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Beats Biblionetz - Begriffe

no significant difference no significant difference

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iconSynonyme

no significant difference, the no significant difference phenomen

iconDefinitionen

Dominik PetkoEs gibt unzählige wissenschaftliche Untersuchungen zur Frage, ob sich mithilfe neuer Medien ein größerer Lernerfolg erreichen lässt als ohne solche Medien. Diese Studien waren jedoch selten ertragreich und zeigten mal positive, mal negative, meist gar keine eindeutigen Resultate. Diese Studien prägten den Begriff des »no significant difference«-Phänomens (Russell, 1999; Schulmeister, 2007a).
Von Dominik Petko im Buch Einführung in die Mediendidaktik (2014) im Text Digitale Lern- und Unterrichtsmedien auf Seite  104

iconBemerkungen

Thomas C. ReevesAnd so will yet more findings of “no significant differences,” because most such studies focus on the wrong variables (instructional delivery modes) rather than on meaningful pedagogical dimensions (e.g., alignment of objectives with assessment, pedagogical design factors, time-on-task, learner engagement, and feedback).
Von Thomas C. Reeves im Text Can Educational Research Be Both Rigorous and Relevant? (2011)
Based on this consistent evidence, it seems reasonable to advise strongly against future media comparison research. Five decades of research suggest that there are no learning benefits to be gained from employing different media in instruction, regardless of their obviously attractive features or advertised superiority. All existing surveys of this research indicate that confounding has contributed to the studies attributing learning benefits to one medium over another and that the great majority of these comparison studies clearly indicate no significant differences
Von Richard E. Clark im Text Reconsidering research on learning from media (1983)
Rolf SchulmeisterDie Gründe, die zu diesen mageren Ergebnissen führen, sind vielfältig:
  • Die meisten Studien sind aktuellen Bedingungen so verpflichtet, dass ihre Ergebnisse nach fünf Jahren bereits überholt sind; Meta-Analysen, die historisch derart bedingte Evaluationen vergleichen, müssen zu widersprüchlichen Ergebnissen kommen;
  • Viele Studien vergleichen unvergleichbare Methoden auf methodisch zum Teil unfaire Weise miteinander; Kontrolldesigns sind mit derart schwierigen Problemen behaftet, dass die Hoffnung, auf diesem Wege zu solideren Aussagen zu kommen, bislang unerfüllt geblieben ist;
  • Viele Studien basieren auf völlig überzogenen Hypothesen zu angeblichen Effekten des Lernens mit Computern, die ich bereits mehrfach als »pädagogische Mythen« bezeichnet habe.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme im Text Im Land der Null-Hypothesen (1996) auf Seite  363
Sabine SeufertDieter EulerDie meisten experimentellen Vergleiche von Lehr-/ Lernmethoden ergeben keine signifikanten Unterschiede bzw. die wenigen signifikanten Resultate widersprechen sich gegenseitig. Eine bekannte Meta-Analyse überschrieb Thomas L. Russell (1999) mit dem bezeichnenden Titel „The no significant difference phenomenon“, bei der er mehr als 300 empirische Studien verglichen hat und zum selbigen Schluss des Titels seiner Arbeit gekommen ist. Empirische Studien haben demnach ihre Grenzen, da die Wirkungsvariablen trotz des Einsatzes aufwändigen statistischen Verfahren nur zum Teil kontrolliert werden können und die Generalisierbarkeit der Befunde fraglich ist. Nicht zuletzt ist es problematisch zu sehen, von welcher Referenzgrösse beim „didaktischen Mehrwert“ (im Vergleich zu welcher Lehr-/ Lernmethode?) ausgegangen werden sollte.
Von Sabine Seufert, Dieter Euler im Buch Nachhaltigkeit von eLearning-Innovationen (SCIL-Arbeitsbericht II) (2004) auf Seite  20
Schulbücher im FokusRussell fasst auf einer Internetseite http://www.nosignificantdifference.org hunderte Medienvergleichsstudien zusammen, die positive, negative oder Null-Effekte von traditionellem (oft auf Schulbüchern bezogenen) gegenüber neue-medienbasiertem Untenichten zeigen. Es ergeben sich dabei folgende typische Effektmuster:
  1. Medienkombinationen sind dann wirksamer als andere, wenn deren jeweilige Stärken kombiniert werden, was aber eine entsprechende Stärken- bzw. Schwächenanalyse voraussetzt;
  2. Medienkombinationen sind dann wirksam, wenn sie einen reichhaltigen Medienmix implementieren, der von den Lernenden individuell genutzt werden kann;
  3. Medienkombinationen führen dazu, dass bestimmte Elemente nicht oder nicht im beabsichtigten Sinne genutzt werden, speziell dann, wenn reichhaltige Lernumgehungen installiert sind;
  4. Medienkombinationen zeigen keine Effektunterschiede gegenüber anderen Medienkombinationen, allerdings sind unterschiedliche Wirkungsmechanismen bzw. Prozesse des Lernens gegeben, und
  5. gleiche instruktionale Elemente zeigen positive, negative und Null- Effekte, je nach Untersuchungs- bzw. instruktionalem Kontext.
Bewertet man diese Studien, liegt der Schluss nahe, dass nicht bestimmte Variablen universalistisch (in vielen Fällen) wirken, sondern, dass ganze Instruktionspakete ( Kombinationen von Variablen) nur in ganz bestimmten Kontexten (Lernumgebungen) wirksam sind. Dieser Umstand macht es sinnvoller, nicht auf viele Studien zu blicken, sondern ganz bestimmten Studien mehr Augenmerk zu schenken.
Von Hermann Astleitner im Buch Schulbücher im Fokus (2012) im Text Schulbuch und neue Medien im Unterricht

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