Adaptive Lernsysteme zwischen Optimierung und KritikZu finden in: Datengetriebene Schule (Seite 22 bis 51), 2021
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Zusammenfassungen
The development and implementation of data-driven adaptive learning systems take place within a complex constellation. Principles from computer science come together with school realities that they transfer into specific formalized and computational models. In this context, the development and use of adaptive learning systems are associated with both optimization expectations and criticism on the part of school stakeholders. Against this backdrop, the paper analyzes the adaptive mathematics learning platform bettermarks as a media constellation that is pervaded by principles of modeling, processing and optimization that are typical for computer science and technology, and that are at the same time entangled with school practices of teaching and learning and established subject positions. Findings are that bettermarks is based on principles of computational thinking, solutionism, iterative conditional loops and student profiles that focus on learning objectives and hierarchical power relations. It constitutes a media constellation that is not primarily establishing an adaption of the system itself but a behavioristic adaption and optimization of the student according to given performance profiles. At the same time, beyond the concrete modelling in bettermarks, the informatics modelling itself is critically examined insofar as it systematically excludes non-computable elements. For a design of adaptive learning systems that critically and reflectively incorporates these results, it is finally proposed to bring together media science and informatics actors in participatory projects with teachers and learners.
Von Andreas Weich, Philipp Deny, Marvin Priedigkeit, Jasmin Troeger im Journal Datengetriebene Schule (2021) im Text Adaptive Lernsysteme zwischen Optimierung und Kritik Die Entwicklung und der Einsatz datengetriebener adaptiver Lernsysteme finden in einem komplexen Spannungsfeld statt. Informatische Herangehensweisen treffen auf schulische Wirklichkeiten, die sie zu spezifischen Bedingungen modellieren. Dabei sind Entwicklung und Einsatz adaptiver Lernsysteme sowohl mit Optimierungserwartungen als auch mit Kritik seitens der schulischen Akteure verbunden. Der Artikel analysiert die adaptive Mathematik-Lernplattform bettermarks vor diesem Hintergrund als Medienkonstellation, in die sich informatische Modellierungs-, Prozessierungs- und Optimierungsprinzipien einschreiben und mit schulischen Unterrichtspraktiken und Subjektpositionen verflechten. Zentrale Aspekte sind dabei, dass sich in bettermarks Logiken des Computational Thinking, des Solutionismus, der Programmierung iterativer bedingter Schleifen und der profilbasierten Repräsentation von Schülerinnen und Schülern, strikte Lernzielorientierung und hierarchische Machtverhältnisse auffinden lassen. Dabei entsteht eine Medienkonstellation, die weniger auf eine Adaption des Lernsystems an sich als auf die behavioristisch anmutende Adaption des lernenden Subjekts im Sinne der optimierenden Anpassung an vorgegebene Leistungsprofile abzielt. Gleichzeitig wird jenseits der konkreten Modellierungen in bettermarks die informatische Modellierung selbst kritisch in den Blick genommen, insofern sie systematisch nicht-komputierbare Elemente ausschliesst. Für eine Gestaltung adaptiver Lernsysteme, die diese Ergebnisse kritisch-reflexiv einbezieht, wird abschliessend vorgeschlagen, medienwissenschaftliche und informatische Akteure in partizipativen Projekten mit Lehrenden und Lernenden zusammen zu bringen.
Von Andreas Weich, Philipp Deny, Marvin Priedigkeit, Jasmin Troeger im Journal Datengetriebene Schule (2021) im Text Adaptive Lernsysteme zwischen Optimierung und Kritik Der Beitrag von Andreas Weich, Philipp Deny, Marvin Priedigkeit und Jasmin
Troeger (Technische Universität Braunschweig) mit dem Titel «Adaptive Lernsysteme
zwischen Optimierung und Kritik» enthält «[e]ine Analyse der Medienkonstellationen
» der adaptiven Lernplattform bettermarks aus informatischer und medienwissenschaftlicher
Sicht. Die Autorin und Autoren zeigen, was u. a. durch Daten in
Software wie das hier zugrunde gelegte Beispiel festgeschrieben wird. Sie arbeiten
unter Zuhilfenahme des medienwissenschaftlichen Ansatzes der Medienkonstellationen
die informatische Modellierung schulischer Praktiken, Subjekte und Inhalte
heraus. Hierdurch wird deutlich, welche Logiken in der Software als Technologie
eingeschrieben sind und Praktiken präfigurieren. Damit weisen die Autorinnen und
Autoren in ihrer Analyse zum einen auf vorherrschende «Logiken des Computational
Thinking, des Solutionismus, der Programmierung iterativer bedingter Schleifen, der
profilbasierten Repräsentation von Schülerinnen und Schülern, strikte(r) Lernzielorientierung
und hierarchische(r) Machtverhältnisse» (Weich et al. 2021, 22) hin. Zum
anderen zeigen sie, dass sich das aus der Medienwissenschaft stammende Verfahren
der Medienkonstellationen als tragfähiger Analyserahmen erweist, um das Zusammenspiel
aus Materialitäten (z. B. Computertechnologie), Wissen/Praktiken (z. B.
Gestaltungsprinzipien, informatische Modelle, didaktische Konzepte), Inhalte (z. B.
fachliche Inhalte, Oberflächen und Interfaces des Frontends der Software) und Subjektpositionen
zu erforschen. Wir verstehen den Artikel daher ebenso als Beitrag zur
technisch-medialen Perspektive, wenngleich weniger die automatische Vermessung
von Schülerinnen und Schüler im Fokus liegt.
Von Mandy Schiefner, Sandra Hofhues, Andreas Breiter im Journal Datengetriebene Schule (2021) im Text Editorial: Datengetriebene Schule Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel erwähnt ...
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7 Erwähnungen
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Beat und dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel
Beat hat Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Aufgrund der wenigen Einträge im Biblionetz scheint er es nicht wirklich gelesen zu haben. Es gibt bisher auch nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.