalen
Medien zu verbessern (Eickelmann und Gerick 2020). Um diese Ziele zu erreichen,
sollten Lehrkräfte digitale Medien auf pädagogisch wirksame Weise in Unterrichtskonzepte
einbinden (Heldt et al. 2020). Bislang befassen sich Forschungsarbeiten nur
vereinzelt mit der Frage, inwiefern digitale Medien im Unterricht dafür eingesetzt
werden, Unterrichtsprozesse qualitätsvoll zu gestalten (Backfisch et al. 2021; Lucas
et al. 2021). Die vorliegende Studie adressiert diese Forschungslücke und untersucht,
inwieweit Lehrkräfte digitale Medien zur Umsetzung von Unterrichtsprozessqualität
nutzen (Klieme 2019).
Von Jennifer Quast, Charlott Rubach, Rebecca Lazarides im Text Lehrkräfteeinschätzungen zu Unterrichtsqualität mit digitalen Medien (2021) Obwohl der Einsatz digitaler Medien in Lehr-Lern-Prozessen
zunehmend an Bedeutung gewinnt, befassen sich Studien nur vereinzelt mit der
Frage, inwiefern digitale Medien im Unterricht zur Umsetzung von Unterrichtsqualitätsdimensionen
genutzt werden. Gleichzeitig ist wenig über die Bedingungsfaktoren
einer solchen qualitätsvollen Umsetzung von Unterricht mit digitalen Medien
bekannt. Die vorliegende Studie untersucht vor diesem Hintergrund, inwiefern
Schulmerkmale vermittelt über Lehrkräftemerkmale dazu beitragen, dass Lehrkräfte
digitale Medien nutzen, um im Unterricht zu strukturieren, kognitiv zu aktivieren,
konstruktiv zu unterstützen sowie zu individualisieren. Ausgewertet wurden Daten
von 280 Lehrkräften an Schulen der Sekundarstufe in Deutschland (52,1% weiblich,
Alter: M= 43,88, SD= 10,00). Die Ergebnisse des Strukturgleichungsmodells
verweisen darauf, dass die Zufriedenheit mit der schulischen Unterstützung zum
Einsatz digitaler Medien vermittelt über die digitalen (berufsunabhängigen) Kompetenzselbsteinschätzungen
in positivem Zusammenhang mit der Nutzung digitaler
Medien zum Zwecke der Individualisierung, kognitiven Aktivierung und konstruktiven
Unterstützung im Unterricht steht. Die von Lehrkräften berichtete vielfältige
technische Schulausstattung sowie die berichteten positiven Wertüberzeugungen in
Bezug auf den Einsatz digitaler Medien im Unterricht sind direkt positiv mit der Nutzung digitaler Medien zur Umsetzung der Unterrichtsqualitätsdimensionen assoziiert.
Von Jennifer Quast, Charlott Rubach, Rebecca Lazarides im Text Lehrkräfteeinschätzungen zu Unterrichtsqualität mit digitalen Medien (2021) Bemerkungen
"Um digitale Kompetenzeinschätzungen zu stärken, sollten eigene Nutzungserfahrungen mit digitalen Medien für die Gestaltung von Unterrichtsprozessen ein Element der Lehrkräfteaus- und -fortbildung sein (siehe Rubach et al. 2019)." scheint mir nun keine sehr neuartige oder überraschende Erkenntnis zu sein.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 20.07.2022Beachtet werden muss, dass die Stichprobe spezifische Charakteristika aufweist,
die bei der Interpretation der Befunde berücksichtigt werden müssen. Durch die
Art der Erhebung ist es denkbar, dass eine spezifische Gruppe von Lehrkräften
angesprochen wurde, nämlich Lehrkräfte, die sich aktiv mit den Prozessen der Digitalisierung
im schulischen Kontext auseinandersetzen. Die Spezifität der Stichprobe
wird auch daran deutlich, dass mehr als ein Drittel der Befragten Informatik als
Schulfach unterrichten.
Von Jennifer Quast, Charlott Rubach, Rebecca Lazarides im Text Lehrkräfteeinschätzungen zu Unterrichtsqualität mit digitalen Medien (2021) Im Jahr 2021 scheint ein Erhebungsinstrument aus dem Jahr 2010 zur Hardwareausstattung von Schulen nicht mehr wirklich zeitgemäss zu sein: "Zur Erfassung der technischen Schulausstattung wurde ein Erhebungsinstrument von Breiter et al. (2010) verwendet, welches die Zugangsmöglichkeiten zu sieben digitalen
Endgeräten in der Schule und spezifisch für den eigenen Unterricht erfasst. Folgende Endgeräte wurden berücksichtigt: Rechner im Unterrichtsraum, Computerraum, Laptop-Klassensätze, Tablet-Klassensätze, mobile Präsentationseinheiten, Smartboards sowie digitale Kameras, Fotokameras, Aufnahmegeräte."
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 20.07.2022Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel erwähnt ...
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- Bildung für eine digitale Zukunft (Katharina Scheiter, Ingrid Gogolin) (2023)
- A Systematic Review of Research Examining Teachers’ Competence-Related Beliefs About ICT Use: Frameworks and Related Measures (Charlott Rubach, Rebecca Lazarides)
- Jahrbuch Medienpädagogik 20 - Inklusive Medienbildung in einer mediatisierten Welt: Medienpädagogische Perspektiven auf eininterprofessionelles Forschungsfeld (Anna-Maria Kamin, Jens Holze, Melanie Wilde, Klaus Rummler, Valentin Dander, Nina Grünberger, Mandy Schiefner) (2023)
- Risiken der digitalen Ausgrenzung - Eine empirische Analyse der Unterstützung von Lehrpersonen bei der aktiven Medienarbeit in Grundschulen (Traugott Böttinger, Anja Kürzinger, Lea Schulz)
- Wie schätzen Lehramtsstudierende ihre professionelle digitale Kompetenz ein? - Eine Interventionsstudie zur Förderung der professionellen digitalen Kompetenz mit Fokus auf das Computational Thinking im Themenfeld Bildungsrobotik (Raphael Fehrmann) (2023)
- Medienkompetenz messen (Julian Ernst, Christian Seyferth-Zapf, Judit Martinez Moreno, Klaus Rummler) (2024)
- Jingle-Jangle in der Messung digitaler Kompetenzen von (angehenden) Lehrkräften - Ein Aufklärungsversuch (Charlott Rubach)
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Beat und dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel
Beat hat Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren. Beat hat Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel auch schon in Blogpostings erwähnt.