James-Studie 2020
Jael Bernath, Lilian Suter, Gregor Waller, Céline Külling, Isabel Willemse, Daniel Süss
,
Teil der Reihe James-Studien |
Diese Seite wurde seit 2 Jahren inhaltlich nicht mehr aktualisiert.
Unter Umständen ist sie nicht mehr aktuell.
Zusammenfassungen
JAMES steht für Jugend, Aktivitäten, Medien – Erhebung Schweiz. Die Studie zeichnet alle zwei Jahre
ein Bild der Freizeitgestaltung und des medialen Alltags von Jugendlichen. Im Jahr 2020 sind Daten
von 953 Heranwachsenden aus der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz in die
Auswertungen miteingeflossen. Aufgrund der pandemiebedingten Schulschliessungen konnten die
schriftlichen Befragungen nicht wie gewohnt vor Ort durchgeführt werden. Die Erhebung fand deshalb
online statt und die Jugendlichen konnten den Fragebogen von zuhause aus bearbeiten. Durch das
veränderte Befragungssetting war die Studienteilnahme für die Jugendlichen weniger verbindlich, was
sich in einer höheren Abbruchquote bemerkbar machte. Die Repräsentativität der Stichprobe ist somit
im Vergleich zu den Vorjahren eingeschränkt. Dies gilt es bei der Interpretation der Befunde zu
berücksichtigen.
Hinsichtlich der nonmedialen Freizeitgestaltung zeigt sich 2020, dass Jugendliche mehr Zeit mit der Familie und weniger mit Freundinnen und Freunden verbringen. Dies lässt sich einerseits mit den Corona-bedingten Einschränkungen erklären, entspricht gleichzeitig aber auch einem Trend, der sich bereits vor zwei Jahren abzeichnete. Bei der Verfügbarkeit von Medienabonnements zeigen sich deutliche Veränderungen. Unterhaltungsorientierte Streaming-Dienste haben in den letzten zwei Jahren nochmals klar zugelegt. In drei Vierteln der Haushalte mit Jugendlichen ist heute ein Abonnement vorhanden, um Filme und Serien zu streamen, und auch Musik-Streaming und Game- Flatrate-Abonnements haben in ihrer Verbreitung nochmals zugenommen. Über den Zeitraum der letzten zehn Jahre haben dagegen publizistische Angebote stetig an Bedeutung verloren. Dies zeigt sich auch im Mediennutzungsverhalten. Jugendliche lesen immer weniger Zeitungen und Zeitschriften – sowohl online als auch in gedruckter Version. Auch andere klassische Medienangebote wie Radio und Fernsehen werden von Jugendlichen immer seltener genutzt. Einen Bedeutungszuwachs verzeichnet hingegen das Erstellen von digitalem Bildmaterial. Fotos und Videos werden im Alltag der Jugendlichen immer wichtiger. Neben diesen dynamischen Entwicklungen ist der Stellenwert von anderen Medientätigkeiten seit zehn Jahren unverändert geblieben. So spielen seit der ersten Erhebung rund 40 % aller Jugendlichen regelmässig Videogames und ein Viertel der Befragten liest regelmässig Bücher. Auch ist der mediale Alltag von Jugendlichen schon seit Längerem durch das Handy und das Internet geprägt. In der Schweiz sind kaum noch Jugendliche zu finden, die nicht täglich ein Handy und das Internet nutzen. Die Zeit, die Jugendliche am Handy verbringen, hat im Vergleich zur letzten Erhebung insbesondere am Wochenende nochmals stark zugenommen. Neben Handy und Internet spielen Musik und soziale Netzwerke eine ähnlich zentrale Rolle im Leben der Jugendlichen. 90 % der Heranwachsenden haben ein Profil bei Instagram und bei Snapchat. TikTok ist der grosse Aufsteiger unter den sozialen Netzwerken und verzeichnet über die letzten zwei Jahre einen deutlichen Zuwachs. Drei Viertel aller Jugendlichen verfügen heute über einen TikTok Account, während es 2018 lediglich 40 % waren. Hinsichtlich potenzieller Risiken der Mediennutzung ist insbesondere die Zunahme sexueller Belästigung im Internet augenfällig. 44 % der Jugendlichen geben an, bereits einmal ungewollt von einer fremden Person mit sexuellen Absichten kontaktiert worden zu sein. Hier gilt es Jugendliche zu sensibilisieren und im Umgang mit solchen Erlebnissen zu schulen. Zugleich sollte der Jugendmedienschutz verstärkt werden.
Von Jael Bernath, Lilian Suter, Gregor Waller, Céline Külling, Isabel Willemse, Daniel Süss im Buch James-Studie 2020 (2020) Hinsichtlich der nonmedialen Freizeitgestaltung zeigt sich 2020, dass Jugendliche mehr Zeit mit der Familie und weniger mit Freundinnen und Freunden verbringen. Dies lässt sich einerseits mit den Corona-bedingten Einschränkungen erklären, entspricht gleichzeitig aber auch einem Trend, der sich bereits vor zwei Jahren abzeichnete. Bei der Verfügbarkeit von Medienabonnements zeigen sich deutliche Veränderungen. Unterhaltungsorientierte Streaming-Dienste haben in den letzten zwei Jahren nochmals klar zugelegt. In drei Vierteln der Haushalte mit Jugendlichen ist heute ein Abonnement vorhanden, um Filme und Serien zu streamen, und auch Musik-Streaming und Game- Flatrate-Abonnements haben in ihrer Verbreitung nochmals zugenommen. Über den Zeitraum der letzten zehn Jahre haben dagegen publizistische Angebote stetig an Bedeutung verloren. Dies zeigt sich auch im Mediennutzungsverhalten. Jugendliche lesen immer weniger Zeitungen und Zeitschriften – sowohl online als auch in gedruckter Version. Auch andere klassische Medienangebote wie Radio und Fernsehen werden von Jugendlichen immer seltener genutzt. Einen Bedeutungszuwachs verzeichnet hingegen das Erstellen von digitalem Bildmaterial. Fotos und Videos werden im Alltag der Jugendlichen immer wichtiger. Neben diesen dynamischen Entwicklungen ist der Stellenwert von anderen Medientätigkeiten seit zehn Jahren unverändert geblieben. So spielen seit der ersten Erhebung rund 40 % aller Jugendlichen regelmässig Videogames und ein Viertel der Befragten liest regelmässig Bücher. Auch ist der mediale Alltag von Jugendlichen schon seit Längerem durch das Handy und das Internet geprägt. In der Schweiz sind kaum noch Jugendliche zu finden, die nicht täglich ein Handy und das Internet nutzen. Die Zeit, die Jugendliche am Handy verbringen, hat im Vergleich zur letzten Erhebung insbesondere am Wochenende nochmals stark zugenommen. Neben Handy und Internet spielen Musik und soziale Netzwerke eine ähnlich zentrale Rolle im Leben der Jugendlichen. 90 % der Heranwachsenden haben ein Profil bei Instagram und bei Snapchat. TikTok ist der grosse Aufsteiger unter den sozialen Netzwerken und verzeichnet über die letzten zwei Jahre einen deutlichen Zuwachs. Drei Viertel aller Jugendlichen verfügen heute über einen TikTok Account, während es 2018 lediglich 40 % waren. Hinsichtlich potenzieller Risiken der Mediennutzung ist insbesondere die Zunahme sexueller Belästigung im Internet augenfällig. 44 % der Jugendlichen geben an, bereits einmal ungewollt von einer fremden Person mit sexuellen Absichten kontaktiert worden zu sein. Hier gilt es Jugendliche zu sensibilisieren und im Umgang mit solchen Erlebnissen zu schulen. Zugleich sollte der Jugendmedienschutz verstärkt werden.
Dieses Buch erwähnt ...
Dieses Buch erwähnt vermutlich nicht ...
Nicht erwähnte Begriffe | Alexa, Bildung, Computer, Eltern, facebook, Google Assistant, iPad, Kinder, LehrerIn, Lernen, Podcasts in education, Schulbuch / Lehrmittel, Siri, Tablets in education, Unterricht |
Tagcloud
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
3 Erwähnungen
- Digitales Leben von Kindern und Jugendlichen in Zeiten von Corona (Frühling 2020) - Nationaler Bericht Schweiz (Lilian Suter, Céline Külling, Nina Zollinger, Gregor Waller) (2021)
- Digitalisierung in der Bildung - Bericht im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) im Rahmen des Bildungsmonitorings (educa.ch Schweizerisches Medieninstitut für Bildung und Kultur) (2021)
- Mit neuester Technologie das Netzwerk kennenlernen - eine Unterrichtseinheit mit LoRa und Raspberry Pi (Beat Temperli) (2022)
Co-zitierte Bücher
(Gregor Waller, Lilian Suter, Jael Bernath, Céline Külling, Isabel Willemse, Nicolas Martel, Daniel Süss) (2020)
Volltext dieses Dokuments
James-Studie 2020: Gesamtes Buch als Volltext (: , 1788 kByte; : 2021-03-21) |
Anderswo suchen
Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.