Expertise Medien und ICTAuftrag des Volkschulamtes der Bildungsdirektion des Kantons Zürich an die Pädagogische Hochschule Zürich vom Oktober 2008.
Thomas Merz, Heinz Moser, Cornelia Biffi, Thomas Hermann, Ursula Schwarb, Flurin Senn, Friederike Tilemann, Simon Baumgartner, Stefanie Schild
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Zusammenfassungen
Die Expertise zeigt auf, was für eine umfassende Medienkompetenz notwendig ist und weshalb die Schule bei deren Vermittlung eine zentrale Rolle spielen muss. Analog zu traditionellen Kulturtechniken gehört heute auch die systematische Vorbereitung auf die
Herausforderungen einer Medien- oder Informationsgesellschaft unverzichtbar zum Auftrag der Volksschule.
Von Bildungsdirektion des Kantons Zürich, Jürg Fraefel, Thomas Stierli, René Moser im Buch ICT-Guide - Wege zum lokalen Medien- und ICT-Konzept (2012) im Text Leben und lernen in der Mediengesellschaft Das Volksschulamt beauftragte die PHZH im Herbst 2008, eine Expertise zu Fragestellungen
im Kontext von «Medien und ICT in der Volksschule» zu erstellen. Diese Expertise hat die
Situation der Schule in der Mediengesellschaft grundlegend aufgearbeitet und u. a. die Frage
beantwortet, was Untersuchungen zum aktuellen Stand der Integration von Medien und ICT
in der Volksschule aussagen und wo demzufolge ein Handlungsbedarf besteht. Zudem
wurden entwicklungs- und lernpsychologisch basierte Empfehlungen für eine stufengerechte
Einführung von Medien und ICT aufgearbeitet.
Von Bildungsdirektion des Kantons Zürich im Text Stufenübergreifendes ICT-Konzept für die Zürcher Volksschule (2009) Über weite Kreise hinweg besteht heute international Einigkeit darüber, dass Medienkompetenz zu einer
Schlüsselkompetenz geworden ist. So nennt etwa die OECD Medienkompetenz als erste von drei Schlüsselkompetenzen,
bringt damit deren zentrale Bedeutung zum Ausdruck und betont ausdrücklich, dass diese für alle Menschen wichtig ist – beruflich wie privat. Zudem weist sie darauf hin, dass die Förderung von Medienkompetenz nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern auch für eine gut funktionierende Gesellschaft nötig ist.
Der vorliegende Bericht zeigt auf der Basis des aktuellen Forschungsstandes, was zu Medienkompetenz gehört und weshalb die Schule bei deren Vermittlung eine zentrale Rolle spielen muss. Analog zur Vermittlung traditioneller Kulturtechniken gehört heute auch die systematische Vorbereitung auf die Herausforderungen einer Medien- oder Wissensgesellschaft unverzichtbar zum Auftrag der Volksschule. Allerdings darf es dabei, wie detailliert dargelegt wird, nicht nur um Fertigkeiten gehen. Vielmehr hat die Schule im Hinblick auf die Anforderungen der Mediengesellschaft einen umfassenden Bildungsauftrag und soll zu Mündigkeit hinführen.
Dazu genügt es nicht, dass Medienthemen additiv dem traditionellen Unterricht zugefügt werden. Denn die Medien- und Wissensgesellschaft verändert die schulischen Rahmenbedingungen derart, dass die Schule insgesamt ihren Grundauftrag neu reflektieren muss. Neue Unterrichtskonzepte gehören genauso zu den Konsequenzen wie beispielsweise eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Mediengesellschaft fordert jedoch nicht nur Konsequenzen von der Schule, sie stellt Lehrpersonen auch vollkommen neue Möglichkeiten zur Verfügung, um Ziele und Inhalte aller Fächer zu erarbeiten und neue Lehr-Lern-Arrangements zu konzipieren, um selbstgesteuertes und problemorientiertes Lernen, Kreativität und persönliche Ausdrucksfähigkeit zu fördern.
Obwohl der Kanton Zürich auf diesem Weg schon früh wichtige Schritte gemacht hat und in den vergangenen Jahren viel Arbeit geleistet wurde, zeigt der Bericht auf, dass in verschiedener Hinsicht erheblicher Handlungsbedarf besteht. Namentlich postuliert er die Einführung einer expliziten Medienbildung mit ausgewiesener Stundendotation in der Stundentafel. Dies wird begründet durch die Feststellung (auf der Grundlage verschiedener Schulstandserhebungen), dass trotz zahlreicher Massnahmen die Integration von medienbezogenen Erziehungs- und Bildungsaufgaben in den alltäglichen Volksschulunterricht bisher nicht im notwendigen Mass stattgefunden hat.
Ebenfalls wird eine Festschreibung der Medienbildung im Lehrplan als notwendig erachtet, um die Ausund Weiterbildung von Lehrpersonen in diesem Bereich, die Produktion von Lehrmitteln, den Support usw. zu gewährleisten. Fast drei Jahrzehnte integrative Konzepte (Medienbildung sollte in jedes Fach integriert vermittelt werden) führten bislang in der Schweiz nicht zu einem annähernd befriedigenden Ergebnis. Es ist daher nach Einschätzung des Fachbereichs Medienbildung an der PHZH Zeit für eine Änderung der Strategie.
Insbesondere weist der Bericht auch darauf hin, dass die Zahl der fundamentalen Kritiker von neuen Medien und Computer im Unterricht in den letzten Jahren erheblich geschrumpft ist. Selbst für die Kindergartenstufe besteht unter Fachleuten der Medienpädagogik weit gehender Konsens darin, dass umfassende Medienbildung notwendig ist. Wie auf höheren Stufen, so gilt allerdings auf der Kindergartenstufe erst recht, dass die Medienbildung pädagogisch fundiert sein muss und sich nicht auf oberflächliche Beherrschung der Technik beschränken darf. Gerade weil aber Kinder bereits im Vorschulalter sehr viele und verschiedene Medien extensiv nutzen, ist eine frühe Medienbildung besonders bedeutsam.
Von Thomas Merz, Heinz Moser, Cornelia Biffi, Thomas Hermann, Ursula Schwarb, Flurin Senn, Friederike Tilemann, Simon Baumgartner, Stefanie Schild im Text Expertise Medien und ICT (2009) bringt damit deren zentrale Bedeutung zum Ausdruck und betont ausdrücklich, dass diese für alle Menschen wichtig ist – beruflich wie privat. Zudem weist sie darauf hin, dass die Förderung von Medienkompetenz nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern auch für eine gut funktionierende Gesellschaft nötig ist.
Der vorliegende Bericht zeigt auf der Basis des aktuellen Forschungsstandes, was zu Medienkompetenz gehört und weshalb die Schule bei deren Vermittlung eine zentrale Rolle spielen muss. Analog zur Vermittlung traditioneller Kulturtechniken gehört heute auch die systematische Vorbereitung auf die Herausforderungen einer Medien- oder Wissensgesellschaft unverzichtbar zum Auftrag der Volksschule. Allerdings darf es dabei, wie detailliert dargelegt wird, nicht nur um Fertigkeiten gehen. Vielmehr hat die Schule im Hinblick auf die Anforderungen der Mediengesellschaft einen umfassenden Bildungsauftrag und soll zu Mündigkeit hinführen.
Dazu genügt es nicht, dass Medienthemen additiv dem traditionellen Unterricht zugefügt werden. Denn die Medien- und Wissensgesellschaft verändert die schulischen Rahmenbedingungen derart, dass die Schule insgesamt ihren Grundauftrag neu reflektieren muss. Neue Unterrichtskonzepte gehören genauso zu den Konsequenzen wie beispielsweise eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Mediengesellschaft fordert jedoch nicht nur Konsequenzen von der Schule, sie stellt Lehrpersonen auch vollkommen neue Möglichkeiten zur Verfügung, um Ziele und Inhalte aller Fächer zu erarbeiten und neue Lehr-Lern-Arrangements zu konzipieren, um selbstgesteuertes und problemorientiertes Lernen, Kreativität und persönliche Ausdrucksfähigkeit zu fördern.
Obwohl der Kanton Zürich auf diesem Weg schon früh wichtige Schritte gemacht hat und in den vergangenen Jahren viel Arbeit geleistet wurde, zeigt der Bericht auf, dass in verschiedener Hinsicht erheblicher Handlungsbedarf besteht. Namentlich postuliert er die Einführung einer expliziten Medienbildung mit ausgewiesener Stundendotation in der Stundentafel. Dies wird begründet durch die Feststellung (auf der Grundlage verschiedener Schulstandserhebungen), dass trotz zahlreicher Massnahmen die Integration von medienbezogenen Erziehungs- und Bildungsaufgaben in den alltäglichen Volksschulunterricht bisher nicht im notwendigen Mass stattgefunden hat.
Ebenfalls wird eine Festschreibung der Medienbildung im Lehrplan als notwendig erachtet, um die Ausund Weiterbildung von Lehrpersonen in diesem Bereich, die Produktion von Lehrmitteln, den Support usw. zu gewährleisten. Fast drei Jahrzehnte integrative Konzepte (Medienbildung sollte in jedes Fach integriert vermittelt werden) führten bislang in der Schweiz nicht zu einem annähernd befriedigenden Ergebnis. Es ist daher nach Einschätzung des Fachbereichs Medienbildung an der PHZH Zeit für eine Änderung der Strategie.
Insbesondere weist der Bericht auch darauf hin, dass die Zahl der fundamentalen Kritiker von neuen Medien und Computer im Unterricht in den letzten Jahren erheblich geschrumpft ist. Selbst für die Kindergartenstufe besteht unter Fachleuten der Medienpädagogik weit gehender Konsens darin, dass umfassende Medienbildung notwendig ist. Wie auf höheren Stufen, so gilt allerdings auf der Kindergartenstufe erst recht, dass die Medienbildung pädagogisch fundiert sein muss und sich nicht auf oberflächliche Beherrschung der Technik beschränken darf. Gerade weil aber Kinder bereits im Vorschulalter sehr viele und verschiedene Medien extensiv nutzen, ist eine frühe Medienbildung besonders bedeutsam.
Bemerkungen
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Von Beats Bibliothekar, erfasst im Biblionetz am 29.07.2006Dieser Text erwähnt ...
Dieser Text erwähnt vermutlich nicht ...
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6 Erwähnungen
- Stufenübergreifendes ICT-Konzept für die Zürcher Volksschule - Diskussionsgrundlage (Bildungsdirektion des Kantons Zürich) (2009)
- Umfrage zum Stand der Integration von Medien und ICT in der Zürcher Volksschule - Bericht zuhanden der Bildungsdirektion des Kantons Zürich, Volksschulamt, Abteilung Pädagogisches, Fachstelle Bildung und ICT (Stéphanie Berger, Florian Keller, Urs Moser, Thomas Merz) (2010)
- Grosser Bedarf an pädagogischem und didaktischem Support - Befragung von Lehrpersonen zur Nutzung von Medien im Unterricht (Thomas Merz) (2011)
- ICT-Guide - Wege zum lokalen Medien- und ICT-Konzept (Bildungsdirektion des Kantons Zürich, Jürg Fraefel, Thomas Stierli, René Moser) (2012)
- 2. Leben und lernen in der Mediengesellschaft - Ausgangslage
- Der Lernstick in der Schule - Eine empirische Studie zur Akzeptanz und Wirkung eines Lerninstruments im Unterricht (Hans U. Grunder, Christian Finger, Yuliya Romanyuk, Tim Sommer, Patric Raemy) (2013)
- Digitale Schlüsselkompetenzen von Jugendlichen beim Übertritt in die Berufslehre (Helen Stadelmann) (2015)
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Beat und dieser Text
Beat hat Dieser Text während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben. Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.