Digitalisierung im Kontext von Bildung für eine nachhaltige EntwicklungUte Stoltenberg, Gerd Michelsen
Zu finden in: Nachhaltige Digitalisierung (Seite 49 bis 64), 2020
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Zusammenfassungen
Die Frage nach dem Verhältnis von Digitalisierung und Bildung wird mit diesem Beitrag unter der Perspektive von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung diskutiert. Damit soll zum einen zum Ausdruck gebracht werden, dass Digitalisierung nicht gleichsam als Naturereignis oder „Realitätsschock“ (Lobo 2019) zu sehen ist, auf das Bildung reagieren muss, sondern dass der Ausgangspunkt der Diskussion nur ein zu explizierendes Bildungsverständnis und die damit verbundenen Bildungsziele sein können. Zum anderen wird das Konzept einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung, das sehr konkrete Anregungen für die Gestaltung von Bildungsprozessen und Bildungsinstitutionen beinhaltet, als ein internationaler wie auch nationaler bildungspolitischer Maßstab für eine innovative, zukunftsfähige Bildung (Agenda 2030, Nationaler Aktionsplan 2017) verstanden.
Bildung wird spätestens seit der Agenda 21 als Voraussetzung für eine gesellschaftliche Transformation hin zu einer nachhaltigen Entwicklung verstanden, die grundlegende Veränderungen im Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen und in der Einlösung von Menschenwürde und Gerechtigkeit erfordert (Michelsen/Fischer 2015). Jedem Einzelnen soll ermöglicht werden, sich als Individuum gemeinsam mit anderen an der Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung zu beteiligen: im Alltag, am Arbeitsplatz, in der Kommune, im Rahmen zivilgesellschaftlicher und politischer Aktivitäten. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zielt gleichermaßen auf individuelles und gesellschaftliches Lernen. Bildungs- und Lernprozesse in diesem Sinne beinhalten die Aneignung von Wissen, Kenntnissen und Fähigkeiten, Interessen, Sicht- und Denkweisen ebenso wie die Ermöglichung von gesellschaftlicher Erfahrung und Handlungsfähigkeit. Sie beziehen sich auf alle Menschen, unabhängig von ihrem Alter und ihren gesellschaftlichen Kontexten.
Sichtweisen auf die Welt und damit verbundene Wertvorstellungen, Inhalte und Arbeitsweisen, die im Konzept einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung begründet werden, liegen der weiteren Diskussion zum Verhältnis von Digitalisierung und Bildung zugrunde. Auch wenn viele Überlegungen auf alle Bildungsangelegenheiten zutreffen mögen, wird ein besonderer Fokus auf die Schule gelegt – nicht zuletzt, weil der „Digitalpakt“ (Scheller 2019) und eine massive Vorbereitung der Technologiekonzerne auf die Eroberung der Schule noch weitgehend ohne konzeptionellen Rahmen stattfinden.
Von Ute Stoltenberg, Gerd Michelsen in der Zeitschrift Nachhaltige Digitalisierung (2020) im Text Digitalisierung im Kontext von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung auf Seite 11Bildung wird spätestens seit der Agenda 21 als Voraussetzung für eine gesellschaftliche Transformation hin zu einer nachhaltigen Entwicklung verstanden, die grundlegende Veränderungen im Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen und in der Einlösung von Menschenwürde und Gerechtigkeit erfordert (Michelsen/Fischer 2015). Jedem Einzelnen soll ermöglicht werden, sich als Individuum gemeinsam mit anderen an der Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung zu beteiligen: im Alltag, am Arbeitsplatz, in der Kommune, im Rahmen zivilgesellschaftlicher und politischer Aktivitäten. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zielt gleichermaßen auf individuelles und gesellschaftliches Lernen. Bildungs- und Lernprozesse in diesem Sinne beinhalten die Aneignung von Wissen, Kenntnissen und Fähigkeiten, Interessen, Sicht- und Denkweisen ebenso wie die Ermöglichung von gesellschaftlicher Erfahrung und Handlungsfähigkeit. Sie beziehen sich auf alle Menschen, unabhängig von ihrem Alter und ihren gesellschaftlichen Kontexten.
Sichtweisen auf die Welt und damit verbundene Wertvorstellungen, Inhalte und Arbeitsweisen, die im Konzept einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung begründet werden, liegen der weiteren Diskussion zum Verhältnis von Digitalisierung und Bildung zugrunde. Auch wenn viele Überlegungen auf alle Bildungsangelegenheiten zutreffen mögen, wird ein besonderer Fokus auf die Schule gelegt – nicht zuletzt, weil der „Digitalpakt“ (Scheller 2019) und eine massive Vorbereitung der Technologiekonzerne auf die Eroberung der Schule noch weitgehend ohne konzeptionellen Rahmen stattfinden.
Dieses Kapitel erwähnt ...
Personen KB IB clear | Beat Döbeli Honegger , Sabine Feierabend , Thomas Irion , Kultusministerkonferenz , Steffen Lange , Sascha Lobo , Felicitas Macgilchrist , Markus Peschel , Theresa Plankenhorn , Stephan Rammler , Thomas Rathgeb , Andreas Reckwitz , Tilman Santarius , Felix Stalder , Clifford Stoll , Felix Sühlmann-Faul | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aussagen KB IB clear | LehrerInnen benötigen ICT-Weiterbildung. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | Bildungeducation (Bildung) , Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE)education for sustainable development , Digitalisierung , Digitalität , Digitalpakt , Gesellschaftsociety , Lebenlife , Lernenlearning , Mensch , Menschenwürde , rebound effect / Jevons' paradox , Schuleschool , Zukunftfuture | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bücher |
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Nicht erwähnte Begriffe | Kinder, LehrerIn, Schweiz, Unterricht |
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Beat und dieses Kapitel
Beat hat Dieses Kapitel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.