Bildung in der CoronakriseWie haben die Schulkinder die Zeit der Schulschließungen verbracht, und welche Bildungsmaßnahmen befürworten die Deutschen?
Ludger Wößmann, Vera Freundl, Elisabeth Grewenig, Philipp Lergetporer, Katharina Werner, Larissa Zierow
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Zusammenfassungen
Im ersten Teil berichten wir Ergebnisse einer Umfrage von über 1 000 Eltern von Schulkindern zu den Corona-bedingten Schulschließungen. Die Zeit, die Schulkinder mit schulischen Aktivitäten verbracht haben, hat sich während Corona von 7,4 auf 3,6 Stunden täglich halbiert. 38% der Schüler*innen haben höchstens zwei Stunden pro Tag gelernt, 74% höchstens vier Stunden. Dafür ist die mit Tätigkeiten wie Fernsehen, Computerspielen und Handy verbrachte Zeit von 4,0 auf 5,2 Stunden täglich gestiegen. Bei Akademikerkindern war der Rückgang der schulischen Aktivitäten ähnlich stark wie bei Nicht-Akademikerkindern, der Anstieg der passiven Tätigkeiten war etwas geringer. Vor allem leistungsschwächere Schüler*innen ersetzten Lernen durch passive Tätigkeiten. Mehr als die Hälfte der Schüler*innen (57%) hatte seltener als einmal pro Woche gemeinsamen Online-Unterricht, nur 6% täglich. Noch seltener hatten die Schüler*innen individuellen Kontakt mit ihren Lehrkräften. Besonders davon betroffen waren Nicht-Akademikerkinder und leistungsschwächere Schüler*innen. Fast alle Schüler*innen (96%) erhielten wöchentlich Aufgabenblätter zur Bearbeitung, knapp zwei Drittel (64%) bekamen dazu zumindest einmal pro Woche Rückmeldung. Im zweiten Teil untersuchen wir anhand einer repräsentativen Stichprobe die Meinung der deutschen Bevölkerung zur Bildungspolitik während Corona. Große Mehrheiten befürworten verpflichtenden Online-Unterricht bei Schulschließung (79%), Anweisungen der Lehrkräfte zu täglichem Kontakt mit den Schüler*innen (78%) und eine intensivere Betreuung von Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen (83%). Verschiedene Corona-Schutzmaßnahmen in der Schule sind ebenfalls mehrheitsfähig.
Von Ludger Wößmann, Vera Freundl, Elisabeth Grewenig, Philipp Lergetporer, Katharina Werner, Larissa Zierow im Text Bildung in der Coronakrise (2020) Dieser Text erwähnt ...
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Nicht erwähnte Begriffe | Digitalisierung, distance learning / Fernunterricht, Internet, Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4), Schweiz |
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- 5. Lernbedingungen im Fern- und Wechselunterricht während der Coronavirus-Pandemie (Rebecca Schneider, Florian Enke, Karoline A. Sachse, Stefan Schipolowski)
- Professionalisierung für Digitale Bildung im Grundschulalter - Ergebnisse des Forschungsprojekts P³DiG (Thomas Irion, Traugott Böttinger, Rudolf Kammerl) (2023)
- Digitalisierung (in) der Lehrer:innenbildung - ein Blick auf Gelingensbedingungen entlang der Lehrer:innenbildungskette (Mandy Schiefner-Rohs)
- Jahrbuch Medienpädagogik 20 - Inklusive Medienbildung in einer mediatisierten Welt: Medienpädagogische Perspektiven auf eininterprofessionelles Forschungsfeld (Anna-Maria Kamin, Jens Holze, Melanie Wilde, Klaus Rummler, Valentin Dander, Nina Grünberger, Mandy Schiefner) (2023)
- Die Verschränkung der Themen Medienbildung, Digitalisierung und Inklusion im Rahmen der Lehrpersonenbildung: Perspektiven des Projekts ‹Bildung im Kontext digitaler Medien unter Berücksichtigung von Inklusion› (BIDI) (Henrike Friedrichs-Liesenkötter, Anja Schwedler, Jessica Süßenbach)
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Bildung in der Coronakrise: Artikel als Volltext (: , 1231 kByte; : 2021-03-21) |
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Beat und dieser Text
Beat hat Dieser Text während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.