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Beats Biblionetz - Fragen

Helfen Hypertextstrukturen beim Lernen?

iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

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iconBemerkungen

Rolf SchulmeisterOb Hypertext auch kognitive Vorteile besitzt, darüber besteht noch weniger Klarheit.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Verstrickt in Petri-Netzen - Hypertext und Hypermedia auf Seite  245
Sebastian SchaffertWolf HilzensauerSandra SchönThe hypertext structure of Wikis can also reflect and promote network thinking of the learners.
Von Sebastian Schaffert, Diana Wieden-Bischof, Andreas Gruber, Wolf Hilzensauer, Sandra Schön, Tobias Bürger im Text Learning with Semantic Wikis (2006)
Rolf SchulmeisterHypertext ist offen und zugänglich für alle möglichen individuellen Lernstile und Lernangewohnheiten.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Verstrickt in Petri-Netzen - Hypertext und Hypermedia auf Seite  250
Rolf SchulmeisterOb Hypertext Vorteile für die Motivation der Lernenden mit sich bringt, ist noch nicht gründlich untersucht worden.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Verstrickt in Petri-Netzen - Hypertext und Hypermedia auf Seite  245
Rolf SchulmeisterEs setzt sich jedenfalls die Ansicht durch, dass Hypertext-Systeme eine ideales Medium für das entdeckende Lernen sind.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Verstrickt in Petri-Netzen - Hypertext und Hypermedia auf Seite  249
Rainer KuhlenHypertext scheint unter der Annahme kognitiv plausibel zu sein, dass Wissen, dessen erwerb allgemeines Ziel von Lernen ist, im menschlichen Gehirn in vernetzten, topologischen, nicht-linearen Strukturen organisiert sei.
Von Rainer Kuhlen im Buch Hypertext (1991) auf Seite  182
Rolf SchulmeisterBeeman, Anderson et al bemerkten, dass der Lerneffekt bei Personen, die an der Entwicklung der Materialien beteiligt waren, erheblich höher war als bei den Lernenden - eine Demonstration der pädagogischen Maxime 'Lernen durch Tun'.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Verstrickt in Petri-Netzen - Hypertext und Hypermedia auf Seite  246
Bernd WeidenmannDas beliebte Argument: "Multimedia aktiviert die Lerner", wäre zu verändern in: "Interaktive multicodale und multimodale Lernangebote eröffnen den Lernenden eine Vielfalt von Aktivitäten. Dies erweitert das Spektrum ihrer Lernstrategien und Lernerfahrungen."
Von Bernd Weidenmann im Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Multicodierung und Multimodalität im Lernprozess
Beat Döbeli HoneggerDie Unterscheidung von Benutzern in Hypertext-Produzent und Konsument scheint mir bei der Beurteilung der Möglichkeiten und Grenzen von Hypertext wesentlich zu sein. Es macht einen grossen Unterschied, ob der Benutzer die Möglichkeit hat, den Hypertext aktiv zu verändern und zu erweitern oder ob er auf das Navigieren in einem vorgegebenen Hypertext beschränkt ist.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 03.01.2000
Sigmar-Olaf Tergan Kognitive Plausibilität: Begründungen für den Einsatz von Hypertext/Hypermedia im Lehr- Lern- Kontext beziehen sich vielfach auf die Annahme, dass eine netzwerkartige Informationsrepräsentation für den Wissenserwerb vorteilhaft sei. [...] Nach dieser Auffassung wird angenommen, dass eine netzwerkartige Repräsentation von Informationen von den Lernenden eher in die eigene kognitive Struktur integriert werden könne. Empirische Befunde haben die Annahme der kognitiven Plausibilität nicht stützen können
Von Sigmar-Olaf Tergan im Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Hypertext und Hypermedia
Untersuchungen zeigen, dass Multimedia und Hypertext durchaus flexibles und vernetztes Denken anregen können, aber nur wenn sie didaktisch aufbereitet sind und den Benutzenden eine durchdachte Modularisierung, Gestaltung und Navigation anbieten. Suboptimale Angebote oder schwache Lernende führen zu einem negativen Ergebnis: Die Lernenden verirren sich in den Knoten und Links, und es gelingt ihnen nicht, aus dem hypertextuellen Angebot eine zusammenhängende Struktur aufzubauen. Gerade die für das Verstehen zentralen Prozesse der Kohärenz werden behindert. So gesehen stellt eine hypermediale Struktur eigentlich eine Erschwernis beim Aufbaus einer Wissensstruktur dar, verglichen mit einem linear aufgebauten Buch, das aus einer Abfolge von Seiten mit Kapiteln, Abschnitten und Sätzen besteht. Die Kohärenzarbeit, die der Autor leisten sollte, wird hier dem Rezipienten aufgebürdet.
Von Steffen-Peter Ballstaedt im Text Kognition und Wahrnehmung in der Informations- und Wissensgesellschaft (2004)
Sigmar-Olaf Tergan Konstruktivismus-Annahme: Entsprechend dem Ansatz des Konstruktivismus nach dem Wissenserwerb als ein selbstgesteuerter Prozess der Konstruktion von Wissen aufgefasst wird, wurde angenommen, dass Hypertext -/Hypermediasysteme infolge der gegebenen Möglichkeiten für selbstgesteuertes Lernen durch Browsen der Hypertextbasis in besonderer Weise geeignet seien, konstruktivistische Prozesse zu unterstützen und den Wissenserwerb zu fördern. Ergebnisse empirischer Untersuchungen stützen diese Annahme nicht. Es hat sich gezeigt, dass allein aufgrund der Möglichkeiten in Hypermedien zur selbstgesteuerten Konstruktion von Wissen keine Vorteile für konstruktive kognitive Prozesse beim Wissenserwerb erwartet werden können. Für ein effektives Lernen sind weitere didaktische Massnahmen erforderlich, die z. B. im Kontext speziell gestalteter problemorientierter Lernumgebungen realisiert werden können.
Von Sigmar-Olaf Tergan im Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Hypertext und Hypermedia auf Seite  106
Digitaler BurnoutHypertext, auf dem Internetdokumente basieren, wirkt zum Beispiel auf den ersten Blick wie eine gute Erfindung. Man kann im Text Links zu Referenzquellen oder anderen Seiten setzen, wo bestimmte Sachverhalte und Hintergrundinformationen detaillierter beschrieben werden. Das reduziert die Komplexität des Textes und soll ihn lesbarer machen. In Wahrheit bewirkt es genau das Gegenteil. Hypertext senkt unsere Leseleistung sogar. Denn diese Art von Text löst sofort den Impuls zum Multitasking aus. Unser Gehirn ist beim Lesen zunächst wie gewohnt damit beschäftigt, in der einen Hirnhälfte neue Sätze zu erfassen, während die andere den Inhalt der vorigen memoriert. Stoßen wir nun im Hypertext auf einen Link, kommt eine weitere Aufgabe hinzu, denn der Link erfordert zumindest eine Entscheidung: draufklicken, ja oder nein? Tun wir es, erhalten wir meist weitere Informationen zu einem bestimmten Thema oder werden gar zu einem völlig anderen Artikel auf einer externen Site weitergeleitet, den wir zu lesen beginnen. Dadurch werden wir vom eigentlichen Text komplett abgelenkt. Egal, wie wir uns entscheiden, auch hier schieben sich andere Informationen in die Frontallappen und verdrängen die Gedanken an den Text, den wir lesen wollten.
Dies stört unsere Konzentration und den Lesefluss. Wir verstehen am Ende weniger, als wenn wir denselben Text ohne Links auf einer ausgedruckten Seite lesen würden. Zu diesem Ergebnis kam eine Gruppe von Forschern um Arthur Santana an der Universität von Oregon. Sie machten ein Experiment mit 46 Journalistikstudenten: Die eine Hälfte von ihnen las zwanzig Minuten lang die Printausgabe der New York Times. Die anderen den gleichen Text in der Onlineausgabe. Dann fragten die Forscher ab, welche Informationen die Studenten behalten hatten. Die Gruppe der Onlineleser hatte sich nur halb so viele Informationen gemerkt wie die Leser der klassischen Zeitung.
Von Alexander Markowetz im Buch Digitaler Burnout (2015) im Text Der fragmentierte Alltag

iconVerwandte Begriffe


Begriffe
Hypertexthypertext, Lernenlearning

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icon28 Erwähnungen  Dies ist eine nach Erscheinungsjahr geordnete Liste aller im Biblionetz vorhandenen Werke, die das ausgewählte Thema behandeln.

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