Lernen II / Deutero-Lernen
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Synonyme
Lernen II, Deutero-Lernen
Definitionen
Lernen II ist Veränderung im Prozess des Lernens I, z. B. eine korrigierende Veränderung in der Menge von Alternativen, unter denen die Auswahl getroffen wird, oder es ist eine Veränderung in der Art und Weise, wie die Abfolge der Erfahrung interpunktiert wird.
Von Gregory Bateson im Buch Ökologie des Geistes im Text Die logischen Kategorien von Lernen und Kommunikation (1971) auf Seite 379Auf Ebene II werden nicht Reiz-Reaktions-Schemata gefestigt, sondern der Prozess des
Lernens selbst wird zum Gegenstand. Wir hatten eingangs Lernen als Veränderung
irgendeiner Art definiert. Lernen I ist die Veränderung der Verbindungen von Reiz und
Reaktion. Auf Ebene II geht es nun um die Veränderung im Prozess des Lernens I. Es
werden auf dieser Ebene nicht nur Gewohnheiten eintrainiert (in dieser Situation mache
ich das und das), sondern Gewohnheiten werden selbst zum Gegenstand der
Betrachtung (Was mache ich da eigentlich und warum?). Man spricht in diesem
Zusammenhang auch von Lernen lernen.
Von Georg Trogemann im Text Von Schleimpilzen, die denken und Maschinen, die Lernen (2020) Bemerkungen
Ich habe diese Phänomene in der Vergangenheit sehr unglücklich als Deutero-Lernen bezeichnet und dies mit Lernen zu Lernen übersetzt. Richtiger wäre es gewesen, das Wort Trito-Lernen zu prägen und es zu übersetzen als "lernen, Signale empfangen zu lernen".
Von Gregory Bateson im Buch Ökologie des Geistes im Text Minimalforderungen für eine Theorie der Schizophrenie (1959) auf Seite 327Wir nehmen an, dass es sich bei dem, was im Lernen II gelernt wird, um eine Weise der Interpunktion von Ereignissen handelt. Eine Interpunktionsweise von Ereignissen ist jedoch weder wahr noch falsch. In den Aufgaben dieses Lernens steckt nichts, was an der Realität überprüft werden könnte. Es ist wie bei einem Bild, das man in einem Tintenklecks sieht; ihm kommt weder Richtigkeit noch Unrichtigkeit zu. Es ist nur eine Weise, den Tintenklecks zu sehen.
Von Gregory Bateson im Buch Ökologie des Geistes im Text Die logischen Kategorien von Lernen und Kommunikation (1971) auf Seite 388Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | Lernen III(0.37), Lernebenen nach Gregory Bateson(0.3), Lernen I(0.26), Lernen IV(0.24), Lernen 0(0.23), double binddouble bind(0.03) |
Häufig co-zitierte Personen
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Zeitleiste
13 Erwähnungen
- Menschliche Kommunikation - Formen, Störungen, Paradoxien (Paul Watzlawick, Janet H. Beavin, Don D. Jackson) (1967)
- Ökologie des Geistes - Anthropologische, psychologische, biologische und epistemologische Perspektiven (Gregory Bateson) (1972)
- Kybern-Ethik - ein Portrait des Physikers Heinz von Foerster, (ORF Eigenproduktion) (Susanne Freund) (1995)
- Die Schule neu erfinden - Systemisch-konstruktivistische Annäherungen an Schule und Pädagogik (Reinhard Voß) (1996)
- Lernen, Leben, Überleben - Die Schule als "Lernsystem" und das "Lernen für Leben" aus der Persp. system.-konstr. Lernkonzepte (Rolf Huschke-Rhein)
- Konstruktivismus und Kognitionswissenschaft (Albert Müller, Friedrich Stadler, Karl H. Müller) (1997)
- Lernen, Leben und Lieben im sechsten Kondratieff - Von Inputlogik zu Selbstevolution (Jochen Röpke) (1999)
- Einführung in das systemische Wissensmanagement (Helmut Willke) (2004)
- 4. Theoretische Leitfragen
- Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien - Eine qualitative Studie als Beitrag zur Medienbildung (Isabel Zorn) (2009)
- Bildung im Netz - Analyse und bildungstheoretische Interpretation der neuen kollaborativen Praktiken in offenen Online-Communities (Christoph Jan Koenig) (2011)
- Von Schleimpilzen, die denken und Maschinen, die Lernen (Georg Trogemann) (2020)
- Optimierung in der Medienpädagogik (Patrick Bettinger, Klaus Rummler, Karsten D. Wolf) (2021)
- Optimierung und Subversion - Kybernetik und neue künstlerisch-ästhetische Medienpraktiken in den 1960er Jahren (Martin Donner)