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Beats Biblionetz - Personen

Definitionen von Heinz Mandl

Auf dieser Seite sind alle im Biblionetz vorhandenen Definitionen von Heinz Mandl aufgelistet.

anchored instruction
  • Im "Anchored Instruction "- Ansatz werden komplexe Ankerreize gesetzt, indem authentische Problemsituationen dargeboten werden, die die Lernenden anregen, sich mit einem Problem intensiv auseinander zusetzen. Die Probleme werden in zusammenhängende Geschichten eingebettet. Dieser Narrative Anker wird multimedial präsentiert, wodurch reichhaltige Informationen in unterschiedlichen Formaten zur Verfügung gestellt werden können und Verstehensprozesse effektiv gefördert werden.
    von Hans Gruber, Heinz Mandl, Alexander Renklim Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Situiertes Lernen in multimedialen Lernumgebungen auf Seite 144
cognitive apprenticeship
  • Das Grundprinzip des Cognitive Apprenticeship- Ansatzes besteht darin, dass Lernende über authentische Aktivitäten und natürliche soziale Interaktionen gewissermaßen in eine "Expertenkultur" eingeführt werden.
  • Die Verankerung des Lernens in authentischen Situationen sozialer Praxis ist wesentliches Kennzeichen des "Cognitive Apprenticeship". Nach dem Beispiel der handwerklichen Lehre setzt dieses Modell kognitiver Lehre beim Austausch der beim Problemlösen gemachten Erfahrungen zwischen Erfahrenem ("Experte") und Anfänger ("Novize") an. Durch wechselseitiges Mitteilen werden beim Problemlösen beteiligte Denkprozesse und angewandtes Wissen öffentlich und dadurch verhandelbar. Diese dialogische Struktur erlaubt es Anfängern, aktiv am Problemlösen teilzunehmen und mittels der Unterstützung von Experten trotz noch beschränkter kognitiver Ressourcen relevantes Wissen zu erwerben. Da diese Aneignung in einem authentischen Handlungskontext und im Austausch mit Experten geschieht, kann die kontextspezifische Bedeu tung des Wissens erfahren werden. Gleichzeitig wird die jeweilige Sprache (Terminologie) und die damit verbundene Art, das eigene Tun zu reflektieren, internalisiert. Die Lernenden wachsen sozusagen in eine "Expertenkultur" hinein.
    von Hans Gruber, Heinz Mandl, Alexander Renklim Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Situiertes Lernen in multimedialen Lernumgebungen auf Seite 145
  • 3er Cognitive Apprenticeship-Ansatz lehnt sich an die Vorstellung des Lehrling-Meister-Prinzips aus der handwerklichen Ausbildung an. Die lehrende Person füngiert als Modell und macht dem Lernenden die einzelnen auszuführenden Schritte vor. Durch "lautes Denken", also explizite Erklärungen der einzelnen Schritte, ihrer Gründe und auch der ., eventuell auftretenden Abwägungen, wird dem Lernenden das Konzept des "Meisters" deutlicher. Mit der Zeit übernimmt der Lernende immer mehr Teilaufgaben, der "Meister" blendet seinen Beitrag schrittweise aus und steht zuletzt nur noch unterstützend und beratend zur Verfügung.
    von Heinz Mandl, Katharina Schnurerim Buch Psychologie des Wissensmanagements (2004) im Text Wissensmanagement und Lernen auf Seite 56
cognitive flexibility
  • Der Cognitive Flexibility-Ansatz geht davon aus, dass Inhalte umso besser in die Anwen. dungssituation transferiert werden können, je mehr multiple Perspektiven und Kontexte instruktional integriert werden. Das so erworbene Wissen wird dadurch nicht auf eine bestimmte Situation beschränkt, sondern weist einen hohen Grad an Flexibilität auf.
    von Heinz Mandl, Katharina Schnurerim Buch Psychologie des Wissensmanagements (2004) im Text Wissensmanagement und Lernen
  • Die "Cognitive Flexibility Theory" [...] betont vor allem den Aspekt, dass Lernende multiple Perspektiven einnehmen sollen, um so Übervereinfachungen zu vermeiden.
    von Hans Gruber, Heinz Mandl, Alexander Renklim Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Situiertes Lernen in multimedialen Lernumgebungen auf Seite 144
  • Die Cognitive Flexibility-Theorie. Die Cognitive Flexibility-Theorie (Spiro & Jehng, 1990; M. J. Jacobson & Spiro, 1 992) ist ein instruktionspsychologischer Ansatz aus der Expertiseforschung ( Gruber & Mandl, 1 995). Eine entscheidende Forderung dieser Theorie für die Gestaltung von Lernumgehungen besteht darin, übervereinfachungen zu vermeiden und den Lernenden statt dessen von Anfang an mit der Komplexität und den Irregularitäten des realen Geschehens vertraut zu machen. Hierzu eignen sich z. B. Falldarstellungen sowie die Technik des sog. Landscape Criss-Crossing: Dabei wird dasselbe Konzept zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Kontexten unter veränderter Zielsetzung und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Auf diese Weise wollen die Vertreter der Cognitive Flexibility-Theorie erreichen, dass Lernen multidirektional und multiperspektivisch erfolgt, dass das erworbene Wissen facettenreich ist und flexibel angewendet wird.
Daten
  • Daten bestehen aus einer (per Konvention) kombinierten Folge von Zeichen (zum Beispiel Zahlen oder Buchstaben), besitzen aber noch keine Verwendungshinweise und sind an sich bedeutungslos. Sie werden erst dann zu Informationen, wenn sie in einen Problemzusammenhang gestellt werden und zur Erreichung eines Ziels dienen.
    von Gabi Reinmann, Heinz Mandl, Christine Erlach, Andrea Neubauerim Buch Wissensmanagement lernen (2001) im Text Erste Überlegungen zu Wissen und Wissensmanagement
design-based research
  • Fünf Merkmale charakterisieren den Design-Based Research-Ansatz (DBRC, 2003, S. 5):
    1. Die Ziele, gute Lernumgebungen zu gestalten, und Theorien oder „Prototheorien“ des Lernens, werden miteinander verknüpft. Das bedeutet, dass Entwicklung und Forschung verbunden werden.
    2. Entwicklung und Forschung finden in einem kontinuierlichen Zyklus von Design, Umsetzung, Analyse und Re-Design statt. Konkret bedeutet dies, dass z. B. ein bestimmter Unterricht gemäß theoretischer Überlegungen verändert wird. Die daraus resultierenden Effekte werden dann im Sinne einer formativen Evaluation registriert und für eine Verbesserung genutzt. Das Zustandekommen der Veränderungen wird theoretisch zu erklären versucht.
    3. Designforschung muss zu Theorien führen, die auch für Praktiker Implikationen beinhalten und von ihnen auch verwendet werden können.
    4. Diese Forschung untersucht, wie das jeweilige Design in authentischen Situationen funktioniert. Für die Erklärung von Erfolg oder Misserfolg einer Maßnahme sind auch die Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.
    5. Die Theorien haben praktische Lehr-Lern-Probleme zum Gegenstand. Damit können die Mechanismen, Prozesse und Ergebnisse der eingesetzten Methoden dokumentiert und beschrieben werden.
    von Heinz Mandl, Birgitta Kopp im Text Blended Learning: Forschungsfragen und Perspektiven (2006) auf Seite 14
Entdeckendes Lernen
  • In der pädagogisch-psychologischen Diskussion der 60er-Jahre hatte Bruners Konzept des Entdeckenden Lernens großen Einfluss (Bruner, 198 1 ) . Entdeckendes Lernen bedeutet nicht, dass Lernende in allen Lernsituationen etwas völlig Neues entdecken müssen. Auch andere Formen des Wissenserwerbs können dem entdeckenden Lernen zugeordnet werden, sofern sie folgende Eigenschaften aufweisen: Die Lernenden setzen sich aktiv mit Problemen auseinander, sie sammeln selbstständig eigene Erfahrungen, sie führen bei passenden Gelegenheiten Experimente durch und erlangen auf diese Weise neue Einsichten in komplexe Sachverhalte und Prinzipien. Für Bruner ist der so definierte Vorgang des Entdeckens eine notwendige Bedingung dafür, dass Lernende über das oberflächliche Wissen hinaus auch Problemlösestrategien und heuristische Methoden erwerben, die ja ein viel wichtigeres Unterrichtsziel darstellen. Wer entdeckend lernt, so Bruner, der ist neugierig und wird solange weiterlernen, bis die Neugierde gestillt und die noch offenen Fragen beantwortet sind. Um entdeckendes Lernen zu fördern, sollten die Lernenden möglichst oft mit realen Situationen konfrontiert werden, in denen sie die Chance haben neues Wissen selbstständig und explorativ zu erwerben.
Konstruktivismus
  • Dem radikalen Konstruktivismus zufolge beruht alles, was der Mensch wahrnimmt, auf Konstruktion und Interpretation. Wirklichkeit ist demnach immer ein kognitiv konstruiertes Phänomen, welches für einzelne Individuen insofern verbindlich wird als andere die gleiche Wirklichkeitsauffassung teilen.
Medienkompetenz/media literacy
MurderScript
  • Das MURDER-Skript unterteilt den kooperativen Lernprozess in sechs Phasen, wobei in den Phasen 3 bis 6 verschiedene Strategien zur Textbearbeitung kooperativ angewendet werden. In der ersten Phase stimmen sich die Lernenden auf die Textbearbeitung ein und konzen-trieren sich auf die Aufgabe (Mood). In der nächsten Phase lesen die Lernenden individuell den ersten Textabschnitt und halten Kerngedanken und wichtige Fakten fest (Understand). Anschließend wiederholt Lernpartner A die Inhalte dieses Abschnitts aus dem Gedächtnis (Repeat). In der vierten Phase gibt Lernpartner B Feedback darauf und deckt eventuelle Fehlkonzepte, Widersprüche und Auslassungen auf (Detect). Darauf folgend elaborieren beide Lernenden gemeinsam das Lernmaterial (Elaborate), verknüpfen es mit Erfahrungen aus ihrem Vorwissen und wenden teilweise Imagery-Strategien an. In der letzten Phase sehen die Lernenden nochmals das Lernmaterial durch (Review). Diese sechs Phasen werden beliebig oft, also für jeden Textabschnitt wiederholt, wobei die Lernenden sich bezüglich des Wiedergebens der Textinhalte in Phase 3 und des Feedback-Gebens in Phase 4 abwechseln.
    von Bernhard Ertl, Heinz Mandl im Text Kooperationsskripts als Lernstrategie (2004)
Nachhaltigkeit
Unterricht
  • Mit Unterricht sind im Allgemeinen solche Situationen gemeint, in denen mit pädagogischer Absicht und in organisierter Weise innerhalb eines bestimmten institutionellen Rahmens von professionell tätigen Lehrenden Lernprozesse initiiert, gefördert und erleichtert werden.
    von Gabi Reinmann, Heinz Mandlim Buch Pädagogische Psychologie (2001) im Text Unterrichten und Lernumgebungen gestalten auf Seite 603
Wissen
  • Wissen mit Sinn und Bedeutung entsteht nur unter der Voraussetzung, dass Menschen auswählen, vergleichen, bewerten, Konsequenzen ziehen, verknüpfen, aushandeln und sich mit anderen austauschen. Wissen ist bedeutungsgerecht bewertete Information.
    von Gabi Reinmann, Heinz Mandl, Christine Erlach, Andrea Neubauerim Buch Wissensmanagement lernen (2001) im Text Erste Überlegungen zu Wissen und Wissensmanagement
Wissensgenerierung
  • Zur Wissensgenerierung zählen Prozesse wie die externe Wissensbeschaffung (z. B. durch externe Berater), die Schaffung personaler und technischer Wissensnetzwerke und die gemeinsame und individuelle Wissensentwicklung.
    von Heinz Mandl, Katrin Winkler im Text Wissensmanagement in Communities (2003)
  • Zur Wissensgenerierung zählen Prozesse der externen Wissensbeschaffung, das Einrichten spezieller Wissensressourcen sowie die Schaffung personaler und technischer Wissensnetzwerke.
    von Gabi Reinmann, Heinz Mandl, Christine Erlach, Andrea Neubauerim Buch Wissensmanagement lernen (2001) im Text Erste Überlegungen zu Wissen und Wissensmanagement
Wissenskommunikation
  • Unter die Wissenskommunikation lassen sich Prozesse wie das Verteilen von Information und Wissen, die Vermittlung und die Ko-Konstruktion von Wissen sowie die wissensbasierte Kooperation subsumieren.
    von Heinz Mandl, Katrin Winkler im Text Wissensmanagement in Communities (2003)
  • Unter die Wissenskommunikation lassen sich Prozesse wie das Verteilen von Information und Wissen, die Vermittlung von Wissen, das Teilen und die gemeinsame Konstruktion von Wissen sowie die wissensbasierte Kooperation subsumieren.
    von Gabi Reinmann, Heinz Mandl, Christine Erlach, Andrea Neubauerim Buch Wissensmanagement lernen (2001) im Text Erste Überlegungen zu Wissen und Wissensmanagement
Wissensnutzung
  • Die Wissensnutzung umfasst Prozesse wie das Umsetzen von Wissen in Entscheidungen und Handlungen sowie die Transformation von Wissen in Produkte und Dienstleistungen.
    von Heinz Mandl, Katrin Winkler im Text Wissensmanagement in Communities (2003)
  • Die Wissensnutzung beinhaltet Prozesse wie die Umsetzung von Wissen in Entscheidungen und Handlungen sowie die Transformation von Wissen in Produkte und Dienstleistungen.
    von Gabi Reinmann, Heinz Mandl, Christine Erlach, Andrea Neubauerim Buch Wissensmanagement lernen (2001) im Text Erste Überlegungen zu Wissen und Wissensmanagement
Wissensrepräsentation