Lernen mit digitalen Lernspielen im UnterrichtEinfluss von angebots- und nutzungsspezifischen Faktoren
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Zusammenfassungen
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Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden kumulativen Dissertation auf der Grundlage von bestehenden Wirkungsmodellen ein um Elemente des Unterrichts und seiner Nutzung erweitertes Wirkungsmodell zum Lernen mit digitalen Lernspielen im Unterricht entwickelt. Diesem Modell zufolge beeinflussen sowohl Spielmerkmale als auch weitere angebots- und nutzungsspezifische Faktoren wie z.B. Ziele und Lerninhalte, Beziehung und Unterstützung sowie personale Faktoren den Lernprozess beim Lernen mit digitalen Lernspielen. Beeinflusst werden insbesondere kognitives, emotionales und verhaltensbasiertes Engagement. Dies wiederum kann sich auf den motivationalen und den kognitiven Lerngewinn auswirken. Von dieser theoretischen Basis ausgehend geht die vorliegende Studie der Fragestellung nach, welche Wirkungszusammenhänge sich beim Einsatz des digitalen Lernspiels AWWWARE zur Förderung spezifischer Aspekte der kritischen Medienkompetenz im Unterrichtskontext beobachten lassen. Dabei wurde das Ziel verfolgt, den Einfluss von angebotsspezifischen Faktoren (Spielmerkmale, instruktionale Unterstützung) sowie nutzungsspezifischen Faktoren (Vorwissen, Einstellung, allgemeine Schulleistung) auf das Engagement sowie den kognitiven und den motivationalen Lernzuwachs differenziert zu untersuchen. Durchgeführt wurden die Analysen im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützten Projekts „Game Based Learning zur Förderung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen“ (Projektnummer:13DPD3_134705). Die Daten wurden in drei quasiexperimentellen Feldstudien mit jeweils fünf bis zwölf Klassen der 5. und 6. Primarschulstufe erhoben. Die Schülerinnen und Schüler waren jeweils zwischen 9 und 13 Jahre alt. Je nach Teilstudie wurden sie zufällig einer bis drei Experimental- bzw. einer Kontrollgruppe zugeteilt. Alle Teilnehmenden absolvierten jeweils eine Woche vor sowie direkt nach dem Treatment einen Test zu spezifischen Facetten der kritischen Medienkompetenz. Das Treatment selbst bestand aus einer zwei bis drei Lektionen umfassenden Unterrichtssequenz, in welcher die Kinder in jeweils unterschiedlichen Experimentalbedingungen mit dem digitalen Lernspiel AWWWARE oder vergleichbaren Aufgaben, unter anderem mit einer ähnlich konzipierten Simulation, arbeiteten.
Die Daten wurden mit regressions- sowie varianzanalytischen Verfahren ausgewertet. Die in Artikel 1 dargestellten Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die wahrgenommene Nützlichkeit und die erwartete leichte Bedienbarkeit die Absicht, ein digitales Lernspiel zu nutzen, beeinflussen, nicht jedoch der erwartete Spielspass. Der erlebte Spielspass erwies sich zwar als Prädiktor für den motivationalen Lernzuwachs, stand aber nicht im Zusammenhang mit dem kognitiven Lernzuwachs. Weitere Prädiktoren waren das Erleben von Flow, vertieftes Nachdenken durch den Einsatz von Vorwissen sowie der Erhalt von Feedback. Zum Einfluss von Spielmerkmalen lässt sich den in Artikel 2 publizierten Gruppenvergleichen entnehmen, dass die Kombination der Spielmerkmale „Punkte“, „Spielgrafik“ und „herausfordernde Spielsteuerung“ weder zu mehr Spielspass noch zu mehr motivationalem und kognitivem Lernzuwachs führte als eine lernbezogene Simulation ohne Spielelemente. Allerdings vermochte das digitale Lernspiel das kognitive Engagement, operationalisiert als vertieftes Nachdenken, zu fördern. In Artikel 3 schliesslich finden sich die Ergebnisse zur Bedeutung von instruktionaler Unterstützung sowie persönlichen Faktoren beim Lernen mit dem digitalen Lernspiel AWWWARE. Kovarianzanalysen weisen darauf hin, dass der Spielerfolg durch die Form der instruktionalen Unterstützung beeinflusst werden kann, insbesondere wenn wenig inhaltsspezifisches Vorwissen vorhanden ist. In Bezug auf den kognitiven Lerngewinn zeigte sich eine ähnliche Tendenz, aber es liessen sich keine signifikanten Effekte für die Bedeutung der instruktionalen Unterstützung nachweisen.
Die im wissenschaftlichen Diskurs hervorgehobene Bedeutung von zusätzlichen angebots- und nutzungsspezifischen Faktoren beim Lernen mit digitalen Lernspielen im Unterricht kann durch die Ergebnisse der vorliegenden Studie gestützt und spezifiziert werden. Die Potenziale digitaler Lernspiele im Unterrichtskontext wie auch die damit verbundene Komplexität der Wirkungszusammenhänge müssen allerdings noch differenzierter erforscht werden.
Kapitel 
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Diese Doktorarbeit erwähnt vermutlich nicht ... 
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- Competences in Teacher Education at Schwyz University of Teacher Education (PHSZ), and the Swiss Education Policy (Illya Arnet-Clark, Rosemary Smeets-Cowan, Jürgen Kühnis) (2015)
- Second Handbook of Information Technology in Primary and Secondary Education (Joke Voogt, Gerald Knezek, Rhonda Christensen, Kwok-Wing Lai) (2018)
Volltext dieses Dokuments
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Beat und diese Dissertation
Beat hat diese Dissertation während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.