Zusammenfassungen
- Algorithmische Prozesse beeinflussen den gesellschaftlichen Diskurs. Zum Beispiel, indem sie in sozialen Netzwerken und Suchmaschinen Mitteilungen priorisieren und so die Öffentlichkeit strukturieren.
- Diese algorithmischen Systeme interpretieren auch menschliche Reaktionen auf Beiträge als Kennzeichen der Relevanz dieser Inhalte.
- Die menschliche Wahrnehmung und Relevanzeinschätzung von Medieninhalten ist je nach Nutzungssituation kognitiven Verzerrungen unterworfen und deshalb schwierig auszuwerten.
Dieses Arbeitspapier gibt einen Überblick bekannter Wechselwirkungen zwischen der Gestaltung von
Intermediären wie Google oder Facebook und den psychologischen Mechanismen, die Wahrnehmung und Verhalten der Nutzer bestimmen. Zunächst wird der Analysebereich mittels empirischer Daten zur
Mediennutzung eingegrenzt. Und zwar auf für die Meinungsbildung besonders relevante soziale Netzwerke und
Suchmaschinen (Abschnitt 2). Abschnitt 4 skizziert zentrale Aspekte des Strukturwandels der digitalen
Öffentlichkeit: Flaschenhals ist nicht die Veröffentlichung, sondern die Verteilung von Aufmerksamkeit auf
Veröffentlichtes. Darauf baut eine Analyse der Bedeutung solcher Prozesse für die öffentliche Wahrnehmung in
Abschnitt 5 auf: Was ist anders bei Intermediären, die Prozesse algorithmischer Entscheidungsfindung nutzen?
Abschnitt 6 untersucht, wie sich diese Folgen zu den Leitwerten für Öffentlichkeit verhalten, die bisher bei
redaktionell kuratierten Medien gelten. Abschnitt 7 skizziert Ansatzpunkte für Interventionen, um die
Auswirkungen des Strukturwandels der Öffentlichkeit in Einklang mit diesen Leitwerten zu bringen.
Von Konrad Lischka, Christian Stöcker im Buch Digitale Öffentlichkeit (2017) Bemerkungen zu diesem Buch
Dieses Arbeitspapier ist Teil einer Exploration zum Thema „Teilhabe in Zeiten von Algorithmen und Big Data“, in
der sich die Bertelsmann Stiftung näher damit beschäftigt, wie sich Phänomene der digitalen Sphäre auf
gesellschaftliche Teilhabe auswirken. Bislang erscheinen ist eine Analyse internationaler Fallbeispiele von
algorithmischer Prozessen aus Feldern wie Strafverfolgung und Bildung (Lischka und Klingel 2017) sowie ein
Vorschlag für die Bestimmung des Wirkungspotenzials auf Teilhabe (Vieth Wagner 2017). Der gesellschaftliche
Diskurs ist in unserem Verständnis teilhaberelevant. Denn Teilhabe im Sinne dieser Expertise umfasst die
gleichberechtigte Einbeziehung von Individuen und Organisationen in politische Entscheidungs- und
Willensbildung sowie die faire Partizipation aller an sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Entwicklung. Und zur
Willensbildung gehört medial vermittelte Öffentlichkeit. Wir widmen diesem Thema ein eigenes Arbeitspapier, weil
die Wechselwirkungen komplex sind und diese algorithmischen Prozesse im Alltag vergleichsweise vieler
Menschen in Deutschland eine Rolle spielen.
Von Konrad Lischka, Christian Stöcker im Buch Digitale Öffentlichkeit (2017) Dieses Buch erwähnt ...
Personen KB IB clear | Robert Epstein , Karin van Es , Nir Eyal , B. J. Fogg , Jürgen Habermas , Uwe Hasebrink , Daniel Kahneman , Tobias Lill , Martin U. Müller , Eli Pariser , Ingrid Paus-Hasebrink , Ronald E. Robertson , Mirko Tobias Schäfer , Felix Scheidl , Jan-Hinrik Schmidt , Hilmar Schmundt , Amos Tversky | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Algorithmusalgorithm , Digitalisierung , Fake-News , Filterblase , Gesellschaftsociety , Maschinemachine , Medienmedia , social media / Soziale Mediensocial networking software , Suchmaschinesearch engine , Verhalten , Wahrnehmungperception | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bücher |
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Dieses Buch erwähnt vermutlich nicht ...
Nicht erwähnte Begriffe | Bildung |
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Zeitleiste
3 Erwähnungen
- Wo Maschinen irren können - Verantwortlichkeiten und Fehlerquellen in Prozessen algorithmischer Entscheidungsfindung (Katharina A. Zweig, Sarah Fischer, Konrad Lischka) (2018)
- Wir und die intelligenten Maschinen - Wie Algorithmen unser Leben bestimmen und wir sie für uns nutzen können (Jörg Dräger, Ralph Müller-Eiselt) (2019)
- Jahrbuch Medienpädagogik 21 (Claudia de Witt, Sandra Hofhues, Mandy Schiefner, Valentin Dander, Nina Grünberger) (2024)
- Über Instrumente, Innovationskraft und Interdisziplinarität - Perspektiven der Medienpädagogik zwischen adaptiven Lernumgebungen und algorithmischen Artikulationen (Juliane Ahlborn, Dan Verständig)
Co-zitierte Bücher
How Big Data Increases Inequality and Threatens Democracy
(Cathy O’Neil) (2016)Volltext dieses Dokuments
Digitale Öffentlichkeit: Gesamtes Buch als Volltext (: , 3936 kByte; : 2021-03-21) |
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Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.