Förderung von Systemdenken in der VolksschuleSchlussbericht zum Forschungsprojekt SYSDENE 3
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Zusammenfassungen
Systemdenken ist in den Schulen noch nicht angekommen, obwohl dieses überfachliche aber nicht im Lehrplan
verankerte Thema von Lehrpersonen wie auch in Politik und Wirtschaft als wichtig erachtet wird und
ein Lehrmittel für die Volksschule vorhanden ist. Das vorliegende Forschungsprojekt möchte einen Beitrag
zur Förderung dieser ganzheitlichen Denk- und Handlungsweise leisten, indem untersucht wurde,
Aus der Literatur zur Bildungstransferforschung und der Lehr-Lernforschung wurden potenzielle Einflussfaktoren auf die unterrichtliche Implementierung einer Innovation identifiziert. Diese lassen sich in die drei Bereiche Kontext Schule, Kontext Lehrperson sowie Weiterbildung und Lehrmittel einordnen. Untersucht wurden die Einflussfaktoren in Bezug auf Unterschiede zwischen freiwilligen Teilnehmenden und solchen, die aufgrund der schulinternen Weiterbildung kamen. Ebenso wurden die Art und Weise sowie das Ausmass der Implementation berücksichtigt.
Als Forschungsdesign wurde der Ansatz der didaktischen Entwicklungsforschung nach Einsiedler (2010) mit einer methodisch mehrperspektivischen Herangehensweise gewählt. Die Datenerhebung erfolgte anhand von Fragebogen mit geschlossenen und offenen Fragen, Interviews sowie Unterrichtsprotokollen. Die Daten wurden unmittelbar vor und nach der eintägigen standardisierten Weiterbildung, während der Implementierung und nach Abschluss der Umsetzung erhoben.
Die Ergebnisse zeigen folgendes Bild:
Von Ursula Frischknecht-Tobler, Brigitte Bollmann-Zuberbühler, Patrick Kunz, Nina-Cathrin Strauss im Buch Förderung von Systemdenken in der Volksschule (2013) - was es braucht, damit sich Lehrpersonen auf eine überfachliche und extracurriculare Innovation wie Systemdenken einlassen,
- wie Systemdenken im Unterricht implementiert wird und welche Faktoren die Implementierung fördern und
- ob die Auseinandersetzung mit Systemdenken selbst wieder einen Effekt auf die Lehrpersonen hat.
Aus der Literatur zur Bildungstransferforschung und der Lehr-Lernforschung wurden potenzielle Einflussfaktoren auf die unterrichtliche Implementierung einer Innovation identifiziert. Diese lassen sich in die drei Bereiche Kontext Schule, Kontext Lehrperson sowie Weiterbildung und Lehrmittel einordnen. Untersucht wurden die Einflussfaktoren in Bezug auf Unterschiede zwischen freiwilligen Teilnehmenden und solchen, die aufgrund der schulinternen Weiterbildung kamen. Ebenso wurden die Art und Weise sowie das Ausmass der Implementation berücksichtigt.
Als Forschungsdesign wurde der Ansatz der didaktischen Entwicklungsforschung nach Einsiedler (2010) mit einer methodisch mehrperspektivischen Herangehensweise gewählt. Die Datenerhebung erfolgte anhand von Fragebogen mit geschlossenen und offenen Fragen, Interviews sowie Unterrichtsprotokollen. Die Daten wurden unmittelbar vor und nach der eintägigen standardisierten Weiterbildung, während der Implementierung und nach Abschluss der Umsetzung erhoben.
Die Ergebnisse zeigen folgendes Bild:
- Freiwillige Weiterbildungsteilnehmende unterschieden sich bereits vor der Implementierung in mehreren Faktoren signifikant von Teilnehmenden der schulinternen, obligatorischen Weiterbildungen. Die Freiwilligen zeigten ein konstruktivistischeres Lehr-Lernverständnis und ein stärkeres Autonomieerleben. Weiter wiesen sie dem Thema eine höhere Bedeutsamkeit zu und brachten bereits differenziertere Vorstellungen zu Systemdenken mit, auch wenn diese eher unvollkommen waren. Ebenso waren den Freiwilligen Wertefragen wie das Einbringen von Aspekten einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)1 sowie die Förderung gesellschaftsbezogener Kompetenzen bei den Lernenden wichtiger. Im schulischen Bereich manifestierten sich die Unterschiede zwischen freiwilligen und obligatorischen Teilnehmenden in erster Linie bei Kostenfaktoren: Die Freiwilligen sahen weniger Hindernisse in Bezug auf Aufwand, Arbeitsintensität und Nichtvorhandensein von Materialien und setzten sich stärker mit dem Lehrmittel auseinander, was zu umfangreicherer Umsetzung führte.
- Im Rahmen der unterrichtlichen Umsetzung entstanden sehr gute und vielfältige Umsetzungsbeispiele, die darlegen, dass sich Systemdenken nach einem Weiterbildungstag kreativ auf allen Stufen der Volksschule implementieren lässt. Die Lehrpersonen knüpften dabei vor allem an bekannte Konzepte wie Wirkungsketten und Kreislauf an, während die zeitliche Dynamik kaum thematisiert wurde. Das Ausmass der Implementierung wurde durch die bereits erwähnten Kostenfaktoren beeinflusst. Weiter begünstigten gute Lehrmittelkenntnisse und eine positiv eingeschätzte Praxistauglichkeit des Lehrmittels und selbsteingeschätztes gutes Vorwissen die Umsetzung. Ebenso liessen sich Lehrpersonen, die BNE im Unterricht thematisierten und personale sowie kooperative Kompetenzen förderten, in stärkerem Ausmass und länger auf Systemdenken ein. Motivationale Aspekte wie Kompetenz- und Autonomieerleben sowie die Zuschreibung von Bedeutsamkeit lagen bei den Lehrpersonen, die viel umsetzten, signifikant höher, was auch in den Interviews deutlich bestätigt wurde. Prokrastinationstendenzen und Schwierigkeiten, das Thema mit geplanten Unterrichtsinhalten zu verknüpfen wirkten sich hemmend auf die Umsetzung aus.
- Durch die Teilnahme an der Studie erweiterten und vertieften die Lehrpersonen ihre Vorstellungen zu Systemdenken und es eröffneten sich ihnen neue Bezüge zu ihrer Unterrichtstätigkeit. In den Interviews wurden verschiedentlich positive Auswirkungen auf die Schülerinnen und Schüler geschildert und vertieft erklärt, wie Systemdenken auch ohne Lehrplanrelevanz in den gängigen Unterrichtsthemen Platz finden kann.
Dieses Buch erwähnt ...
Personen KB IB clear | Albert Bandura , Brigitte Bollmann-Zuberbühler , Nelda H. Cambron-McCabe , Edward L. Deci , Janis Dutton , Wolfgang Einsiedler , Ursula Frischknecht-Tobler , Sandra Wilhelm Hamiti , Art Kleiner , A. Krapp , Patrick Kunz , Timothy Lucas , Ueli Nagel , Günther Ossimitz , Manfred Prenzel , Richard M. Ryan , Peter M. Senge , Bryan Smith , Bernd Weidenmann , Martin Wirthensohn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE)education for sustainable development , Curriculum / Lehrplancurriculum , Denkenthinking , Fragebogen , Gesellschaftsociety , Innovationinnovation , LehrerInteacher , Soziale Erwünschtheit , Systemdenkensystems thinking , Unterricht | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bücher |
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Texte |
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Nicht erwähnte Begriffe | Bildung, Digitalisierung, Kinder, Lehrplan 21, Lernen, Schule, Schweiz |
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Förderung von Systemdenken in der Volksschule: Gesamtes Buch als Volltext (: , 5981 kByte; : 2021-03-21) |
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Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.