Zur Veränderung von Wahrnehmung und Denken
Zu finden in: Pädagogik der Navigation, 2003
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Zusammenfassungen
Die bereits zum Schluss des ersten Kapitels skizzierten veränderten Anforderungen an den Einzelnen in einer Wissensgesellschaft werden im zweiten Kapitel in Bezug gesetzt zu den Veränderungen von Wahrnehmung und Denken, den grundlegenden Skripts, die Kinder und Jugendliche in einer Gesellschaft, in der Medien zum alltäglichen Lebensumfeld gehören, entwickeln. Dabei beziehe ich mich auf Sterns Konzept der kreuzmodalen Wahrnehmung, das davon ausgeht, dass Kinder in der Lage sind, intersensorisch die von den einzelnen Sinneskanälen aufgenommenen Information zu kreuzen (kreuzmodale Wahrnehmung). In der Regel werden diese Fähigkeiten im sogenannten formalen Stadium (etwa 12 Jahre) abgelegt und von dem kausal-rationalen Denken ersetzt. Die Medien begünstigen, so meine These, das Bewahren der kreuzmodalen Aneignung von Wirklichkeit. Dies wird begünstigt durch die Veränderung der kindlichen Erfahrungsräume. Der Lebensraum von Kindern ist nicht mehr kohärent und ganzheitlich, sondern geprägt durch Institutionalisierung, Segmentierung und Spezialisierung. Die daraus folgende Orientierungsdiffusion wird durch die Medien aufgefangen. Sie bieten die Folie, um die verlorene Kohärenz des verinselten Lebensraumes zu schliessen. Durch die kontinuierliche Erfahrung im Umgang mit Medien kommt es zu einer veränderten Dominanz in der Aneignung von Wirklichkeit. Das werde ich am Beispiel des Wandels vom Verstehen (Top-Down) zum Begreifen (Bottom-up ) und der Differenzierung zwischen Senioritäts- und juvenilem Prinzip aufzeigen. Am Beispiel des Computers werde ich darlegen, wie und warum die neuen Medien die kindliche Intelligenz fordern können. Des Weiteren weise ich auf die Dimension der Selbstsozialisation durch Medien hin und verdeutliche noch einmal die durch das Internet bedingten Veränderungen der Sprache, der Denkweise und der Struktur (hypertextuale Manuskriptkultur). Dazu skizziere ich die Denkfigur der Hotspotkultur als Synonym für die Internetgeneration.
Von Franz Josef Röll im Buch Pädagogik der Navigation (2003) auf Seite 15Bemerkungen
Ich bin nicht einverstanden mit der Fussnote auf Seite 57, in der Roell behauptet, Marshall McLuhans berühmtes Zitat "Das Medium ist die Botschaft" sei eine Fehlübersetzung von "The medium is the mAssage". Zwar hat McLuhan 1967 ein Buch mit diesem Titel verfasst, aber die Aussage "The medium is the mEssage" stammt aus dem Buch "Understanding Media" von 1964.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 18.11.2003Dieser Text erwähnt ...
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Nicht erwähnte Begriffe | Eltern, E-Mail, Künstliche Intelligenz (KI / AI), Schule |
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Beat und dieser Text
Beat war Co-Leiter des ICT-Kompetenzzentrums TOP während er Dieser Text ins Biblionetz aufgenommen hat. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt weder ein physisches noch ein digitales Exemplar. Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.