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Die «Net-Generation» - ein perpetuiertes Missverständnis

Das individuelle Medienhandeln Jugendlicher
Matthias Fuchs , local web 
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iconZusammenfassungen

Die «Net-Generation» - ein perpetuiertes MissverständnisDie gegenwärtig oft und in nicht wenigen Fällen auch einseitig-plakativ diskutierte «Net- Generation» steht im Zentrum dieser Forschungsarbeit. Im 21. Jahrhundert steht Jugendlichen ein umfassendes Medienangebot zur Verfügung. Diese Entwicklung verleitet etliche Medienschaffende und Forschende dazu, die «heutige Jugend» mit griffigen Generationenbegriffen zu versehen. Die statistisch erhärteten Ergebnisse der vorliegenden Studie widersprechen einem solchen Vorgehen jedoch und vermögen zu belegen, dass solch pauschalisierende Etiketten aus wissenschaftlicher Perspektive nicht haltbar sind.
Mit einem mehrstufigen Forschungsdesgin, bestehend aus einer quantitativen Fragebogenerhebung mit Clusteranalyse, qualitativen Interviews und einer Methodentriangulation, wurde das Medienhandeln 13- bis 15-jähriger Jugendlicher, die zum Erhebungszeitraum das 8. Schuljahr besuchten, differenziert untersucht. Im Zentrum standen folgende Fragen:
  • Wie und mit welchen Absichten nutzen Jugendliche verschiedene Medien ausserhalb der Unterrichtszeit?
  • Welche unterschiedlichen Mediennutzungsprofile lassen sich bei diesen Jugendlichen identifizieren?
Mithilfe eines multivariaten Clusterverfahrens und einer inhaltsanalytischen Auswertung der Interviews ist es gelungen, das Medienhandeln Jugendlicher als individuelle Alltagshandlungen detailliert zu beschreiben. Handy, Computer und weitere Medien sind einerseits Instrumente, mit denen Jugendliche ihren Alltag strukturieren, die Kommunikation mit Gleichaltrigen organisieren und Aufgaben erledigen, von denen sie sich andererseits aber auch gerne unterhalten lassen. Wie, mit welcher Intensität und mit welchen Absichten sie dies tun, ist allerdings sehr individuell und von verschiedenen Kontexten abhängig.
Auf der Grundlage der erhobenen Daten konnten sieben unterschiedliche Nutzertypen identifiziert werden. Dazu gehören die «Vielseitigen», die sich durch ihr medienaffines und zweckrationales Medienhandeln auszeichnen. Die «Vernetzten» sind dauernd auf Empfang und würden am liebsten rund um die Uhr mit ihren gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen kommunizieren. Im Gegensatz dazu steht die «Off-Gruppe», die sich durch ihre unterdurchschnittliche Mediennutzung von ihren Peers abhebt. Mit der Wortschöpfung «Prosumenten » werden sodann diejenigen Jugendlichen charakterisiert, welche unter anderem kreative Medienprodukte erstellen. Des Weiteren konnte auch eine Gruppe von «Konformen » gebildet werden. Diese orientieren sich an ihrer Umgebung und sind stets informiert, um an Alltagsdiskursen teilnehmen zu können. In der Gruppe der «Gamer» wiederum finden sich fast nur männliche Jugendliche. Und schliesslich werden diejenigen Jugendlichen, die durch ihren beinahe exzessiven Bildschirmmedienkonsum auffallen, im übertragenen Sinne als «Konsumjunkies» erfasst.
Mit dieser basalen Typologie des Medienhandelns Jugendlicher wurde ein erster Beweis dafür erbracht, dass Heranwachsende Medien nicht nur sehr individuell, sondern auch pragmatisch nutzen, um entwicklungspsychologisch bedingte Bedürfnisse wie den Wunsch, sich intensiv mit Peers auseinanderzusetzten, zu befriedigen. Von einer als homogen betrachteten «Net-Generation» kann daher nicht die Rede sein.
Von Matthias Fuchs in der Dissertation Die «Net-Generation» - ein perpetuiertes Missverständnis (2014)

iconDiese Doktorarbeit erwähnt ...


Personen
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Markus Arens , Wolfgang Bergmann , Jürgen Bortz , Nicola Döring , Sonja Ganguin , Sarah Genner , Peter Glotz , Petra Grell , Jörg Hagedorn , Anja Hartung , Eveline Hipeli , Anna-Lena Huber , Gerald Hüther , Manuela Kämmerer , Claudia Lampert , mpfs Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest , Dorothee M. Meister , Heinz Moser , Horst Niesyto , Dominik Petko , Marc Prensky , Uwe Sander , Bernd Schorb , Rolf Schulmeister , Manfred Spitzer , Clifford Stoll , Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest , Daniel Süss , Klaus P. Treumann , Gregor Waller , Gregor Walter , Franz E. Weinert , Christine Wijnen , Isabel Willemse

Fragen
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Wie nutzen Kinder und Jugendliche Medien und ICT?

Begriffe
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Computercomputer , Fragebogen
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Bücher
Jahr  Umschlag Titel Abrufe IBOBKBLB
1999   LogOut (Clifford Stoll) 9, 11, 2, 4, 2, 3, 18, 7, 9, 11, 1, 2 35 92 2 7059
2001  local  Forschungsmethoden und Evaluation (Jürgen Bortz, Nicola Döring) 3, 9, 11, 2, 1, 3, 7, 2, 6, 8, 5, 6 82 24 6 2026
2001 Leistungsmessungen in Schulen (Franz. E. Weinert) 7, 3, 7, 7, 3, 2, 7, 1, 2, 5, 3, 3 96 17 3 1053
2001 Von analog nach digital (Peter Glotz) 3 0 0 0
2004 Mediensozialisation von Heranwachsenden (Daniel Süss) 5, 4, 2, 8, 9, 3, 10, 3, 3, 4, 3, 3 16 25 3 747
2005  local  Vorsicht Bildschirm! (Manfred Spitzer) 20, 16, 8, 1, 3, 4, 16, 8, 10, 16, 8, 11 71 137 11 8019
2006  local  Computersüchtig (Wolfgang Bergmann, Gerald Hüther) 5, 7, 8, 3, 1, 3, 9, 5, 7, 6, 7, 3 12 37 3 1874
2007 local  Medienhandeln Jugendlicher (Klaus P. Treumann, Dorothee M. Meister, Uwe Sander, Jörg Hagedorn, Manuela Kämmerer) 4, 4, 6, 13, 4, 2, 7, 2, 4, 6, 3, 2 36 24 2 782
2008 local web  Gibt es eine 'Net Generation'? (Rolf Schulmeister) 4, 9, 12, 5, 2, 2, 7, 10, 11, 11, 8, 10 42 42 10 1757
2009 local  Medienpädagogik (Daniel Süss, Claudia Lampert, Christine Wijnen) 4, 6, 4, 20, 5, 5, 10, 7, 9, 13, 2, 5 16 102 5 1518
2010 local  Jahrbuch Medienpädagogik 8 (Bardo Herzig, Dorothee M. Meister, Heinz Moser, Horst Niesyto) 2, 8, 20, 3, 1, 4, 9, 5, 9, 8, 5, 23 81 105 23 1191
2011 local web  James-Studie 2010 (Isabel Willemse, Gregor Walter, Daniel Süss) 6, 5, 16, 4, 1, 2, 12, 4, 7, 7, 6, 4 35 36 4 1178
2011  local  The Digital Divide (Mark Bauerlein) 3, 9, 22, 2, 2, 3, 16, 2, 5, 5, 4, 4 184 40 4 2261
2011 local web  JAMESfocus (Isabel Willemse, Gregor Waller, Daniel Süss) 3, 4, 5, 8, 1, 1, 8, 2, 5, 5, 4, 2 13 10 2 587
2011 local web  JIM-Studie 2011 (mpfs Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) 2, 2, 9, 4, 6, 7, 1, 8, 3, 3, 3, 4 22 2 4 708
2012 local  Netzguidance für Jugendliche (Eveline Hipeli) 8, 9, 12, 2, 1, 3, 9, 2, 2, 4, 4, 1 6 119 1 1049
2012 local web  Handygebrauch der Schweizer Jugend (Gregor Waller, Daniel Süss) 4, 4, 7, 3, 1, 3, 9, 2, 2, 5, 2, 3 4 29 3 961
2012  local  Digitale Demenz (Manfred Spitzer) 8, 26, 8, 5, 7, 9, 22, 6, 15, 16, 13, 14 188 225 14 3286
2012 local web  JIM-Studie 2012 (mpfs Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) 4, 8, 13, 4, 1, 1, 10, 2, 5, 7, 4, 5 19 11 5 652
2013 local web  JAMES-Studie 2012 (Isabel Willemse, Gregor Waller, Daniel Süss, Sarah Genner, Anna-Lena Huber) 3, 3, 5, 9, 3, 2, 8, 2, 3, 3, 5, 1 21 34 1 1190
2013 local web  JIM-Studie 2013 (mpfs Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) 3, 9, 11, 4, 1, 2, 9, 4, 4, 3, 5, 1 22 29 1 735
2013 Handbuch Kinder und Medien (Angela Tillmann, Sandra Fleischer, Kai-Uwe Hugger) 9, 21, 1, 1, 1, 3, 9, 5, 6, 8, 7, 7 67 235 7 1135
2014  local  Einführung in die Mediendidaktik (Dominik Petko) 15, 35, 10, 8, 5, 11, 29, 4, 11, 16, 7, 22 48 415 22 3296
2014 local  Jahrbuch Medienpädagogik 10 (Anja Hartung, Bernd Schorb, Horst Niesyto, Heinz Moser, Petra Grell) 3, 2, 9, 11, 3, 2, 8, 2, 5, 3, 4, 2 17 1 2 510
icon
Texte
Jahr  Umschlag Titel Abrufe IBOBKBLB
1999 local web  Warum Computer nichts im Klassenzimmer zu suchen haben (Clifford Stoll) 8, 11, 2, 1, 1, 1, 12, 4, 7, 5, 4, 2 6 58 2 5137
2001 Vergleichende Leistungsmessung in Schulen (Franz. E. Weinert) 50 1 0 0
2001 local web  Digital Natives, Digital Immigrants (Marc Prensky) 2, 12, 29, 2, 4, 2, 10, 5, 9, 7, 5, 5 142 10 5 4594
2010 local web  Die empirische Erfassung von Medienkompetenz mit Hilfe einer triangulativen Kombination qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden (Klaus P. Treumann, Markus Arens, Sonja Ganguin) 8, 2, 6, 5, 4, 1, 1, 4, 4, 5, 2, 5 5 2 5 423
2013 local web  Medien in der späten Kindheit (Heinz Moser) 2, 2, 8, 14, 1, 2, 2, 1, 2, 3, 4, 1 3 1 1 278
2013 local web  15 Jahre JIM-Studie (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) 1, 3, 1, 6, 14, 2, 2, 7, 2, 6, 1, 2 5 22 2 456

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Beat hat diese Dissertation während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.

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