
Primarschulkinder gehen geschickt mit digitalen Geräten um und erwecken einen
kompetenten Eindruck. Diese Anwenderfertigkeiten täuschen nicht selten über die Tatsache
hinweg, dass die grundlegenden Konzepte falsch verstanden wurden oder gar nicht bekannt sind.
Das stellt die Lehrpersonen vor die Schwierigkeit, auf welchem Vorwissen sie aufbauen können.
Die Forschung kennt verschiedene Methoden zur Erhebung von Präkonzepten. Diese eignen sich
aber meist nicht für den Schulalltag - sei es, weil die Auswertung der Daten zu aufwändig oder das
Erhebungssetting im regulären Klassenunterricht nicht durchführbar ist. Im Unterricht muss die
Erhebung von Vorwissen schnell gehen und vor allem muss die Lehrperson auf einen Blick
erkennen können, wo Wissenslücken bestehen oder problematische Fehlkonzepte vorliegen. In
diesem Beitrag wird gezeigt, wie Kinderzeichnungen im Unterricht genutzt werden können zur
schnellen Erhebung der Schülervorstellungen anhand des Beispiels «Wie funktioniert das
Internet?». Die im regulären Unterricht entstandenen Zeichnungen liefern gleichzeitig auch
wertvolle Anknüpfungspunkte für die Forschung.