
Wer sich wissenschaftlich mit der Pädagogik beschäftigt, wird selten auf das
Thema Raum stoßen. Zwar gibt es seit Ende der 1990er Jahre ein wachsendes
Interesse an Raumfragen in der Pädagogik, die Zahl der diesbezüglichen
Veröffentlichungen steigt kontinuierlich an. Allerdings erscheint Raum dort als
ein zwar wichtiges, aber doch eher spezielles Thema: Es geht um den durch
materiale Bauten und/oder durch soziale Handlungen und Gefüge strukturierten
empirischen Raum, in dem Menschen aufwachsen, in dem sie leben, den sie nutzen
und gestalten; es geht um städtische Räume, um Gebäude, um Plätze und
Orte, in und an denen Pädagogik stattfindet. In diesem Beitrag soll es dagegen
darum gehen, ob und wie Räumlichkeit Pädagogik selbst in ihrem eigenen Kern
ausmacht.