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Beats Biblionetz - Begriffe

Abschaffung von Noten / ungrading

iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

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iconSynonyme

Abschaffung von Noten, ungrading

iconBemerkungen

Daher hat Ihre Schule keine Noten?
Genau. An unserer Schule sind wir der Auffassung, dass Jugendliche sich möglichst oft als kompetent erleben sollten.
Von Andreas Müller, Bernhard Ott im Text «Jugendliche sollen Spass haben an ihrer Leistung» (2017)
Rahel TschoppZudem sind sie keine nachhaltige Lernmotivation. Noten allein motivieren nicht, so wie eine Lohnerhöhung allein nicht reicht, um mittelfristig besser zu arbeiten.
Von Rahel Tschopp im Text Die Schule der Zukunft (2024)
Eine Schule ohne Leistungsmessung spiegelt den Kindern nicht nur eine Welt vor, in der Leistung nicht zählt, sondern ist auch eine Missachtung der Leistung der Kinder. Noten sind nicht perfekt. Aber sie sind besser als keine Noten.
Von Marc Bourgeois im Text Marc Bourgeois: «Kein Politikbereich ist so unehrlich wie die Bildungspolitik» (2022)
Welche Schule will die Schweiz?Die Forderung nach der Abschaffung von Noten als Mittel zur Leistungsbewertung von Schülerinnen und Schülern dürfte es zurzeit mehrheitlich noch schwer haben. Allerdings sind Befragte mit eigenen Kindern eher geneigt, diese Forderung zu unterstützen als Befragte ohne Kinder
Von Sarah Bütikofer, Bruno Wüest, Julie Craviolini, Mattea Odermatt, Stiftung Mercator im Buch Welche Schule will die Schweiz? (2023)
Wenn drei Lehrer sagen, bei ihnen laufe der Unterricht ohne Schulnoten wunderbar, dann mag das für sie stimmen, doch als Evidenz, um damit ein System zu ändern, genügt das nicht. Wir haben praktisch keine Forschung darüber, ob Schulen mit oder ohne Noten besser funktionieren.
Von Stefan Wolter im Text «Schüler lernen mehr, wenn ihr Lehrer streng benotet» (2024)
Welche Schule will die Schweiz?Auf der rechten Seite des politischen Spektrums sowie in der Mitte trifft das Anliegen kaum auf fruchtbaren Boden, auf der linken Seite hingegen eher. Zudem zeigt sich auch ein deutlicher Zusammenhang zwischen höherem Familieneinkommen und Sympathien für Noten (nicht dargestellt).
Von Sarah Bütikofer, Bruno Wüest, Julie Craviolini, Mattea Odermatt, Stiftung Mercator im Buch Welche Schule will die Schweiz? (2023)
Rahel TschoppVon Noten und Zeugnissen sollten wir wegkommen. Sie vermitteln eine Scheinsicherheit: Sie sagen, wie anpassungsfähig ein Kind an eine Lehrperson in einem spezifischen Gebiet ist. Die gleiche Leistung wird von einer Lehrperson mit einer bestimmten Note benotet und von der anderen zwei Noten daneben.
Von Rahel Tschopp im Text Die Schule der Zukunft (2024)
Zeugnisnoten abzuschaffen, steht oberhalb der Unterstufe politisch nirgendwo zur Debatte. Manche Kantone haben gar in der Verfassung verankert, dass es sie ab der dritten Klasse geben muss. Entscheidend sind Noten primär beim Übertritt in die Oberstufe, für das Gymnasium und den Einstieg ins Berufsleben.
Von Raphael Brunner im Text Die stille Revolution (2021)
Manche Bildungsreformer könnten an der Urne ihr blaues Wunder erleben. Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage der Zürcher Elterngremien zeigte, dass eine satte Mehrheit von 70 Prozent der 2000 befragten Väter und Mütter Noten für «wichtig und notwendig» hält. Und 65 Prozent wollen, dass sie auch in Zukunft beibehalten werden.
Von Daniel Fritzsche im Text Klassenkampf hat im Klassenzimmer nichts verloren (2022)
New Work braucht New LearningIm Zuge dieser Möglichkeiten wird auch die Aussagekraft von Noten und formaler Qualifikationen immer mehr angezweifelt. Einige Unternehmen, wie z. B. Apple, Google und Tesla aber auch IBM, greifen diese Entwicklungen bereits auf und verlangen (zumindest für bestimmte Positionen) keine formalen Bildungsabschlüsse mehr. Tendenz steigend.
Von Jan Foelsing, Anja Schmitz im Buch New Work braucht New Learning (2021) im Text Ein Teil des Ganzen
Jürgen OelkersFriedrich Nietzsche hat eine ähnliche Kritik an den «Bildungsanstalten» bereits 1872 in seinen Basler Vorträgen geäussert. Immer wieder schlagen Philosophen vor, wie es in der Schule laufen sollte, und enden stets bei simplen reformpädagogischen Mustern: vom Kinde aus, ohne Noten, ganzheitlich. Tangiert haben diese Vorschläge das Schulsystem kaum.
Von Jürgen Oelkers im Text «Kinder geben im Alltag oft Rätsel auf» (2013)
Jürgen OelkersDer Philosoph Richard David Precht fordert in seinem neuen Buch die Abschaffung der Noten und die Einführung von Schuluniformen. Was sagen Sie dazu?
Das ist Effekthascherei. Schuluniformen machen die Kinder nicht gleicher, und Schulnoten sind bewährte Bewertungsinstrumente. Die Kritik an ihnen ist bereits 150 Jahre alt – und hat nicht viel geändert.
Von Jürgen Oelkers, Daniel Schneebeli im Text «Kinder geben im Alltag oft Rätsel auf» (2013)
Rahel TschoppDie Schule sollte kein leistungsbefreiter Ort sein. Leistung ist wichtig, aber nicht in Form von Noten. Denn eine gute Note ist nicht gleichbedeutend mit einer guten Leistung. Das eigene Potenzial sowie die eigene Leidenschaft entdecken und entwickeln, Kreativität und Kollaboration leben, sich selbst immer wieder herausfordern und komplexe Aufgabenstellungen schätzen: Das ist eine gute Leistung
Von Rahel Tschopp im Text Die Schule der Zukunft (2024)
Schule ohne Noten ist wie Kapitalismus ohne Geld. Das funktioniert nicht. Über die Währung kann man streiten, aber es braucht eine Währung. Natürlich sind die Noten problematisch, sie sind insgesamt weder objektiv noch gerecht. Doch zu behaupten, dass die Leistung nicht sinken würde, wenn man auf Noten verzichtet, ist fromm. Diese extrinsischen Motivatoren haben auch dann eine Wirkung, wenn man sie ablehnt.
Von Roland Reichenbach im Text «Schule ohne Noten ist wie Kapitalismus ohne Geld. Das funktioniert nicht» (2024)
Es ist gut möglich, dass es im Kanton Zürich zu einer Abstimmung über die Notengebung kommen wird. Es könnte ein Referendum geben. Ein Volksentscheid wäre zu begrüssen. Solche für Familien zentralen Fragen sollten nicht allein im Bildungsrat – einem vom Parlament gewählten Technokraten- Gremium – besprochen werden, sondern in der öffentlichen Arena. Das gilt im Übrigen auch für andere brennende schulische Fragen, von den Hausaufgaben bis zur integrativen Förderung.
Von Daniel Fritzsche im Text Klassenkampf hat im Klassenzimmer nichts verloren (2022)
Pädagogik 05/2021Der Pädagoge Wolfgang Klafki hatte recht, wenn er vor fast 50 Jahren schon behauptete, die Noten seien vor allem eins, nämlich veraltet; unter anderem deshalb, weil sie als Lernhilfe oder Lerndiagnose nicht tauglich sind. Die damals breit in Gang gesetzte kritische Diskussion über die Notengebung hat aber letztlich nicht vermocht, diese entscheidend zurückzudrängen. Meines Erachtens lag das auch daran, dass es damals noch an geeigneten Alternativen mangelte. Das ist heute anders.
Von Felix Winter in der Zeitschrift Pädagogik 05/2021 (2021) im Text Noch 50 Jahre mit Ziffernzensuren?
Philippe Wampfler«Ich bin weniger wert als andere» – das lernt das Kind über die Noten. Wenn ein Kind handwerkliches Geschick hat und gerne bastelt oder näht, haben diese Noten keine Bedeutung in unserer Gesellschaft. Nur Mathematik und Deutsch zählen. Es findet so früh eine Wertung der einzelnen Fächer statt, dass die Kinder irgendwann vergessen, wo ihre Stärken sind und was sie eigentlich gerne machen. Ganz schlimm finde ich, wenn Eltern den Kindern dann noch die Hobbys streichen, damit sie für die Schule mehr lernen und bessere Noten schreiben. Dabei gibt es eine ganze Reihe an Faktoren, die eine Note beeinflussen.
Von Philippe Wampfler, Marah Rikli im Text «Wir denken oft, Noten seien gerecht – aber das täuscht» (2021)
brand eins 03/2023Das schweizerische Telekommunikations-Unternehmen Swisscom ignoriert Noten seit August vergangenen Jahres. Marc Marthaler, früher Lehrer und heute Leiter der Berufsbildung bei der Firma, hat mit seinem Team elf Monate lang an einem Bewerbungsverfahren getüftelt, das ohne die Berücksichtigung von Zensuren auskommt. Seit vergangenem Sommer müssen Bewerberinnen und Bewerber für Lehrstellen keine Zeugnisse und keinen Lebenslauf mehr vorlegen. „Mensch vor Dossier“ heißt das Pilotprojekt. „Noten können ein Zerrbild der wirklichen Leistung sein“, sagt Marthaler. „Wir hatten schon Leute mit mäßigen Noten, die sehr motiviert waren und Gas gegeben haben. Und auch Fälle, bei denen es umgekehrt war.“ Das hat ihm zu denken gegeben.
Von Julia Lauter in der Zeitschrift brand eins 03/2023 im Text Ich bin mehr als eine Zahl (2023)
Die FDP fordert ein transparentes und einfach anwendbares Bewertungs- und Beurteilungssystem, das die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler abbildet und Vergleiche ermöglicht. Es ist wichtig, die Fortschritte der Schulkinder zu überprüfen. Ideologisch motivierte Versuche, Noten abzuschaffen, sind abzulehnen. Das Leistungsprinzip ist wichtig für die Entwicklung der Resilienz der Kinder und somit für ihren weiteren Lebens- und Bildungsweg. Den Kindern soll in der Schule vermittelt werden, dass sich der Wert eines Menschen nicht an einzelnen Noten in einem Schulfach bemisst und dass Scheitern zum Leben dazugehört. Für die FDP ist klar: Jeder Mensch hat seine Stärken, kann seinen Weg finden und sich in die Gesellschaft einbringen. Zusammen mit gut ausgebildeten Berufsbildnern können dadurch Ausbildungs- und Lehrabbrüche vermieden werden. Dies ist im Interesse der Lernenden und der Unternehmen.
Von FDP Schweiz im Text Volksschule am Anschlag: Zurück zum Bildungsauftrag (2024)

iconVerwandte Objeke

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Verwandte Begriffe
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Noten(0.29)

iconHäufig erwähnende Personen

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Björn Nölte Björn
Nölte
Jörg Berger Jörg
Berger

iconStatistisches Begriffsnetz  Dies ist eine graphische Darstellung derjenigen Begriffe, die häufig gleichzeitig mit dem Hauptbegriff erwähnt werden (Cozitation).

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