Lesen am Bildschirm |
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Synonyme
Lesen am Bildschirm, reading digitally, reading on screen
Bemerkungen
Von Andreas Gold im Buch Digital lesen (2023) im Text Digital lesen 6–17: Wie lernt man das? auf Seite 93
Leserinnen und Leser digitaler Texte unterschätzen die Textschwierigkeit
und überschätzen ihr eigenes Leistungsvermögen.
Von Andreas Gold im Buch Digital lesen (2023) im Text Digital lesen 6–17: Wie lernt man das? Unter Zeitdruck werden digitale Texte weniger sorgfältig gelesen
und weniger gut verstanden – vor allem leidet das tiefere Verstehen.
Von Andreas Gold im Buch Digital lesen (2023) im Text Digital lesen 6–17: Wie lernt man das? auf Seite 93Individual differences in skills, abilities, and predispositions form distinct
learning profiles that affect children’s ability to use and learn from digital versus print
sources
Von E-READ Evolution of Reading in the Age of Digitisation im Text COST E-READ Stavanger Declaration Concerning the Future of Reading (2019) Digital environments also pose challenges. Readers are more likely to be
overconfident about their comprehension abilities when reading digitally than when
reading print, in particular when under time pressure, leading to more skimming and
less concentration on reading matter;
Von E-READ Evolution of Reading in the Age of Digitisation im Text COST E-READ Stavanger Declaration Concerning the Future of Reading (2019) Our embodied cognition (i.e. that how and what we learn, know, and can do
depends on features of the entire physical body) may contribute to differences between
reading on paper and on screen in terms of comprehension and retention. This factor is
underestimated by readers, educators and even researchers.
Von E-READ Evolution of Reading in the Age of Digitisation im Text COST E-READ Stavanger Declaration Concerning the Future of Reading (2019) Offenbar verleitet das Bildschirmlesen
zum rascheren und flüchtigeren Lesen. Selbstberichte lassen allerdings
vermuten, dass es weniger an den kürzeren Lesezeiten als vielmehr
an einem oberflächlicheren Leseverhalten liegt: Man huscht
über den Text hinweg, lässt sich leichter ablenken und kann sich
schlechter konzentrieren
Von Andreas Gold im Buch Digital lesen (2023) im Text Digital lesen 6–17: Wie lernt man das? Furthermore, researchers have a responsibility to define what they mean by
reading and to indicate whether that general definition suffices regardless of
medium (i.e., print or digitally) or of the digital features that are introduced into
text. Our systematic review determined that the majority of studies failed to define
either reading or digital reading.
Von Lauren M. Singer, Patricia A. Alexander im Text Reading on Paper and Digitally (2017) Das vertiefte Lesen mit seinem Höchstmaß an Nachvollzug und Einfühlung, an Aufnahme-, Anbindungs- und Anwendungsbereitschaft ist – zumindest bei Sachtexten, vor allem unter Zeitdruck, unabhängig von Alter und Einstellung der Leser zur Digitalisierung – auf Bildschirmen schwerer als auf Papier. Das ist einer der zentralen Befunde aus vier Jahren Forschungsarbeit.
Von Fridtjof Küchemann im Text Wir wissen zu wenig, wir denken zu einseitig (2019) Ob andererseits eine Nutzung der Möglichkeiten, die elektronisch
repräsentierte Texte im Unterricht bieten (z. B. durch
Navigation, Verlinkung, Recherche, Austausch, gleichzeitige
Nutzung und Verbindung mehrerer Texte), für Lernprozesse
in der Klasse von Vorteil ist, das hängt entscheidend davon
ab, ob die Arbeit mit digitalen Texten angemessen angeleitet
und unterstützt wird.
Von Gerhard Eikenbusch, Tilman von Brand in der Zeitschrift Pädagogik 5/2024 (2024) im Text Digitales Lesen - eine neue Herausforderung für die Schule? Dass der Schriftspracherwerb besser mit Papier und Bleistift gelingt als mit Tablets & Co., ist ein Ergebnis der empirischen Bildungsforschung. So wissen wir beispielsweise, dass beim Lesen vom Tablet Seiten schneller weggewischt werden und daher schneller und weniger vertieft gelesen wird. Beim Lesen vom Papier ist es anders: Schüler lesen langsamer und kommen daher in ein vertieftes Lesen.
Von Klaus Zierer in der Zeitschrift c't 21/2023 im Text «Mehr Tablets statt Lehrer ist keine vernünftige Strategie» (2023) Auch aus anderen Studien weiß man,
dass schwache Leserinnen und Leser davon profitieren, wenn Seitenlayout,
Typografie, Schriftgrad (größer) und Zeilen- und Buchstabenabstand
(größer) an ihre besonderen Bedürfnisse angepasst werden.
Es ist offensichtlich, dass solche Adaptationen mit digitalen Lesetexten
sehr viel einfacher zu bewerkstelligen sind als bei gedruckten
Texten. Individuelle Förderung ist so leichter möglich. Neben größeren
Abständen zwischen den Buchstaben erleichtert es das Lesen
und Textverstehen offenbar auch, wenn weniger Worte pro Zeile
zu sehen sind.
Von Andreas Gold im Buch Digital lesen (2023) im Text Digital lesen 6–17: Wie lernt man das? Die Forschung zeigt, dass Papier weiterhin das bevorzugte Lesemedium für einzelne längere Texte bleiben wird, vor allem, wenn es um ein tieferes Verständnis der Texte und um das Behalten geht. Außerdem ist Papier der beste Träger für das Lesen langer informativer Texte. Das Lesen langer Texte ist von unschätzbarem Wert für eine Reihe kognitiver Leistungen wie Konzentration, Aufbau eines Wortschatzes und Gedächtnis. Daher ist es wichtig, dass wir das Lesen langer Texte als eine unter mehreren Leseformen bewahren und fördern. Da das Bildschirmlesen weiter zunehmen wird, müssen wir dringend Möglichkeiten finden, das tiefe Lesen langer Texte in Bildschirmumgebungen zu erleichtern.
Von E-READ Evolution of Reading in the Age of Digitisation im Text COST E-READ Stavanger Declaration Concerning the Future of Reading (2019) Wo das Digitalformat schlicht auf das Abbild einer gedruckten Buchseite
reduziert wird – und wo auf beiden Informationsträgern nur die
gleichen linearen Fließtexte dargeboten und gelesen werden –, resultiert
nur auf den ersten Blick ein fairer Print-Digital-Vergleich. Die
Ergebnisse solcher Vergleichsstudien kann man eigentlich knicken,
weil sie nichtssagend sind. Denn die besonderen Möglichkeiten des
digitalen Trägermediums bleiben völlig unbeachtet. Internetfähige
und multimodal nutzbare Lesegeräte, wie etwa ein Tablet oder ein
Smartphone, werden weit unter ihren Möglichkeiten genutzt, wenn
man sie allein auf die Darbietung digitalisierter Klone der analogen
Buchtexte reduziert.
Von Andreas Gold im Buch Digital lesen (2023) im Text Womit wir lesen Der Bildschirmunterlegenheit in Bezug auf das Verstehen und Behalten
von Sachtexten stehen allerdings einige Vorteile gegenüber.
Dass die digitalen Texte leichter zu bekommen, oft kostengünstiger
und allgegenwärtig verfügbar sein können und sich in ihrer Herstellung
einfacher an die besonderen Bedürfnisse einzelner Kinder
und Jugendlicher anpassen lassen, wurde bereits erwähnt. Hinzu
kommt, dass sich für das überfliegende und das selektive Lesen elektronische
Suchfunktionen nutzen lassen, die viel effizienter sind als
das menschliche Auge. Und für die produktive schriftliche Weiterverwertung
von gelesenen Textstellen lassen sich zeitsparend Kopierfunktionen
nutzen (was allerdings einer Tendenz zum Plagiieren
Vorschub leisten könnte).
Von Andreas Gold im Buch Digital lesen (2023) im Text Digital lesen 6–17: Wie lernt man das? Keine Belege gibt es für die Vermutung, die unzureichenden Lesekompetenzen
der 10- oder 15-Jährigen hätten etwas mit den schulischen
Praktiken des digitalen Lesens zu tun. Schon allein deshalb nicht, weil sich der Prozentsatz der Leseschwachen seit bald zwanzig
Jahren kaum verändert hat – und weil in Schulen in Deutschland
ohnehin nur sehr wenig digital gelesen wird. Die PISA-Daten
deuten allerdings darauf hin, dass (digitale) Praktiken des Freizeitlesens
eine Rolle spielen könnten. Gute Leserinnen und Leser lesen
in ihrer Freizeit generell mehr Bücher und Zeitschriften zum Vergnügen
– und zwar sowohl im Print- wie im Digitalformat. Je mehr
die 15-Jährigen allerdings Bücher im Printformat bevorzugen, desto
besser sind auch ihre digitalen Lesekompetenzen.
Von Andreas Gold im Buch Digital lesen (2023) im Text Was, wie und wozu wir lesen Vor allem
Sach- und Informationstexte – also ein großer Teil des schulischen
Lernmaterials – werden weniger gut verstanden und schlechter behalten, wenn sie am Bildschirm gelesen werden. Mehrere Metaanalysen
verdichten diese Bildschirmunterlegenheit, im Sinne eines zwar
kleinen, aber robusten Effekts, der für die 11- bis 17-Jährigen genauso
zu beobachten ist wie für junge Erwachsene. Die Erwartung, dass
die Bildschirmunterlegenheit verschwinden würde, je älter die untersuchten
Kinder und Jugendlichen wären, hat sich nicht bewahrheitet.
Ebenso wenig, dass es einen epochalen Trend hin zu einer höheren
digitalen Lesekompetenz geben würde. Nach dem Motto: Weil die
heutigen Kinder und Jugendlichen von früh auf digital aufgewachsen
sind, wird es bei ihnen nicht zu einer Bildschirmunterlegenheit kommen!
Das Gegenteil ist der Fall: Die Differenzen zuungunsten des
Bildschirmlesens sind in den neueren Studien eher größer als in den
älteren. Eine längere (und größere) Erfahrung mit den digitalen Endgeräten
hilft also nicht.
Von Andreas Gold im Buch Digital lesen (2023) im Text Digital lesen 6–17: Wie lernt man das? Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | Lesen auf Papier(0.49) |
Verwandte Aussagen | Lesen am Bildschirm geschieht oberflächlicher als Lesen auf Papier |
Häufig erwähnende Personen
Andreas
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Häufig co-zitierte Personen
Ladislao
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E-READ Evolution of Reading in the Age of
Digitisation
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Alexander
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Tschichold
Tschichold
Statistisches Begriffsnetz
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
Zeitleiste
58 Erwähnungen
- www.useit.com (Jakob Nielsen)
- Grundlagen hypermedialer Lernsysteme - Theorie - Didaktik - Design (Rolf Schulmeister) (1996)
- Multimedia, Hypertext und Internet - Grundlagen und Praxis des elektronischen Publizierens (Jakob Nielsen) (1996)
- Wissensvermittlung - Die Gestaltung von Lernmaterial (Steffen-Peter Ballstaedt) (1997)
- 2. Texte
- Entwicklung hypermedialer Lernsysteme (Astrid Blumstengel) (1998)
- Handbuch Lesen (Bodo Franzmann, Klaus Hasemann, Dietrich Löffler, Erich Schön) (1999)
- Psychologie des Lesens (Ursula Christmann, Norbert Groeben)
- Designing Web Usability - The Practice of Simplicity (Jakob Nielsen) (1999)
- Qualitätskriterien für E-Learning - Ein Leitfaden für Lehrer/innen, Lehrende und Content-Ersteller/innen (Robert Kristöfl, Heimo Sandtner, Maria Jandl) (2006)
- Proust and the Squid - The Story and Science of the Reading Brain (Maryanne Wolf) (2007)
- Online-Kommunikation - Die Psychologie der neuen Medien für die Berufspraxis (Annette Kielholz) (2008)
- 3. Online, telefonisch oder face-to-face? - Die Medienwahl
- Lesen - Zeitschrift Computer und Unterricht 71 (2008)
- Ökonomie der Buchindustrie - Herausforderungen in der Buchbranche erfolgreich managen (Michel Clement, Eva Blömeke, Frank Sambeth) (2009)
- Buchbranche im Umbruch - Implikationen der digitalen Ökonomie (Alexander Braun)
- Cogitus interruptus (Eduard Kaeser) (2009)
- iPad and Kindle Reading Speeds (Jakob Nielsen) (2010)
- 100 Things Every Designer Needs to Know About People (Susan Weinschenk) (2011)
- Alone together - Why We Expect More from Technology and Less from Each Other (Sherry Turkle) (2011)
- Der Buchmarkt als Kommunikationsraum - Eine kritische Analyse aus medienwissenschaftlicher Perspektive (Anke Vogel) (2011)
- Bildung Schweiz 11a/2011 (2011)
- Mediendidaktik - Konzeption und Entwicklung mediengestützter Lernangebote (Michael Kerres) (2012)
- Preparing for Effective Adoption and Use of eBooks in Education - TechWatch Preview (James Clay) (2012)
- Erfolgreich publizieren im Zeitalter des E-Books - Ein pragmatischer und zielorientierter Leitfaden für die Zukunft des digitalen Buches (Stephen Fedtke, Lisa Reinerth) (2012)
- 5. Vom Manuskript zum E-Book (Robert Görlich)
- hep magazin 4/2013 (2013)
- Die digitale Generation - Jugendliche lesen anders (Gerhard Falschlehner) (2014)
- Generation »Social Media« - Wie digitale Kommunikation Leben, Beziehungen und Lernen Jugendlicher verändert (Philippe Wampfler) (2014)
- 4. Wie aus Neuen Medien ein neues Lernen entsteht
- Schweiz First Findings - Internationale Computer- und Informationskompetenzstudie (ICILS 2013) - Vorläufiger Bericht: Erste Fassung (Konsortium icils.ch) (2014)
- Abschied vom Schnörkel (Georg Rüschemeyer) (2015)
- Zur Sache des Buches (Michael Hagner) (2015)
- Reading Across Mediums - Effects of Reading Digital and Print Texts on Comprehension and Calibration (Lauren M. Singer, Patricia A. Alexander) (2017)
- A new study shows that students learn way more effectively from print textbooks than screens (Patricia A. Alexander, Lauren M. Singer) (2017)
- Reading on Paper and Digitally - What the Past Decades of Empirical Research Reveal (Lauren M. Singer, Patricia A. Alexander) (2017)
- Schnelles Lesen, langsames Lesen - Warum wir das Bücherlesen nicht verlernen dürfen (Maryanne Wolf) (2018)
- Don't throw away your printed books - A meta-analysis on the effects of reading media on reading comprehension (Pablo Delgado, Cristina Vargas, Rakefet Ackerman, Ladislao Salmeróna) (2018)
- Der Kontakt zu unserer Kultur steht auf dem Spiel (Fridtjof Küchemann) (2018)
- COST E-READ Stavanger Declaration Concerning the Future of Reading (E-READ Evolution of Reading in the Age of Digitisation) (2019)
- Wir wissen zu wenig, wir denken zu einseitig (Fridtjof Küchemann) (2019)
- Lauter digitale Überflieger (Paul Jandl) (2019)
- Wie die Leseforscher gelesen werden (Fridtjof Küchemann) (2019)
- Blättern und Wischen (Sandra Richter) (2019)
- Leseschwäche: Warum Eltern mitschuldig sind (Christian Zürcher) (2019)
- Technology Review 4/2020 (2020)
- Das abstürzende Klassenzimmer (Nike Heinen, Natalie Wexler) (2020)
- 21st‑Century Readers - Developing Literacy Skills in a Digital World (OECD Organisation for Economic Co-operation and Development) (2021)
- Digitaliseringen i skolan har varit ett experiment (Lotta Edholm) (2022)
- Digital lesen - Was sonst? (Andreas Gold) (2023)
- Beslut om yttrande över förslag till nationell digitaliseringsstrategi för skolväsendet 2023–2027 (Karolinska Institutet, Lisa Thorel, Torkel Klingberg, Agneta Herlitz, Andreas Olsson, Ulrika Ådén) (2023)
- MIT Technology Review 6/2023 (2023)
- Zwischen Buch und Bildschirm (Andrea Hoferichter, Holly Korbey) (2023)
- c't 21/2023 (2023)
- «Mehr Tablets statt Lehrer ist keine vernünftige Strategie» - Interview: Deutliche Kritik an der Digitalisierung der Schulen (Klaus Zierer, Dorothee Wiegand) (2023)
- Switching off: Sweden says back-to-basics schooling works on paper (Associated Press) (2023)
- «Unser Lesegehirn darf nicht verkümmern» (Maryanne Wolf, Mario Stäuble) (2023)
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