/ en / Traditional / help

Beats Biblionetz - Fragen

Fördert Mediengewalt reale Gewalt?

Diese Seite wurde seit mehr als 7 Monaten inhaltlich nicht mehr aktualisiert. Unter Umständen ist sie nicht mehr aktuell.

iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

Diese Grafik ist nur im SVG-Format verfügbar. Dieses Format wird vom verwendeteten Browser offenbar nicht unterstützt.

Diese SVG-Grafik fensterfüllend anzeigen

iconBemerkungen

Manfred SpitzerWenn wir uns darüber klar werden, dass mediale Gewalt zu mehr Gewalt in der realen Welt führt (der Zusammenhang ist etwa so stark wie der zwischen Rauchen und Lungenkrebs),...
Von Manfred Spitzer im Text Generation Google (2010)
Manfred SpitzerWie bei den Auswirkungen der Gewalt im Fernsehen wird auch im Hinblick auf die Gewalt durch Video- und Computerspiele immer wieder bestritten, dass es hier überhaupt einen Zusammenhang gibt. Dem ist entgegenzuhalten: Es gibt genügend Studien, deren Ergehnisse klar genug sind, um Schlussfolgerungen zu ziehen.
Von Manfred Spitzer im Buch Vorsicht Bildschirm! (2005) im Text Computer- und Videospiele auf Seite  223
Heinz MoserDie Forschungsergebnisse zum Thema "Gewalt" und Fernsehen ergeben insgesamt ein komplexes Bild; damit verbietet es sich inbesonders, direkt und grobschlächtig kausale Zusammenhänge zu behaupten. Problematisch ist schon die Tatsache, dass die empirische Forschung oft lediglich Korrelationen zwischen Variablen ermittelt, während diese dann in der pädagogischen Interpretation allzu schnell als Ursachen erscheinen.
Von Heinz Moser im Buch Einführung in die Medienpädagogik im Text Gewalt und Fernsehen auf Seite  195
Dave GrossmanSeit 1950 wurden in Amerika mehr als 3.500 Forschungsstudien über die Wirkung von Mediengewalt auf die Bevölkerung durchgeführt. Eine Analyse von fast 1.000 zufällig ausgewählten Studien ergab, dass alle außer 18 (von denen 12 von der Fernsehindustrie finanziert wurden) eine greifbare Korrelation zwischen gewaltverherrlichender Unterhaltung und gewaltverherrlichendem Verhalten aufzeigen. Warum hören wir hier nicht einfach auf und akzeptieren das?
Von Dave Grossman, Gloria DeGaetano im Buch Stop Teaching Our Kids to Kill (1999) im Text Nicht nur ein «Toaster mit Bildern» auf Seite  36
Dave GrossmanDie Debatte sollte mittlerweile zu Ende sein. Eine überwältigende Menge wissenschaftlicher Beweise belegt, dass Mediengewalt ein wichtiger und signifikanter Faktor für die reale Gewalt in unserer Gesellschaft ist - und wir werden das in diesem Kapitel beweisen. Es ist sehr viel auf einmal - die Ergebnisse der wichtigsten Studien der letzten fünfzig Jahre -, aber es ist ungeheuer wichtig, dass Menschen tatsächlich verstehen, wie viele handfeste Beweise zu diesem Thema existieren.
Von Dave Grossman, Gloria DeGaetano im Buch Stop Teaching Our Kids to Kill (1999) im Text Nicht nur ein «Toaster mit Bildern»
Gunter DueckIch habe gelesen, dass es mehr als 2000 Studien gab, die die Korrelation von Horrorangucken und Gewalttätigkeit untersuchten. Alle versuchten sich am Beweis, dass Videos die Ursache für Gewalt seien. Es ist bis heute nicht gelungen, man muss wohl noch ein paar tausend Studien mehr anstellen. Jede ist mit einem Doktorstipendium auf drei Jahre verbunden, kostet also - sagen wir - 200 000 Euro. Mal 2000 ergibt 400 000 000 Euro. Verstehen Sie, warum ich so giftig mit dem Wort "dumm" bin?
Von Gunter Dueck im Text Korrelatalschaden! Egal wie!
Die glückliche GesellschaftSeit über 40 Jahren streiten sich die Experten, ob Bilder von Gewalt im Fernsehen auch Gewalt im wirklichen Leben zur Folge haben. Mir erscheint die Beweislage eindeutig. Es gibt ein paar einleuchtende Experimente und Statistiken: Man zeigt Kindern Filme mit gewalttätigen Inhalten, und sie verhalten sich im Umgang mit anderen Kindern gewalttätiger. Diese Laborstudien werden durch das wirkliche Leben bestätigt: Noch zwei Tage nach der Übertragung von Schwergewichtsboxkämpfen im US-Fernsehen liegt die Mordrate um 9 Prozent über dem normalen Niveau. Nach dem Bericht über einen Selbstmord oder nach einem Selbstmord in einem Fernsehfilm steigt die Zahl der Selbstmorde.
Von Richard Layard im Buch Die glückliche Gesellschaft (2005) im Text Warum wir nicht glücklicher sind, als wir sind auf Seite  102
Heike SchaumburgDoreen PrasseZum Zusammenhang zwischen dem Konsum von Mediengewalt und aggressivem Verhalten wurde seit den 1960er Jahren eine Fülle von Untersuchungen durchgeführt, die von experimentellen Laborstudien bis zu repräsentativen Befragungen reichen. Auf dieser Grundlage kann zunächst festgestellt werden, dass heute kaum noch ein Zweifel daran besteht, dass Gewaltdarstellungen in den Medien negative Auswirkungen auf das Aggressionspotenzial von Kindern und Jugendlichen haben (Friedrich 2013; Prot et al. 2014). Relative Einigkeit besteht darüber, dass kurzzeitige Effekte besser belegt sind als langfristige und dass die Belege für die Wirkung auf aggressive Gedanken und Gefühle überzeugender sind als die für die Wirkung auf Verhalten (Prot et al. 2014).
Von Heike Schaumburg, Doreen Prasse im Buch Medien und Schule (2018) im Text Medien in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen auf Seite  75
Manfred SpitzerDie Gewaltwirkung, der ein Kind durch den Fernseher ausgesetzt ist, ist also schon hoch genug. Dennoch wird dieser Einfluss durch die Wirkung der Computerspiele noch übertroffen. Selbst Matthias Horx erwähnt in seinem ansonsten unglaublich unkritischen Artikel »Hoppla, hier kommt mein zweites Ich!« die Computerspiel-Industrie, die die negative Wirkung des Fernsehens noch mal drastisch steigert.
Der Unterschied zwischen Fernsehen und Computerspielen ist nämlich dramatisch: Im Fernsehen wird Gewalt konsumiert, in Computerspielen wird sie aktiv trainiert. Dies ist im Grunde ein unglaublicher Vorgang: Wohlmeinende (aber unwissende) Eltern investieren Milliarden, um unseren Nachwuchs im Töten auszubilden. Genau dies wird in den Spielen eingeübt - immer realistischer und immer grausamer.
Von Manfred Spitzer im Text Töten lernen per Software (2006)
Dave GrossmanIn der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts trugen Tausende und Abertausende deutscher Jugendlicher 9 mm-Pistolen, Mauser, Luger, Walther, aber nie beging irgendein deutscher Jugendlicher ein Verbrechen wie in Erfurt. Obwohl also die Schusswaffen seit über einem Jahrhundert vorhanden waren, verübte niemals in der menschlichen Geschichte irgendein Jugendlicher ein Verbrechen wie das in Jonesboro, Littleton und Erfurt. Wir dürfen die Schusswaffen als Faktor in der Gleichung nie außer Acht lassen, aber die eine Frage müssen wir uns immer stellen: "Was ist der neue Faktor?" Und die Antwort wurde uns durch alle bedeutenderen wissenschaftlichen und medizinischen Gremien gegeben, die nicht von der Gewaltindustrie «gekauft» sind. Die Antwort lautet, dass unsere Gewaltdarstellungen in Fernsehen, Filmen und Videospielen unseren Kindern das Töten beibringen.
Von Dave Grossman im Buch Stop Teaching Our Kids to Kill (1999)
Sarah GennerDaniel SüssGregor WallerDiese Frage ist so alt wie die Geschichte der Medien. Mit jedem neuen Medium – vom Buch über den Film und die Comics bis zum Internet und aktuell zu den Computerspielen – stellt sich die Frage nach der Schädlichkeit von Gewaltdarstellungen von Neuem. Häufig ist die öffentliche Diskussion dazu sehr emotional und Medien werden zu Sündenböcken von Gewalttaten. Eine eindeutige Ursache-Folge-Erklärung gibt es zu Wirkung von Mediengewalt nicht. Langzeitstudien zeigen, dass 5 bis 10 Prozent des Aggressivitätszuwachses auf den Einfluss von Mediengewalt zurückgehen und die restlichen 90 bis 95 Prozent durch andere Faktoren zu erklären sind, zum Beispiel durch die Persönlichkeit oder das soziale Umfeld von Jugendlichen. In manchen Fällen wurde eine kurzfristige Steigerung der Aggression gemessen. Erwiesen ist aber: Wer bereits eine erhöhte Aggressivität als Persönlichkeitsmerkmal mitbringt, wählt auch eher gewalthaltige Medieninhalte aus.
Von Sarah Genner, Daniel Süss, Gregor Waller, Isabel Willemse, Eveline Hipeli in der Broschüre Medienkompetenz (2013)

iconZitationsgraph

Diese Grafik ist nur im SVG-Format verfügbar. Dieses Format wird vom verwendeteten Browser offenbar nicht unterstützt.

Diese SVG-Grafik fensterfüllend anzeigen

iconZitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)

iconZeitleiste

icon41 Erwähnungen  Dies ist eine nach Erscheinungsjahr geordnete Liste aller im Biblionetz vorhandenen Werke, die das ausgewählte Thema behandeln.

iconAnderswo suchen  Auch im Biblionetz finden Sie nicht alles. Aus diesem Grund bietet das Biblionetz bereits ausgefüllte Suchformulare für verschiedene Suchdienste an. Biblionetztreffer werden dabei ausgeschlossen.

iconBiblionetz-History Dies ist eine graphische Darstellung, wann wie viele Verweise von und zu diesem Objekt ins Biblionetz eingetragen wurden und wie oft die Seite abgerufen wurde.