Der Fachunterricht ist unerlässlich und bildet die Grundlage der gymnasialen Ausbildung. Doch angesichts der gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen, welche die Schülerinnen und Schüler bewältigen müssen, erscheint der Fachunterricht in vielen Fällen als zu begrenzt. Die raschen gesellschaftlichen Veränderungen sowie die Problemfelder, welche die Umwelt, die Menschenrechte, die politische Mitwirkung und die Digitalisierung betreffen, sind so komplex und heikel, dass sie umfassende pädagogische und analytische Ansätze erfordern, die über die Grenzen der einzelnen Fächer hinausgehen. Ebenso verdienen die Methodenkompetenzen, die Querschnittskompetenzen und die wissenschaftliche Propädeutik besondere Aufmerksamkeit und müssen besser berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund muss der Unterricht mit den in den Stundentafeln festgelegten Wochenlektionen weiterhin die Grundlage der gymnasialen Ausbildung bilden. Doch diese sollte für eine grössere pädagogische Vielfalt geöffnet werden, und es sollten modulare Unterrichtsformen integriert werden, wie beispielsweise Thementage, Intensivwochen oder die Realisierung von Schulprojekten, in die alle institutionellen Akteure einbezogen werden können. Es ist Sache der Kantone und der Schulleitungen, diesen modularen Unterrichtsformen einen offiziellen Status zu verleihen, wobei sicherzustellen ist, dass die festgelegten Leitvorstellungen angewandt werden.