Die «Net-Generation» - ein perpetuiertes MissverständnisDas individuelle Medienhandeln Jugendlicher
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Zusammenfassungen
Die gegenwärtig oft und in nicht wenigen Fällen auch einseitig-plakativ diskutierte «Net-
Generation» steht im Zentrum dieser Forschungsarbeit. Im 21. Jahrhundert steht Jugendlichen
ein umfassendes Medienangebot zur Verfügung. Diese Entwicklung verleitet etliche
Medienschaffende und Forschende dazu, die «heutige Jugend» mit griffigen Generationenbegriffen
zu versehen. Die statistisch erhärteten Ergebnisse der vorliegenden Studie
widersprechen einem solchen Vorgehen jedoch und vermögen zu belegen, dass solch
pauschalisierende Etiketten aus wissenschaftlicher Perspektive nicht haltbar sind.
Mit einem mehrstufigen Forschungsdesgin, bestehend aus einer quantitativen Fragebogenerhebung mit Clusteranalyse, qualitativen Interviews und einer Methodentriangulation, wurde das Medienhandeln 13- bis 15-jähriger Jugendlicher, die zum Erhebungszeitraum das 8. Schuljahr besuchten, differenziert untersucht. Im Zentrum standen folgende Fragen:
Auf der Grundlage der erhobenen Daten konnten sieben unterschiedliche Nutzertypen identifiziert werden. Dazu gehören die «Vielseitigen», die sich durch ihr medienaffines und zweckrationales Medienhandeln auszeichnen. Die «Vernetzten» sind dauernd auf Empfang und würden am liebsten rund um die Uhr mit ihren gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen kommunizieren. Im Gegensatz dazu steht die «Off-Gruppe», die sich durch ihre unterdurchschnittliche Mediennutzung von ihren Peers abhebt. Mit der Wortschöpfung «Prosumenten » werden sodann diejenigen Jugendlichen charakterisiert, welche unter anderem kreative Medienprodukte erstellen. Des Weiteren konnte auch eine Gruppe von «Konformen » gebildet werden. Diese orientieren sich an ihrer Umgebung und sind stets informiert, um an Alltagsdiskursen teilnehmen zu können. In der Gruppe der «Gamer» wiederum finden sich fast nur männliche Jugendliche. Und schliesslich werden diejenigen Jugendlichen, die durch ihren beinahe exzessiven Bildschirmmedienkonsum auffallen, im übertragenen Sinne als «Konsumjunkies» erfasst.
Mit dieser basalen Typologie des Medienhandelns Jugendlicher wurde ein erster Beweis dafür erbracht, dass Heranwachsende Medien nicht nur sehr individuell, sondern auch pragmatisch nutzen, um entwicklungspsychologisch bedingte Bedürfnisse wie den Wunsch, sich intensiv mit Peers auseinanderzusetzten, zu befriedigen. Von einer als homogen betrachteten «Net-Generation» kann daher nicht die Rede sein.
Von Matthias Fuchs in der Dissertation Die «Net-Generation» - ein perpetuiertes Missverständnis (2014) Mit einem mehrstufigen Forschungsdesgin, bestehend aus einer quantitativen Fragebogenerhebung mit Clusteranalyse, qualitativen Interviews und einer Methodentriangulation, wurde das Medienhandeln 13- bis 15-jähriger Jugendlicher, die zum Erhebungszeitraum das 8. Schuljahr besuchten, differenziert untersucht. Im Zentrum standen folgende Fragen:
- Wie und mit welchen Absichten nutzen Jugendliche verschiedene Medien ausserhalb der Unterrichtszeit?
- Welche unterschiedlichen Mediennutzungsprofile lassen sich bei diesen Jugendlichen identifizieren?
Auf der Grundlage der erhobenen Daten konnten sieben unterschiedliche Nutzertypen identifiziert werden. Dazu gehören die «Vielseitigen», die sich durch ihr medienaffines und zweckrationales Medienhandeln auszeichnen. Die «Vernetzten» sind dauernd auf Empfang und würden am liebsten rund um die Uhr mit ihren gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen kommunizieren. Im Gegensatz dazu steht die «Off-Gruppe», die sich durch ihre unterdurchschnittliche Mediennutzung von ihren Peers abhebt. Mit der Wortschöpfung «Prosumenten » werden sodann diejenigen Jugendlichen charakterisiert, welche unter anderem kreative Medienprodukte erstellen. Des Weiteren konnte auch eine Gruppe von «Konformen » gebildet werden. Diese orientieren sich an ihrer Umgebung und sind stets informiert, um an Alltagsdiskursen teilnehmen zu können. In der Gruppe der «Gamer» wiederum finden sich fast nur männliche Jugendliche. Und schliesslich werden diejenigen Jugendlichen, die durch ihren beinahe exzessiven Bildschirmmedienkonsum auffallen, im übertragenen Sinne als «Konsumjunkies» erfasst.
Mit dieser basalen Typologie des Medienhandelns Jugendlicher wurde ein erster Beweis dafür erbracht, dass Heranwachsende Medien nicht nur sehr individuell, sondern auch pragmatisch nutzen, um entwicklungspsychologisch bedingte Bedürfnisse wie den Wunsch, sich intensiv mit Peers auseinanderzusetzten, zu befriedigen. Von einer als homogen betrachteten «Net-Generation» kann daher nicht die Rede sein.
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Personen KB IB clear | Markus Arens , Wolfgang Bergmann , Jürgen Bortz , Nicola Döring , Sonja Ganguin , Sarah Genner , Peter Glotz , Petra Grell , Jörg Hagedorn , Anja Hartung , Eveline Hipeli , Anna-Lena Huber , Gerald Hüther , Manuela Kämmerer , Claudia Lampert , mpfs Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest , Dorothee M. Meister , Heinz Moser , Horst Niesyto , Dominik Petko , Marc Prensky , Uwe Sander , Bernd Schorb , Rolf Schulmeister , Manfred Spitzer , Clifford Stoll , Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest , Daniel Süss , Klaus P. Treumann , Gregor Waller , Gregor Walter , Franz E. Weinert , Christine Wijnen , Isabel Willemse | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die «Net-Generation» - ein perpetuiertes Missverständnis: Gesamtes Buch als Volltext (: , 6419 kByte; : Link unterbrochen? Letzte Überprüfung: 2020-11-28 Letzte erfolgreiche Überprüfung: 2018-03-11) |
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Beat und diese Dissertation
Beat hat diese Dissertation während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.