In der Schweiz haben wir keine grosse Tradition, was den Einbezug der Eltern an den Schulen betrifft. An den meisten Schulen werden Mütter und Väter vor dem Schulstart an einen Elternabend eingeladen, an dem sie über organisatorische und disziplinarische Sachen informiert werden. Um das Kind geht es nur am Rande. Dabei ist der Dialog zwischen Eltern und Schule zentral, die Eltern sind die wichtigsten Partner der Schule. An einer zukunftsgerichteten Schule gibt es deshalb ein Gespräch, an dem nur die Eltern eines Kindes und die Lehrperson teilnehmen. Diese lädt die Erziehungsberechtigten dazu ein, offen zu reden. Die Eltern können erzählen, wer ihr Kind ist, welche Interessen es hat, oder Ängste ansprechen. Später, wenn das Kind in der vierten, fünften Klasse ist, bespricht man im Elterngespräch nicht Noten, sondern: Was hat das Kind gelernt? Wo hat es Fortschritte gemacht, und wo steht es still? Die Lehrperson nimmt damit die Eltern in die Verantwortung mit, auf das Lernen des Kindes zu fokussieren. An der Schule der Zukunft werden die Eltern auch inhaltlich einbezogen. Der Vater, der Handwerker ist, wird eingeladen, zusammen mit den Kindern Nistkästchen für Vögel zu bauen. Oder die tamilische Mutter zeigt den Kindern im Rahmen eines breiteren Themas ihre Schrift. Der Einbezug der Eltern gibt starke Impulse und hilft, die Vielfalt an den Schulen zu schätzen.