Mandy Schiefner-Rohs und Ulrike Krein weisen darauf hin, dass in letzter Zeit Publikationen zur Forschung über Digitalisierung und Schule stärker Schulleitende im Fokus haben, nachdem zuvor vielfach die Unterrichtsentwicklung im Vordergrund stand. Um Unterrichtsentwicklung langfristig, nachhaltig und flächenübergreifend in Gang zu bringen, ist Leadership unabdingbar. Schulleitungen sind dabei Impuls- und Innovationsfördernde im Rahmen von Schulentwicklung sowie Macht-, Prozess- und Fachpromotoren. Des Weiteren sind Schulleitende selbst Nutzerinnen und Nutzer digitaler Medien. Schiefner-Rohs und Krein bringen einen interessanten neuen Aspekt in die Diskussion ein: Es scheint so, dass implizite Annahmen und nicht hinterfragte Erwartungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung vorherrschen und als selbstverständlich angesehen werden. Schiefner-Rohs und Krein kritisieren, dass in der Diskussion bestimmte Narrative aufgerufen werden. Wie selbstverständlich wird eine Verbindung von Digitalisierung und technisch steuerbaren Lernanregungen zu Individualisierung und besserem Lernen gezogen oder von Digitalisierung und Vernetzung zu Innovation auf allen Ebenen einer Bildungsorganisation. Dagegen zeigen die beiden Autorinnen Ambivalenzen auf und formulieren Implikationen für weitere medien- und schulpädagogische Forschungen zum Thema Schulleitung.