Church-Turing-These
Diese Seite wurde seit 2 Jahren inhaltlich nicht mehr aktualisiert.
Unter Umständen ist sie nicht mehr aktuell.
Definitionen
Die Church-Turing-These besagt, dass jede Funktion, die intuitiv "berechenbar" ist, auch mit einer Turing- Maschine berechnet werden kann.
Von Raimond Reichert, Jürg Nievergelt, Werner Hartmann im Buch Programmieren mit Kara (2003) im Text TuringKara auf Seite 73Jedes algorithmische Problem, das in irgendeiner Programmiersprache programmiert und auf irgendeinem dafür geeigneten Computer ausgeführt werden werden (sogar auf Computern, die noch nicht gebaut sind, aber prinzipiell gebaut werden könnten), und selbst wenn es unbeschränkt viel Zeit und Speicherplatz für immer grössere Eingaben benötigt - jedes solche Programm ist auch durch eine Turing-Maschine lösbar.
Von David Harel im Buch Das Affenpuzzle (2000) im Text Manchmal können wir es nicht auf Seite 39Several versions of the thesis appear in the literature, some stronger, some weaker. It can be broken down into two parts: first, that a problem that cannot be solved through any theoretical means of computatinn that is, a Turing machine, cannot be solved by human thought either; second, that if humans can solve a problem or engage in some intelligent activity, then machines can ultimately be constructed to perform in the same way.
Von Rolf Pfeifer, Christian Scheier im Buch Understanding Intelligence (1999) im Text Foundations of Classical Artificial Intelligence and Cognitive Science auf Seite 41Church-Turing-These, öffentliche Version: Angenommen, es gibt eine Methode, die ein vernunftbegabtes Wesen anwendet, um Zahlen in zwei Klassen zu sortieren. Weiter sei angenommen, daß diese Methode in einer endlichen Zeitspanne immer eine Antwort liefert. Bedingung: Angenommen wird außerdem, daß diese Methode zuverlässig von einem vernunftbegabten Wesen einem anderen vermittels der Sprache mitgeteilt werden kann. Dann existiert ein endliches FlooP-Programm (d. h. eine allgemein rekursive Funktion), das genau die gleichen Antworten gibt wie die Methode des vernunftbegabten Wesens.
Von Douglas Hofstadter im Buch Gödel, Escher, Bach (1979) im Text Church, Turing, Tarski und andere auf Seite 599Bemerkungen
Die Church-Turing-These ist sicher eines der wichtigsten Konzepte in der Philosophie der Mathematik, des Gehirns und des Denkens.
Von Douglas Hofstadter im Buch Gödel, Escher, Bach (1979) im Text Church, Turing, Tarski und andere auf Seite 598Ich persönlich bin durchaus bereit, die ursprüngliche mathematische Form der Church-Turing-These zu akzeptieren. Hingegen ist ihre Beziehung zum Verhalten realer physikalischer Systeme ein anderes Thema, das uns in diesem Buch später noch intensiv beschäftigen wird.
Von Roger Penrose im Buch Computerdenken (1989) im Text Algorithmen und Turing-Maschinen auf Seite 47Heutzutage sind Computer mit hohen Rechengeschwindigkeiten so alltäglich, daß anscheinend kaum jemand diese These in ihrer ursprünglichen Form anzweifeln mag. Das Interesse hat sich eher der Frage zugewandt, ob physikalische - das heißt exakten physikalischen Gesetzen gehorchende - Systeme (zu denen das menschliche Gehirn vermutlich gehört) bei der Ausführang logischer und mathematischer Operationen einer Turing-Maschine überlegen, unterlegen oder genau gleichwertig sind.
Von Roger Penrose im Buch Computerdenken (1989) im Text Algorithmen und Turing-Maschinen auf Seite 47Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | Lambda-Kalkül(0.12), allgemein rekursiv(0.06), Turing-Maschineturing machine(0.05), Halteproblem(0.05), BerechenbarkeitComputability(0.04), Gödelsches Theorem(0.04) |
Häufig co-zitierte Personen
Statistisches Begriffsnetz
Zitationsgraph
Zeitleiste
25 Erwähnungen
- Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft (Joseph Weizenbaum) (1976)
- Gödel, Escher, Bach - Ein endloses geflochtenes Band (Douglas Hofstadter) (1979)
- 13. BlooP und FlooP und GlooP
- 17. Church, Turing, Tarski und andere
- Quantum Theory, the Church-Turing Principle and the Universal Quantum Computer (D. Deutsch) (1985)
- Computerdenken - Die Debatte um künstliche Intelligenz, Bewusstsein und die Gesetze der Physik (Roger Penrose) (1989)
- Computer Science, Communications and Society - A technical and cultural challenge, Conference Proceedings Neuchâtel, 9/93 (1993)
- Künstliches Leben - Anspruch und Wirklichkeit (W. Kinnebrock) (1996)
- Neural Networks - A Systematic Introduction (Raúl Rojas) (1996)
- Der Mensch in der Perspektive der Kognitionswissenschaften (Andreas Engel, Peter Gold) (1998)
- Philosophische Aspekte künstlicher Intelligenz (Peter Gold)
- Understanding Intelligence (Rolf Pfeifer, Christian Scheier) (1999)
- Das Affenpuzzle - und weitere bad news aus der Computerwelt (David Harel) (2000)
- The New Turing Omnibus (A. K. Dewdney) (2001)
- Theoretische Informatik - Formale Sprachen, Berechenbarkeit, Komplexitätstheorie, Algorithmik, Kommunikation und Kryptographie (Juraj Hromkovic) (2001)
- Computerlogik (Daniel Hillis) (2001)
- A New Kind of Science (Stephen Wolfram) (2002)
- Theory of Computation as a Vehicle for Teaching Fundamental Concepts of Computer Science - Thesis 15035, ETH Zürich, D-INFK, May 2003 (Raimond Reichert) (2003)
- Programmieren mit Kara - Ein spielerischer Zugang zur Informatik (Raimond Reichert, Jürg Nievergelt, Werner Hartmann) (2003)
- 5. TuringKara - Zweidimenisonale Turing-Maschinen
- Alan Turing - Life and Legacy of a Great Thinker (Christof Teuscher) (2003)
- The Singularity Is Near - when humans transcend biology (Ray Kurzweil) (2005)
- Interactive Computation - The New Paradigm (Dina Q. Goldin, Scott A. Smolka, Peter Wegner) (2006)
- 3. Principles of Interactive Computation (Peter Wegner, Dina Q. Goldin)
- Computation - A New way of science (Peter Denning, Craig Martell) (2007)
- Planet der Algorithmen - Ein Reiseführer (Sebastian Stiller) (2015)
- Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl - Wo künstliche Intelligenz sich irrt, warum uns das betrifft und was wir dagegen tun können (Katharina A. Zweig) (2019)