Wirkungsdiagramm
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Definitionen
Ein Wirkungsdiagramm beschreibt die qualitativen
Beziehungen von relevanten Systemelementen in
einem System und erlaubt Aussagen über ausgewählte
Wirkungsketten in einem System; Wirkungsbeziehungen
in ausgewählten Teilen eines
Systems; Wirkungsbeziehungen im Gesamtsystem.
Von Brigitte Bollmann-Zuberbühler, Ursula Frischknecht-Tobler, Patrick Kunz, Ueli Nagel, Sandra Wilhelm Hamiti im Buch Systemdenken fördern auf Seite 13Ein Wirkungsdiagramm enthält die wesentlichen Systemelemente als Knoten und Wirkungsbeziehungen zwischen diesen Elementen als Pfeile. Dabei wird - wenn möglich - zwischen gleichgerichteten Wirkungen (Vorzeichen "+") und gegengerichteten Wirkungen
(Vorzeichen"-" ) unterschieden
Von Günther Ossimitz im Buch Entwicklung systemischen Denkens (2000) im Text Wege zum systemorientierten Denken und Handeln Bei Wirkungsdiagrammen (Kausaldiagrammen), eventuell auch besser bekannt unter dem englischsprachigem Namen Causal-Loop-Diagramme (CLD´s), handelt es sich um geschlossene Kreise von Ursache-Wirkungs-Pfeilen, welche die Wirkungen zwischen den einzelnen Variablen eines Systems darstellen. CLD´s bestehen aus zwei unterschiedlichen Bausteinen, nämlich den namentlich angeführten Systemelementen und den Wirkungspfeilen, welche diese Elemente miteinander verbinden. In Systemen existieren ganz generell zwei Arten von Wirkungen: positive und negative. In Wirkungsdiagrammen werden genau diese Wirkungen graphisch dargestellt. Eine positive Wirkung bedeutet, dass eine Vergrößerung (Verkleinerung) der Variable A, ebenfalls zu einer relativen Vergrößerung (Verkleinerung) der Variable B führt, d.h. größer (kleiner) als sich die Variable ansonsten verändert hätte. Sie wird durch ein "+" Zeichen neben dem Wirkungspfeil verbildlicht. Eine negative Wirkung, durch ein "-" Symbol neben dem Wirkungspfeil erkenntlich gemacht, bedeutet umgekehrt, dass eine Vergrößerung (Verkleinerung) der Variable A zu einer relativen Verkleinerung (Vergrößerung) von Variable B führt, d.h. kleiner (größer) als sich die Variable ansonsten verändert hätte.
Von Reinhard Wagner in der Dissertation Stock-Flow-Thinking und Bathtub Dynamics (2004) im Text Darstellung von Bestands- und Flussgrößen Bemerkungen
Verschiedene Standpunkte bzw. Sichtweisen können sich zunächst in verschiedenen Wirkungsdiagrammen ausdrücken.
Von Günther Ossimitz im Buch Entwicklung systemischen Denkens (2000) im Text Wege zum systemorientierten Denken und Handeln auf Seite 9Any abstraction of a model in either stock-flow or causal loop terms must always be a compromise between simplicity for communication and completeness for validity.
Von E. F. Wolstenholme im Text Towards the definition and use of a core set of archetypal structures in system dynamics (2003) Der einzige Nachteil von Wirkungsdiagrammen als Darstellungsmittel ist die mangelnde Möglichkeit einer quantitativen Beschreibung. In qualitativer Hinsicht handelt es sich bei ihnen jedoch um die mit Abstand wichtigste und flexibelste
Möglichkeit zur Darstellung von Systemen.
Von Reinhard Wagner in der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Darstellungsformen / Systemmodelle auf Seite 32Durch die grafische Darstellung des Textes in Form eines Wirkungsdiagramms, welches nur einen sehr geringen Arbeitsaufwand bedeutet, sind mit einem Blick viele systemimmanente Wirkungen ersichtlich. Bei Wirkungsdiagrammen handelt es sich daher um eine sehr leistungsfähige Methode die Beziehungen zwischen den
Systemelementen darzustellen. Ihre relative Einfachheit und hohe Anschaulichkeit sind dabei nur von Vorteil.
Von Reinhard Wagner in der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Darstellungsformen / Systemmodelle auf Seite 32The crux of the problem with causal-loop diagrams, which this paper
explores in some detail, is that they make no distinction between
information links and rate-to-level links (sometimes called "conserved
flows"). That simplification is usually thought to be one of the advantages of causal-loop diagrams, but it has a rather dramatic disadvantage: in cases involving rate-to-level links the standard characterizations of positive and negative polarities in causal-loop diagrams are false.
Von George Richardson im Text Problems with causal-loop diagrams (1976) Der große Vorteil von CLD´s liegt gewiss in ihrer Einfachheit, in ihrer relativ leichten Handhabung und in ihrer großen Anschaulichkeit. So lassen sich damit (auch für Laien) sehr schnell und einfach die mentalen Modelle unterschiedlicher Personen und Situationen darstellen. Diese mentalen Modelle enthalten Annahmen und Hypothesen über die Dynamik und Wechselwirkungen der Komponenten der Situation (des Systems) und erlauben dadurch Rückschlüsse über Fehlannahmen (z.B. falsche Kausalität), Ungenauigkeiten und zu starke Vereinfachung (Weglassen eines wichtigen Zusammenhangs) des eigenen (mentalen) Modells einer Situation.
Von Reinhard Wagner in der Dissertation Stock-Flow-Thinking und Bathtub Dynamics (2004) im Text Darstellung von Bestands- und Flussgrößen So groß dieser Vorteil auch sein mag, stoßen CLD´s dennoch auch auf Probleme und Grenzen in ihrer Anwendung. Diese werden insbesondere dann schnell erreicht, sobald es um quantitative Aussagen, um computergestützte Modellierung eines Systems oder um das Ableiten einer Vorhersage aus der Darstellung geht. CLD´s beschreiben nämlich lediglich die Wirkungsbeziehungen des beobachteten Systems sehr gut, d.h. sie zeigen, wie sich das System qualitativ im Falle der Veränderung einer Variable verhält. Sie beschreiben aber nicht sein tatsächliches exaktes Verhalten (quantitativ) zu einem gewissen Moment. Wie sich das System bspw. in naher Zukunft verhalten wird, ob eine Variable steigt oder ob sie fällt, ist aus einem CLD nicht vorhersagbar – es zeigt lediglich wie sich das System bei einer möglichen Verkleinerung/Vergrößerung dieser Variable gesamt verändern wird.
Von Reinhard Wagner in der Dissertation Stock-Flow-Thinking und Bathtub Dynamics (2004) im Text Darstellung von Bestands- und Flussgrößen Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | Sensitivitätsmodell(0.06), Relative Achievement ArchetypeRelative Achievement Archetype(0.05), Rückkopplung / Regelkreisfeedback loop(0.05), Negative Rückkoppelung(0.05), Systemarchetypensystem archetypes(0.04), Vernetztes Denken(0.03), Einflussmatrix(0.03), Underachievement ArchetypeUnderachievement Archetype(0.03), Relative Control ArchetypeRelative Control Archetype(0.03), system dynamicssystem dynamics(0.03), Positive Rückkoppelung / Teufelskreisvicious circle(0.03), Systemdenkensystems thinking(0.03) |
Häufig co-zitierte Personen
E. F.
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25 Erwähnungen
- Collaborative Concept Mapping on the World Wide Web (Xavier Gilbert, Gil Regev, Alain Wegmann)
- Systemdenken fördern - Systemtraining und Unterrichtsreihen zum vernetzten Denken (Brigitte Bollmann-Zuberbühler, Ursula Frischknecht-Tobler, Patrick Kunz, Ueli Nagel, Sandra Wilhelm Hamiti)
- Problems with causal-loop diagrams (George Richardson) (1976)
- Patterns of Thinking - Integrating Learning Skills in Content Teaching (John H. Clarke) (1990)
- System Dynamics, Systems Thinking, and Soft OR (Jay Forrester) (1994)
- Lehrerverhalten - Ein Beitrag zur Interaktion von Lehrenden und Lernenden im Unterricht (Rolf Dubs) (1995)
- 6. Kognitive Aspekte des Unterrichtes II - Denken und Denkförderung
- Systematisch Lösungen finden - Ein Lehrbuch und Nachschlagewerk für Praktiker (Peter Schweizer) (1999)
- Die Kunst vernetzt zu denken - Ein neuer Umgang mit Komplexität (Frederic Vester) (1999)
- 2. Fehler im Umgang mit komplexen Systemen
- 14. Wirkungsgefüge, Teilszenarien und Regelkreise
- Entwicklung systemischen Denkens - Konzepte und empirische Untersuchungen (Günther Ossimitz) (2000)
- Conceptual Management Tools - A Guide to Essential Models for Knowledge Workers (Martin Jürg Eppler) (2000)
- Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte - Diplomarbeit (Reinhard Wagner) (2002)
- 4. Darstellungsformen / Systemmodelle
- 11. Systemisches Handeln / Steuerung von Systemen
- Towards the definition and use of a core set of archetypal structures in system dynamics (E. F. Wolstenholme) (2003)
- Learning to Solve Problems - An Instructional Design Guide (David H. Jonassen) (2004)
- 4. Tools for Representing Problems by Learners
- LOG IN 130/2004 - Künstliches Leben (2004)
- Künstliches Leben im Biologieunterricht - Mikrosimulationen mit Multi-Agenten-Systemen (Joachim Wedekind, Horst Koschwitz) (2004)
- Mind Maps und Concept Maps - Visualisieren, Organisieren, Kommunizieren (Matthias Nückles, Johannes Gurlitt, Tobias Pabst, Alexander Renkl) (2004)
- Stock-Flow-Thinking und Bathtub Dynamics - Eine Theorie von Bestands- und Flussgrößen (Reinhard Wagner) (2004)
- 3. Darstellung von Bestands- und Flussgrößen
- Konzepte und Wirkungszusammenhänge bei Beschaffung und Betrieb von Informatikmitteln an Schulen (Beat Döbeli Honegger) (2005)
- Computerbasierte Wirkungsnetzmodellierung und -simulation - Analyse und Weiterentwicklung von Funktionen zum Verständnis von Wirkungsnetzen und zur Früherkennung in komplexen Systemen (Matthias Jurgelucks) (2008)
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen der Wirkungsnetzmodellierung und -analyse
- Systemdenken - Wie Kinder und Jugendliche komplexe Systeme verstehen lernen (Ursula Frischknecht-Tobler, Ueli Nagel, Hansjörg Seybold) (2008)
- Systemdenken - Begriffe, Konzepte und Definitionen (Ursula Frischknecht-Tobler, Patrick Kunz, Ueli Nagel)
- Ist systemisches Denken lehr- und lernbar? (Brigitte Bollmann-Zuberbühler, Patrick Kunz)