Was wir von Google Books über die Zukunft der Hochschulen lernen könnenZu finden in: Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen? (Seite 153 bis 164), 2020
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Zusammenfassungen
Dieser Essay kombiniert eine historisch geprägte Beobachtung mit einer
Kritik historischer Beobachtungen. Deshalb arbeitet er zwei Beispiele aus,
die für sich jeweils aufschlussreich für die aktuelle Diskussion über die
Schul- und Hochschulentwicklung unter den Bedingungen der Digitalisierung
sind. Sie sollen das prognostische Denken an historische Erfahrungen
zurückbinden, dabei aber auch davor warnen, den Blick aus
der Gegenwart in die Vergangenheit als zentralen Maßstab für die Beurteilung
von Zukunftsszenarien zu verwenden.
Wie ist das zu verstehen? In der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern werden verschiedene Reflexionsformen eingesetzt, um die Schulbiografie der angehenden Lehrkräfte darzustellen. Lasse ich Studierende in meinem Seminar darüber nachdenken, was ihre prägenden Erfahrungen im Deutschunterricht waren, dann hat das paradoxe Effekte: Einerseits orientieren sich die Studierenden an ihren eigenen Erfahrungen, wenn sie sich auf den Lehrberuf vorbereiten, andererseits erscheinen diese Erfahrungen als kontingent, weil sie mit den Erfahrungen anderer verglichen werden. Die Erinnerung schafft Anreize, den als Schülerin oder Schüler erlebten Unterricht als Lehrkraft zu reproduzieren, gleichzeitig macht sie diese oft unbewusste Orientierung an der eigenen Lern- und Schulbiografie reflexiv verfügbar und dadurch veränderbar. Die Übung suggeriert, die Schulerfahrung sei auch Jahre später noch direkt erinnerbar. Eingebettet in ein Seminar-Setting verdeutlicht sie aber, dass hier nicht Schülerinnen und Schüler über Unterricht diskutieren, sondern Lehramtsstudierende mit ihrer Expertise erinnerte Unterrichtserlebnisse analysieren.
Diese doppelte Form der Rückschau soll hier exemplarisch in Bezug auf den Medienwandel übertragen werden, indem historische Entwicklungen auf eine Art und Weise nachgezeichnet werden, die sie als provisorischen Orientierungspunkt für Entwicklungen erscheinen lassen. Dabei schwingt das Bewusstsein mit, dass es zwar „Standardsituationen der Technologiekritik“ gibt, wie das Kathrin Passig genannt hat – aber keine Standardmuster der Entwicklung von Institutionen unter veränderten medialen Bedingungen.
Von Philippe Wampfler im Buch Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen? (2020) im Text Was wir von Google Books über die Zukunft der Hochschulen lernen können Wie ist das zu verstehen? In der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern werden verschiedene Reflexionsformen eingesetzt, um die Schulbiografie der angehenden Lehrkräfte darzustellen. Lasse ich Studierende in meinem Seminar darüber nachdenken, was ihre prägenden Erfahrungen im Deutschunterricht waren, dann hat das paradoxe Effekte: Einerseits orientieren sich die Studierenden an ihren eigenen Erfahrungen, wenn sie sich auf den Lehrberuf vorbereiten, andererseits erscheinen diese Erfahrungen als kontingent, weil sie mit den Erfahrungen anderer verglichen werden. Die Erinnerung schafft Anreize, den als Schülerin oder Schüler erlebten Unterricht als Lehrkraft zu reproduzieren, gleichzeitig macht sie diese oft unbewusste Orientierung an der eigenen Lern- und Schulbiografie reflexiv verfügbar und dadurch veränderbar. Die Übung suggeriert, die Schulerfahrung sei auch Jahre später noch direkt erinnerbar. Eingebettet in ein Seminar-Setting verdeutlicht sie aber, dass hier nicht Schülerinnen und Schüler über Unterricht diskutieren, sondern Lehramtsstudierende mit ihrer Expertise erinnerte Unterrichtserlebnisse analysieren.
Diese doppelte Form der Rückschau soll hier exemplarisch in Bezug auf den Medienwandel übertragen werden, indem historische Entwicklungen auf eine Art und Weise nachgezeichnet werden, die sie als provisorischen Orientierungspunkt für Entwicklungen erscheinen lassen. Dabei schwingt das Bewusstsein mit, dass es zwar „Standardsituationen der Technologiekritik“ gibt, wie das Kathrin Passig genannt hat – aber keine Standardmuster der Entwicklung von Institutionen unter veränderten medialen Bedingungen.
Dieses Kapitel erwähnt ...
Personen KB IB clear | Martin Lindner | ||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Buchkultur / typographische Gesellschaft , BYODbring your own device , Deutschunterricht , Digitalisierung , Digitalität , Gatekeepergatekeeper , Geschichte , Gesellschaftsociety , Google , Hochschulehigher education institution , LehrerInteacher , Leitmedienwechsel , mündliche Prüfungen , One-to-One-ComputingOne-to-One-Computing , Open AccessOpen Access , Portfolio , Prüfung , Schuleschool , Sucht , Unterricht | ||||||||||||||||||
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Dieses Kapitel erwähnt vermutlich nicht ...
Nicht erwähnte Begriffe | Bildung, Ein Notebook pro StudentIn (ENpS), Kinder, Lernen, Notebooks an Schulen, Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4), Schweiz, Universität |
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Was wir von Google Books über die Zukunft der Hochschulen lernen können: Artikel als Volltext (: , 326 kByte; : 2021-03-21) |
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Beat und dieses Kapitel
Beat hat Dieses Kapitel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.